Die Gunst eines Stars wichtiger als das eigene Kind?

vom 02.12.2013, 20:52 Uhr

Gestern habe ich in den Medien über einen englischen Rockstar gehört, der die Zuneigung seiner Fans auf eine äußerste bestürzende Art und Weise ausgenutzt hat. Da er seine pädokriminellen Neigungen auslebte, war er immer wieder auf der Suche nach neuen Opfern. Um an diese zu kommen nutzte er die weiblichen Fans, die schon Mütter waren schamlos aus. Er benutzte sie, um über sie an ihre Kinder zu kommen. Wie es scheint, haben die Mütter teilweise die Kinder ihm freiwillig in die Hände gegeben, nur um in seiner Gunst zu stehen. Anscheinend wussten sie wohl, das er brutal mit den Kindern umging und sie haben das in Kauf genommen. Zumindest wurde das in dem Bericht so verlautbart.

Der Medienkanal, aus dem ich das habe ist nicht gerade der beste und seriöseste. Aber mal vorausgesetzt, dass da etwas dran ist, kommen mir schon viele Fragen in den Sinn. Und letztlich ist es mir auch nicht entscheidend wichtig, Natürlich sollte man nicht von sich selbst ausgehen und von sich auf andere schließen. Ich würde als Mutter nie dulden, dass jemand meinen Kindern Gewalt antut, wenn es irgendwie in meiner Möglichkeit steht, dies zu verhindern. Und ich würde niemals meine Kinder dazu benutzen, dass sie mir über ihr Leiden einen Vorteil verschaffen.

Hier soll es nicht um die Art der Verbrechen dieses Stars gehen. Dass so etwas verurteilungswürdig ist, sich an wehrlosen Kindern gewaltsam zu vergreifen, das steht für mich außerhalb jeder Diskussion. Ich bin aber besonders vom Verhalten dieser Mütter schockiert. Bislang dachte ich, dass es das oberste Grundbedürfnis von Eltern ist, ihren Nachwuchs vor dem schädlichen Einfluss anderer zu schützen? Wie kann so etwas sein?

Klar ist so etwas die absolute Spitze des Bösen, was Eltern angeht. Zum Glück ist das noch kein Massenphänomen. Aber es muss da noch ganz viele andere geben, die nicht so spektakulär die Grenzen der Moral überschreiten? Wie weit gehen denn Menschen im Allgemeinen und Eltern, wenn sie versuchen wollen, einem Star näher zu kommen? Wie viel sollte man riskieren? Könnt ihr so ein Verhalten in Grenzen nachvollziehen? Und warum vergessen beim Anblick eines Stars manche Leute, dass das auch nur ein Mensch ist, wie jeder andere auch? Wie kann das sein, dass da so eklatant der Beschützerinstinkt aussetzt, weil der Promi angeblich wichtig ist oder einem einiges bedeutet?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Mir selber geht es gar nicht so, dass ich an der Nähe zu Stars interessiert bin. Aber bei der medialen Beeinflussung und Verehrung von Stars kann ich schon verstehen, dass es nicht jedem so geht. Und klar ist es irgendwie ein bisschen aufregend, wenn man jemanden schon seit Jahren auf der Leinwand oder im Fernsehen sieht und dann einmal live erlebt. Aber mehr als ein "Aha" entlockt es mir nicht. Und mein Verständnis für Fans hört etwas darüber hinaus auch schon auf. Schon lauthals Kreischen geht weiter darüber hinaus, wozu ich bereit bin.

Wobei ich es in den meisten Fällen dann schon auf psychische Probleme zurückführe. Sein ganzes Leben nach einem Star auszurichten, so aussehen zu wollen, viel Geld für Tickets und Reisen zu bezahlen, erachte ich nicht als gesund und normal. Das von dir gebrachte Beispiel setzt dem tatsächlich noch mal eine Spitze auf. Es ist einfach unfassbar. Aber ich denke, die Mütter sind psychisch krank.

Ich habe aber generell das Gefühl, dass die Hemmschwelle bei vielen Eltern sinkt. Man hört immer wieder unglaublich schlimme Dinge. Da ist das Beispiel mit diesem Star noch lange nicht das Schlimmste. Ich weiß nicht, woran es liegt. Vielleicht auch nur daran, dass heutzutage mehr darüber berichtet wird. Oder daran, dass von Frauen erwartet wird, Kinder zu bekommen und dann auch noch richtig gute Mütter zu sein.

Früher waren Kinder auch selbstverständlich, aber man musste sich nicht groß drum kümmern, Ratgeber lesen, schadstoffarmes Spielzeug kaufen, Kreativität fördern und solche Dinge und man durfte auch mal zuhauen. Ich denke, sehr viele Mütter sind damit überfordert. Aber das ist natürlich noch lange keine Entschuldigung für so ein Verhalten. Aber ich denke, die Bindung zum Kind ist nie zustande gekommen. Da gibt es keinen Beschützerinstinkt, wie er für eine mental gesunde Mutter normal ist.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Also ehrlich gesagt wurde mir gerade schlecht beim lesen. Das ist mit Sicherheit ein psychisches Problem, und absolut nicht zu rechtfertigen. Die Mutter müsste man leidend umbringen, Sorry. Wer um Himmels Willen sollte so toll sein?! Das meine Kinder dafür Leiden. Ein ganz normaler Mensch, hätte ja spätestens bei dem wissen, welche Neigung der Star besitzt, gesagt, das er krank ist, und hätten das doch wohl der Polizei gemeldet.

Leider passieren öfter Sachen mit Kindern, was wirklich ganz schrecklich ist. Und ich würde immer meine Kinder beschützen wollen, und hoffe das es mir auch gelingt. Krank sind die Menschen!

» laraluca » Beiträge: 1068 » Talkpoints: 9,76 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Für mich gäbe es keine Person auf der Welt für die ich das machen würde. Ich habe zwar noch keine Kinder, aber die wären mir auf jeden Fall wichtiger als einen Star zu treffen und ich würde meine Kinder auch bis zuletzt beschützen wollen. Wenn ich mir vorstelle, dass so etwas Mütter gemacht haben, mit dem scheinbaren Wissen, was passiert, bin ich absolut geschockt und ich kann mir gar nicht vorstellen, dass eine Mutter zum einen so egoistisch und zum anderen so naiv sein kann. Das ist wirklich eine schlimme Sache, sollte es war sein und auch vom Star her finde ich, dass dieser absolut streng bestraft werden sollte. Die Mütter müssten meiner Meinung nach unter Kontrolle kommen und die Kinder brauchen Psychologen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Bienenkönigin hat geschrieben:Früher waren Kinder auch selbstverständlich, aber man musste sich nicht groß drum kümmern, Ratgeber lesen, schadstoffarmes Spielzeug kaufen, Kreativität fördern und solche Dinge und man durfte auch mal zuhauen. Ich denke, sehr viele Mütter sind damit überfordert. Aber das ist natürlich noch lange keine Entschuldigung für so ein Verhalten. Aber ich denke, die Bindung zum Kind ist nie zustande gekommen.

Dass Überforderung dazu führen kann, dass Mütter ihrem Kind nicht positiv gegenüber stehen oder auch gar keine nahe Bindung zu ihm empfinden, das ist tatsächlich der Fall. Wobei es solche Fälle auch ohne Überforderung gibt. Allerdings finde ich, so oder so, dass das noch lange nicht begründet, sein Kind einem Sexualstraftäter für sexuellen Missbrauch zur Verfügung zu stellen. Nein, es ist nicht nur keine Entschuldigung, sondern ich sehe da auch keine wirkliche Erklärung. Denn selbst, wenn man ein Kind nicht direkt als sein eigenes Kind empfindet, dann sollte das doch kein Grund sein, es einem Vergewaltiger in die Hände zu geben.

Das würde nämlich meiner Meinung nach kein gesunder und halbwegs sozialer Mensch tun, mit niemandem. Nicht mit dem eigenen Kind, aber auch nicht mit anderen unschuldigen Personen. Jedenfalls hoffe ich das sehr. Für mich persönlich ist es jedenfalls selbstverständlich, dass ich keinem Mitmenschen aufgrund selbstsüchtiger Motive oder aus Gleichgültigkeit schade. Ich helfe, wo ich helfen kann, und wenn Menschen in Not sind, dann versuche ich, sie da heraus zu bekommen. Bei dem Gedanken, Menschen erst in grauenvolle Situationen zu bringen, um dadurch selber einen Vorteil zu erlangen, sträuben sich mir die Nackenhaare.

Nun könnte ich natürlich gleich eine allgemeine Gesellschaftskritik anstimmen. Ich habe nämlich wirklich den Eindruck, dass Egoismus und Egozentrismus heute gesellschaftsfähiger geworden ist. Dass man andere Menschen ausnutzt für eigene Vorteile, wird beruflich teilweise in einigen Kreisen fast erwartet. Wen wundert es da, dass bei einigen wohl sogar die Sorge um die eigenen Kinder hinter persönlichen Bedürfnisbefriedigungen zurückstehen muss? Es ist natürlich absolut schlimm, aber ich sehe da derzeit ähnliche Tendenzen in verschiedenen Lebensbereichen.

Ebenso ist es einfach Tatsache, dass man, um ein Kind zu gebähren, geistig nicht sonderlich reif sein muss, und intelligent schon gar nicht. Zudem gibt es eine Tendenz, dass erwachsenes Verhalten von Menschen immer später erwartet wird. Teilweise benehmen sich Leute mit 30 Jahren noch wie Teenies. Bei einigen noch älteren habe ich sogar das Gefühl, dass sie sich nie reif und verantwortungsvoll benehmen werden.

Wenn solche Leute dann Kinder in ihrer Obhut haben, dann das für die Kinder sehr schädlich enden. Da fehlt einfach eine ernsthafte Erziehung, aber auch eine ernsthafte Sorge um die Kinder. Egozentrismus wohin man sieht, und Unwillen, sich selbst mal etwas zurück zu nehmen, zum Wohlergehen des eigenen Nachwuchses. Es gibt ja auch Leute, die ihr Baby alleine über Nacht in der Wohnung herumliegen lassen, ohne Betreuung, weil sie lieber in die Disco oder saufen gehen wollen. Da fehlt einfach das Verantwortungsbewusstsein, das ein Elternteil eigentlich haben müsste, und der Egoismus regiert.

Und dass sich zu Selbstsucht und geistiger Unreife dann auch gerne mal Star-Wahn und auch Konsum-Wahn gesellen, wundert mich dann leider auch nicht mehr. Dass es so schlimm endet, wie im vorliegenden Fall, von dem ich, als ich davon in den Medien erfuhr, auch absolut entsetzt war, ist zum Glück wohl eher nicht der Regelfall. Aber ich glaube, dass es ähnliche Verhaltensweisen in geringerem Ausmaß traurigerweise schon gar nicht so selten gibt.

Ich würde übrigens für eine Bindung zu einem "Star" gar nichts riskieren. Man kann gerne "normal" Kontakt knüpfen, wenn sich die Gelegenheit zufällig ergibt, aber irgendwelche gefährlichen Dinge dafür in Kauf zu nehmen, halte ich für absolut unreif. Auf die Idee kommen vielleicht gedankenlose Teenager, aber Erwachsene sollten weiter denken können. Aber darüber habe ich oben ja schon mehr geschrieben.

laraluca hat geschrieben:Die Mutter müsste man leidend umbringen, Sorry.

Dass Du Dich an der Folter einer Person, egal, ob schuldig oder nicht, ergötzt, erscheint Dir nich problematisch? Dass möglicherweise auch Kriminelle, die jemanden foltern, glauben, sie seien im Recht, diese Person zu bestrafen, ist Dir noch nicht in den Sinn gekommen? Der Reflex ist in beiden Fällen die Lust am Schmerz Anderer. Das wäre wohl mal einen Gedanken wert.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich habe von diesem Fall gehört und fand die Band, deren Sänger das war, eigentlich immer ganz gut. Aber jetzt, nachdem ich das weiß, will ich nicht mal mehr deren Musik hören und wenn ein Mann versuchen oder den Wunsch äußern würde, sexuelle Handlungen an meinem Kind zu vollziehen, dann hätte ich den schneller angezeigt, als er gucken kann, völlig egal, ob es nur irgendjemand ist oder ein Prominenter, den ich mal gut fand.

Wie eine Mutter so handeln kann, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Aber vielleicht gibt es tatsächlich Frauen, die sich einreden, dass das Kind das schon verkraften wird, da sie dafür mit einem Mann zusammen sein können, der ihnen viel bieten kann. Manche jungen Mädchen sind so krankhaft in einen Star verliebt, dass sie vielleicht mit sich selbst einiges machen lassen würden, wenn man ihnen verspricht, dass sie dafür Zeit mit ihrem Liebling verbringen können. In einem Alter, in dem man bereits Kinder hat, sollte man aber eigentlich vernünftiger sein und wissen, dass ein Star auch nur ein Mensch ist, der es nicht wert ist, irgendwelche Opfer für ihn zu bringen.

Ein bisschen ist das aber vielleicht auch mit Fällen vergleichbar, in denen Mütter es geduldet haben, dass der Partner ihre Kinder schlägt oder fast schon verprügelt, nur damit der Partner sie nicht verlässt. Auch hier würde jeder vernünftige Mensch das Wohl seines Kindes über sein eigenes stellen.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Jessy_86 hat geschrieben: Ein bisschen ist das aber vielleicht auch mit Fällen vergleichbar, in denen Mütter es geduldet haben, dass der Partner ihre Kinder schlägt oder fast schon verprügelt, nur damit der Partner sie nicht verlässt. Auch hier würde jeder vernünftige Mensch das Wohl seines Kindes über sein eigenes stellen.

Ich will jetzt die Mütter nicht entschuldigen, die in einer Partnerschaft solche Misshandlungen durch Lebenspartner nicht unterbinden. Hier vermute ich die Sachlage aber doch etwas anders. In diesen Fällen häuslicher Gewalt würde ich vermuten, dass die meisten Mütter auch Opfer von so einem Gewalttäter sein dürften und dadurch psychisch vielleicht gebrochen sind und gar nicht die Kraft aufbringen, sich selbst zu wehren und die Rechte der Kinder einzufordern. Wie gesagt, positiv ist so ein Verhalten auch nicht, weil es nicht vorkommen sollte. Aber es ist in jedem Fall für mich nachvollziehbarer und hat irgend wie noch etwas mit menschlicher Schwäche zu tun.

Was mich eben an dem Beispiel mit dem Star so schockiert ist, dass die Mütter das anscheinend freiwillig auf sich genommen haben aus rein egoistischen Motiven. Ich kann mir auch gar nicht so recht vorstellen, ob solche Personen überhaupt einzelne Gedanken an die Gefühle ihrer Kinder verschwenden.

Die Todesstrafe für Personen die Kinder misshandelt haben oder missbraucht haben zu wünschen ist vielleicht ein natürlicher und nicht unbewöhnlicher Reflex. Aber auch da sollte man gründlich aufpassen, denn diese Forderungen werden zur Zeit durchaus von Leuten im Mund geführt, die damit Wolf im Schafspelz spielen und so Massen begeistern wollen. Von daher würde ich euch doch inständig bitten, solche Thesen und Forderungen gründlich zu durchdenken, um da nicht den falschen Leuten Wasser auf die Mühlen zu kippen. Außerdem ist so eine Auge um Auge und Zahn um Zahn Politik auch nicht gerade modern.

Ich finde es schon richtig, dass man diesen "Müttern" die Kinder erst mal von Amts wegen entzogen hat. Man kann nur hoffen, dass diese Wesen so gut psychologisch betreut werden, dass noch viel von dem entstandenen psychischen Schaden repariert werden kann. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie elend man sich als Kind mit so einer Erfahrung fühlen muss.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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