Wohnen mit dem Partner: Eure Gründe?

Mein Partner und ich haben aus einem etwas komplizierten Grund beschlossen, zusammenzuziehen. Er arbeitet in Hamburg, während ich nun mein 2. Studium in Berlin begonnen habe. Vorher haben wir zusammen studiert. Deshalb hat er mit mir eine gemeinsame Wohnung in Berlin, als auch eine WG in Hamburg. So kommt er am Wochenende "nach Hause", als dass er mich nur besuchen kommt. Unsere Beziehung hat das sehr gefestigt. Was sind eure Gründe, die euch dazu bewegen mit dem Freund zusammenzuziehen?

Gründe können vielfältig und zahlreich sein. Mein Freund und ich werden nächstes Jahr zusammenziehen, weil ich die Pendelei satt bin. Ich studiere, er wohnt 110 km weiter weg und hat dort festen Wohnsitz und Arbeitsstelle. An sich stört mich die Pendelei ja herzlich wenig, obwohl es 2,5-3h eine Strecke sind. Aber genau genommen geht schon ziemlich viel Zeit fürs Nichtstun drauf, die man hätte anders bzw. besser nutzen können. Ich habe auch schon versucht, im Zug zu lernen und die Studienunterlagen durchzugehen. Aber leider schaukelt der Zug immer etwas, wenn er die Gleise wechselt und mir wird davon nach einiger Zeit total schlecht beim Lesen.

Ein weiterer Punkt ist natürlich die Kostenersparnis bei Miete und anderen anfallenden Kosten, da diese ja durch zwei geteilt werden. Noch dazu kommt, dass man sich häufiger sieht als sonst und nicht nur am Wochenende.

Bei uns war es so, dass wir zusammen kamen und in Nachbarstädten wohnten, wobei ich schon sehr viel Zeit bei ihm und seinen Eltern verbracht habe. Dann musste er zum Studium und ich musste aber noch etwas zu Ende bringen. Ende vom Lied war, dass mich die Liebe dann zu ihm gebracht hat und ich auch geblieben bin. Wir wohnen heute schon 4 Jahre glücklich zusammen. Ich denke, dass jeder andere Gründe hat. Für den einen ist es einfach praktischer, der andere will mehr Zeit mit dem Partner haben und der nächste will einfach den nächsten Schritt gehen.

Ich denke, dass sich das mit der Zeit von selber ergibt, weil zwei Haushalte irgendwann zu umständlich sind. Das war bei mir zumindest meistens der Grund. Auch Kostengründe spielten eine Rolle. Man lebt kostengünstiger, wenn man zusammen wohnt.

Vor einer Ehe finde ich das Testen des Alltagslebens sehr wichtig. Dazu gehört ein gemeinsames Haushalten. Das war bei mir aber nie der ausschlaggebende Grund. Als ich mit meinen jeweiligen Freunden zusammenzog, dachten wir eigentlich nie schon an eine Ehe.

Die meisten Paare ziehen sicherlich aus Kostengründen zusammen. Außerdem kann man sich zu zweit natürlich eine größere Wohnung leisten. In eine 1-Raum-Wohnung kann man ganz schlecht zu zweit ziehen. Ich kenne auch einige, wo der Zeitfaktor eine Rolle spielt. Wenn man im Schichtdienst arbeitet oder sogar beide im Schichtdienst arbeiten, dann sieht man sich ja kaum, wenn man getrennt wohnt. Da kommt man am Abend, Morgen, in der Nacht heim und will erst einmal Ruhe oder Schlaf. Da hat man nicht noch den Nerv, irgendwohin zu fahren. Schon gar nicht, wenn man ein Stück auseinander wohnt.

Wohnt man hingegen zusammen, dann hat man wesentlich mehr voneinander. Man muss zwar lernen, sich in bestimmten Situationen dann in Ruhe zu lassen, aber wenn man Zeit und Muse hat, kann man die dann eben zusammen nutzen.

Ich persönlich müsste mir ganz sicher sein, dass ich mit diesem Menschen auskomme. Ich mag meine Wohnung, ich mag, dass ich machen kann was ich will, dass ich die Räume nutzen kann wie ich will, dass ich mir anschaffen kann, was ich will usw. Wohnt man mit dem Partner zusammen, muss man eben Rücksicht nehmen und auch fragen, was der davon hält. Das kann ich ja nicht so leiden, weil ich gerne mache, was ich will. Da können dann zwei Wohnungen praktisch sein.

Wir wohnen auch nicht ständig zusammen, was ich nicht schlecht finde. Wir können aus beruflichen Gründen nicht ständig zusammen wohnen, aber wie gesagt, mir ist die Regelung, die wir für uns gefunden haben, ganz recht. Wir haben mein Haus, das eher ländlich am Stadtrand liegt und seine Wohnung in einer größeren Stadt und kommen so in den Genuss der Vorteile von ganz verschiedenen Wohngegenden.

Wenn es möglich wäre würden wir trotzdem zusammen ziehen, natürlich in eine ausreichend große Immobilie, wo jeder auch genug Platz für sich hat. Das wäre einfach wesentlich billiger für uns beide, nicht nur weil man die Kosten für das neue Haus dann teilen würde, sondern, weil wir dann auch nicht mehr so viel mit dem Auto unterwegs sein müssten. Und man spart nicht nur Geld sondern eben auch Zeit. Die Zeit, die wir dann nicht mehr mit Pendeln verbringen müssten, könnten wir gut für etwas produktiveres nutzen.

Emotionale Gründe gibt es für mich übrigens keine. Ich kann sehr gut alleine sein und ich finde es bereichert die Beziehung auch, wenn man sich nicht ständig auf der Pelle klebt.

Ich finde es ganz normal, dass man, wenn man schon eine längere Zeit eine Beziehung führt, auch zusammen wohnen möchte, dafür braucht es für mich sonst eigentlich keinen besonderen Grund. Man muss ja nicht mehr gleich heiraten, diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Mein Freund und ich wohnen nun seit über 5 Jahren zusammen und der Grund fürs Zusammenziehen war in erster Linie, dass unser Kind unterwegs war, aber auch sonst wäre es früher oder später dazu gekommen.

Ich bin mit meinem Freund nach knapp anderthalb Jahren zusammengezogen. Das lag daran, dass er es schon immer wollte und ich es auch irgendwann nicht mehr eingesehen habe, dass ich jeden Monat knapp 800 Euro für eine Wohnung zahle, die ich - wenn überhaupt - nur morgens von innen sehe.

Mein Partner hat Wohneigentum und so war es klar, dass wenn wir irgendwann zusammenziehen ich zu ihm ziehe und nach anderthalb Jahren war es dann eben so weit. Ich hatte zwar die größere Wohnung mit fast doppelt so vielen Quadratmetern, aber eben zur Miete. Nun wohnen wir auf einer kleineren Fläche mit Eigentum. Jetzt habe ich es zwar 10 Kilometer weiter zur Arbeit, aber die Pendelei zwischen den Wohnungen hat aufgehört. Das war schon wirklich anstrengend zumal mein Freund schichtet. Einen Schlüssel zur Wohnung des Anderen hatten wir sowieso schon immer und ich war sowieso fast täglich bei ihm. Damit war das Zusammenziehen nur eine Frage der Zeit.

Mein Mann und ich haben ja nur 250 Meter auseinander gewohnt. Die ersten Wochen als wir zusammen waren, hat sich unser gemeinsames Leben abwechselnd bei mir und bei ihm abgespielt. Dann kamen meine Töchter aus dem Ferien wieder und somit lebten wir quasi nur noch bei mir. Mein Mann sah seine Wohnung anfangs noch zum duschen, brachte mir aber die Wäsche danach gleich mit. Was ich dann gewaschen hatte, kam hier in den Schrank und er sah seine Wohnung immer seltener.

Es klappte mit uns als Familie und somit war recht schnell klar, dass seine Wohnung nur noch eine unnötige Geldausgabe ist. Es hatte also rein pragmatische Gründe, dass wir aus zwei Haushalten einen gemacht haben. Denn so wusste er dann auch genau wo bestimmte Dinge zu finden sind und musste nicht mehr darüber nachdenken, ob es noch in seiner Wohnung ist oder doch schon bei mir.

Mein Freund und ich sind eigentlich eher aus praktischen Gründen zusammen gezogen. Mein Freund musste für seine Bachelorarbeit in eine andere Stadt ziehen, da er diese in einem Betrieb geschrieben hatte. In dieser Zeit, in der ich auch nur zur Uni gegangen bin, hatten wir eine Fernbeziehung, wobei ich dann danach zu ihm gezogen bin, damit wir die Pendelei dann nicht mehr hatten.

Zurückzuziehen kam für meinen Freund nicht in Frage, da es eben so war, dass er die alte Wohnung nicht mehr hatte und eine neue Wohnung zu finden, wäre ja unsinnig gewesen, da wir nach unseren Abschlüssen auch nicht wussten, wann und wo es uns hinziehen würde. Von daher hätten wir dann ja wahrscheinlich wieder umziehen müssen.

In erster Linie sind wir also deshalb zusammen gezogen, damit wir die Fernbeziehung nicht mehr hatten und nicht mehr pendeln mussten. Ich war ja anfangs eher skeptisch gegenüber dem Zusammenziehen und hätte es unter anderem Umständen noch etwas hinausgezögert. Allerdings war die Pendelei wirklich extrem teuer und auch nervig und von daher ging es quasi nichts anders.

Mittlerweile bin ich doch wirklich sehr froh, dass es so gekommen ist und finde es gut, dass wir eben für mein Befinden doch so früh zusammen gezogen sind. Ich finde, dass die Beziehung seitdem noch viel besser läuft, was ich gar nicht gedacht hätte. Ich hätte eher das Gegenteil erwartet, wenn ich ehrlich bin, so dass ich eben auch entsprechend skeptisch war.