Aus einem großen Hausputz wird immer nur ein kleiner

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Ich hatte mir vor Weihnachten mal wieder zu viel vorgenommen. Ich wollte meine Küche endlich einmal nicht nur oberflächlich, sondern gründlich sauber machen, also nicht nur den Boden, den Kühlschrank und die Arbeitsflächen, sondern auch die hintersten Ecken der Regale putzen. Auch die Fenster hatte ich mir vorgenommen und eine gründliche Reinigung der Bäder. Ebenso wollte ich die Garage endgültig entrümpeln. Dort steht noch allerlei Computerschrott herum.

Aber wie immer hatte ich schon die Lust verloren, bevor ich überhaupt anfing und mir allerlei Ausreden zurecht gelegt, wie etwa meine übliche, dass ich ja eh irgendwann ausziehen werde und dann bis dahin auch ruhig noch warten könne. So ist mal wieder aus dem Großreinemachen nur ein kleiner, sehr oberflächlicher Fassadenputz geworden, obwohl sich das mit dem Auszug durchaus noch Jahre hinziehen kann.

Geht es euch ähnlich? Wird bei euch aus einem großen Hausputz auch immer nur ein kleiner? Oder habt ihr so viel Disziplin, dass ihr immer das zu Ende führt, was ihr euch vornehmt? Oder nehmt ihr euch solche Tätigkeiten erst gar nicht vor, weil eh niemand in die Schränke schaut?

Ich nehme mir solche Putzaktionen auch manchmal vor. Bei mir sind es dann weniger Ausreden, die dazwischen kommen. Denn ich werde nicht mehr umziehen und es müsste wirklich ab und zu mehr getan werden. Aber mir kommt dann immer der Alltag dazwischen. Nach dem Aufstehen geh ich erst mal Gassi. Danach hab ich irgendwie ein Tief. Dabei bin ich eigentlich ein Morgenmensch und könnte da viel mehr erreichen als nachmittags.

Dann wird es Zeit, das Mittagessen zu kochen. Ich würde ja glatt darauf verzichten und einfach später essen. Aber es gibt eben noch meinen Mann. Und nach dem Mittagessen hab ich dann erst recht ein Tief. Manchmal kann ich mich dann nachmittags noch einmal aufraffen, aber es wird ja auch um 16 Uhr schon dunkel. Das fühlt sich dann schon wieder an wie abends.

Und wenn man nur ein bisschen Großputz macht und sich den auf mehrere Tage aufteilt, wird es dann schon wieder Zeit, mal kurz durchzusaugen und schon ist man wieder im routinemäßigen Kleinputz drin. Aber so wird wenigstens alles nach einer Weile sauber. Nur ist es halt nicht so wie nach einem Großputz, dass alles gleichzeitig sauber ist. Aber man kann nicht alles haben. Ich verwende generell ungern viel Zeit auf´s Putzen, weil es halt nur Putzen ist. Das sollte nicht zu viel Lebenszeit in Anspruch nehmen.

Bei mir ist es eigentlich nicht so. Wenn ich mir vornehme, so richtig zu putzen und alles aufzuräumen, mache ich das auch, sofern mir spontan nichts anderes, Wichtiges dazwischen kommt. So einen großen Hausputz macht man ja normalerweise auch nicht spontan und zwischendrin, sondern schon geplant. Man nimmt sich gezielt die Zeit dafür und nimmt sich vor, das Ganze dann auch anzupacken. Wenn ich mir schon die Zeit dafür genommen habe, möchte ich das Ganze dann auch anpacken und hinter mich bringen.

Natürlich gibt es auch wesentlich Schöneres und Angenehmeres für mich, als einen Hausputz zu machen. Ich würde auch lieber etwas machen, was mir Spaß macht. Wenn ich mir das aber vorgenommen habe, dann mache ich das auch richtig. Mir bringt es ja nichts, das Ganze aufzuschieben. Gemacht muss es irgendwann ja sowieso, da komme ich ja nicht drum herum. Außerdem fühle ich mich dann auch nicht wohl dabei, wenn ich nicht das geschafft habe, was ich mir vorgenommen habe. Das bereitet mir einfach kein gutes Gefühl.

Ich finde es befreiend, wenn man solche Sachen endlich hinter sich bringt. Man ist stolz auf sich, dass man diese mühsame Arbeit endlich geschafft hat. Außerdem fühlt man sich doch auch viel wohler, wenn alles sauber und aufgeräumt ist.