An Festtagen was kochen was man noch nie gegessen hat?

Meine Schwester nimmt die Festtage, egal ob es Ostern ist oder Weihnachten oder Pfingsten immer den Anlass dazu etwas zu kochen, was sie noch nie gegessen hat oder noch nie zubereitet hat. Sie versucht dann nicht nur beim Fleisch etwas besonderes zu organisieren, sondern auch beim Gemüse. Dieses Jahr macht sie eine Topinambur-Suppe. Diese hat sie noch nie gekocht und sie hat auch die Topinambur nicht so leicht bekommen und musste sie bestellen.

Nehmt ihr die Festtage auch oft zum Anlass etwas ganz besonderes zu kochen oder denkt ihr euch, dass man das an jedem anderen Tag auch machen kann? Was habt ihr schon besonderes gekocht, was es nicht alle Tage gibt und wo es gar nicht so einfach war die Zutaten zu bekommen?

Also ich kenn das von meiner Mutter so, dass wenn sie was neues kochen möchte, was oft an Festtagen der Fall ist (weil dort die ganze Familie zusammen kommt). Mach sie es eine Woche vorher zum "Ausprobieren". Nicht nur ob es schmeckt, sondern auch um zu wissen wie lange sie dafür braucht, die Zeit richtig einzuplanen und allgemein zu wissen wie man das richtig zubereitet.

Das ist ja ganz schön gewagt. Gerade auch wenn man Gäste bekommt und es dann nicht gelingt hat man sich ja ganz schön blamiert und kann dann auch nichts anderes auftischen, wenn es schlecht läuft. Ich muss zu Weihnachten nicht kochen, aber ich würde nichts Neues ausprobieren, weil ich Angst hätte es zu versauen. Man muss ja auch ein gewisses Talent dazu haben und ich denke, dass ich mich dazu noch zu wenig auskenne und zu wenig Erfahrung habe um alles hinzubekommen.

Ich würde da durchaus unterscheiden, ob man nur etwas Besonderes kocht, das es an gewöhnlichen Tagen eher nicht gibt, oder ob man dieses besondere Essen zum allerersten Mal zubereitet. Bei uns gibt es beispielsweise am Heiligen Abend sehr oft Nudeln mit Trüffel oder sehr hochwertiges Steak, eben Dinge, die wir uns normalerweise nicht unbedingt gönnen würden und die wir an Feiertagen im Kreise der Familie sehr gerne gemeinsam genießen. Diese Gerichte wurden aber schon häufig gekocht und normalerweise unterlaufen keine schwerwiegenden Fehler.

Eben aus der Befürchtung heraus, das Gericht könnte vielleicht nicht gelingen oder schlichtweg nicht besonders schmackhaft werden, würde ich an den Feiertagen niemals etwas gänzlich Neues kochen, wenn ich keine Alternative anbieten kann. Wenn die Gäste nur in ihren Tellern herumstochern und hungrig wieder nach Hause fahren würden, wäre mir das unglaublich peinlich. Anders sehe ich es hingegen, wenn nur ein Teil des Gerichts ungewohnt ist, man beispielsweise eine neue Suppe ausprobiert, aber der Hauptgang altbewährt ist. Selbst, wenn die Suppe dann nicht schmecken sollte, verdirbt das keinesfalls den kompletten Abend.

Ganz nach dem Motto "Einmal ist immer das erste Mal" gibt es bei mir auch an Festtagen neue Rezepte. So wird es dieses Jahr an Weihnachten meinen ersten Sauerbraten geben. Der mag jetzt vielleicht nicht so außergewöhnlich sein, aber ich musste hier oben im hohen Norden doch erst einmal alle Dinge zusammensuchen, Soßenlebkuchen und Apfelkraut gibt es hier nicht an jeder Ecke. Eingelegt ist der Braten jetzt und ich bin gespannt auf nächste Woche.

Für den Fall der Fälle habe ich immer noch notfallmäßig etwas im Gefrierabteil, und wenn es nur Pizza ist. Allerdings kann meine Familie/meine Freunde damit auch umgehen - wenn das Essen nun nicht gelingen sollte und absolut ungenießbar wäre, dann würden wir auch an Weihnachten Tiefkühlpizza essen und uns herrlich darüber amüsieren. Aber bisher war das noch nie der Fall und alle "Premieren" sind mir gut gelungen.

Also wenn ich schon an Feiertagen oder zu besonderen Anlässen etwas neues kochen will, probiere ich das meistens eine Woche vorher oder so aus, um herauszufinden, wie viel Zeit ich dafür brauche und ob das überhaupt schmeckt. Ich würde nie direkt die Generalprobe weglassen und alles im Ernstfall zum ersten Mal machen, wenn es darauf ankommt. Auf einmal schmeckt das Essen nicht oder es gibt eine Panne bei der Zubereitung, aus welchen Gründen auch immer, sodass das Essen ungenießbar wird und man den Gästen keine Alternative anbieten kann. Mir wäre das viel zu riskant und ich würde das vorher mal privat zu Hause ausprobieren und meinen Freund um dessen Meinung fragen.

Wenn man Gäste erwartet, dann würde ich auf keinen Fall etwas kochen, was ich vorher noch nie so gekocht hätte. Immerhin kann gerade bei neuen Gerichten, die man noch niemals so gemacht hat, leicht etwas schief gehen. Es kann immer sein, dass beim Kochen selbst etwas schief geht, oder dass einem das Essen dann einfach nicht schmeckt, weil es den eigenen Geschmack nicht trifft. Außerdem kann es auch sein, dass man sich völlig mit der Zeit verschätzt. Dabei wäre es ja auch alles andere als schön, wenn die Gäste dann eine halbe Ewigkeit auf ihr Essen warten müssten und deshalb sollte man nicht unbedingt neue Gerichte ausprobieren, die man noch gar nicht kennt, wenn man Besuch bekommt.

Wenn man an Festtagen jedoch alleine oder mit der engsten Familie ist, dann spricht absolut nichts dagegen, auch neue Gerichte auszuprobieren. Während man unter der Woche aufgrund von Arbeit oder Uni gar nicht unbedingt die Zeit dazu hat, hat man an Festtagen manchmal auch keine Verpflichtungen und auch die Zeit, um länger in der Küche zu stehen. Deshalb finde ich es eigentlich auch ganz schön, wenn man die Gelegenheit dann dazu nutzt, um neue Gerichte auszuprobieren.

Bei mir ist es eigentlich auch so, dass ich gerade an Weihnachten oder an Ostern gerne neue Gerichte ausprobiere. Sonst fehlt mir leider die Zeit dafür und an solchen Festtagen bin ich meistens den ganzen Tag zu Hause und von daher kann ich es mir dann auch leisten, neue Sachen auszuprobieren. Wenn das Essen dann nicht schmecken sollte, ist das auch kein Weltuntergang, da meine Eltern mir das sicherlich nicht übel nehmen würden und zur Not könnte meine Mutter dann auch noch etwas auf die Schnelle kochen.

Ich koche ja sehr gerne und probiere sehr gerne neue Rezepte aus. Ich möchte meine Gäste auch nicht mit altbekannten Rezepten langweilen und nehme eine Einladung dann durchaus zum Anlass um etwas neues auszuprobieren. Die richtigen Experimente in der Küche verlege ich allerdings lieber auf Tage, an denen ich nicht darauf angewiesen bin am Ende ein essbares und präsentables Ergebnis zu haben.

Wenn ich nur für mich koche oder zusammen mit meinem Freund ist es nicht weiter schlimm, wenn ich das flachste Soufflee der Welt produziere oder Schnitzel mit Schwarzbrotkruste, das einfach nur verbrannt aussieht, aber übrigens sehr gut geschmeckt hat. Wenn ich Gäste habe möchte ich aber sicher sein, dass sie etwas leckeres auf dem Teller haben werden. Kochen für Gäste ist eh immer mit Stress verbunden und man macht sich doch zusätzlich noch mehr Stress, wenn man ein Gemüse kauft, das man nicht kennt, bei dem man nicht weiß, wann es richtig gar ist oder wie es überhaupt schmecken sollte.

Also ich selbst bin es in meiner Familie schon seit Jahren gewohnt, dass man etwas traditionelles kocht und keine Experimente wagt. Ich finde das gut und man kann das durchaus beibehalten. Mir würde es nicht so gefallen, wenn ich mich auf ein gutes Essen freue und dann vielleicht etwas exotisches serviert wird, was mich überhaupt nicht anspricht. Manch einer mag das sicher, aber für mich selbst ist das nichts. Da esse ich lieber jedes Jahr das gleiche zu Weihnachten, wenn ich weiß, dass es lecker wird. Das ist fast eine kleine Garantie bei uns.

Das kenne ich aus meinem Elternhaus überhaupt nicht. Gerade an Festtagen und wenn die ganze Familie anwesend ist, wird das bei uns immer so gehandhabt, dass man altbewährtes auf den Tisch bringt, von dem man eben weiß, dass die Sachen sehr beliebt sind. Es werden grundsätzlich nur die Sachen auf den Tisch gebracht, bei denen man eben weiß, dass sie gut vertragen und beliebt sind und daher auch schnell weg gehen. Es bringt schließlich nichts, neue Experimente zu wagen und hinterher schmeckt es den Gästen aber nicht und man darf als Gastgeber gefühlt 2 Monate an den Resten knabbern.