Haltet ihr zu Hause einen Veggie Day ein?

vom 10.12.2013, 23:27 Uhr

Ich bin gerade wieder einmal dabei, zu versuchen, aus Umweltschutzgründen weniger Fleisch zu essen, und möchte meinem Sohn nacheifern, der Vegetarier geworden ist. Zuerst möchte ich einen Tag in der Woche einführen, an dem ich keine tierischen Produkte esse. Das wäre schon einmal ein Anfang.

Habt ihr zu Hause auch einen bestimmten Tag, an dem es kein Fleisch gibt? Warum habt ihr diesen Veggie Day eingeführt? War es auch der Einstieg in eine vegetarische Ernährung? Oder einfach ein Verzichtstag wie der Freitag bei den Katholiken?

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich esse aktuell sowieso kein Fleisch mehr, aber auch früher, als ich noch Fleisch aß, kam das eher selten vor. Fleisch hat mir noch nie sonderlich geschmeckt und als Kind habe ich, wenn ich welches aufgetischt bekam, es meistens gar nicht essen wollen, oder aber eben nur selten mal, und dann nur sehr geringe Mengen.

Von einem "Veggie-Tag" pro Woche konnte man bei mir also noch nie sprechen. Ich habe schon von mir selber aus nur sehr selten Fleisch gegessen. Von Verzicht, der irgendeine Mühe dargestellt hätte, kann ich in meinem Fall also nicht reden. Ich würde auch nicht sagen, dass das erst die spätere vegetarische Ernährung bei mir bedingt hätte. Die Tendenz dazu war quasi schon immer da und kam nicht erst durch das seltene Fleischessen. Eher war es so, dass ich früher aufgrund meiner Familie zumindest ab und zu Fleisch essen musste, bis zu einem bestimmten Alter, weil es sonst nur Streitigkeiten gab.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Bei uns zuhause gab es auch keinen Veggie-Day in der Form, aber es wurde eben auch nicht jeden Tag Fleisch gegessen. Ich mochte schon als Jugendliche Fleisch nicht sonderlich gerne und bin dann irgendwann auf die vegetarische Ernährung umgestiegen. Ich habe dann zwar ein paar Jahre wieder Fleisch gegessen, aber eher selten. Nun bin ich wieder Vegetarier und als ich meinen Mann kennenlernte, haben ich natürlich überwiegend vegetarisch gekocht. So war sozusagen Veggie-Week! ;-) Mein Mann kam dann auch auf den Geschmack und ist ebenfalls Vegetarier geworden. Bei ihm war es also der Einstieg in die vegetarische Ernährung.

Ich finde solch einen festen Veggie-Day eigentlich auch gar nicht so schlecht, wenn ich ehrlich bin. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich letztens sogar gelesen, dass die Grünen einen solchen Tag in den deutschen Kantinen einführen wollen. Glaube aber nicht, dass sich das durchsetzen wird, denn für die meisten Leute gehört Fleisch einfach dazu und sie wollen auch sehr ungern darauf verzichten, wie ich schon mehrfach mitbekommen habe.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Einen festen vegetarischen Tag pro Woche haben mein Partner und ich bisher noch nicht eingeführt, allerdings achten wir in letzter Zeit zumindest ein wenig darauf, dass unser Fleischkonsum sich ein wenig in Grenzen hält, weswegen wir schon anstreben, gelegentlich vegetarisch zu essen. Uns geht es dabei nicht primär um Gründe des Natur- und Tierschutzes, sondern hauptsächlich auch um unsere Gesundheit - jeden Tag große Mengen Fleisch zu verzehren, ist ja auch nicht empfehlenswert.

Allerdings haben wir einen Lebensstil, der es einschließt, eher unregelmäßig zu kochen und oft auswärts oder unterwegs zu essen, daher wäre es schwer, einen festen Tag für vegetarische Ernährung einzurichten, wo wir uns doch oft einfach nach demjenigen richten müssen, der kocht. Wenn wir allerdings selbst kochen, gibt es oft nur Nudeln mit Soße, Kartoffeln oder Gemüse, das reicht uns dann auch vollkommen; nur auf einen festen Tag in der Woche festlegen und damit deutlich unflexibler sein als nötig, das wollen wir eher nicht.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Was bringt denn ein "Veggie Day" , wenn man sich an den anderen Tagen dafür mit Fleisch voll stopft? Einen Tag keine tierischen Produkte und dafür dann den nächsten Tag gleich mit fett Schinken zum Frühstück beginnen, aber dann mit gutem Gewissen, weil man ja den "Veggie Day" erfolgreich hinter sich gebracht hat. Ich finde es viel sinnvoller in seiner täglichen Ernährung den Fleischkonsum etwas herunter zu fahren, den Schinken zum Frühstück öfters mal durch Frischkäse zu ersetzen, mal das vegetarische Gericht in der Mensa probieren, mal Pizza mit Champignons statt Salami zu bestellen, in der Metzgerei ein kleineres Steak kaufen und so weiter.

Bei mir gibt es keinen "Veggie Day" dafür aber einen "Meat Day", wobei der aber auch nicht unbedingt regelmäßig statt findet. Ich esse wenig Fleisch und Wurst mag ich überhaupt nicht und ich koche inzwischen lieber vegetarisch, weil mir das mehr Spaß macht und viel kreativer ist als die ewigen "Fleisch mit Beilage" Gerichte. Rein vegetarische oder vegane Ernährung wäre mir aber zu anstrengend und unspontan und ich mag auch das ganze dogmatische, das bei manchen dahinter steht, absolut nicht.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Bei mir gibt es so einen Tag nicht, das ich prinzipiell Veganer bin. Das bedeutet ich lasse nicht nur das Fleisch weg, sondern auch sämtliche tierische Erzeugnisse. Im Einzelnen sind das Milch, Käse und Honig. Die einzigen Kompromisse mache ich, wenn ich bei Freunden bin und es zb. einen fertigen Kartoffelsalat gibt, in dem 3% Ei sind, die ich nicht sehe.

» IamPirat » Beiträge: 431 » Talkpoints: 24,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge


MeL.G hat geschrieben:Ich finde solch einen festen Veggie-Day eigentlich auch gar nicht so schlecht, wenn ich ehrlich bin. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich letztens sogar gelesen, dass die Grünen einen solchen Tag in den deutschen Kantinen einführen wollen. Glaube aber nicht, dass sich das durchsetzen wird, denn für die meisten Leute gehört Fleisch einfach dazu und sie wollen auch sehr ungern darauf verzichten, wie ich schon mehrfach mitbekommen habe.

Obwohl ich selber kein Fleisch esse, finde ich einen gesetzlich festgelegten "Veggie-Day" auch etwas fragwürdig. Das liegt absolut nicht daran, dass ich es für unerlässlich hielte, täglich Fleisch zu konsumieren. Im Gegenteil. Nein, es geht mir einfach darum, dass ich staatliche Vorschriften, die immer mehr in den privaten Lebensbereich eingreifen, nicht leiden kann. Ich wüsste auch einfach nicht, wieso der Staat seinen Bürgern vorschreiben sollte, was sie essen dürfen, und was nicht. Das geht meiner Meinung nach gegen das Recht auf Selbstbestimmung. Egal, wie ungesund es ist, täglich Fleisch zu konsumieren, und welche Auswirkungen das sonst hat, was man isst oder nicht isst, sollte man selber entscheiden dürfen.

Ich sehe auch einfach die Gefahr, dass mit der Einführung einer ersten solchen Vorschrift eine Welle an weiteren Vorschriften anrollt. Vielleicht darf man sich dann irgendwann auch nur noch alle drei Tage waschen, weil das ja Wasser sparen würde? Schokolade wird vielleicht verboten, weil sie fett machen und Karies verursachen könnte? Vielleicht klingt das ein wenig polemisch, aber wenn sich der Staat in private Lebensbereiche derart einmischen darf, dann sind die seltsamsten Vorschriften denkbar. Auch schädliche und völlig willkürliche, je nach Regime.

Wobei das mit den Kantinen noch einmal so eine Sache ist. Man ist ja nicht gezwungen, diese zu benutzen. Man könnte auch einfach sein eigenes Essen mitnehmen, wenn einem das Kantinenessen aus welchen Gründen auch immer nicht gefällt. Das wäre übrigens auch im Umkehrschluss eine Sache, die den "Kantinen-Veggie-Day" etwas sinnlos machen würde. Durch diesen Tag würden wohl nicht weniger Menschen, die bisher überzeugt Fleisch aßen, Fleisch konsumieren. Die, die unbedingt Fleisch essen wolllen, würden an dem Tag halt nicht in der Kantine essen, sondern sich ihr Fleisch anderswo kaufen.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich achte da weniger drauf. Wenn es mal vegetarisches Essen gibt, dann gibt es das. Ich koche das, worauf ich Lust habe. Ob da nun Fleisch dabei ist oder nicht, ist mir da egal. Aber ich muss auch ganz klar sagen, dass es nicht jeden Tag Fleisch geben muss. Nur sagt das mal einer meinem Freund. Aber ich glaube Männer ticken da sowieso ganz anders.

Aber so einen direkt gesetzlich verankerten Veggie Day fände ich blöd. Das sollte dann doch noch jeder für sich selbst entscheiden dürfen.

» LiisaK » Beiträge: 11 » Talkpoints: 1,61 »


Bei uns Zuhause gibt es keinen Veggie-Day, was ich auch gar nicht so schlimm finde, denn immerhin benötigen wir auch keinen. Außerdem kann es auch sein, dass ich gelegentlich ein vegetarisches Gericht esse, zum Beispiel Kartoffeln mit Rührei und Spinat, was ich auch ganz lecker finde, obwohl dieses Gericht ja auch ohne Fleisch ist. Außerdem spare ich im Moment beim Frühstück am Fleisch, da ich sehr gerne ein Brezel ohne irgendwelche Beilagen zum Frühstück esse. Trotzdem finde ich die Idee mit dem vegetarischen Tag auch gar nicht so schlecht und wenn du Vegetarierin werden möchtest, dann ist ein Veggie-Day in der Woche auch gar nicht so verkehrt.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


LiisaK hat geschrieben:Aber ich muss auch ganz klar sagen, dass es nicht jeden Tag Fleisch geben muss. Nur sagt das mal einer meinem Freund. Aber ich glaube Männer ticken da sowieso ganz anders.

Klischeehafterweise sollen Männer ja mehr und häufiger Fleisch essen. Woran das liegen soll, weiß ich nicht. Biologisch gibt es nicht unbedingt Gründe dafür. Vielleicht möchte man einfach dem Klischee entsprechen? Allerdings kann ich Dir versichern, dass es definitiv Ausnahmen gibt. Ich kenne einige vegetarisch oder vegan lebende Männer. Ebenso kenne ich Frauen, die sehr viel Fleisch essen.

Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass ältere Menschen eher täglich Fleisch essen, weil sie meinen, dass Fleisch zu einem "guten" Gericht dazugehören würde. Viele denken ja noch an einen klassischen Teller mit einem Stück Fleisch, etwas Kartoffeln oder Kartoffelbrei und dann eben einer Gemüsebeilage in Form von Kohl oder Erbsen und Möhren, wenn sie sich eine Hauptmahlzeit vorstellen sollen. Den alten Leuten kann ich es auch kaum verdenken, Gewohnheiten sind stark und gerade im Alter fällt es vielen schwer, noch Dinge zu verändern. Ich glaube daher, dass gerade bei älteren Menschen sich ein "Veggie Day" wohl eher schlecht durchsetzen ließe.

Dasselbe gilt natürlich für diverse überzeugte Fleischesser. Solche sind mir auch schon einige Male begegnet. Die definieren sich teilweise sogar selbst über ihren Fleischkonsum. Einige von ihnen sind dann wohl auch die, die immer meinen, Vegetarier beleidigen zu müssen. Bei so einer feindlichen Einstellung gegenüber vegetarischer Ernährung würden sie wohl auch keinen einzigen "Veggie Day" durchführen wollen, geschweige denn regelmäßig, einen jede Woche.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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