Lehrerin verlangt beim Test Aussehen afrikanischer Flaggen
Mein Neffe hat nächste Woche Erdkundetest und muss dafür alle afrikanischen Flaggen auswendig lernen. Das sind an die 50 Stück. Das sind Flaggen von Ländern, die er vorher noch nie gehört hatte. Beim Test kommen dann 5 Stück zum Aufzeichnen.
Findet Ihr es gut, dass man Jugendliche dazu anhält, sich mit afrikanischen Flaggen auf dieser Basis auseinanderzusetzen oder ist das sinnlos? Wie soll man sich merken, welche Flagge zu welchem Staat gehört und wie lernt man am besten komplizierte Flaggen auswendig?
Das ist in der Tat kein schöner Test, den dein Neffe da zu bewältigen hat. Am Ende ist es aber wirklich nur eine reine Lernsache, wobei es schon recht viel verlangt ist mal eben 50 Flagge auswendig zu lernen. Ich sehe das Problem eher beim Zeichnen. Wenn man entsprechend die Flaggen vorgegeben hat und diese nun nur noch zuordnen muss ist das eine wesentlich lösbarere Aufgabe. Da muss man wohl oder übel richtig büffeln oder man lässt sich mal durchhängen, wenn der Notenschnitt das zulässt.
Als sinnlos würde ich es keinesfalls bezeichnen. Das gehört nun mal zum Geographieunterricht dazu. Es ist aber schon ein wenig viel. Wenn man sich mit ein paar Ländern genauer befasst und dann die Flaggen abfragt ist das ok, aber alle finde ich dann doch ein wenig übertrieben.
Beim lernen geht da jeder anders an die Sache heran. Man lernt ja auch lange Gedichte auswendig. Das bekommt man schließlich auch irgendwie hin. Zur Not kann man sich entsprechende Eselsbrücken bauen oder bestimmte Flaggen in eine Gruppe packen. Hier muss jeder selber ein System entwickeln, womit er sich das ganze am besten merken kann. Da geht jeder anders vor.
Ich finde das schon etwas heftig und irgendwo auch total unnötig. Man vergisst das hinterher sowieso wieder und es ist fürs spätere Leben auf keinen Fall wichtig, die Flaggen aller afrikanischen Länder zu kennen. Zu meiner Schulzeit wurden in Geographie nur einzelne Länder ausführlich durchgenommen, zum Beispiel mal Japan, zu denen wir dann auch die Flaggen kennen sollten (okay, das ist bei Japan nicht schwer).
Wenn diese Klasse nun den ganzen Kontinent als Thema hatte, wäre es zwar nachvollziehbar, dass auch die Flaggen aller Länder behandelt wurden. Dass man diese alle auswendig kennen soll, finde ich aber trotzdem übertrieben. Für manchen wird es schon schwierig sein, sich nur die über 50 Ländernamen zu merken.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, was ich von dieser Vorgehensweise halten soll. Die Auseinandersetzung mit afrikanischen Ländern ist zweifelsohne sinnvoll und im Übrigen auch genau der Fachinhalt, dennoch fände ich persönlich es viel interessanter und vor allem greifbarer, sich vielleicht nur ausgewählte Länder anzusehen und dann nicht nur ihre Flaggen, sondern auch ihre Lage, ihre Traditionen, ihre Sitten und ihre Kultur allgemein zu betrachten. Davon ist vielleicht auch irgendetwas für das spätere Leben interessant - nur Flaggen auswendig zu lernen, halte ich eher für stupide und sinnlose Paukerei.
Ohne die Sinnhaftigkeit näher auszuführen, denke ich aber schon, dass es möglich ist, die Flaggen zu lernen. Wie viel Zeit ist denn noch genau bis zum Test? Vielleicht ist es ja möglich, den Lernstoff aufzuteilen und sich jeden Tag nur fünf oder zehn Flaggen genau einzuprägen? Auch das mehrmalige Abzeichnen sowie das Bauen von Eselsbrücken kann helfen - dein Neffe hat bestimmt schon viele unterschiedliche Dinge gelernt und weiß inzwischen, mit welchen Methoden er am besten zurechtkommt.
Ich habe mir jetzt die Fahnen des afrikanischen Kontinents angesehen und teils sind die schon himmlisch kompliziert. Ich kann mir gerade die Fahnen von Libyen oder Ägypten einprägen, aber zu den meisten Ländern habe ich kaum einen Bezug. Vielleicht kann er das so lernen, dass das Maschinengewehr zu Mosambik gehört und sich aufschreiben, welche Länder Flaggenfarben gemeinsam in der Flagge haben. Mal sehen, wie der Test vor Weihnachten ausfällt.
Gerade in Afrika sind so viel neue Länder entstand und umbenannt worden, die auch ihre Flaggen wahrscheinlich geändert haben, dass ich das für völlig sinnlos halte. Das ist ja schlimmer als Schillers „Glocke“ auswendig zu lernen. Wenn ein Land durchgenommen wird, halte ich es für sinnvoll, die entsprechende Flagge mit durchzunehmen. Aus der Flagge kann niemand auf die Besonderheiten eines Landes schließen, hier eines ganzen Erdteils. Vielleicht hatte die Lehrerin keine Lust, etwas Sinnvolles vorzubereiten.
Also ich finde einen solchen Test gar nicht so schlecht. Immerhin sinnvoller als so manch anderes Thema, was ich zu meiner damaligen Schulzeit lernen musste. Flaggen zu kennen kann nie verkehrt sein und man kann dieses Wissen vielleicht irgendwann noch einmal gebrauchen. Zudem hätte ich es sicherlich selber lustig gefunden, Flaggen zeichnen zu dürfen, denn ich habe mich sehr gerne mit Flaggen aller Länder beschäftigt.
Warum nur haben so viele Leute Abneigungen dagegen etwas auswendig zu lernen? Klar kann man heute alles googeln. Aber muss man eigentlich wirklich für jeden Pups eine Suchmaschine bemühen? Vielleicht wird er sich die Flaggen nicht bis zu seinem Lebensende merken, aber zumindest beim Anblick der Flaggen auch noch nach Jahren sagen können, dass es eine afrikanische Flagge ist. So etwas gehört für mich zur Allgemeinbildung. Ebenso wie die Kenntnis möglichst vieler Hauptstädte unserer Welt.
Ich vermute, dass das Kind ein Gymnasium besucht. Letztlich soll so ein Unterricht ja auch den Besuch einer Universität vorbereiten und die Schüler studierfähig machen. Wer noch nie studiert hat, der glaubt gar nicht, was man an einer Uni alles an Stoff auswendig lernen muss, was teils noch wesentlich abstrakter und alltagsfremder ist. Wenn man das Hirn nicht rechtzeitig daran gewöhnt, Dinge auswendig zu lernen, wird es später mal sehr schwer, solche Techniken nachzulernen.
Selbst wenn man nie studiert, kann es niemanden schaden, Memory-Techniken zu üben. Dabei ist es eigentlich fast zweitrangig, ob man das mit Flaggen oder Vokabel trainiert. Man muss sich das Leben lang Dinge auswendig merken. Man denke nur an eine Koch im Restaurant, der nicht ständig wegen jedem Gericht auf der Karte ins Rezept schauen kann, wenn die Bestellung kommt. Daran wird sich vermutlich nie etwas ändern, dass es reichlich Berufe gibt, in denen solche Fähigkeiten dringend nötig sind.
Ich hoffe, dass dein Neffe den Test halbwegs gut überstanden hat, aber es ist natürlich auch recht schwer, so viele Flaggen auswendig zu lernen. Aber es ist kein Ding der Unmöglichkeit. Er musste sich die Flaggen ja zum Glück nur für den Test merken und kann sie danach vergessen, beziehungsweise wird sie nie mehr zeichnen müssen.
Ich saß vor einiger Zeit ebenfalls über meinen Schulstoff und dachte mir:" Muss ich diesen Schwachsinn tatsächlich auswendig lernen?" Am Ende habe ich mir den Stoff in den Kopf geknallt und konnte die Materie für die Prüfung und danach habe ich mir nur noch den Stoff gemerkt, um gegebenenfalls Zusammenhänge erkennen zu können.
Man wird immer etwas auswendig lernen müssen, egal wie schwachsinnig es einem erscheint. Das gilt sowohl für die Schule als auch für den Beruf. Ein Koch muss die Rezepte auswendig können, ein Burgerbrater die Zutaten der jeweiligen Burger und ein Fachinformatiker sollte den IP-Adressraum seines Unternehmens kennen. Also kommt man nicht darum herum und während der Schulzeit lernt man viel Unnötiges auswendig, aber ich denke, dass die Lehrer einen daran gewöhnen möchten, falls man danach ein Studium anstrebt.
Das halte ich auch für ziemlich überflüssig. Im Geografie-Unterricht mussten wir uns damals auf stummen Karten, also auf Karten ohne Beschriftungen, den Verlauf von Flüssen und Gebirgen auf verschiedenen Kontinenten merken. Das bedeutet, wir haben so eine stumme Karte bekommen und sollten da Flüsse und Gebirge einzeichnen oder benennen. Das habe ich auch nie wieder benötigt und nachher alles vergessen.
Ich fand es ziemlich schwer, mir das zu merken. Texte auswendig lernen kann ich gut, aber Bilder merken klappt nur mit vielen Wiederholungen. Daher habe ich da auch öfters einfach Spickzettel gemacht und darauf verzichtet, mir diesen Unfug einzuprägen.
Zudem finde ich auch nicht, dass es einem im Studium hilft, wenn man im Geografie-Unterricht Bilder auswendig gelernt hat. Vielleicht wenn man Geografie studiert, aber ansonsten lernt man im Studium Texte und Stichpunkte und das ist etwas ganz anderes als Bilder.
Im Beruf lerne ich gar nichts mehr auswendig. Das muss ich nicht. Das, was ich an Wissen brauche, ist durch die tägliche Anwendung da und alles andere kann ich nachschauen oder googlen.
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