Würdet ihr Bekannte am Weihnachtsabend einladen?

vom 16.12.2013, 22:23 Uhr

Ich mache derzeit eine kleine Weiterbildung, allerdings im Einzelcoaching. Ich bin also mit der Unterrichtenden alleine. Ich habe die Dame davor noch nicht gekannt. Das Verhältnis ist freundlich und locker. Es werden durchaus auch private Bereich besprochen. Als Freundin würde ich sie aber in keinster Weise bezeichnen.

Ich persönlich bin freundlich zu ihr, finde sie aber nicht einmal sympathisch. Sie selber erzählt sehr viel von sich. Meiner Meinung nach für die konkrete Situation, wo sie ja Trainerin in einem Einzelcoaching ist, zu offen. So hat sie mir schon vor einiger Zeit erzählt, dass sie erst vor kurzem eine Trennung mit ihrem Mann hinter sich hat, mit dem sie 25 Jahre verheiratet war und nun sich eben getrennt hat.

Sie fühlt sich eben sehr einsam und so weiter. All das kann ich auch wirklich nachvollziehen, dass ihr die Trennung schwer fällt. Und es stört mich auch nicht, wenn sie sich bei mir ein wenig "ausjammert". In letzter Zeit kommt sie aber immer wieder auf Weihnachten zu sprechen. Dass sie sich so sehr vor diesem Tag fürchtet, weil sie möchte da nicht alleine sein und sie weiß nicht, was sie an diesem Tag machen soll und so weiter.

Ich bin bei solchen Erzählungen ja auch sehr mitfühlend und sie tut mir auch wirklich leid. Ich würde zu Weihnachten auch nicht alleine sein wollen. Sie selber hat zwei Kinder, aber sie meint, dass zu beiden Kontakt abgebrochen ist. Irgendwie kommt es mir nun gelegentlich so vor, dass sie Anspielungen darauf macht, ob sie am Weihnachtsabend nicht zu mir kommen kann. Wenn ich ehrlich bin, habe ich damit aber ein Problem. Ich finde sie wie beschrieben ja nicht einmal sympathisch. Auf der anderen Seite tut sie mir wirklich leid.

Ich kann mir Weihnachten mit ihr wirklich so ganz und gar nicht vorstellen. Wir sind nicht nur vom Alter her komplett verschieden. Aber irgendwie pocht bei mir auch ordentlich das schlechte Gewissen, wenn ich ständig daran denke, dass sie an dem Tag dann alleine zu Hause ist und darunter leidet. Was würdet ihr machen?

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Das ist natürlich eine unschöne Zwickmühle. Natürlich ist es völlig verständlich, dass die Frau gerade vor dem ersten Weihnachtsfest nach der Trennung Angst hat, wenn sie völlig alleine ist. Hat sie denn gar keine Freunde, zu denen sie vielleicht gehen könnte? Das wäre doch immerhin noch besser, als wenn sie Weihnachten bei dir ist, wo sie dich doch kaum kennt. Ich muss auch sagen, dass ich es komisch finde, dass sie direkt so viel von sich preisgibt, obwohl sie dich ja nicht wirklich kennt und dich ja eigentlich auch unterrichten und sich nicht über private Dinge unterhalten soll.

Ich denke, dass ich an deiner Stelle nicht anbieten würde, dass sie an Weihnachten zu mir kommen könnte. Du musst auch kein schlechtes Gewissen haben, dass sie dann alleine ist. Immerhin ist es doch nicht deine Aufgabe, sie an Weihnachten zu unterhalten. Für dich sollte Weihnachten doch auch schön sein und wenn du diese Frau nicht sympathisch findest und dir ein Weihnachtsfest mit ihr nicht vorstellen kannst, dann würde ich es wohl lassen. Das bedeutet ja nicht, dass du ihre Probleme nicht verstehst und kein Mitleid empfindest.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Grundsätzlich hätte ich keine Probleme damit, Bekannte zu Weihnachten zu mir einzuladen. Immerhin bin ich wirklich gerne in Gesellschaft und gerade zu Weihnachten ist niemand gerne alleine, weshalb ich da auf jeden Fall anbieten würde, dass diese Personen zu mir kommen könnten, wenn sie sonst niemanden haben. Außerdem habe ich auch selbst nur eine kleine Familie und außer meinen Eltern habe ich zu keinen anderen verwandten Kontakt. Von daher wäre ich sogar ganz erfreut darüber, wenn andere Leute mit mir gemeinsam feiern wollen.

Ich denke, dass es aber auch immer darauf ankommt, wie ich zu den Personen stehe und ob sie mir sympathisch wären oder nicht. Freunde würde ich auf jeden Fall mit offenen Armen empfangen und auch wenn ich jemanden sehr sympathisch finden würde, dann dürfte er gerne zu mir kommen. Anders wäre es, wenn eine Person mir nicht besonders sympathisch wäre. So eine Person würde ich nicht so gerne bei mir haben, zumal ich dann auch gar nicht so richtig wissen würde, was ich mit der Person reden könnte. Zudem ist Weihnachten ja auch ein sehr persönliches Fest und da jemanden einzuladen, den man nicht so gerne mag, ist ja auch nicht so schön.

Ich denke, dass ich die Frau einfach fragen würde, ob sie denn keine Freunde hat, zu denen sie gehen könnte. Wenn sie verneinen würde, würde ich ihr anbieten, zu mir zu kommen. Dabei würde ich ihr allerdings einen konkreten Tag und auch eine konkrete Uhrzeit nennen, zu der sie kommen könnte, da ich sie auch nicht unbedingt die ganzen drei Tage bei mir haben wollen würde. Würde sie allerdings nur einen Tag kommen, wäre das nicht so schlimm und ich würde außerdem auch mein schlechtes Gewissen beruhigen, das ich sonst hätte, wenn ich sie nicht zu mir einladen würde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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