Könnt ihr besser schreiben oder reden?

vom 13.12.2013, 11:31 Uhr

Manchmal treffe ich Leute, die sehr eloquent sind, aber im Schriftverkehr keinen guten Eindruck hinterlassen. Bei mir ist es meistens umgekehrt. Beim Formulieren von E-Mails oder Dokumentationen bin ich in meiner Arbeit oft um Rat gefragt worden. Auch als Protokollführerin war ich offensichtlich ganz gut geeignet, während Präsentationen für mich ein Gräuel waren. Auch im Alltag bin ich nicht sehr eloquent und ringe oft um Worte, die mir beim Schreiben sofort einfallen würden. Geschichten oder gar Witze erzählen fällt mir sehr schwer.

Was fällt euch leichter und was könnt ihr besser? Seid eher ein redegewandter Mensch oder könnt ihr euch schriftlich besser ausdrucken? Oder seid ihr gar ein Allroundgenie?

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Mir fällt es definitiv leichter, Worte aufzuschreiben und dort nach der bestmöglichen Formulierung zu suchen, als große Reden zu schwingen. Ich habe mich zwar, bedingt durch meinen Job, im mündlichen Sprachgebrauch verbessert und denke mir manchmal selbst, dass da eine fremde Person redet, wenn ich mir so zuhöre, aber ich bevorzuge dennoch die schriftliche Variante der Kommunikation.

Der Vorteil ist, dass man das geschriebene Wort lesen und verändern kann, wenn es einem nicht gefällt, und keiner merkt, dass man erst etwas Anderes schreiben wollte. Eine gesprochenes Wort zurückzunehmen ist dahingehend schwieriger bzw. gar nicht möglich. Ich war über jedes Prüfungsfach im Studium froh, welches ich mit einer Hausarbeit statt einem Referat abschließen konnte. Ich habe sogar mit meinem Ausdruck in der Schule mal eine bessere Note bekommen. Der Inhalt meines Aufsatzes war nur eine drei, aber Ausdruck und Rechtschreibung eine eins, sodass ich am Ende auf zwei kam, obwohl mein Aufsatz zu dem vorgegebenen Thema inhaltlich nicht der Bringer war.

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» Schleiereule » Beiträge: 827 » Talkpoints: 3,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich würde nun einmal behaupte, dass ich ein Allroundtalent bin. Ich kann mich schriftlich eigentlich genauso gut ausdrücken und zu dem bin ich eigentlich auch Redegewand. Mir fällt es nicht schwer, irgendetwas zu erzählen oder gar Geschichten oder Witze zu erzählen. Aber ich denke eher, dass ich mich schriftlich noch etwas besser ausdrücken kann, da ich vorher Zeit habe nachzudenken, bevor ich etwas schreibe. Beim Schreiben fallen mir dann meist mehr Ausdrücke ein, die ich verwende, um mich verständlicher zu machen, was beim Reden des Öfteren nicht der Fall ist. Meist hat man beim Reden oder Erzählen nicht all zu lange Zeit darüber nachzudenken, wie man sich ausdrückt, weshalb mir das Schreiben wohl besser liegt.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich gehöre definitiv zu den Menschen, denen es einfacher fällt zu sprechen. Beim Schreiben denke ich meist zu viel nach. Das klingt vielleicht ein bisschen komisch, es ist aber so. Bei schreiben, überlege ich ich stets wie ich die Dinge wohl gut formulieren könnte. Dann fallen mir immer x-Möglichkeiten ein ich entscheide mich 3 mal um und bin irgendwann genervt, weil es mir alles zu lange dauert. Beim Sprechen hingegen hat man einfach nicht die Möglichkeit irgendwelche Worte zurück zunehmen. Einmal ausgesprochen gibt es kein Zurück mehr. Man sollte sich also von vorne herein darüber im Klaren sein, was man da jetzt eigentlich gleich sagen möchte. Und ich glaube, genau darin liegt für mich der Reiz. Sich in kurzer Zeit Gedanken über etwas zu machen.

» caain » Beiträge: 271 » Talkpoints: 35,48 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kann ganz klar sagen, dass es mir deutlich leichter fällt, zu schreiben. statt zu sprechen. Seit ich mich erinnern kann, ist das so und ich hatte noch nie Probleme damit gehabt, mich schriftlich auszudrücken, während das mündlich leider immer ganz anders war. Während mir Aufsätze sogar Spaß gemacht hatten, wäre ich bei Referaten am liebsten immer im Erdboden versunken und es ist bis heute noch so, dass ich einen hochroten Kopf bekomme, wenn ich vor anderen Menschen reden muss, da mein Kopf dann einfach immer leer ist und mir keine Worte einfallen wollen. Das endet dann immer darin, dass ich stottere und versuche, den Vortrag so schnell wie nur möglich, hinter mich zu bringen.

Für mich war es absolut nie ein Problem, Texte zu verfassen. Ich hatte nie Probleme damit, die richtigen Worte zu finden und wenn wir in der Schule einen Aufsatz geschrieben haben oder auch jetzt noch in der Uni einen Aufsatz schreiben müssen, habe ich alle Worte sofort im Kopf und ich schreibe dann auch immer, ohne zu pausieren, weil mir einfach so viel einfällt und mir auch immer gleich die richtigen Worte in den Kopf kommen. Dabei kann ich auch Unmengen an Seiten schreiben, während andere Leute in der Zeit nur eine Seite schreiben können. Dabei habe ich eher das Problem, dass ich mich nicht stoppen kann und eher immer zu viel schreibe. Trotzdem habe ich dafür bisher immer gute Noten bekommen und ich würde sogar so weit gehen, zu behaupten, dass Schreiben meine große Leidenschaft ist.

Wenn ich mit anderen Leuten rede, dann verhaspele ich mich oftmals und manchmal weiß ich auch gar nicht richtig, was ich sagen soll, oder mir fallen die richtigen Worte auch nicht ein. Außerdem macht es mir auch gar keinen Spaß, vor vielen Leuten zu reden und ich mache das eigentlich am liebsten immer zu zweit, da ich mich dann auch nicht unter Druck gesetzt fühle. Passiert das, dann komme ich ins Schwitzen und ich bekomme keinen Ton heraus.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich kann gar nicht gut reden und fange schnell an zu stammeln und zu stottern, weil mir regelmäßig die Worte entfallen. Beim Schreiben habe ich ja genügend Zeit, nach den richtigen Worten zu suchen und mir meine Formulierungen zu überlegen, während man beim sprechen eher spontan sein muss. In Gesprächen oder bei Vorträgen habe ich da oft das Gefühl, als sei mein Hirn einfach zu langsam für meinen Mund. Dann fühle ich mich dumm und kriege gar nichts mehr hin. Beim Schreiben kann man in solchen Momenten pausieren und später flüssig weiter schreiben.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich kann besser schreiben als reden und das war schon in meiner Schul- und Berufsschulzeit so, dass ich schriftliche Prüfungen angenehmer fand als mündliche. Auch im Beruf finde ich es noch immer besser, wenn ich etwas schriftlich ausformulieren kann, als wenn ich jemandem etwas erzählen muss. Allerdings ist es schon viel besser als früher und das muss es auch sein, weil ich immerhin einen Job mit Kundenkontakt habe und mit den Kunden ja auch reden und diese beraten muss. Bei mir war es so, dass ich mich an das freie Sprechen auch gewöhnen konnte und mittlerweile kann ich auch schon mal bei Familienfeiern vor allen Leuten etwas sagen, was früher undenkbar gewesen wäre.

Beim Reden finde ich es besser, dass das Gegenüber direkt mitbekommt, wie etwas gemeint ist. Das finde ich bei der schriftlichen Form einfach oft schwierig, weil man nur die Worte liest, aber keine Mimik und Gestik dabei hat. Allerdings finde ich beim Schreiben angenehmer, dass man sich mehr Zeit lassen und an der Formulierung feilen kann. Das geht zum Beispiel bei einem Kundengespräch natürlich nicht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich bin mehr ein Rhetoriker. Ich liebe es die Sprache, zum Ausdruck zu bringen. Zudem schaffe ich es, die Menschen zu begeistern und auch mit meiner Mimik so einiges anzustellen. Leider ist das bei schriftlichen Dingen nicht so. Dort muss ich wirklich auf meine Rechtschreibung achten. Ich liebe es Präsentationen, zu halten und den Menschen neue Blickwinkel zu zeigen. Was kleinere Feste anbelangt, mag ich es allerdings nicht im Rampenlicht zu stehen. Also als Moderator könnte ich nicht arbeiten. Mir ist es vor allem wichtig, das mir die Menschen zuhören.

» IamPirat » Beiträge: 431 » Talkpoints: 24,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wenn ich mich Recht erinnere, fiel es mir schon immer leichter mich schriftlich zu äußern. Wenn ich die Wahl zwischen schriftlich und mündlich habe, wähle ich immer das schriftliche, weil ich einfach finde, dass man mehr Zeit hat, über etwas Geschriebenes nachzudenken. Im mündlichen ist es so, hat man mal etwas gesagt, dann kann man es nur selten rückgängig machen. Demnach denke ich, dass mir das schriftliche besser liegt. Mir fällt während des Schreibens so viel ein, was ich niederschreiben kann, dies ist wirklich unglaublich. So viel wie ich schreibe, könnte ich auch niemals in Worte fassen, weil ich eher darüber nachdenke wie ich mich artikuliere.

Auch in der Schule ist es mir schon oft aufgefallen. Ich war von Anfang an ein Schüler, der immer besser im schriftlichen war als im mündlichen und die Lehrer haben es nie verstanden. In meinen Texten konnte ich etwas immer super ausführlich beschreiben und erklären, doch dies habe ich nie im mündlichen geschafft. Ich musste lange daran arbeiten, dass meine mündliche Tätigkeit auch besser wurde und demnach meine Noten sich meiner schriftlichen Leistungen anpassten. Dies war auch ein harter Weg für mich.

Ich merke dies aber auch im Alltag. Oft hat man die Möglichkeit einen Unternehmen eine E-Mail zu schreiben oder gleich dort anzurufen. Ich entscheide mich stets für die E-Mail, da ich mich dort besser ausdrücken kann und mir überlegen kann, wie ich genau die richtigen Worte finde. Am Telefonat sag ich das, was mir direkt in den Sinn kommt ohne wirklich darüber nachdenken. Ganz davon abgesehen hasse ich es so wieso zu telefonieren, da ich es verdammt unpersönlich finde. Persönliche Gespräche finde ich in Ordnung, dennoch hätte ich lieber ein schriftliches Bewerbungsgespräch als ein mündliches.

Letztendlich kann ich mich in der mündlichen Form auch zusammenreißen, sodass es viel wird. Aber im Großen und Ganzen bin ich eher ein Mensch der extrem viel schreiben kann und dann auch teilweise Romane, aber wenn es um das Sprechen geht, bin ich doch eher bisschen zurückhaltend. Manche Menschen müssen sogar Worte aus mir hinaus kitzeln. Manchmal schreien mich meine Freunde sogar (lieb) an, dass ich doch mal mehr sprechen soll, so wie ich doch auch mehr schreiben kann, aber irgendwie kann ich das nicht. Ich habe lieber Zeit, wenn ich etwas großes "sagen" möchte und schreibe es deshalb nieder, weil ich so über das Geschriebene noch einmal nachdenken kann, was ich beim Mündlichen nun einmal nicht kann. Einmal gesagt, kann man es nicht mit einer "zurück-Taste" rückgängig machen.

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» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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