Der schnelle Tod - habt ihr euer Leben gut gelebt?
Es kann ja immer passieren, dass man bei einem Unfall stirbt. Nun sollte man sein Leben natürlich jeden Tag genießen, gut verbringen und auch Spaß haben. Stellt euch doch nur Mal einen kurzen Moment vor, wie es wäre morgen zu sterben. Hättet ihr ein gutes Leben gehabt? Habt ihr es genossen? Was solltet ihr anders machen, damit es vielleicht besser wird?
Ich würde behaupten, mein Leben nicht gut gelebt zu haben. Na klar ist nicht immer alles nur schlecht, aber unter gut leben verstehe ich einfach etwas anderes als sich in der Schule den Kopf mit völlig unsinnigem Müll vollschlagen zu müssen, anschließend mit Finanzen an der Armutsgrenze zu studieren und dann als Referendar vom Staat ausgebeutet zu werden, so dass ich dann mit 28 endlich mal fertig bin und richtig arbeiten darf (gute 40 Jahre lang schuften, um dann kurz vor der erlösenden Rente mit einem Herzinfarkt umzukippen).
Kurzum: ja, es gab schöne Momente in meinem Leben. Aber über allem schwebte immer nur Druck, Pflichten, Finanzen. Abgesehen von ein paar schönen Erlebnissen habe ich in erster Linie existiert, nicht gelebt. Würde ich jetzt sterben, dann wäre da kaum etwas, das mir das Gefühl geben würde, die letzten 27 Jahre schön genutzt zu haben.
Ich hatte schlimme Zeiten, aber ich hatte auch wahnsinnig gute Zeiten. Ich habe mir auch bewusst Dinge gegönnt oder sie einfach getan, weil ich weiß, dass der Tod theoretisch in jedem Moment eintreten kann. Natürlich sollte dieses Wissen nicht dazu führen, dass man komplett gedankenlos bis überriskant lebt, man sollte seine Handlungen natürlich weiterhin vernünftig bedenken. Aber man sollte dennoch vor Augen haben, dass man sich auch mal etwas Schönes gönnen sollte, denn solche Dinge machen das Leben doch aus.
Würde ich nun erfahren, dass ich morgen sterben müsste, dann würde bei mir vermutlich schon die Panik ausbrechen. Allerdings nicht, weil ich das Gefühl hätte, im Leben so viel verpasst zu haben, sondern, weil ich mich bemühen würde, möglichst viele Menschen noch zu erreichen, um ihnen das Bevorstehende mitzuteilen. Es gäbe schon viele Menschen, mit denen ich gerne noch einmal sprechen würde. Außerdem würde ich noch einige Dinge aufschreiben, von denen ich mir wünschen würde, dass sie vielleicht noch viele Jahre nach meinem Tod irgendwer mal wieder liest. Dann würde ich wohl auch noch einige Zeichnungen machen, und dann wäre vermutlich der Todeszeitpunkt schon erreicht. Irgendwelche großen Unternehmungen würde ich nicht mehr beginnen, denn dazu wäre es sowieso schon zu spät. Mein großer Traum einer Skandinavien-Rundreise beispielsweise ließe sich ja schließlich innerhalb weniger Stunden nicht mehr erfüllen. Da muss man sich also auch gar keine Hektik mehr machen, denn zu spät ist halt zu spät.
Aber abgesehen von diesen stressigen Dingen würde ich wohl schon behaupten, dass ich ein gutes Leben gelebt hätte. Jedenfalls wäre es so gut gewesen, wie es unter den Rahmenumständen möglich war. Ich hatte nicht das beste Elternhaus, bin finanziell lange nicht so gut dran gewesen, Stress hatte ich genug. Aber ich habe das Bestmögliche daraus gemacht, und das zählt, sonst nichts! Ich habe wunderbare Menschen gekannt, ich hatte wirklich überdurchschnittlich schöne Beziehungen, ich habe allein schon im letzten Jahr viele interessante Reisen hinter mich gebracht. Ich habe Dinge gesehen und empfunden, die einige Menschen vielleicht niemals erleben oder empfinden werden. Ich denke schon, dass ich Glück hatte.
Würde ich nun sterben müssen, wäre es insofern schade, als dass ich viele weitere Erfahrungen und Erkenntnisse verpassen würde. Das würde mich schon etwas ärgern. Aber ich wüsste, ich habe eine gute Zeit hinter mir, und mir wäre absolut klar, dass die bisherige Zeit nicht umsonst gewesen ist.
Ich denke, dass ich auf jeden Fall sagen könnte, dass ich mein Leben genossen habe und dass ich es nicht bereuen würde, etwas nicht getan zu haben. Dabei gibt es selbstverständlich auch Sachen, die ich unbedingt in meinem Leben noch machen möchte und wobei ich sehr traurig wäre, wenn ich nicht die Gelegenheit dazu hätte. Allerdings ist es normal, dass man immer unerfüllte Träume hat und es gehört ja auch zum Leben dazu, dass man sich selbst Ziele steckt, die man noch erreichen muss. Von daher finde ich es nicht schlimm, dass ich noch einige unerfüllte Träume habe und ich denke, dass das immer so sein wird, da auch immer etwas dazu kommen wird.
Ich selbst genieße mein Leben und es gib nichts, was ich unbedingt noch machen müsste. Immerhin kaufe ich mir immer wieder Sachen, die ich mir wünsche und ich reise auch jedes Jahr. Zudem mache ich viel mit Freunden und ich versuche auch, so viel wie möglich mit meinem Freund zu unternehmen. Von daher gefällt mir mein Leben momentan sehr gut und ich bin im Großen und Ganzen glücklich, auch wenn mein Leben natürlich nicht perfekt ist. Allerdings erwarte ich das auch gar nicht und solange ich glücklich bin, muss ich auch nichts bereuen.
Ich würde sehr gerne einmal nach New York, Nach London und nach China reisen. Ebenso wünsche ich mir natürlich, irgendwann einmal mit meinem Freund zusammen ziehen zu können. Zudem gibt es auch einige Kleinigkeiten, die ich mir noch gerne kaufen möchte und ich wäre traurig, wenn ich keine Gelegenheit für die ganzen Sachen mehr hätte. Allerdings muss ich die ganzen Sachen deshalb trotzdem nicht sofort erledigen und ich lasse mir dafür auch Zeit. Immerhin möchte ich die Sachen zwar alle gerne noch machen, wobei ich mir da selbst keinen Druck mache. Ich bin immerhin momentan glücklich, auch wenn ich mir nicht alle meine Wünsche erfüllt habe.
Wenn du dir vorstellen willst, am nächsten Tag zu sterben, was solltest du dann noch besser machen? Wenn du stirbst, bist du mausetot, besser machen ist dann zu spät, das hättest du früher machen sollen, als du noch lebtest und dich freuen konntest, da wäre es vielleicht noch Zeit gewesen, etwas in deinem Leben zum Besseren, Guten zu ändern.
Alles im Leben läuft nicht so, wie man sich das vorgestellt und erwünscht hat. Hat man das erst einmal akzeptiert, ist man auch mit dem Leben zufrieden, ob es nun anders läuft als geplant oder so wie vorgesehen. Jeden Tag genießen, das ist leicht dahergesagt, funktioniert aber kaum. Wer ist schon in der Lage. Das Leben in vollen Zügen genießen zu können? Wer kann von sich sagen, dass er nur schöne Stunden im Leben erleben durfte? Wer hat das Zeug dazu und ist in der Lage, immer nur glücklich zu sein? Auch schlechte Zeiten müssen verkraftet werden. Da erst zeigt sich, wer in der Lage ist, Gutes und Schlechtes für sich zu verarbeiten.
Morgen könnte ich noch nicht sterben, da ich unbedingt noch etwas erledigen muss, ordnen muss. Wir haben es nicht in der Hand, wann wir uns von der Welt/Erde verabschieden müssen. Wenn man es wüsste, wann dieser Zeitpunkt kommt, würde man sicherlich nervös werden, aber in Panik ausbrechen, das bringt nichts. Das würde die letzten Stunden, Minuten und Sekunden nur unnötig dramatisieren. Da man nichts mehr ändern kann, sollte man ruhig bleiben. Die Augen zumachen und an nichts mehr denken. Zum Ändern ist es zu spät. An das zu denken, was man noch tun wollte, wen man noch sprechen und sehen wollte kann man auch vergessen. Wenn der Unfall kommt und wir Glück haben sollten, bekommen wir ihn nicht mit.
Ramones hat geschrieben:Es kann ja immer passieren, dass man bei einem Unfall stirbt. Nun sollte man sein Leben natürlich jeden Tag genießen, gut verbringen und auch Spaß haben. Stellt euch doch nur Mal einen kurzen Moment vor, wie es wäre morgen zu sterben. Hättet ihr ein gutes Leben gehabt? Habt ihr es genossen? Was solltet ihr anders machen, damit es vielleicht besser wird?
Wenn ich morgen sterben würde, dann würde ich sagen, mein Leben hätte besser verlaufen können. Ich habe einige Schicksalsschläge erleben müssen und auch so waren da einige Sachen, die ich heute hätte anders gemacht. Mittlerweile bin ich mit meinem Leben auf der richtigen Spur und hätte es auch gerne noch für ein paar Jahre. Wenn mein Leben, so wie es jetzt ist, weiter läuft und mir dann jemand in 10 oder 15 Jahren, die Frage stellen würde, könnte ich sagen, das ich ein gutes Leben gehabt hatte. Nur jetzt wäre es noch nicht so. Klar, es gab auch viele gute Zeiten, aber dennoch haben bislang schlechte Erfahrungen und Erlebnisse mein Leben gekennzeichnet.
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