Schon mal in die Kindererziehung anderer Leute eingemischt?

Ich finde es ganz schrecklich, wenn sich andere Leute in die Kindeserziehung einmischen, die erst mal die Kinder gar nicht genug kennen und dann auch oftmals selber keine Kinder haben. Das sehe ich oft bei meiner Tante, die mit 50 Jahren keine eigenen Kinder hat und immer wieder versucht meine Kinder zu erziehen.

Ich selber halte mich bei der Erziehung anderer Kinder völlig heraus, weil ich erst mal mit meinen Kindern genug zu tun habe und dann meines Erachtens auch jeder selber wissen muss, wie er seine Kinder erzieht. Lediglich, wenn ich nach Tipps gefragt werde, gebe ich meinen Senf dazu.

Habt ihr euch schon mal in die Kindererziehung anderer Leute eingemischt oder kennt ihr Menschen, die sich bei euch in der Kindererziehung einmischen? Sagen es euch die Leute, dass ihr euch raus halten sollt oder wie geht ihr mit den Leuten um, die sich bei euch einmischen?

Jain. Ich habe einen Beruf gelernt, wo man das halt schon automatisch macht oder machen muss. Wobei man sich da auch zurück hält. Grundsätzlich halte ich mich aber bei fremden Leuten da auch raus (außer es handelt sich um Kindeswohlgefährdung). Die Eltern müssen mit dem Kind klar kommen und wenn sie zu viele Fehler machen, dann hüpft ihnen ihr Kind eben früher oder später auf der Nase herum. Und das ist dann ja auch nicht mein Problem, sondern deren Problem.

Wenn mich jemand nach meiner Meinung fragt, dann antworte ich aber auch und dann kann es auch sein, dass jemand das zu hören bekommt, was er nicht hören will. Damit muss die Person dann auch leben. Wenn einem jemand sein Kind anvertraut, dann muss man sich aber schon erkundigen, wie das daheim abläuft. Kinder brauchen das auch, dass alle an einem Strang ziehen und das ist schon immer anstrengend, wenn sie bei Oma und Opa mehr dürfen, als bei den Eltern. Und wenn die Eltern nicht wollen, dass ein Kind Schokolade bekommt, dann kann man davon halten, was man will. Es ist ihr Kind und ihre Entscheidung und dann bekommt es eben keine Schokolade. Da hat sich keiner einzumischen.

Ich versuche mich da so weit es geht an die Eltern anzupassen. Wenn die Eltern der Ansicht sind, dass das Kind keine Schokolade essen darf, dann bekommt es keine Schokolade. Dasselbe gilt für Fernsehen oder andere Dinge. Die Eltern werden schon selbst wissen, was gut für ihr Kind ist.

Einmal habe ich meine Cousine besucht, die Mutter eines Kleinkindes ist. Ich wollte dem Kind eine kleine Aufmerksamkeit mitbringen und dachte erst an Kinder Schokobons, weil die auch von der Größe her für Kinder geeignet sind. Nach einer kurzen Rücksprache mit meiner Cousine fand ich heraus, dass sie ihrem Kind so wenig Zucker wie möglich zumuten will und das Kind auch kaum Schokolade bekommt. Also entschied ich mich dann doch für die Leibniz Zoo Tiere, die deutlich weniger Zucker enthalten und darum auch gesünder sind als Schokolade.

Ich finde, ich habe kein Recht darauf, mich in die Erziehungsfragen anderer Eltern einzumischen, deshalb behalte ich meine Meinung lieber für mich und mache mir höchstens meine Gedanken darüber, was ich bei meinen Kindern später mal genauso oder eben anders machen würde und warum.

Ich habe mich nie direkt in die Kindererziehung eingemischt, aber ich habe eine gute Freundin mit mehrere Kindern, die oft von ihren großen und kleinen Problemen erzählt hat. Ich habe da mitunter einige Dinge an sie weitergegeben, weil man einfach außen stehend mit etwas Abstand, eine andere Perspektive hat, als jemand der sich im alltäglichen Hamsterrad befindet. Ich denke mal ab und an ein Denkanstoß kann nicht schaden.

Ich habe mich noch nie in die Erziehung fremder Kinder eingemischt. Das Recht dazu habe ich auch meiner Meinung nach nicht, genauso wie andere Leute nicht das Recht haben, sich in die Erziehung meiner Kinder einzumischen. Eine Ausnahme lasse ich da höchstens bei meinen eigenen Eltern gelten, von denen ich auch sehr viel gelernt habe und wo ich denke, dass sie es in meiner eigenen Erziehung besonders gut gemacht haben.

Leute, die sich bei mir einmischen, lasse ich einfach links liegen. Sollte sich jemand von meiner weiteren Verwandtschaft irgendwann einmal einmischen, so werde ich ihnen höflich aber direkt und konkret meine Meinung dazu sagen, denn Erziehung der Kinder ist Sache der Eltern.

Meines Wissens habe ich mich bislang nie in die Erziehung anderer Kinder eingemischt. Allerdings war einmal eine Familie mit zwei Kindern war bei uns zu Besuch, und das eine Kind hat wiederholt eines der meinen drangsaliert. Da die Eltern des drangsalierenden Kindes nichts gesagt oder getan haben, um ihren Ableger davon abzuhalten, sind wir dann eingeschritten und haben das andere Kind ermahnt. In dem Fall waren wir gezwungen, einzugreifen.

Ansonsten halte ich es aber grundsätzlich für jedermanns eigene Sache, wie er seine Kinder erzieht und verbitte mir ebenfalls die Einmischung dritter in meinen eigenen Erziehungsstil. Wie bereits erwähnt, sind es leider oft Leute, die selbst keine eigenen Kinder haben, aber der Meinung sind, in Sachen Kindererziehung die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben und alles besser zu wissen. Nur wer eigene Kinder hat, weiß, warum man manches eben fünf Mal sagt, bei anderen Dingen aber schon bei der zweiten Ansage durchgreifen muss.

Daher bin ich meinen Eltern äußerst dankbar, dass sie sich in unsere Kindererziehung überhaupt nicht einmischen, sondern im Gegenteil sogar fragen, wie sie manche Dinge in unserem Interesse handhaben sollen. Das ist eine Leistung, von der ich hoffe, dass ich sie später auch mal erbringen kann, wenn meine Kinder selbst Kinder haben.