Würdet ihr bei Gericht auf die Bibel schwören?

vom 10.12.2013, 22:26 Uhr

Wenn man bei Gericht vereidigt wird, dann hat man die Wahl, dass man auf die Bibel schwört oder ohne Bibel einen Eid leistet. Aber was würdet ihr machen? Würdet ihr auf die Bibel schwören? Warum macht man das denn überhaupt noch, dass man auf die Bibel schwören lässt und warum fragt der Richter nach? Wenn doch der Eid auf die Bibel die gleiche Bedeutung hat wie der Eid ohne Bibel. Oder hat es für euch eine andere Bedeutung, wenn ihr auf die Bibel schwören müsstet?

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Vielleicht nehmen religiöse Menschen den Schwur auf die Bibel ernster, weil sie bei Meineid ohne Bibel nur eine Gefängnisstrafe erwartet und bei Eid mit Bibel die ewige Verdammnis in der Hölle. Da ich selber Atheist bin, würde ich nicht auf die Bibel schwören. Ich wusste gar nicht, dass es das bei Gericht noch gibt.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 10.12.2013, 22:30, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ich würde nicht auf die Bibel schwören. Ich bin kein Christ und fände es irgendwie verkehrt, einen Schwur auf das Buch einer fremden Religion abzulegen. Ich wüsste nicht einfach nur nicht, wieso ich das tun sollte, nein, ich finde das sogar irgendwie richtig verkehrt. Wenn man schon auf etwas schwört, sollte es einem auch wichtig sein. Von daher ist es auch in Ordnung, wenn gläubige Menschen auf etwas, was zu ihrem Glauben gehört, schwören. Aber Leute, die daran nicht glauben, können auf diesen Schwur ja auch verzichten.

Von daher ist es schon einmal gut, dass der Richter überhaupt fragt, ob man auf die Bibel schwören möchte, oder nicht. War es früher nicht mal so, dass man diese Formel gar nicht weglassen durfte, sondern sie einfach immer dazugehörte? Aber früher nahm man ja auch oft automatisch an, dass ein Deutscher auch ein Christ sein müsse.

Ich kann übrigens auch nicht so wirklich nachvollziehen, wieso es diesen Schwur auf die Bibel vor Gericht überhaupt heutzutage noch gibt. Sicherlich hat Deutschland eine lange christliche Tradition, und das Christentum ist hier auch noch die am häufigsten vertretene Religion, aber es gibt eine gesetzliche Trennung von Kirche und Staat. Daher wüsste ich nicht, wieso ein Schwur auf die Bibel im Gerichtssaal überhaupt etwas zu suchen haben sollte. Man ist schließlich nicht in der Kirche. Aber diese ganze Problematik kritisiere ich ja auch, wenn es darum geht, dass beispielsweise auch noch manchmal Kruzifixe im Gerichtssaal hängen. Da finde ich auch, dass sie dort eigentlich grundlos hängen. Schließlich wird weltlich Gesetz gesprochen und man verurteilt die Menschen nicht nach der Bibel.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich würde nicht auf die Bibel schwören, weil ich mit dem ganzen Religionshumbug wenig am Hut habe. Ich weiß auch nicht, warum ich auf ein Buch schwören soll, wo ich nicht mal 90% des Inhaltes von kenne oder gelesen habe. Immerhin stehen da ja nun auch Auge um Auge und so nette Sachen drin, das widerspricht ja schon dem Selbstjustizverbot. :lol:

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Das gibt es tatsächlich noch? Ich dachte es wäre abgeschafft worden. Um zum Punkt zu kommen, auf die Bibel würde ich nicht schwören. Ich bin zwar katholisch erzogen und glaube in gewisser Weise an einen Gott aber ich denke mir , bei Gericht zählt nur die Aussage.

» IamPirat » Beiträge: 431 » Talkpoints: 24,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich bin schon lange kein Mitglied der christlichen Gemeinschaft mehr. Von daher würde ich sicherlich nicht auf die Bibel schwören. Einen Meineid würde ich aber trotzdem nicht schwören. Wenn man nicht auf die Bibel schwört, ist der Text etwas anders. Wenn man einen Eid schwören muss, handelt es sich mit Sicherheit um ein Vergehen wie Mord oder Totschlag. Denn für andere Vergehen würden sie sicher nicht schwören lassen. Wer aber auch ohne zu schwören die Wahrheit nicht sagt, wird sie auch nicht sagen, wenn er schwört.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Man schwört eigentlich nicht auf die Bibel, sondern sagt nur "Ich schwöre es, so wahr mir Gott helfe" oder sowas in der Art. So kenne ich es jedenfalls. Dass man extra eine Bibel herbeischafft, auf die dann die Hand gelegt werden muss, oder sowas, habe ich noch nicht gesehen. Wenn ich jemals vereidigt werden sollte, würde ich es auf jeden Fall ohne religiösen Bezug tun, da ich eben nicht gläubig bin. Im juristischen Sinne ist es aber sowieso egal, die Strafe für einen Meineid unterscheidet sich nicht danach, ob man mit oder ohne Gott geschworen hat.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich würde nicht auf die Bibel schwören. Ich kann mit dem ganzen Glauben nichts anfangen. Sicherlich ist es für einen religiösen Menschen aber seelisch untragbar vor Gott, also vor seiner höchsten Instanz zu lügen. In der Bibel steht ja auch, dass man nicht lügen soll. Wenn man keinen Glauben angehört, dann ist das eben nicht so und man muss es nur mit sich selber ausmachen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wer sagt denn, dass nur gläubige auf die Bibel schwören? Dieses Vorurteil ist meiner Meinung nach absoluter Humbug. Denn soweit ich weiß, dürfen "richtige" Gläubige gar nicht schwören, egal ob jetzt auf die Bibel oder auf irgendetwas anderes.

Für solche Momente gibt es doch auch das Eidesverweigerungsrecht, von dem man Gebrauch machen kann. Gerade als Gläubiger kann man sich hierbei auf die Bergpredigt berufen, in der ausdrücklich steht, dass man nicht schwören sollte. Kein Gericht der Welt kann einen Menschen zwingen, gegen seinen Glauben und gegen seine Überzeugung zu handeln. Da spielt es auch keine Rolle, ob die betroffene Person, die schwören soll jetzt gläubig ist oder Atheist.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Olly173 hat geschrieben:Wer sagt denn, dass nur gläubige auf die Bibel schwören? Dieses Vorurteil ist meiner Meinung nach absoluter Humbug.

Wer soll denn Deiner Meinung nach überhaupt auf die Bibel schwören, wenn das denn so ist, dass Gläubige das eigentlich nicht dürfen? Ungläubige etwa? Mich würde ja sehr interessieren, wieso Deiner Meinung nach gerade Nicht-Christen auf die Bibel schwören sollten, mit der sie nicht wirklich etwas anfangen können. Wenn überhaupt, dann dürften darauf doch wohl eher Leute schwören, die daran auch glauben und denen die Bibel auch etwas bedeutet.

Das heißt natürlich nicht, dass alle Christen auf die Bibel schwören. Wenn es ein Gebot in der Bibel ist, das eigentlich nicht zu dürften, werden das also sicher einige Christen auch verweigern. Aber vermutlich nicht alle. Schließlich hält sich auch nicht jeder Christ an jedes einzelne Gebot in der Bibel. Laut Bibel ist es beispielsweise auch verboten, Mischfasern zu tragen. Und ein Ort, an dem eine Frau gesessen hat, die gerade ihre Menstruation hat, gilt auch als unrein. Darauf soll sich dann den folgenden Tag niemand mehr setzen dürfen. Das steht auch in der Bibel, wie auch viele andere Dinge, und ich bezweifle wirklich mal sehr, dass jeder einzelne Christ sich an alle diese Aussagen, Ge- und Verbote wirklich strikt hält. Wieso also sollte es dann nicht auch schwörende Christen geben, trotz Schwör-Verbots in der Bibel?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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