Essensgeschmack ändert sich im Laufe der Jahre

Kennt ihr es, wenn man Gerichte, die man früher (als Kind) verabscheut hat, auf einmal mag? Kinder sind ja meist sehr wählerisch was Essen angeht.

Der Klassiker sind wohl Pilze. Ich fand Pilze früher schrecklich und so erging es fast jedem meiner Freunde. Mittlerweile mache ich mir gerne eine Pilzpfanne. Was ich früher ebenfalls gehasst habe war Marzipan. Auch gehe ich momentan regelmäßig Sushi essen, obwohl ich es vor 4 Jahren noch nicht gemocht habe.

Kann man sagen, dass es einen kindlichen und einen "gereiften" Geschmack gibt? Habt ihr auch solche Lebensmittel oder hat es bei euch diesbezüglich keine Entwicklung gegeben?

Das ist bei den einen mehr, bei den anderen weniger ausgeprägt. Aber ich denke, ein paar Dinge mag wirklich kein Kind. Pilze finde ich nun nicht sehr klassisch. Kaffee und Wein sind meines Erachtens nach bessere Beispiele.

Biologisch macht das Ganze durchaus Sinn. Kinder müssen noch wachsen und brauchen daher mehr Energie. Diese steckt in Stärke, die sich beim Kauen in Zucker verwandelt. Ich denke, jeder musste in der Grundschule mal auf einem Stück Brot rumkauen bis es süß geschmeckt hat. Daher kann es für Kinder gar nicht süß genug sein. Während Erwachsene meist nicht mehr so gerne süß essen und vor allem nicht so wahnsinnig süß wie Kinder.

So mögen Kinder genau das, was ihnen guttut und was sie brauchen. Was nicht heißt, dass Zucker perse gut ist. Es gibt gute und schlechte Zucker und Cola und Süßigkeiten sind sicherlich schlechte. Die bitteren Dinge, die man erst als Erwachsener mag, sollte man in Maßen genießen. Niemand sollte 10 Tassen Kaffee oder 10 Gläser Wein am Tag trinken. Kinder kennen aber oft keine Grenzen und würden das durchaus tun, wenn es ihnen schmecken würde.

Pilze sollten auch mit Vorsicht genossen werden. Kinder kennen diese Vorsicht nicht. Daher ist es sinnvoll, dass sie sie einfach gar nicht mögen. Käse ist sowieso im Endeffekt verschimmelte Milch. Die mag man nur, wenn man das Wissen hat, dass dieser spezielle Schimmel in Ordnung ist. Instinktiv sollte man eigentlich eine Abneigung gegen Schimmel haben. Süß ist da sehr viel ungefährlicher. In der Natur sind Gifte oft durch bitteren Geschmack gekennzeichnet, süß und giftig ist selten.

Kinder haben einen einen anderen Geschmack, weil sie andere Dinge brauchen als Erwachsene und sehr viel empfindlicher gegen manche Stoffe sind. Daher ist es ganz wichtig, Kinder das essen zu lassen, was sie möchten. Auch als Erwachsener hat man ja nicht immer Appetit auf dieselben Sachen. Menschen mit einem noch natürlichen Gefühl für ihre Ernährung essen das, was der Körper braucht.

Das hat nichts damit zu tun, dass Kinder irgendwas anderes brauchen als Erwachsene. Es ist einfach so, dass sich unser Geschmackssinn mit manchen Aromen schwerer tut als mit anderen und praktisch erst mal den Geschmack lernen muss. Nudeln und Reis sind zum Beispiel relativ geschmacksneutral, deshalb ist es nicht weiter verwunderlich, dass Kinder sie mögen. Vieles wird von Kindern ja aber auch einfach wegen der Optik abgelehnt. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich mich mal geweigert habe einen Rhabarberkuchen zu probieren, weil da was Grünes drin war.

Mein Geschmack hat sich auf jeden Fall geändert. Ich mag heute gerne solche Sachen wie Oliven und grünen Salat. Oder Rosenkohl, den hätte ich früher auf meine Liste mit ungeliebten Lebensmitteln gesetzt, aber dann habe ich aus Neugierde mal ein Rezept für geschmorten und karamelisierten Rosenkohl ausprobiert - ich kannte den vorher nur gekocht oder in so einer üblen weißen Sauce - und seither freue ich mich jedes Jahr wenn es kalt wird auf dieses Gericht.

Auf der anderen Seite gibt es auch Sachen, die ich heute nicht mehr wirklich gerne esse oder trinke. Ich habe vor einigen Jahren den Zucker in meiner Ernährung reduziert und irgendwann habe ich mich an den neuen Geschmack gewöhnt und inzwischen sind mir solche Sachen wie Milchschokolade, Marzipan oder Cola, die nicht eiskalt ist, einfach zu süß.

Es mag ja sein, dass Kinder empfindlicher gegen manche Stoffe sind, aber an sich brauchen sie nicht unbedingt andere Dinge als Erwachsene. Als Erwachsener braucht man auch keinen Kaffee, viele trinken dieses Genussmittel trotzdem. Als Kind mochte ich bereits gut Gewürztes recht gerne. Mein Geschmack hat sich an sich kaum verändert. Es sind halt nur ein paar Dinge, welche ich immer verweigert habe, dazugekommen. Aber das liegt eher daran, dass ich diese Dinge nicht gekannt habe und sie erst vor Kurzem kennenlernen durfte.

Mein Geschmack hat sich wie gesagt kaum verändert. Ich verabscheue immer noch Spinat, grüne Brechbohnen und Speck. Die Abneigung gegen Datteln ist auch heute noch vorhanden. Ich musste meine Ernährung aufgrund einer Allergie etwas umstellen, somit esse ich Manches seltener, aber nicht weniger gern. Ich mag auch heute noch keinen Kaffee oder Alkohol. Diese Dinge konsumiere ich wirklich wahnsinnig selten. Ich denke, dass wir im Laufe der Zeit experimentierfreudiger werden und sich der Geschmack bei Einigen schon massiv ändern kann. Aber bei mir selbst sind es oft nur kleinere Dinge, die sich verändert haben.

Ich habe früher nichts mit Tomaten gegessen, bin aber jetzt sehr wild auf diese Gerichte. Auch gab es früher bei uns zu Weihnachten Leber, die ich heutzutage nicht mehr essen würde. Dafür habe ich Fisch in Panade viel lieber, als früher und esse diesen nicht nur zu Weihnachten.

Ich kenne einige Kinder, die keinen Eintopf mögen. Als Kind ging es mir genauso, heute bin ich Suppen- und Eintopffan. Auch dicke Bohnen, Linsen und Sauerkraut waren mir ein Graus. Heute esse ich diese Gerichte ganz gern mal. Insgesamt ist mir aufgefallen, dass ich nicht mehr so sehr zur süßen Geschmacksrichtung neige. Ich esse lieber ein Leberwurstbrot als ein Stück Marzipankuchen.

Als Kind mochte ich überhaupt keinen Brokkoli, keine Pilze und auch keine Ananas. Heute mag ich aber alle drei Dinge sehr gerne, auch wenn ich es jetzt nicht jeden Tag esse.

Bei solchen Sachen wie Kaffee, Marzipan oder Spinat hat sich mein Geschmack definitiv nicht geändert. Ich mag auch keine Avocado und auch keinen Speck. Ich mag generell kein allzu fettiges essen. Aber das ist nunmal individuell und nicht vorhersagbar.

Ich kenne das auch so. Bei mir ist es auch so, dass ich bestimmte Dinge als Kind gerne mochte, die ich nun allerdings gar nicht mehr mag und umgekehrt. So mochte ich als Kind beispielsweise gar keine Oliven, die ich nun aber sehr gerne mag und regelmäßig esse.

Als Kind konnte es mir auch nie süß genug sein. Ich habe Süßigkeiten über alles geliebt und habe da auch wirklich Unmengen davon vertilgt. Ich war regelrecht süchtig danach und konnte auch nicht mehr aufhören zu essen. Meine Eltern haben mir immer sehr viele Süßigkeiten erlaubt und auch sehr viel davon gekauft, wobei ich trotzdem immer noch sehr viel Süßkram von meinem eigenen Taschengeld gekauft habe.

Mittlerweile sind mir viele Süßigkeiten aber viel zu süß geworden. Ich mag auch nicht mehr so viel davon essen, da mir eine kleine Menge immer ausreicht. Außerdem habe ich als Kind sehr gerne saure Süßigkeiten gegessen und teilweise konnte es nicht sauer genug für mich sein. Das ist nun auch nicht mehr so, da ich in dieser Hinsicht auch sehr viel empfindlicher geworden bin. Saure Süßigkeiten mag ich ab und zu auch noch, aber ich vertrage auch lange nicht mehr so saure Sachen, wie ich es früher problemlos gemacht habe.