Nachbar krank im Bett - Besonders leise sein oder nicht?

vom 09.12.2013, 16:46 Uhr

Ein Nachbar liegt mit schwerer Grippe seit 5 Tagen krank im Bett und die Familie über ihm weiß Bescheid. Dennoch wollen sie ihren 5 Kindern erlauben, zu machen, was sie wollen. Der Nachbar findet keinen Schlaf und kann sich nicht erholen, weil über ihm der Teufel los ist.

Würdet Ihr auf so einen Fall besondere Rücksicht nehmen oder wäre Euch das völlig egal? Würdet Ihr Euer Alltagsleben für die wenigen Tagen etwas abändern oder weiterhin so laut Musik hören, dass sich die Balken biegen?

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich versuche meine Nachbarn grundsätzlich nicht zu stören. Dinge wie Staubsaugen sind natürlich nicht vermeidbar, aber meine Musik stelle ich nicht so laut, dass das ganze Haus mithören muss. Ich denke nicht, dass ich großartig zusätzliche Rücksicht nehmen würde, wenn ich wüsste, dass jemand krank ist, denn die meiste Zeit des Tages dürfte man sowieso nichts von mir hören.

Mein Sohn stört die Ruhe der Nachbarn normalerweise auch nicht zu sehr, außer dass er vielleicht mal durch die Wohnung rennt oder einen Legostein auf den Parkettboden fallen lässt. Das könnte man ja notfalls versuchen, etwas einzuschränken, aber Kinder sind mal Kinder und für absolute Ruhe zu sorgen, wenn sie nicht gerade schlafen, ist da gar nicht so einfach. Schon gar nicht, wenn man 5 hat. Man könnte mit den Kindern nachmittags möglichst lange nach draußen gehen, damit der Nachbar seine Ruhe hat, aber auch nur, wenn es nicht zu kalt ist. Vormittags werden eh nicht alle da sein (Schule/Kindergarten), sodass man da auch für etwas mehr Ruhe sorgen könnte. Aber ansonsten wüsste ich nicht, was man großartig tun sollte, da es nun mal in der Natur von Kindern liegt, auch mal laut zu sein.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Das ist wohl reichlich übertrieben, dass sich die Balken von der Musik-Lautstärke biegen, denn das hört sich ja schon nach Disko-Lautstärke an. Dagegen kann der Nachbar angehen. Bei uns ist Musik auf „Zimmerlautstärke“ erlaubt, mehr nicht. Mit dem Vermieter sprechen ist angebracht. Ferner würde ich dem Nachbar empfehlen, sich Ohropax zu kaufen, dann kann er auch besser schlafen.

Als Mutter von fünf Kindern wird die Frau es nicht einfach haben. Aber trotzdem muss sie die Kinder bitten, etwas leiser zu sein und auch selbst auf die Kinder mehr achten. Das ist ein Ausnahmefall und dafür muss sie Verständnis haben. Ich bin ganz ehrlich, ich möchte keine fünf Kinder über mir wohnen haben. Wohnt man mit ihnen zusammen in einer Wohnung, merkt man nicht unbedingt das Trampeln und Hin- und Herlaufen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich versuche immer, mich so leise zu verhalten, dass die Nachbarn nichts von mir hören. Dabei muss auch kein Nachbar krank sein, dass ich mich entsprechend leise verhalte. Stattdessen ist es für mich einfach selbstverständlich, dass man sich nicht so laut verhalten kann, wie man möchte, wenn man mit anderen Menschen zusammen in einem Haus wohnt und deshalb würde ich auch niemals auf die Idee kommen, die Musik auf volle Lautstärke zu drehen.

Wenn ein Nachbar von mir mit einer Erkältung im Bett liegen würde, dann wäre mir das ehrlich gesagt ziemlich egal. Immerhin verhalte ich mich ohnehin normal und wenn er es mitbekommen sollte, wenn bei uns der Staubsauger geht, dann hat er eben Pech gehabt. Immerhin kann ich ja nicht den ganzen Haushalt liegen lassen, nur weil ein Nachbar, den ich gar nicht richtig kenne, mit einer Erkältung im Bett liegt.

Wenn man sich ganz normal verhält und der Nachbar das trotzdem mitbekommt, dann hat er ganz einfach Pech gehabt. Immerhin kann er ja nicht erwarten, dass das ganze Haus auf Zehenspitzen läuft, nur weil er krank ist. Von daher muss er eben auch damit rechnen, dass die Kinder etwas lauter sind. Dabei würde ich auch niemals auf die Idee kommen, meinen Kindern vorzuschreiben, dass sie leise sein müssen, nur weil ein Nachbar krank ist. Solange die Lautstärke noch im normalen Bereich ist, hat der Nachbar ganz einfach Pech gehabt und dann können die Kinder auch so laut sein, wie sie wollen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich versuche erst gar nicht leise zu sein, das funktioniert bei mir nicht wirklich. Die anderen Bewohner des Hauses sind auch nicht gerade leise und ich ändere meinen Tagesablauf auch nicht wegen eines kranken Nachbarn. Aber bei uns leben im Haus hauptsächlich junge Menschen, die halt auch wie ich, manchmal zum Instrument greifen.

Wenn ein Nachbar krank ist, ist es mir offen gestanden relativ egal. Selbst wenn ich wüsste, dass er krank ist, warum sollte ich nun auf Zehenspitzen herumschleichen. Dann soll er sich Oropax besorgen. Wenn ich krank bin, interessiert es ja auch keinen. Der Nachbar unter uns war auch ein riesiger Stinker, den jedes Geräusch nur so gestört hat. Mittlerweile ist sogar dieser Nachbar ganz locker drauf, nachdem ich mich nicht auf seine Meckereien eingelassen habe.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich finde es grundsätzlich rücksichtslos und daher auch ziemlich asozial, wenn Leute sich so laut verhalten, dass man sie in anderen Wohnungen permanent hören kann. Laute Musik, laut eingestellte Fernseher oder wild tobende Kinder müssen wirklich nicht sein in einem Mehrfamilienhaus. Wenn jemand Krach machen und sich rücksichtslos verhalten möchte, steht es ihm frei, ein freistehendes Einfamilienhaus zu beziehen, in dem es dann lauter zugehen kann. In Mehrfamilienhäusern sollte man sich aber nicht so verhalten, als wäre man die einzige Person im Haus.

Ich muss gestehen, dass ich direkt unangenehme Klischees im Kopf habe, wenn ich lese, dass es um eine Familie mit fünf Kindern geht, die offensichtlich im Mehrfamilienhaus lebt, vor allem wenn die Kinder scheinbar ziemlich laut sind. Das ist schon eine ungünstige Konstellation, aber ich finde, dass die Eltern hier auch mal eingreifen und ihre Kinder zu mehr Rücksichtnahme anhalten müssen. Das sollte aber grundsätzlich selbstverständlich sein und nicht nur dann, wenn jemand krank ist.

Dass man mal den Staubsauger oder die Waschmaschine hört, finde ich normal und auch nicht störend. Aber man muss in der Wohnung keine Party veranstalten oder sich dort so verhalten, als wäre man auf dem Kinderspielplatz. Ich denke aber nicht, dass Eltern mit so vielen Kindern von sich aus Rücksicht auf andere nehmen, denn viele denken doch, dass ihnen die ganze Welt gehört und sich alles nach ihnen zu richten hat, nur weil sie Kinder haben.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Wenn der kranke Nachbar nicht selber ein Unruhestifter oder Lärmmacher wäre, täte ich darauf achten, dass kein unnötiger Lärm zu ihm ins Schlafzimmer durchdringt. Nachdem aber viele Leute nie Rücksicht nehmen wollen, würde ich mich auch anschließen, wenn dieser Nachbarn auch diese Auffassung hätte. Die fünf Kinder werden auch einmal älter und merken dann, wie es ist, wenn man selber unter unproduktivem Lärm anderer Leute zu lernen hat.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich finde, ein wenig Rücksicht auf die Nachbarn ist schon angebracht, egal ob krank oder nicht. Schließlich wird man auch im Extremfall auch längere Zeit mit seinen Nachbarn auskommen müssen und da wäre es unklug, das Verhältnis zu den Nachbarn nachhaltig zu beschädigen.

Ich bin es von klein auf gewöhnt, sehr rücksichtsvoll zu den Nachbarn zu sein. Daher halte ich auch die Zeiten von Mittagsruhe und Nachtruhe ein und versuche mich in dieser Zeit leise zu beschäftigen, wenn ich noch wach bin. Also sind solche Aktivitäten wie Staubsaugen oder laute Musik hören sowieso Tabu. Natürlich kommt es dann auch noch darauf an, welchen Beruf die Nachbarn ausüben. Wenn die Nachbarn direkt unter der eigenen Wohnung im Schichtdienst als Altenpfleger arbeiten, ist es meiner Meinung nach verständlich, dass man sich rücksichtsvoll benimmt. Schließlich können die ja für ihre Arbeitszeiten nichts.

Meine Eltern haben auch immer sehr viel Rücksicht auf die Nachbarn eine Etage tiefer gelegt, auch wenn meine Eltern beide wieder im Renovierungswahn waren. Dann wurde eben so viel wie möglich erledigt, wenn die nicht zu Hause waren und wenn die zu Hause waren um sich zu erholen, mussten wir solange leise sein.

Ich finde, ein wenig Rücksicht ist schon erforderlich. Ich sehe manchmal im Fernsehen wie sich zwei Nachbarn streiten, nur wegen irgendwelcher Gartenzwerge, die schief stehen oder blöd grinsen oder ähnliches und die dann den Nachbarn gleich den Anlass dafür geben, gegeneinander vor Gericht zu ziehen. So etwas finde ich persönlich absolut unnötig und total krank.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke, wenn man von der Krankheit weiß und so boshaft ist, dass man vielleicht noch ein Stück lauter ist, als sonst, wird sich der Nachbar auch mal rächen. Er könnte dann, wenn eines der fünf Kinder krank ist, extra laut Musik hören oder spät abends noch den Fernseher laut laufen lassen. Auch könnte er eigens in der Früh in der Wohnung wüten, damit weder Mutter noch Kind ausgeschlafen sind. Ich denke, dass Rücksicht keine Einbahnstraße sein darf und hierbei ist es egal, ob es sich um Kinder oder Erwachsene handelt! Wann soll man dann bitte das Rücksicht Nehmen lernen, wenn nicht in der Kindheit? :wink:

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ein angemessenes Maß an Rücksichtnahme erachte ich eigentlich als selbstverständlich. Dazu gehört für mich beispielsweise, das laute Hören von Musik zu unterlassen und mich auf Zimmerlautstärke zu beschränken. Ebenso würde ich darauf achten, dass eventuelle Kinder die Wohnung nicht als ihren zweiten Spielplatz ansehen und zumindest lautes Toben und Schreien unterlassen. Dass gerade die Nachtruhe nach Möglichkeit eingehalten werden sollte, ist ohnehin selbstverständlich.

Allerdings bin ich nicht wirklich bereit, über dieses normale Maß an Rücksichtnahme hinaus noch weitere Maßnahmen zu ergreifen, dabei ist es mir völlig egal, ob meine Nachbarn nun nur temporär krank sind oder beispielsweise im Schichtsystem arbeiten. Ich zahle in der Regel für meine Wohnung, alleine deswegen möchte ich auch frei darin leben können und mich nicht ständig einschränken müssen. Daher käme es mir nicht in den Sinn, selbstverständliche Tätigkeiten wie das Saugen oder Waschen aus Rücksicht auf einen kranken Nachbarn einzuschränken. Zudem halte ich es für normal, dass Kinder immer ein gewisses Lärmpotential bergen; dass Schrein nicht erlaubt ist, sollte selbstverständlich sein, aber wenn Kinder in ihrem eigenen Zimmer nicht mehr ausgelassen spielen dürfen, sehe ich den Wohlfühlfaktor in der eigenen Wohnung durchaus gefährdet.

Zudem finde ich schon, dass man als Nachbar auch ein Stück weit selbst schuld ist, wenn man um seine Lärmempfindlichkeit weiß und trotzdem in ein Mehrfamilienhaus zieht, indem mit Geräuschen zu rechnen ist. Wer sich durch Kinderstimmen gestört fühlen solle, hat mit einem Mehrfamilienhaus vielleicht die falsche Wahl des Wohnorts getroffen und sollte sich nach einem einzeln stehenden Haus oder dergleichen umsehen.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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