Kleine Fehler nennen, um von großen abzulenken

vom 04.12.2013, 16:43 Uhr

Heute habe ich diese kleine Weisheit aufgeschnappt und mir ein paar Gedanken dazu gemacht. Tatsächlich liegt in dem Satz sehr viel Wahrheit - wenn wir Fehler zugeben, werden sie meistens beschwichtigt. Kann es sein, dass wir unterbewusst sogar untertreiben? Kennt ihr das, wenn ihr nach euren Schwächen gefragt werdet? Das ist häufig bei Bewerbungsgesprächen so. Da ist die beste Lösung, eine Schwäche zu nennen, die genauso gut eine Stärke sein kann. Macht ihr das auch im Alltag?

» Lina89 » Beiträge: 31 » Talkpoints: 9,44 »



Bei einem Bewerbungsgespräch würde ich freiwillig auch keine wirklichen großen Schwächen von mir berichten, denn man möchte sich doch möglichst positiv und angenehm präsentieren. Wenn ich da sagen würde, dass ich gerne unpünktlich bin, dann würde ich ja den Job nicht bekommen. Stattdessen beschränkt man sich auf Kleinigkeiten, die nicht weiter relevant sind.

Im alltäglichen Leben kommt es darauf an, mit wem man es zu tun hat. Flüchtige Bekannte müssen auch meine Schwächen nicht kennen. Aber wenn man beispielsweise auf Partnersuche ist, dann sollte man ja jemanden finden, der mit den eigenen Schwächen klar kommt und da wäre es dann wieder gut, wenn man ehrlich kommuniziert, was man nicht kann oder nicht mag.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Das Bewerbungsgespräch ist eine andere Sache finde ich. Da kann man nicht wirklich die Wahrheit wegen der Schwächen sagen. Wenn man beispielsweise ein Problem mit der Pünktlichkeit hat, kann man das da ja wohl schlecht sagen.

Ansonsten sollte man sicherlich immer zu seinen Schwächen stehen und wenn ich diese zugebe, dann schwäche ich sie auch nicht ab. Wozu auch? Sie sind doch vorhanden und da muss man sie auch benennen. Abschwächen finde ich schwach.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Warum sollte das im Bewerbungsgespräch etwas anderes sein? Ihr meint immer es geht nur darum, dass man sich möglichst toll und zuverlässig hinstellt mit der Frage geht es aber darauf ab, ob man sich selbst einschätzen kann und seine Fehler und Schwächen erkennt und daran arbeitet.

Somit kann man ruhig sagen, dass man mit der Pünktlichkeit ein Problem hatte, nun aber mit dieser und jener Maßnahme daran arbeitet und schon ist aus der ach so großen Schwäche eine Stärke geworden. Es kommt dabei auf die gesamte Verpackung drauf an, wenn jemand nur sagt, dass er unpünktlich ist wirkt das auch ganz anders als wenn direkt erkannt wird, dass man daran etwas ändern muss und wie man es angeht.

Aber es fällt generell schwerer seine Schwächen anderen zu offenbaren und daher werden die am wenigsten schlimmen gewählt, damit man nicht in solch bleibender negativer Erinnerung sich festsetzt sondern positiv. Denn negativ auffallen und in Erinnerung bleiben wollen die wenigsten, man ist doch darauf bedacht positiv aufzufallen und entsprechend sich ich das Licht zu rücken, auch wenn es nicht immer unbedingt den Wahrheiten entspricht.

Das erlebe ich auch bei Bewerbern, die das dann aber nicht einmal glaubhaft verpacken oder übermitteln können und ohnehin der negative Eindruck kleben bleibt. Die Selbstwahrnehmung der Bewerber ist eine andere, diese sprechen von "ich hab einen guten Eindruck hinterlassen" oder "ich hab es voll gerockt", diesen Satz habe ich erst letzte Woche gehört, obwohl alles an dem Bewerber fürchterlich negativ war und nicht im Ansatz geeignet.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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