Wie reagieren wenn man von der Mutter völlig genervt ist?

vom 11.12.2013, 12:50 Uhr

Meine Mutter hatte ja einen Unfall, bei dem sie sich das Sprunggelenk gebrochen hat, aber auch sonst, ist sie völlig hilflos, in allem. Ob es um ihre Arbeit geht, oder eben jetzt, wo sie ihre Medikamente braucht. Ich bin davon wirklich super genervt, und reagiere fast nur noch gereizt, und mir fällt es schwer, freundlich zu bleiben. Ich frage mich jetzt wirklich, wie ich weiterhin auf sie reagieren soll. Manchmal habe ich eigentlich gar keine Lust mehr auf sie.

» laraluca » Beiträge: 1068 » Talkpoints: 9,76 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn ich total genervt und gestresst von meiner Mutter bin, gehe ich solange auf Abstand, bis ich mich einigermaßen wieder beruhigt habe. Sie hat eine sehr bissige und auch sehr provozierende Art, selbst wenn ich versuche so ruhig wie möglich zu bleiben, funktioniert es nicht. Ich habe auch schon versucht, innerlich bis 10 oder 20 zu zählen bevor ich reagiere, aber auch das hat nicht funktioniert. Wenn sie mich mal auf die Palme bringt, dann aber richtig, da brauche ich meist ein paar Stunden, manchmal sogar ein paar Tage, um mich wieder zu beruhigen.

Verstehe ich dich richtig, dass du dich jetzt vorübergehend um sie kümmern musst, solange sie hilflos ist? In diesem Fall würde ich vielleicht mal Geschwister fragen, ob die das mal kurz für dich übernehmen könnten. In der Zeit könntest du Energie tanken, bis du wieder auf deine Mutter triffst.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Was genau nervt dich denn an ihr? Ist es nur, weil du etwas für sie erledigen sollst? In diesem Fall versetzte dich doch einfach einmal in ihre Lage. Wenn man ein gebrochenes Sprunggelenk hat und nicht laufen kann, dann braucht man eben Hilfe und an deiner Stelle solltest du wohl eher nicht genervt sein, sondern ihr einfach helfen, wenn du kannst, denn sie hat dich dein Leben lang versorgt. Da bin ich dann schon der Meinung, dass man sich revanchieren kann und wenigstens das Nötigste für seine Mutter erledigen kann.

Ein solcher Sprunggelenksbruch dauert ja auch nicht ewig, so dass die Zeit, in der du deiner Mutter etwas unter die Arme greifen musst, auch absehbar ist. Sollte sie danach immer noch Hilfe benötigen und dich nerven, kannst du immer noch auf Distanz gehen, denn da kann sie wenigstens wieder laufen und sich selber versorgen. Sollte es dann so sein, dass sie in ihrem Job Hilfe benötigt, so denke ich, dass du nicht der richtige Ansprechpartner bist, sondern andere.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich bin von meiner Mutter auch sehr genervt. Oft gehe ich daher gar nicht ans Telefon, wenn sie anruft. Meine Festnetznummer habe ich ihr bislang auch noch nicht gegeben. Und manchmal denke ich drüber nach meine Mobilfunknummer zu wechseln.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



@Sternenbande: Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich habe auch schon meine Mobilfunknummer gewechselt, weil die ständigen Anrufe und SMS absolut genervt haben. Ich bin sogar dazu übergegangen, entweder mein Profil auf diversen sozialen Netzwerken zu löschen oder eben das Profil meiner Mutter zu blockieren, weil es echt nicht mehr ging. Das Problem ist aber, dass es überhaupt nichts bringt, mit meiner Mutter darüber zu reden. Da muss man leider zu etwas drastischen Mitteln greifen, wenn man selbst psychisch gesund bleiben will.

Mir kann kein Mensch der Welt in dieser Hinsicht Schuldgefühle reinreden, meine Gesundheit hat eine sehr viel höhere Priorität für mich als meine Mutter. Nur leider verstehen das die wenigsten, weil die meisten eben ein sehr viel besseres Verhältnis zu ihrer Mutter haben.

Meistens wird ja auch so argumentiert, dass man seiner Mutter was schuldig sei, weil sie einen geboren und groß gezogen hätte. Wurde ich überhaupt gefragt, ob ich geboren werden will? Wurde ich überhaupt gefragt, ob ich ausgerechnet in dieser Familie großgezogen werden will? Nein, also hat das meiner Meinung nach auch nichts mit einem "Gefallen" zu tun, den ich meiner Mutter in irgend einer Form "schuldig" bin.

Außerdem habe ich auch eine gewisse Verantwortung gegenüber meinen zukünftigen Kindern. Wenn ich ein psychisches Wrack bin wegen dem Einfluss meiner Mutter, dann wird sich das definitiv negativ auf meine Kinder auswirken. Ich finde, gerade ihnen bin ich schuldig, mich so präventiv wie möglich in Gesundheitsfragen zu verhalten. Alles andere wäre verantwortungslos.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Die Frage ist, wie die Mutter normalerweise ist, wenn sie gerade nicht krank ist. Und hat sie sich in letzter Zeit verändert? Vielleicht ist sie ja auch einfach mit dem Job nicht gut versorgt und ein neuer Job würde Abhilfe schaffen? Oder die Genesung reicht schon aus?

Warum meinst du, dass sie so hilflos ist? Hat sie vielleicht andere Probleme, wie Depressionen, Schicksalsschläge oder sonstiges zu verkraften? Manchmal ist eben auch für eine Mutter vorübergehend alles zu viel und wo soll man sich alles von der Seele reden? Klar, in der Familie.

Wie alt bist du eigentlich? Gerade, wenn man selbst noch nicht allzu alt ist, muss man erst mal damit klar kommen, dass die eigenen Eltern eben doch nicht so allmächtig und perfekt sind, wie man das als Kind geglaubt hat. Der Prozess tut natürlich weh, bei allen Menschen mehr oder weniger.

Versuche doch mal, dich mit jemandem zu unterhalten, der deine Mutter auch gut kennt und noch immer Kontakt hat. Dein Vater, Onkel, Tanten, Großeltern, Freunde der Eltern wären da Anlaufstellen um fest zu stellen, ob du das alles nur so erlebst, oder ob andere bestätigen, dass deine Mutter momentan nicht auf der Höhe ist. Davon hängt auch viel ab, wie man sich verhalten sollte.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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