Über der Wohnung seines Lehrers wohnen

vom 13.12.2013, 19:40 Uhr

Ein guter Freund von meinem Neffen wohnt über der Wohnung seines strengen Mathelehrers. Nachdem der Freund 18 Jahre alt ist und ein bekannter Heavy Metal Fan mit lauter Musik ist, gab es schon oft kleine Reibereien mit seinem Mathelehrer. Auch traut sich der Freund beim Mathelehrer anzuläuten, um zu fragen ob er seinen Test schon verbessert hatte. Als ich das alles hörte, war mir das einfach nur peinlich und ich musste mich einfach fremdschämen.

Würdet Ihr ein Problem damit haben, in einer Wohnung über einem Eurer Lehrer zu wohnen und welche Nachteile könnte dies für Euch haben? Würdet Ihr bei Lehrern an der Tür läuten, um nach Zensuren zu fragen, oder wäre Euch das schlicht zu peinlich oder aufdringlich?

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich wohne auch in einem Haus mit Lehrern, die aber nie meine Lehrer waren. Das fand ich auch gut so und ich fände es nicht so toll, einen strengen Lehrer öfter im Treppenhaus zu treffen. Die Sache mit der Musik ist natürlich bei einem Lehrer noch schlechter als bei sonstigen Nachbarn, weil man diesen ja auch in der Schule sieht und nicht ausweichen kann. Außerdem könnte der Lehrer seinen Unmut vielleicht auch auf die Schule übertragen, wenn er daheim durch den Schüler gestört wird.

Auch kann ich es nicht verstehen, dass der Schüler beim Lehrer klingelt und nach den Ergebnissen seines Mathetests fragt. Das finde ich nicht in Ordnung und als Lehrer würde ich mir solche Aktionen auch verbitten. Immerhin sollte doch das gleiche Recht für alle Schüler gelten und die anderen Schüler bekommen die Ergebnisse doch auch erst im nächsten Unterricht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich empfinde allein schon den Gedanken daran komisch mit einem Lehrer zusammen in einem Haus zu wohnen. Mir wäre das schon irgendwie unangenehm und ich würde nicht unbedingt den Kontakt suchen. Zudem würde ich wahrscheinlich auch nicht dafür sorgen wollen, dass er sauer auf mich wird. Der von dir beschriebene Fall wäre mir auch peinlich gewesen. Immerhin ist man ja auch irgendwie auf die gute Laune des Lehrers angewiesen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Grundsätzlich bin ich schon recht froh, dass kein Lehrer bei mir in der Nähe wohnte. Die von dir geschilderter räumliche Nähe kenne ich auch aus keinem anderen Fall in meinem Umfeld, aber es gab schon Freundinnen, bei denen Lehrerinnen zumindest in der gleichen Siedlung wohnten, so ein paar Straßen weiter und wo man sich ab und zu über den Weg lief.

Es käme sehr auf den Lehrer an. Bei einem strengen Lehrer, in dessen Fach ich dann auch nicht so gut bin, hätte mich das enorm gestört. Mit Lärmbelästigung hätte es da zwar bei mir keine Probleme gegeben, aber ich hätte es alles andere als toll gefunden, wären wir uns dann regelmäßig über den Weg gelaufen, vielleicht auch noch gerade nachdem man einen Test oder eine Arbeit geschrieben hat - und ich hätte es gehasst, wenn ich dann ein schlechtes Gefühl wegen der Note gehabt hätte und den Lehrer dann immer wieder gesehen hätte. Ich hätte es auch nicht gut gefunden, wenn er dann Kontakt zu meinen Eltern gehabt hätte und vielleicht irgendwelche negativen Dinge erzählt hätte - umgekehrt hätte meine Mutter sicher auch öfter mal Fragen gestellt, wie ich denn gerade im Unterricht bin, das hätte ich auch sehr gerne vermieden.

Bei einem Lehrer bzw einer Lehrerin, die ich super fand, wäre es natürlich etwas anderes gewesen - aber auch da hätte es sicher Phasen gegeben, in denen es mir lieber gewesen wäre, man wohnt nicht so nah beieinander.

» Gingerhead » Beiträge: 500 » Talkpoints: 65,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich denke, dass ich auch nicht in so einer Situation würde sein wollen, vor allem dann, wenn ich mich nicht mit dem Lehrer verstehe. Es ist ja doch so, dass man sich dann, wenn man sich aufgrund häuslicher Angelegenheiten schon nicht versteht, sich dann in der Schule ja auch nicht ausweichen kann und diese Spannungen, die man ja eh schon hat, dann auch noch auf die Schule und eventuell auf die Noten übertragen werden. Dies ist natürlich keine schöne Vorstellung und deswegen wäre es wohl für beide Parteien (vor allem für die des Schülers) besser, wenn man gar nicht erst in so eine Situation kommt.

Ich denke aber auch, dass es viel davon abhängt, wie gut man sich mit dem Lehrer versteht. Wenn man ein zum Beispiel gutes bis sehr gutes Verhältnis zueinander hat, dann sollte dies wohl eher weniger ein Problem darstellen. Aber ich denke, dass auch dann der Lehrer wahrscheinlich in den meisten Fällen ein Problem damit hätte, wenn der Schüler ihn in seiner Privatsphäre stört.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Mein Mathelehrer hat mal ein paar Häuser weiter gewohnt. Das war schon peinlich genug, als ich dann als Teenager an St. Martin unterwegs war und versehentlich vor seiner Tür stand, weil ich nicht wusste, dass er da wohnt. :oops:

Dabei war mein Mathelehrer nicht mal sonderlich streng, sondern eher der lockere Typ. Ich glaube, mir wäre das grundsätzlich unangenehm, wenn ein Lehrer in der Nähe wohnen würde. Da hätte ich eher Sorge, dass die Eltern sich ständig mit dem Lehrer kurzschließen, auch über den Elternsprechtag hinaus. Dann kann ja schon im Treppenhaus während man die Post reinholt erläutert werden, was der Nachwuchs wieder angestellt hat. Das ist doch praktisch, so ist man als Eltern immer auf dem neusten Stand und muss sich am Elternsprechtag nicht in die Schule bemühen und extra nach der Arbeit irgendwelche Termine ausmachen und sich abhetzen.

Hinzu kommt, dass ich da Sorge hätte, dass ich meinem Lehrer irgendwie negtiv auffalle. Als erwachsener Mensch sollte man ja eigentlich Privatleben und Berufsleben voneinander trennen können, ich bezweifle aber, ob das immer problemlos machbar ist und so auch umgesetzt wird. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Lehrer aus Frust, weil sein Schüler zu laut Musik gehört hat oder zu viel Krach im Treppenhaus gemacht hat, die Benotung des Schülers beeinflusst. Darauf wäre ich nicht besonders scharf. Noch schlimmer wäre es meiner Ansicht nach, wenn dann noch der Klassenlehrer der unmittelbare Nachbar wäre. Dann wissen die Eltern ja direkt über alles Bescheid und man hat gar kein Privatleben mehr.

» Esri » Beiträge: 485 » Talkpoints: -0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das muss gerade für einen Schüler die absolute Katastrophe sein, mit seinem Lehrer im selben Haus zu wohnen. Denn Nachbarschaft ist so schon kompliziert, man muss zig Regeln befolgen (Nachtruhe, Mittagsruhe etc.) und trotzdem fühlen sich manche Nachbarn sehr leicht angegriffen und sind sehr beschwerdefreudig.

Da hätte ich als Schüler dann die Sorge, dass der Lehrer seine Laune wegen nachbarschaftlicher Konflikte an mir und meinen Noten auslässt oder aber dass die Eltern sich ständig mit dem Lehrer zum Kaffee treffen und ihn nebenbei über mich ausfragen, damit man nicht zum Elternsprechtag zur Schule tingeln muss und sich den Weg spart.

Weder auf das eine noch auf das andere hätte ich als Schüler große Lust und bin froh, dass ich altersbedingt gar nicht mehr in so eine Situation kommen kann und es auch nie gewesen bin.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ja, das muss schon schlimm sein, wenn man bis 2 Uhr nachts laute Musik hört und der eigene Lehrer nicht schlafen kann. So kommt es aus dem vorigen Post heraus. Ich hätte eher als Lehrer Angst, dass einen die Schüler ausspionieren und dann alle News über Whatsapp weiterverbreitet. Auf jeden Fall würde ich solch eine Mischung von Lehrer und Schüler nicht so ideal finden.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


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