Muss man sich dafür rechtfertigen, nicht erreichbar zu sein?
Manchmal habe ich Tage, an denen ich am liebsten nicht erreichbar sein möchte. Früher war das einfach. Es gab keine E-Mails und keine SMS. Man braucht nur die Türe nicht aufzumachen und nicht ans Telefon zu gehen. Es war auch nichts Außergewöhnliches, wenn jemand nicht erreichbar war und man musste sich dafür nicht rechtfertigen.
Heutzutage wird man oft vorwurfsvoll und verständnislos gefragt, ob man denn die E-Mail oder die SMS nicht gelesen habe. Man habe doch sogar auf den Anrufbeantworter gesprochen. Man muss sich dann irgendwie rechtfertigen, dass das Handy und der Computer und womöglich auch das Telefon kaputt war oder dass man mit einer schweren Grippe im Bett war und sich nicht bewegen konnte.
Muss man sich aber wirklich dafür rechtfertigen, dass man nicht erreichbar war? Ist die Frage nach den Gründen nicht einfach unverschämt und sollte man sie nicht einfach mit dem Satz: "Ich war nicht erreichbar." beantworten?
Ja, das Gefühl habe ich eigentlich auch. Eine Freundin hat meine Abwesenheit sofort auf sich bezogen und sogar unsere Freundschaft schon fast in Frage gestellt, aber irgendwie kann ich dieses Verhalten auch verstehen, da man sich ja auch einfach nur Gedanken um eine Person macht, was ich auch sehr nett finde. Vielleicht sollte man seinen Freunden auch einfach ganz schnell sagen, dass man Phasen hat, in denen man lieber alleine ist und das auch abklären, damit es nicht zu irgendwelchen Missverständnissen kommt. Um ehrlich zu sein weiß ich nicht, ob es unhöflich ist, wenn man seine Abwesenheit nur mit "Ich war nicht erreichbar" beantwortet, aber ich kann mir schon vorstellen, dass die meisten Leute genauere Informationen haben wollen.
Leider ist es in unserer heutigen, modernen Welt nicht mehr selbstverständlich, dass man auch mal nicht erreichbar sein will bzw. nicht erreichbar ist. Ich kenne das aus meinem eigenen Umfeld nur zu gut. Es gibt auch so Tage, da will ich nicht telefonieren und auch auf keine SMS antworten, weil ich auf Gespräche oder das Getippe schlichtweg keine Lust habe.
Meinem Freund geht es da zum Glück ähnlich und wir können auch mal ohne Handy aus dem Haus gehen, denn das ist ja heutzutage auch eher eine Seltenheit. Da mein Arbeitgeber Kamerahandys verbietet, habe ich auch tagsüber keines und bin dann dort auch nicht erreichbar, aber das ist dann eben so. Wenn mir dann jemand Vorwürfe macht - und das ist schon passiert - dann kann ich auch nur mit dem Kopf schütteln. Da ist meine Begründung aber immer, dass ich es von Arbeitgeberseite aus nicht kann bzw darf.
Wenn ich privat mal nicht erreichbar sein will, dann stelle ich mein Handy auf lautlos und gut ist. Ein Festnetztelefon habe ich nicht. Sollte mal jemand klingeln und ich will nicht erreichbar sein, dann mache ich auch einfach nicht die Türe auf. Ich denke, in der immer hektischer werdenden Welt sollte es einem gegönnt sein auch mal ein paar Minuten, Stunden oder Tage ohne die Außenwelt einfach abschalten zu können. Und dafür sollte man sich nicht rechtfertigen müssen, sondern ein "Ich war nicht erreichbar" sollte genügen.
In meinem Umfeld wissen eigentlich alle, was ich von der ständigen Erreichbarkeit halte und viele teilen meine Meinung auch. Deshalb Ist es bei uns kein Thema, wenn jemand mal nicht erreichbar ist. Es wird überhaupt nicht erwartet, dass man sofort eine Antwort auf seine E-Mail oder SMS bekommt und es wird schon gar nicht erwartet, dass der andere jeden Eintrag bei Twitter oder Facebook ließt und kommentiert. Mit Leuten, die die ständige Erreichbarkeit zelebrieren und kein Gespräch mehr führen können ohne ständig von ihrem Handy abgelenkt zu werden, gebe ich mich auch gar nicht mehr ab, weil ich das als Zeitverschwendung empfinden würde.
Das Gefühl kennen wir alle. Es geht ja schon morgens los, wenn man nicht per Whatsapp zurückschreibt. Dann geht es weiter mit den E-Mails auf die man nicht sofort antwortet. Das Medium Internet wird immer schneller und spontaner. Aus diesem Grund sind wir auch immer mehr auf den Abruf getrimmt. Es gab mal einen Wissenschaftler der meinte, man soll sein Smartphone 1 mal in der Woche auslassen. Ich jedenfalls versuche zumindest auf der Arbeit nur in der Mittagspause kurz draufzuschauen.
Ich bin in einer bevorzugten Lage es mir erlauben zu können, nicht erreichbar zu sein. Wenn das Telefon klingelt muss ich nicht dran gehen. Wenn mich dann einer fragt, wo ich denn gewesen bin, sage ich je nachdem, etwas Ähnliches wie: Och, hast du angerufen? Wo ich war, wahrscheinlich weg, so genau weiß ich das nicht, wann du angerufen hast.
Insofern ist es schön, dass ich kein Handy habe. Ich muss mich nicht unbedingt voll quatschen lassen oder SMS-Nachrichten mehrmals erhalten, wozu? Dass ich eine E-mail-Adresse habe, das weiß kaum einer. Ich will nicht abhängig sein und anschließend bekomme ich noch Vorwürfe, dass ich nicht sofort geantwortet habe. Ich will mein eigener Herr sein und selbst bestimmen, wie mein Tag abläuft. Dazu brauche ich niemanden, der mir noch Vorwürfe macht. Ich sehe doch wie es ist, wenn andere mit einer Hand das Handy bedienen und haben nur Augen für das Handy. Die eigenen Kinder laufen nebenbei. Denen wird gesagt, dass sie ruhig sein sollen. Ja, das Handy ist eben wichtiger.
Ich denke, dass es eigentlich normal ist, dass man einer Person erklärt, weshalb man nicht erreichbar war. Nur zu sagen, dass man nicht erreichbar war, finde ein wenig unverschämt und auch überflüssig, da die andere Person das ja schließlich selbst gemerkt hat. Dabei finde ich es angemessen. dass man auch den Grund dafür nennt und man muss ja auch nicht unbedingt ins Detail gehen. Man kann ja auch einfach sagen, dass man viel um die Ohren hatte oder dass man nicht zu Hause war.
Ich finde, dass es auch immer ganz darauf ankommt, um welche Person es sich denn überhaupt handelt. Ist es so, dass irgendeine Bekannte mich angerufen hat und ich keine Lust hatte ans Handy zu gehen, dann sage ich einfach, dass ich mein Handy nicht bei mir hatte und damit ist die Sache auch erledigt. Normalerweise fragt die Person dann auch nicht weiter mach und ich fände es unhöflich, wenn man ihr da auch keinen Grund nennen würde. Immerhin würde sie dann ja automatisch annehmen, der Kontakt wäre mir völlig egal.
Wenn es jedoch so ist, dass mein Freund nicht erreichbar ist, dann mache ich mir auf jeden Fall Sorgen und es ist tatsächlich manchmal auch so, dass ich dann auch beleidigt bin. Immerhin haben wir immer mehrmals täglich miteinander Kontakt und da kann er mir ja auch einfach Bescheid geben, wenn er einmal nicht erreichbar ist. Wenn er mir das sagt. Ist das ja absolut kein Problem für mich, dass er auch einmal Zeit für sich braucht. Gar nichts zu sagen, finde ich jedoch unverschämt und in so einem Fall würde ich mir auch nur unnötige sorgen machen. Heutzutage ist es eben normal, dass man immer erreichbar ist und wenn das nicht der Fall ist, dann sollte man den wichtigsten Personen Bescheid geben. Ansonsten ist eine Rechtfertigung durchaus angebracht.
Ich bin auch des Öfteren mal nicht erreichbar oder habe einfach nur keine Lust, erreichbar zu sein. Das heißt, das Telefon klingelt und ich habe keine Lust ran zu gehen, ich lese eine SMS und habe keine Lust zu antworten und so weiter. Manchmal klingelt es auch an der Haustür und ich habe einfach keine Lust auf zu machen.
Ich finde, dass es andere absolut nichts angeht, warum ich nicht erreichbar bin und ich empfinde die Nachfrage, warum ich nicht sofort geantwortet habe oder nicht ans Telefon gegangen bin, als unverschämt und neugierig. Ich mag es nicht, mich zu rechtfertigen und ich mache es auch nicht. Wenn also eine solche Frage kommt, dann antworte ich in der Regel, dass es irrelevant ist, warum ich nicht erreichbar war, wenn ich es doch jetzt bin.
Ich denke, dass es normal ist, wenn man nicht immer erreichbar ist. Ich habe auch manchmal keine Lust, gehe dann nicht an mein Handy, antworte nicht auf Mails und die Tür mache ich dann auch nicht auf. Meine Freunde kennen das von mir so, aber trotzdem fragen sie eigentlich immer nach. Ich antworte dann auch ehrlich und sage, dass ich nur keine Lust hatte.
Zu sagen, dass man schlichtweg nicht erreichbar war finde ich dämlich. Immerhin weiß die Person das ja und da macht es keinen Sinn es als Begründung zu nehmen. Man sollte dann schon ehrlich sein. Richtige Freunde nehmen einen das nicht übel und verzeihen das schon mal. Ich finde es auch nicht schön, dass man scheinbar immer erreichbar sein muss, aber so ist es heutzutage nun mal.
Ich muss bei meinen Freunden eigentlich nie begründen, warum ich nicht erreichbar war und das ist auch gut so. Ich halte es nicht unbedingt normal, wenn man sich dafür rechtfertigen muss, warum man nicht erreichbar war. Es geht auch viele Leute einfach nichts an, warum ich nicht ans Telefon oder Handy gegangen bin oder nicht auf eine SMS geantwortet habe.
Ich finde es furchtbar, dass man in einer Zeit von Smartphone und schneller Kommunikation ständig für andere erreichbar sein soll. Oftmals sind die Sachen, die einem geschrieben werden auch nicht wirklich wichtig. Und wenn, dann probiert man es doch wesentlich öfter als einmal und muss nicht gleich mit Vorwürfen kommen, wenn man nicht dran gegangen ist. Wenn ich eine Nachricht bekomme, dessen Inhalt sehr wichtig ist, rufe ich natürlich zurück. Auch, wenn mich Leute anrufen, die mich sehr selten anrufen, gehe ich sofort dran, da ich dann weiß, dass es etwas sehr Wichtiges sein muss.
Jedoch muss ich sagen, dass ich oftmals schnell auf Nachrichten reagiere, aber wenn ich wirklich nicht erreichbar sein möchte, was auch ab und an mal vorkommt, dann schalte ich mein Handy meistens aus. Viele meiner Freunde haben meine Festnetz-Nummer überhaupt gar nicht mehr, da sie sich zu sehr auf ihr Smartphone stützen, so dass ich mir keinerlei Gedanken machen bräuchte, dass mich jemand dann daheim anruft. Aber bisher musste ich mich noch nie bei jemandem rechtfertigen, warum ich nicht erreichbar war. Darüber kann ich mich auch glücklich schätzen und ich hoffe, dass bleibt auch so in nächster Zukunft.
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