Tochter schwänzt wegen Handyfehlfunktion die Schule

vom 09.12.2013, 09:31 Uhr

Die Nachbarin mit der SMS-süchtigen Tochter weinte sich letzte Woche bei mir aus, dass ihre Tochter vor zwei Wochen nicht in die Schule wollte. Der triftige Grund war, dass ihr Handy plötzlich nicht mehr ging und dass sie gleich in der Früh zum SATURN fahren wollte, um es ansehen zu lassen. Ein Tag ohne Handy wäre für die Tochter undenkbar.

Könnt Ihr so ein Verhalten verstehen, dass man die Arbeit oder Schule sausen lässt, weil das Handy plötzlich verrückt spielt oder geht so ein Fernbleiben überhaupt nicht? Würdet Ihr eine Krankheit vortäuschen, damit Ihr das Handy schnell zum Service tragen könntet oder hättet Ihr Angst, dass Ihr auffliegen würdet?

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Schon heftig, wie sehr sie manche Leute heutzutage von dem technischen Kram abhängig machen. Ich würde ganz sicher nicht dahinter stehen, dass mein Kind wegen eines kaputten Handys nicht zu Schule geht. Eine Entschuldigung gäbe es von mir auf keinen Fall und sollte ich herausbekommen, dass eine gefälscht wird, wäre das Handy wohl erstmal weg.

Was der Arbeitgeber wohl sagen würde, wenn er herausfinden würde, dass man wegen sowas nicht zur Arbeit gekommen ist? Bestimmt nichts gutes. Ich könnte jedenfalls gut damit leben, mein Handy erst am Nachmittag oder Abend oder sogar erst am nächsten Tag zu Reparatur zu bringen. Ich komme nämlich auch noch ohne das Ding aus.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich kann solch ein Verhalten nun mal wirklich nicht nachvollziehen. Wie kann man sich denn so sehr von einem Smartphone abhängig machen? Es gibt doch weitaus wichtigeres, als ständig über dem Smartphone erreichbar zu sein? Und ständig SMS schreiben oder über WhatsApp zu kommunizieren muss ja nun auch nicht sein. Hat die Mutter es denn nun geschafft, dass die Tochter in die Schule geht oder konnte sie nicht verhindern, dass sie die Schule aufgrund solch einer Banalität sausen lässt?

Nein, ich würde auf gar keinen Fall die Schule (beziehungsweise bei mir die Universität) oder die Arbeit sausen lassen, wegen solch einer banalen Sache. Es gibt im Leben doch weitaus mehr Möglichkeiten, mit anderen zu kommunizieren, beispielsweise im Internet abends. Man muss ja nicht dauerhaft erreichbar sein.

Ich könnte leicht damit leben, mein Handy (beziehungsweise Smartphone) für ein, zwei Tage nicht bei mir zu haben. Wenn heraus kommt, warum die Schule oder Arbeit geschwänzt wurde, will ich gar nicht wissen, was der Arbeitgeber dazu sagt. Bestimmt nichts positives.

» cupcake03 » Beiträge: 1152 » Talkpoints: 29,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



So ein Verhalten der Tochter ist für mich auch keineswegs nachvollziehbar und würde ich als Mutter auch nicht dulden. Die Welt geht ohne Handy nicht gleich unter und wenn sie es verlieren würde - mal angenommen - dann müsste sie auch erst einmal ohne auskommen.

Was aber erwartet sie sich eigentlich von dem Besuch bei Saturn? Ich meine, wenn das Handy wirklich kaputt ist oder spinnt, dann wird es doch sowieso erst einmal zur Reparatur eingeschickt und dann steht sie Tage, wenn nicht sogar Wochen, ohne Handy da. Geht sie dann die ganze Zeit nicht zur Schule?

Ich darf von meinem Arbeitgeber aus mein Handy gar nicht mit zur Arbeit nehmen, da Kamerahandys bei uns verboten sind. Deswegen komme ich trotzdem gut klar und sollte wirklich mal was sein, gibt es auch noch so etwas wie Festnetztelefone und sogar Mail.

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» Schleiereule » Beiträge: 827 » Talkpoints: 3,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Es ist schon erstaunlich, wenn man sich mal vor Augen führt was für einen Status mittlerweile die Handys und Smartphones haben. Willst du cool sein, dann brauchst du das neuste Smartphone. Das ist meiner Meinung nach absoluter Quatsch. Kein Kind dieser Welt braucht ein Handy oder Smartphone, das vom Preis her vergleichbar wäre mit einem Monatsgehalt einiger Arbeiter hier in Deutschland.

Ich hätte absolutes Verständnis dafür wenn es den ein oder anderen Geschäftsmann gibt, der auf sein Gerät nicht verzichten kann, weil er ständig für seine Kunden erreichbar sein muss. Aber eine Privatperson oder wie in diesem Fall ein Kind? Jeder könnte theoretisch ohne Probleme auf sein Handy verzichten, erst recht wenn es wegen einer Reparatur nur für ein paar Tage sein soll. Die Welt würde sich trotzdem weiter drehen.

» caain » Beiträge: 271 » Talkpoints: 35,48 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wäre das meine Tochter bzw. würde meine Tochter genauso handeln, würde ich sie ohne wenn und aber trotzdem in die Schule schicken. Ich würde ihr das Handy wegnehmen, damit sie nicht auf die Idee kommt, heimlich nach der ersten Stunde zu verschwinden und damit zu Saturn zu gehen. Dann würde ich sie höchstpersönlich zur Schule fahren, damit sie keine Dummheiten macht. Das Handy kann auch warten bis nach der Schule bzw. nach der Arbeit. So dringend ist es ja nicht meiner Meinung nach.

Außerdem wird ihr ein wenig Zwangsentzug auch ganz gut tun denke ich. Sie soll schließlich auch lernen, dass sich nicht alle nur nach ihr und ihren Bedürfnissen (Handy) richten können. Meint die etwa, Lehrer und später auch die Arbeitgeber verstehen das, wenn man wegen so eine Bagatelle schwänzt? Das Leben ist kein Kinderspielplatz, also muss sie auch lernen, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen und dass jede Handlung auch Konsequenzen hat, egal ob positive oder negative.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich hoffe, dass einige hier, die genannten Erziehungsmaßnahmen bei einem pubertierenden Teenager auch anwenden, die sie hier so wunderbar schildern. Hätte ich eine Tochter, die genauso geartet wäre wie ich in meiner Jugend, dann würde ich versuchen einen Kompromiss zu finden. Sie soll mir das Handy mitgeben und ich würde es dann zu Saturn oder dem Reparaturservice bringen. Sie hingegen soll zur Schule gehen und ich würde ihr dann nach der Schule sagen, was genau Sache mit dem Handy ist. Meinetwegen würde ich sogar eine Nachricht auf das Handy einer ihrer Freundinnen schicken.

Es ist hart ein Teenager zu sein. Ich kann mir vorstellen, dass ein Tag ohne Handy beinahe einem Todesfall gleichkäme. Da ich immer mein altes Smartphone auf Reserve halte, falls mein Aktuelles mal defekt wäre, dann würde ich ihr halt anbieten, mein altes Smartphone zu verwenden. So wäre sie nicht ganz Handylos und vielleicht wäre das Gemotze nicht ganz so schlimm.

Dass sie die Schule schwänzt, würde ich ihr nicht erlauben. Ich würde ihr jedoch Alternativen bieten, mit denen man auch als pubertierender Teenie leben kann. Wenn ich überlege, wie furchtbar es war, dass mein Smartphone vor zwei Wochen defekt war, weil ich es ins Klo geschmissen habe, dann möchte ich mir echt nicht vorstellen, wie schlimm es für einen Teenie ist. Ich musste tatsächlich einen ganzen Tag ohne die enthaltenen Daten durchhalten, das war schon happig, gerade weil ich ausgerechnet an diesem Tag natürlich alle wichtigen Nummern, die auf dem Smartphone gespeichert sind, benötigt habe. Es war großartig.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich finde es auch schon schlimm, wie abhängig viele Menschen und vor allem Jugendliche heutzutage von den Handys und Smartphones sind. So ist es dann natürlich besonders schlimm, wenn ein Gerät mal den Geist aufgibt und man keinen Ersatz dafür hat. Wenn die Tochter der Nachbarin dann auch noch so SMS-süchtig ist, dann ist es klar, dass es sie besonders hart getroffen hat, dass das Gerät nicht mehr funktionierte.

Trotzdem kann ich es irgendwie nicht so richtig verstehen, dass man dann die Schule schwänzen muss. Während der Schulzeit kann und darf man das Handy doch sowieso eigentlich nicht bedienen und nach der Schule kann man ja sofort in die Stadt fahren, um das Gerät überprüfen zu lassen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Für einen Teenager kann ein Ausfall des Handys wohl einen kleinen Weltuntergang bedeuten. Auch wenn man sich das als erwachsener Mensch nur sehr schwer vorstellen kann, sollte man nicht von sich selbst auf andere schließen. Besonders in der Adoleszenz sind die Prioritäten nicht immer so gelegt, wie es sich die Erziehungsberechtigten vielleicht wünschen würden und da hilft meiner Meinung nach nur ein bisschen Verständnis und gutes Verhandlungsgeschick.

Wäre ich als Elternteil von so einer Problematik betroffen, würde ich es zwar nicht erlauben, dass die Schule einfach geschwänzt wird, jedoch würde ich versuchen ein altes Reservehandy wieder zu aktivieren und entweder selbst in den Elektronikmarkt zu gehen oder nach der Schule gemeinsam mit dem Teenager. Mit dieser Taktik könnte ich mir vorstellen, dass man mehr erreicht, als wenn man ein sofortiges Verbot ausspricht und auch das Schwänzen des Unterrichts empfinde ich nicht als zielführend.

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» artemis88 » Beiträge: 160 » Talkpoints: 1,65 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Bei Teenagern sind die Prioritäten eben woanders und ich kann mir schon vorstellen, dass den meisten Teenagern es nicht gefallen würde, wenn das eigene Smartphone oder Handy eben kaputt geht. Ein Mädchen aus meiner Klasse hat einen Tag, an dem ihr Handy kaputt gegangen ist, als den schlimmsten Tag ihres Lebens bezeichnet, das fand ich nun schon ein wenig heftig. Ich finde es eigentlich schon ziemlich heftig, dass einige hier so hart reagieren würden, denn immerhin sind die meisten Teenager eben ein wenig komisch und dann ist eben auch ein defektes Handy schlimm. Die meisten verstehen es eben nicht, da sie nicht mit der Technik aufgewachsen sind.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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