Warum sind in Kitas nur Batterie-Teelichter gestattet?

Als ich letztens meine Mutti, die im Kindergarten arbeitet besuchte, war ich regelrecht entsetzt, als ich sah, dass in der Einrichtung nur noch Batterie-Teelichter in den Advents-Gestecken verwendet werden dürfen. Ehrlich gesagt, gefällt mir diese Vorsichtsmaßnahme überhaupt nicht, denn wie sollen Kinder so lernen, dass Feuer heiß ist?

Als wir noch Kinder waren, wurden immer echte Kerzen angezündet und haben wir in die Flamme gefasst, haben wir eben gelernt, dass man da nicht hin fasst. Dieser Lernaspekt fehlt heute meiner Meinung. Versteht ihr, warum heute in den Kitas nur Batterie-Teelichter gestattet sind, obwohl wir damals alle mit richtigen Kerzen aufgewachsen sind?

Seit wann gibt es diese Vorschrift denn und ist sie auch bundesweit gültig? Denn als meine Töchter noch in den Kindergarten gingen gab es dort echte Kerzen. Was mir persönlich nicht so gefallen hat, da eine Tochter von mir heißes Wachs im Gesicht hatte. Klar, es war ein Unfall, der aber hätte vermieden werden können, wenn die Erzieherin aufgepasst hätte, dass die Kerze richtig ausgeblasen wird.

Da man aber in einer Kindertagesstätte eben die Augen nicht überall haben kann, finde ich es richtig, wenn da auf Sicherheit geachtet wird. Was das persönliche Empfinden ist und dass Kinder auch wissen müssen, dass Feuer heiß ist, spielt hier doch eine eher untergeordnete Rolle. Den Umgang mit Kerzen sollten Kinder eher zu Hause lernen und nicht im Kindergarten.

In meiner Kindergartenzeit wurden ebenfalls noch echte Kerzen verwendet. Daher scheint dies eine neuzeitliche Verordnung zu sein, vermutlich um die Gefahr eines Brandes zu verringern. Kinder stoßen schließlich häufiger mal etwas vom Tisch und in einem Kindergarten liegt viel Papier und brennbares Material herum. Nicht zuletzt soll es wohl auch eine Schutzmaßnahme für die Kinder darstellen, so unscheinbar eine kleine Flamme auch sein mag, wenn jemand seinen Finger hineinhält, ist es mehr als bloß unangenehm. Das kann bis zu (leichten) Verbrennungen und Brandblasen führen. Ich bin mir sicher, da gab es bereits konkrete Fälle, ansonsten hätte man wohl kaum diese neue Verordnung eingeführt.

Sicherheit geht eben vor. Außerden wirken die meisten künstlichen Kerzen sehr real, einige flackern sogar. Die Funktion einer gewöhnlichen Kerze, nämlich ein angenehmes Licht zu spenden, erfüllen sie allemal. Daher sehe ich auch kein Problem darin in Kindergartenstätten elektronische Kerzen zu verwenden. Es ist nicht so, als würden dadurch erzieherisch-pädagogische Aspekte wegfallen, oder gar wichtige Kindheitserinnerungen.

Wenn sie im Kindergarten nicht lernen, dass Feuer heiß ist, dann eben zu Hause. Wo ist da das Problem? Ich sehe da eher die Gefahrenverminderung im Vordergrund, da man bei über 20 Kindern im Raum nicht in jeder Sekunde jedes einzelne im Auge behalten kann. Eine bundesweit gültige Vorschrift ist das aber mit Sicherheit nicht. Im Kindergarten, in den mein Sohn geht, werden echte Kerzen verwendet.

Ein Adventskranz steht sogar im Eingangsbereich und wird so natürlich nicht beaufsichtigt, außer von den Eltern, die gerade ihre Kinder bringen. Bisher habe ich da noch kein Kind dran gesehen, aber da der Kranz auf einem niedrigen Tischchen steht und die Kinder auch im Flur spielen dürfen, ist nicht ausgeschlossen, dass einer mal schnell um die Ecke biegt und daran herumspielt. Die Kerzen haben zwar einen so hohen Wachsrand, dass die Flamme nicht übersteht und man nicht im Vorbeigehen drankommen kann, aber den Finger oder ein Stück Papier reinstecken geht natürlich. Ich weiß nicht, ob die das richtig bedacht haben, aber anscheinend wird es ja schon lange so gemacht und es ist noch nie was passiert.