Schon mal Verlustangst in einer Beziehung empfunden?

vom 17.12.2013, 22:21 Uhr

Verlustängste sind bestimmt etwas ganz Schlimmes. Ich bin damit zum Glück nicht gesegnet und ich kenne so etwas wie Verlustangst nicht. Aber ich stelle mir es schlimm vor, wenn man einem Menschen so verfallen ist, dass man ständig Verlustangst hat und Angst hat diesen Menschen zu verlieren, weil man vielleicht glaubt, dass man niemals ohne diesen Menschen leben kann.

Habt ihr schon mal Verlustangst in einer Beziehung empfunden? Wie hat sich das bei euch bemerkbar gemacht und habt ihr diesen Menschen dann auch verloren oder hatte derjenige vielleicht genau die gleiche Angst? Wie fühlt sich das an?

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich leide sehr unter Verlustängsten und mein Mann hilft mir sehr das diese so selten wie möglich in mir hoch kommen. Diese sind entstanden durch frühere Fehler, die mein Mann begangen hat, u.a. anderen Frauen heftige Komplimente gemacht, wöchentlich mit anderen Frauen Kaffee getrunken und wild geflirtet per SMS und Facebook. Da ich ein sehr eifersüchtiger Mensch bin, wandelte sich dies bei mir in totale Angst um. Ich habe alles was er getan hat immer wieder durch einen Zufall heraus gefunden, sodass ich mehrere Male zusammen gebrochen bin.

Mein Mann hat sehr aus seinen Fehlern gelernt und hat sich nachdem er bemerkte, wie sehr er mir damit weh getan hat von heute auf morgen grundlegend geändert. Dies ist schon mehrere Jahre her, jedoch geht die Angst eben nicht von heute auf morgen weg und so kämpfe ich heute noch ab und an mit der Angst ihn zu verlieren, obwohl ich dies absolut nicht haben muss. Ich kenne mittlerweile alle Freunde, auch alle weiblichen und habe ein super Kontakt zu ihnen. Mein Mann tut alles für mich und hilft mir sehr bei meinen Ängsten.

Da ich zudem seit einem Jahr noch schwer erkrankt bin, ist die Angst noch größer, weil man eben Angst hat, seinen Partner bedingt durch diese Krankheit zu verlieren, u.a. weil es einem nicht immer gut geht, man nicht immer in der Lage ist voll da zu sein oder man den anderen damit zu stark belastet. Mittlerweile weiß er genau, wann es mir nicht so gut geht und ist auch immer ganz für mich da.

Solche Verlustängste zu haben ist sehr schwer für mich, denn meistens kommen diese Ängste spontan, z.B. wenn mir wieder etwas schlechtes widerfahren ist oder es mir absolut nicht gut geht. Man kann sie schwer steuern und man selbst und der Partner muss einfach wissen, wie man damit umzugehen hat.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Zumindest Verlustangst in einem sehr geringen Maße ist mir nicht unbekannt und ich hatte damit zu Anfang meiner jetzigen Beziehung durchaus zu kämpfen. Das lag vorwiegend daran, dass mein vorheriger Partner unsere Beziehung für mich völlig überraschend und ohne ersichtlichen Grund von heute auf morgen beendete. Das ging an mir leider nicht ohne Spuren vorüber, zumal ich auch im Nachhinein eben keinerlei Grund ersehen konnte und auch von meinem damaligen Partner nicht aufgeklärt wurde, was seine Entscheidung beeinflusst haben könnte. Natürlich hatte dieses Erlebnis mit meinem jetzigen Partner nichts zu tun, aber die Angst, ohne ersichtliche Ursache verlassen zu werden, blieb zu Anfang bestehen.

Glücklicherweise dauert die Beziehung jetzt schon eine Weile an und mit jedem Tag, den wir zusammen verbringen und der mir Stabilität gibt, verschwinden meine Ängste mehr und mehr. Letztlich finde ich Verlustängste in einem geringen Maße sogar normal - wäre es nicht schlimm, wenn der Verlust des geliebten Partners kein Thema wäre, das Liebende bewegt? Solange diese Ängste sich in überschaubarem Rahmen halten, man also beispielsweise nicht übermäßig klammert oder die Gefühle in Eifersucht ausufern, finde ich das letztlich auch nicht dramatisch und eher normal.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich hatte auf jeden Fall auch mit der Angst leben müssen, meinen Partner verlieren zu können. Immerhin war es so, dass mein Freund zu Anfang der Beziehung für zwei Monate nach Asien in den Urlaub geflogen ist. Er wusste es eben nicht, dass er mit mir zusammen kommen würde und von daher hatte er den Urlaub gebucht, wobei er diesen dann auch antreten musste. Dabei waren wir gerade einen Monat zusammen und sich dann zwei Monate nicht zu sehen, ist eine richtige Belastung für die Beziehung. Da hatte ich auch schreckliche Angst, dass mein Partner merken könnte, dass er auch ohne mich glücklich wäre und ich hatte die ganzen zwei Monate auch Sorgen, dass er gleich nach dem Urlaub mit mir Schluss machen könnte. Glücklicherweise ist jedoch alles gut gegangen und wir sind noch immer glücklich zusammen.

Hin und wieder denke ich auch daran, was sein könnte, wenn mein Freund von einen Tag auf den anderen mit mir Schluss machen könnte. Das wäre einfach schrecklich für mich, da ich mir einfach keinen besseren Freund vorstellen kann und von daher verdränge ich diesen Gedanken auch immer gleich.

Ich denke, dass man sich nie hundertprozentig sicher sein kann, dass der Partner für immer bei einem bleibt und von daher ist es eigentlich auch normal, dass man hin und wieder daran denkt, wie schlimm es wäre, wenn eben Schluss wäre und sich auch Sorgen macht, dass es irgendwann so weit sein könnte. Dabei geht es vieler meiner Freundinnen genauso und ich kenne kaum jemanden, der sich seiner Beziehung wirklich so sicher ist, dass er es niemals in Betracht zieht, dass der Partner die Beziehung auch irgendwann beenden könnte.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Die Verlustangst in der Beziehung ist etwas Normales. Man hat einfach Angst den Partner an jemand anders zu verlieren. Irgendwann fängt man an, sich in das Thema hereinzusteigern. Plötzlich entwickelt sich das Denken, das man minderwertig ist und die Traumfrau fern ist. Bei mir macht es sich bemerkbar, indem ich sehr anhänglich werde, und versuche meiner Partnerin alles Recht zu machen. Das ist aber ein Fehler, da sich Frauen dadurch oft bedrängt fühlen. Leider falle ich da oft in ein altes Muster zurück.

» IamPirat » Beiträge: 431 » Talkpoints: 24,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich hatte diese Verlustängste gerade zu Beginn meiner jetzigen Beziehung. Das liegt aber unter anderem auch an den schlechten Erfahrungen davor. Bei jedem noch so kleinen Streit und jeder Meinungsverschiedenheit hatte ich immer Angst, dass mein Partner mich fallen lässt und sich praktisch jemanden sucht, der "pflegeleichter" ist als ich. Diese Ängste hatte ich aber nur die ersten 6 Monate, danach nicht mehr. Ich habe mit ihm sehr ausführlich darüber gesprochen und er konnte mir alle Ängste nehmen. Mittlerweile ist unsere Beziehung nach fast 2 Jahren dermaßen gefestigt, dass ich gar nicht mehr in Panik verfalle, wenn wir mal unterschiedlicher Meinung sind.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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