Hattet ihr als Kind Angst vor verzweigten Kellerräumen?

vom 05.12.2013, 23:37 Uhr

Das Haus, in dem wir in der Zeit unserer Kindheit wohnten, war alt und das Kellergeschoss sehr verwinkelt. Ich hatte immer Angst, in den Keller zu gehen. Schloss ich die Kellertür auf, lag eine einfache Holztreppe vor mir, deren Stufen nach hinten offen waren. So hatte ich schon Angst, diese Treppe herunter zu gehen, weil in meiner Phantasie jemand unter der Treppe in dem offenen Raum auf mich warten könnte. Dann bog links ein Kellergang ab mit einzelnen Nischen, von denen rechts und links je zwei Kellerräume abgingen und die Waschküche. Das war ebenso unheimlich. Im Kellergang gab es ziemlich dunkles Licht. In den eigentlichen Kellerräumen mussten wir Kerzen anzünden.

Als wir dann umzogen, hatte ich keine Angst mehr, inzwischen war ich auch erwachsen geworden. Wart ihr auch solch ein Angsthase, wie ich? Meine Schwester hatte nicht ganz so viel Angst. Wenn sie in den Keller musste, fing sie an der Kellertreppe an zu singen. So verschieden haben wir uns verhalten. Was habt ihr gemacht, um euch keine Angst anmerken zu lassen?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Viele Kinder haben Angst vor dunklen Räumen. Und gerade bei Kellern gibt es ja auch gerne noch Gruselgeschichten über Monster oder Verbrecher, die in irgendwelchen Ecken lauern. Wobei ich mich schon ein wenig frage, wer diese Geschichten eigentlich von Generation zu Generation verbreitet und damit Kindern überhaupt erst die Angst vor Kellern und Dunkelheit einprägt. Für unbedingt notwendig halte ich das jedenfalls nicht.

Ich selber war als Kind nur die ersten paar Jahre etwas ängstlich, was Keller betrifft. Also wenn ich beispielsweise mit vier oder fünf Jahren mit meiner Mutter in den Keller ging, um Kartoffeln zu holen oder auch ihr Fahrrad hoch zu holen, dann habe ich mich schon etwas gefürchtet. Ich habe mir auch gar keine Mühe gemacht, die Angst irgendwie zu verheimlichen. Wieso auch, vor meiner eigenen Mutter? Wobei ich mich anfangs, so mit drei oder vier Jahren, teilweise wohl auch komplett geweigert haben soll, in den Keller zu gehen, weil ich so ängstlich war.

Als ich dann aber sechs Jahre alt wurde, war die Angst komplett weg. Irgendwie begann ich in dem Alter eher, den Keller spannend zu finden. Da musste meine Mutter mich eher bremsen, weil sie lieber ein Auge auf mich haben wollte. Ich wäre am liebsten vorgerannt und hätte alleine den gesamten Keller erkundet.

Der war bei dem Haus wirklich verschlungen und auch ziemlich groß, mit mehreren Nebengängen. Den ungewöhnlichen Geruch dort fand ich als Kind interessant. Und an einem Fenster nach draußen sammelten sich immer viele Schmetterlinge, die ich auch gerne beobachtet habe. Meistens waren da richtig große Pfauenaugen, teilweise auch mal komplett schwarze Falter. Und natürlich, aber das eher abends, auch zahlreiche Motten. Die fand ich eher spannend. Eklig fand ich als Kind nur Asseln, Ameisen und Spinnen. Von denen fand man im Keller glücklicherweise nicht so viele.

Es gibt übrigens auch noch Erwachsene, denen im Dunkeln etwas mulmig wird. Das betrifft dann auch Gänge in den Keller. Bei mir persönlich ist es tatsächlich das absolute Gegenteil. Nicht, dass ich gerne im Keller sitzen würde, den Geruch finde ich heute eher Übelkeit erregend, und stickige Luft tut mir auf Dauer auch nicht gut. Aber ich erkunde in meiner Freizeit beispielsweise auch gerne alte Gebäude, gerade auch Bunker. Da habe ich kein Problem, in stockdunklen Geschossen oder Räumen herumzulaufen, nur im leichten Schein einer Taschenlampe. Bei großen Kellergewölben oder langen unbeleuchteten Gängen halte ich das auch mal mehrere Stunden am Stück aus.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich hatte Angst als Kind, denn die Vorstellungskraft eines Kindes ist sehr groß und man hat Angst vor dem Ungewissen, das in der Dunkelheit lauern könnte. Dies entstand wahrscheinlich in der Steinzeit, zu der Zeit waren die Nächte noch stockdunkel und man konnte nichts erkennen. Mit einem Keller verbinden wir vielleicht eine Höhle, worin ein Tier warten könnte das uns jagen will.

» TobHa » Beiträge: 29 » Talkpoints: 0,00 »



Ich habe es als Kind gehasst, in den Keller gehen zu müssen. Tatsächlich musste ich leider recht oft in den Keller gehen und es war eigentlich grundsätzlich so, dass ich auf der Mitte der Treppe noch einmal umdrehen musste, um auf Toilette zu gehen, weil ich mir wirklich vor Angst hätte in die Hose machen können.

Die Treppe zu unserem Keller machte unten eine 90-Grad-Kurve, so dass man von oben nur auf eine Wand sehen konnte. Direkt gegenüber der Treppe war die Waschküche, hinter der noch ein kleiner Raum war. Ging man nicht von der Treppe geradeaus in die Waschküche, sondern nach links, kam man in eine Art Flur. In diesem Flur war auf der rechten Seite eine Bank mit Tischen integriert und auf der linken Seite eine Bar, hinter der sich ein weiterer Raum befand. Am Ende des Ganges war dann die Tür, durch die man in den Garten gehen konnte.

Mein Problem war wohl, dass eben am Ende dieses langen Flures die Kellertür war, durch die ja jeder Einbrecher hätte reinkommen können, um sich dann hinter der Bar zu verstecken. Ich war noch zu klein, um dort drüber gucken zu können und vom Ende der Treppe war dieser Bereich auch nicht einsehbar, da man erst die 10 Meter bis zur Bar gehen musste, um das Licht für diesen Bereich einzuschalten. Alleine habe ich mich in diesen Bereich eigentlich nie getraut. Und wenn ich in die Waschküche musste, um etwas aus der Tiefkühltruhe zu holen, dann ließ ich die Eingangstür zur Waschküche auch nie aus den Augen, um mich verstecken zu können, falls jemand kommen sollte. Naja, und wenn ich wider Erwarten die Reise in den Keller überlebt hatte, dann ging es immer im Rennschritt die Treppe hinauf und dann schnell die Tür zuschließen, damit der vermeintliche Verbrecher im Keller mich nicht bis ins Haus verfolgen konnte. :D

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Als Kind fand ich Kellerräume zum Teil auch noch etwas unheimlich, auch wenn diese Furcht natürlich unsinnig ist. Auch heute bin ich noch manchmal ein Weichei, auch wenn ich mich vor Kellern nicht fürchte. Aber Bunkeranlagen würde ich zum Beispiel nicht alleine betreten wollen und fände sie ohne Begleiter schlichtweg unheimlich. Diese Anlagen kommen verzweigten Kellerräumen ja schon recht nahe.

Den Keller zu Hause fand ich ein bisschen unheimlich, weil er einen Knick machte und man sich alles Mögliche vorstellen konnte, was hinter dem Knick auf einen lauerte. Das klingt aus heutiger Sicht ziemlich dämlich, aber es war tatsächlich unheimlich, bis zu diesem Knick zu gehen. Da der Keller ganz hinten in der Ecke war, musste ich aber trotzdem dort entlanglaufen.

Viel unheimlicher fand ich aber den alten Keller im Haus meiner Omi. Es handelte sich um einen Altbau mit groben, schiefen Steinen und niedrigen Decken. Zwar war alles weiß gestrichen, aber der Keller war dennoch unheimlich und auch relativ verwinkelt. Am gruseligsten fand ich den Bereich unter der Treppe. Links über dem Kellerbereich verlief das Treppenhaus, rechts kam die Kellertreppe herunter. Daraus ergab sich ein nach hinten niedriger werdender und dann um die Ecke gehender kleiner Gang. Den fand ich richtig unheimlich.

Heutzutage finde ich höchstens die Vorstellung unangenehm, dass im Keller meistens viele Spinnen hausen. Da ich vor diesen Tieren Angst habe, schaue ich mich im Keller immer gut um, damit ich nicht plötzlich so ein Viech auf dem Kopf sitzen habe. Meistens vermeide ich es, in den Keller zu gehen und bewahre Sachen lieber in der Wohnung auf.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Den Keller des Hauses, in dem ich als Kind lebte, konnte ich problemlos betreten und ich hatte davor auch keine Angst. Das lag einfach daran, dass überall Lampen waren und man den Keller sehr gut beleuchten und alles einsehen konnte. Anders sah es bei dem Keller im Haus meiner Großeltern aus. Dieses Haus war schon sehr alt und im Keller hing nur eine einzelne Glühbirne.

Da der Keller auch um die Ecke ging, wurde der Teil nicht wirklich gut beleuchtet und das war mir einfach unheimlich. Außerdem steht das Haus auf dem Land und im Keller gab es auch Mäuse. Diese Geräusche fand ich als Kind auch alles andere als beruhigend. Darum bin ich in den Keller nur gegangen, wenn es nicht anders ging und noch seltener war ich ganz alleine dort unten.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Wir haben selber in unserer Wohnung keinen eigenen Keller. Es gibt hier auch nicht so etwa wie einen Gemeinschaftskeller, den die Hausbewohner gemeinsam benutzen können. Daher musste ich in meiner Kindheit nicht so häufig in einen Keller hinein gehen.

Und auch bei meiner eigenen Großmutter gibt es bis heute noch nur einen Kartoffelkeller. Dieser ist ziemlich klein, aber ich hatte dennoch sehr lange Zeit Angst davor, ihn zu betreten. Das liegt daran, dass in diesem Keller ganz früher kein funktionierendes Licht gewesen ist und die ausgetriebenen Saatkartoffeln warfen Schatten mit dem durch die Tür fallenden Licht. Das sah dann immer aus wie ein Hühnerfuß und da ich an einer Allektorophobie leide, habe ich sehr viel Angst davor gehabt, dass ich in dem Kartoffelkeller auf ein Huhn treffen könnte. Mittlerweile gibt es Licht und ich bin auch erwachsen genug, um zu wissen, dass mir in diesem kleinen Raum keine Gefahr durch einen Hühnerangriff gibt. Deswegen kann ich den Kartoffelkeller bedenkenlos und vollkommen ohne Angst betreten.

Bei meiner Urgroßmutter in ihrem alten Haus hat es auch einen Keller gegeben, den ich ab und an betreten habe. Dieser bestand aus drei großen Räumen, die mit Wänden mit jeweils einer schmalen Tür voneinander abgetrennt gewesen sind. Wenn ich dort drin gewesen bin, habe ich nie Angst gehabt. Dafür gab es gar keinen Grund, denn ich wusste ja ganz genau, dass es dort nichts gibt, wovor ich mich fürchten muss. Keine Gefahr durch Hühner vor allem, denn auf dem Anwesen gab es gar keine Hühner, sondern an Geflügel nur Gänse. Ich mochte den Keller, weil ich mir immer eingemachten Kürbis rausholen durfte.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Meine Eltern haben wir kleiner waren noch im Neubau gewohnt. Damals war es üblich, dass sehr viele Wohnungen in einem Aufgang waren. Dementsprechend viele Keller waren auch. Mein Vater hatte die Angewohnheit, dass er mich als Kind in den Keller geschickt hat um etwas hoch zu holen.

Dieses Erlebnis war für mich immer schrecklich. Ich habe Ewigkeiten gebraucht um in den Keller zu kommen und permanent am Lichtschalter geklebt. Als ich im Keller war, habe ich immer im schnellsten Tempo die Tür aufgeschlossen und das geholt was ich musste und bin ganz schnell wieder hoch gerannt. Das Schlimme war, dass man immer Sachen gesehen und gehört hat die nicht real waren.

Geprägt wurde ich insbesondere auch durch einen Vorfall der im Keller passierte. Ich hatte mal wieder den Auftrag etwas hoch zu holen. Der Gang in den Keller war wie gehabt ein Graus. Besonders unheimlich fand ich immer die Türen aus Holzstäben, deren Schatten immer angsteinflößende Schatten geworfen haben. Als ich wieder im Keller war, hat der Nachbarsjunge die Kellertür zugesperrt und mich eingeschlossen. Das war echt schrecklich, weil ich mich gefühlte Stunden nicht rausgelassen hat. Seitdem bin ich echt geprägt.

Ich denke einfach mit Keller verbindet man dunkel, komische Geräusche und Schatten, der schwarze Mann. Alles Sachen die Kinder das fürchten gelehrt haben.

» timbo007 » Beiträge: 950 » Talkpoints: 1,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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