Urlaub abseits des Massentourismus oder da wo alle sind?
Früher habe ich gerne da Urlaub gemacht, wo nicht der ganze Massentourismus ist. So haben wir uns Hotels gebucht, die außerhalb waren oder haben ein Häuschen gebucht. So einen Urlaub würde ich auch gerne wieder mit den Kindern machen. Allerdings sollte es sicher sein. Also es soll kein Abenteuerurlaub sein oder ein Urlaub, wo man am besten nur in diesen Massentourismusgebieten bleiben sollte.
Wo macht man am besten Urlaub wo nicht alle Touristen sind? Wo habt ihr schon abseits des Massentourismus euren Urlaub gemacht oder macht ihr lieber dort Urlaub, wo man nur Touristen sieht?
Ich mag Massentourismus überhaupt nicht. Am schlimmsten finde ich die Bilder von Stränden, wo ein Schirm neben dem nächsten steht und so viele Menschen zu sehen sind, dass einem vom Anblick schon die Füße wehtun. Da sieht man kein Fitzelchen Strand mehr. So kann das doch kein Spaß machen. Da würde ich lieber einfach daheim auf der Terrasse sitzen.
Als ich ein Praktikum in Kenia gemacht habe, war ich eigentlich im Westen des Landes. Aber ich bin dann mit einem Kollegen für eine Woche nach Mombasa geflogen. Ich habe meinem Kollegen, einem Kenianer, den Urlaub spendiert. Da wir also beide arme Studenten waren, haben wir alles so billig wie möglich gehalten. Wir haben in einem Hotel in der Stadt für 5 Euro die Nacht übernachtet.
An einem Abend trafen wir ein deutsches Pärchen und ich quatschte ein bisschen mit ihnen. Und da fragten sie dann, ob wir im Norden oder im Süden der Stadt übernachten. Denn Mombasa liegt ja auf einer Halbinsel und die teuren Hotels liegen nördlich und südlich am Strand. Die beiden waren total geschockt, als ich "in der Stadt" antwortete.
Dabei finde ich das die perfekte Art und Weise ein Land kennenzulernen. Zusammen mit Einheimischen, so wie Einheimische es machen würden. Was bringt es mir, an einem Strand zu liegen und die einzigen Kenianer, die ich kennenlerne, bringen mir die Drinks. Da macht es dann keinen Unterschied, ob ich in Kenia oder in Thailand am Strand liegen. Die Kellner sehen etwas anders aus, die Souvenirs sind unterschiedlich, aber sonst ist alles gleich. So lernt man doch nichts.
Wollen das nicht die meisten Leute? Und entscheiden sich nicht viele dann doch für die Massenabfertigung, weil die Alternativen zu unpraktisch und vielleicht auch zu teuer sind? Vor allem wenn Kinder mit dabei sind?
Nehmen wir zum Beispiel mal Mallorca. Wir haben Freunde, die dort ein Haus haben, das wir praktisch jederzeit nutzen können, wenn es frei ist. Unsere Freunde sind froh, wenn dort regelmäßig jemand nach dem Rechten schaut, sich ein bisschen um den Garten kümmert und so weiter. Von Massentourismus ist dort weit und breit keine Spur, keine betrunkenen Deutschen oder Engländer, keine schlechte Musik und man wird in den Geschäften sogar auf Spanisch angesprochen. Wenn man an den Strand will braucht man aber immer ein Auto, das ist mit Kindern, die jeden Tag planschen wollen, total unpraktisch. Und der Strand ist so weit weg, dass man auch nicht mal eben schnell nach Hause fahren möchte, wenn das Kind seine Schwimmflügel vergessen hat.
Ich würde mit Kindern wohl schauen, dass ich ein kleines Hotel mit Privatstrand finde. Ich habe vor ein paar Jahren in Österreich mal in einem solchen Hotel übernachtet das war gar nicht so teuer. Damals war keine Badesaison und ich bin eh nur für eine Nacht geblieben, deshalb weiß ich nicht, wie voll es dort im Sommer ist. Aber die Hotels an dem See waren dort alle nicht so extrem groß und exklusiver als ein Hotelbunker mit öffentlichem Strand ist es allemal.
Bei mir kommt es etwas darauf an, aber richtigen Massentourismus mag ich überhaupt nicht. Ich mache gerne Kreuzfahrten und dabei wird auch oft gesagt, dass auf einem Schiff ja so viele Leute sind und das nicht so toll ist. Aber das empfinde ich gar nicht so, weil es sich schon sehr verläuft. In kleineren Orten grenzt es aber schon an Massentourismus, wenn mehrere Schiffe mit ihren Gästen dort ankommen. Aber das ist dann immer nur ein Tag und andere Tage sind wieder ganz entspannend und erholsam.
So eine Mischung finde ich dann ganz toll. Aber ich könnte es mir auch nicht vorstellen, in einem Gebiet Urlaub zu machen, wo die Touristen am Strand liegen wie die Sardinen in der Dose. Das wäre für mich keine Erholung. Ich würde bei der Suche einfach nach Regionen Ausschau halten, die nicht ganz so begehrt sind wie die Gebiete, in denen es Massentourismus gibt. Die gibt es eigentlich in jedem Land. Dort ist es dann ruhiger und die Preise sind auch besser.
Ich muss gestehen, dass ich immer nur dort im Urlaub war, wo Massentourismus herrschte. Dabei war ich bereits fünf Mal in den letzten Jahren so richtig im Urlaub am Meer und es waren dabei jedes Mal Orte, die extrem beliebt waren und die auch für den Tourismus bekannt waren. Dabei wollte ich auch extra solche Orte haben, da ich im Urlaub auch etwas erleben wollte. Ich wollte gezielt nach Orten suchen, an denen viele Menschen sind und in denen tagsüber und abends auch etwas los ist. Ebenfalls war es mir wichtig, dass es genügend Möglichkeiten gab, abends auszugehen und tagsüber etwas zu unternehmen. Und da mir klar war, dass das in kleinen, abgelegenen Orten nicht so einfach war, habe ich mir eben die Orte, die für den Massentourismus bekannt sind, ausgesucht.
Mittlerweile denke ich ganz anders und wenn ich jetzt noch einen Urlaub am Meer buchen würde, dann wäre es auf jeden Fall ein Ort ohne Massentourismus und mir wäre sehr wichtig, dass da nicht so viel los wäre. Immerhin habe ich bemerkt, dass alle Orte, die für den Massentourismus bekannt sind, gleich aussehen. Dabei ist es völlig egal, ob man nun in Zypern, auf Ibiza oder in Bulgarien ist. Die Strände sehen wirklich gleich aus und man hat auch ähnliche Möglichkeiten, etwas zu unternehmen. Dabei finde ich das sehr schade, da es ja eigentlich unnötig ist, sich immer wieder andere Reiseziele auszusuchen, wenn man dabei keine anderen Sachen erleben kann.
Es ist nun einmal gar nicht möglich, die Kultur, das Essen und die Menschen richtig kennen zu lernen, wenn man in einen Ort geht, der ein Magnet für alle Touristen ist. Stattdessen ist eben nur alles auf die Touristen ausgelegt und die Orte unterscheiden sich dadurch gar nicht. Von daher denke ich mir, dass ich es mir in so einem Fall auch gleich sparen kann, so viel Geld für einen Urlaub auszugeben, wenn ich das alles auch zu einem günstigeren Preis auf Mallorca haben kann. Aus diesem Grund würde ich in Zukunft nur noch Urlaub in Orten buchen, die etwas ruhiger sind und in denen es zwar Touristen gibt, die aber eben nicht ganz so bekannt sind und die eher abseits liegen. Da lernt man nämlich viel mehr von Kultur und Menschen kennen.
Ich mag Orte, an denen sich viele Touristen befinden, nicht sonderlich. Wenn immer ich früher mal an touristische Orte mitgenommen wurde, fand ich das gar nicht angenehm. Am schlimmsten ist es in einigen Straßen, wo die Touristen sich richtig als Masse durchschieben, einer direkt neben dem anderen. Man kann kaum einen Meter weit sehen und auch nicht wirklich aus dem Strom an Touristen herauskommen. Wer im Sommer mal am Wochenende in Rüdesheim am Rhein war, dürfte wissen, was ich meine. Besonders die Drosselgasse ist schlimm. Da sollen pro Jahr über drei Millionen Menschen durchgeschoben werden, besagt die Statistik. Meinem Gefühl nach würde ich zustimmen.
Seitdem ich alters- und kontaktemäßig die Möglichkeit habe, mit einem eigenen Auto zu reisen, fahre ich fast nur noch an wenige bekannte Ziele, mal abgesehen von gezielten Städtereisen beispielsweise nach Dresden und Hamburg. Innerhalb Deutschlands steuere ich sehr gerne kleinere, wenig bekannte Ortschaften an. Den letzten Sommer beispielsweise habe ich anhand von Kartenmaterial mehrere Dutzend Ruinen, meistens Überreste von Burgen, in Norddeutschland abgeklappert. Ich bin durch viele Dörfer gefahren, die bloß aus zwei oder drei Häusern bestanden. Und ich habe viele Ruinen mitten im Wald gefunden und bin bei den Wanderungen dorthin meistens keinem weiteren Menschen begegenet, und das im Sommer bei gutem Wetter.
Lustig und spannend fand ich auch meinen letzten Rügen-Urlaub. Während die Touristenmassen den Strand in den typischen Badeorten plattlagen, sind wir durch die Gegend gefahren und haben Überreste der früheren slawischen Siedlungen und diverse Hügelgräber besucht. Von letzteren gibt es auf Rügen Unmengen, nur schert sich darum kaum ein Tourist. Einige sind zwar ausgeschildert, aber das ist eher eine große Ausnahme denn die Regel.
Ich denke, ob man auf Touristen trifft oder nicht, ist auch sehr von den eigenen Interessen abhängig. An den meisten Stränden mit feinem Sand, die auch halbwegs gut zu Fuß zu erreichen sind, wird man wohl kaum allein sein. Am Steinstränden hingegen wird es schon leerer. Und wenn man erst mehrere Kilometer zum Strand wandern muss, wird es meistens sogar sehr leer, ganz einfach, weil viele typische Badetouristen einfach zu faul sind oder einfach keine Lust haben, so weit zu einem Strand zu laufen. Die Orte, die am bequemsten sind, und die man am leichtesten erreichen kann, sind meist ziemlich voll.
Ebenso sind Strände oder typische Sehenswürdigkeiten, die in jedem Reiseführer stehen, natürlich stärker besucht, als Gegenden, bei denen viele Leute ohne "Sonderinteressen" gar keinen Grund sehen, sie zu besuchen. Mit meinen speziellen Interessen und Hobbies habe ich natürlich gute Chancen, nicht zu vielen Menschen beim Reisen zu begegnen, was mich auch sehr freut.
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