Nachbar läuft nur mit Unterhose durch das Haus!
Punktedieb hat geschrieben:Warte doch einfach ab, bis deine Kinder eine entsprechende Bemerkung vom Stapel lassen.
Das wird nicht lange dauern, wenn man als Elternteil darüber spricht und das wäre überhaupt nicht objektiv. Die Kinder finden dass, was die Eltern schlimm finden auch schlimm, besonders in dem Alter. Deswegen würde ich mal sagen, dass man als Elternteil einfach anfangen sollte auch in dieser Hinsicht toleranter zu sein.
Wawa666 hat geschrieben:Wenn es eine Unterhose von Hugo Boss wäre oder der Mann etwas jünger wäre und einen Waschbrettbauch hätte, dann wäre es aber für Dich okay, oder wie? Dann könntest Du ja gleich schreiben, dass Dich die Tatsache abstößt, einen dicken oder unmuskulösen Menschen zu sehen, und nicht, dass da jemand bloß Unterwäsche an hat. Sollen sich Deiner Meinung nach dicke Menschen auch am Strand in Vorhänge wickeln, damit Du ihren Körper bloß nicht sehen musst? Oder sollen vielleicht Menschen, deren Gesicht Dir optisch nicht zusagt, in Zukunft mit einem Sack über dem Kopf herumlaufen?
So hört es sich wirklich an, wenn man das alles so liest. Sicher sieht so ein beschriebener Mann um einiges besser aus als ein Mann, mit Feinripp der alt und faltig ist. Und das finde ich so schlimm, dass man da toleranter ist und es auch wahrscheinlich sogar gut findet.
Die Kinder werden es wie die Eltern sehen, wenn sie hören, wie man sich darüber unterhält und so wird den Kindern sogar Intoleranz anerzogen. Ich finde sowas einfach nur schlimm und man sollte das einfach nicht so eng sehen.
@Diamante: Ich berede gewisse Themen mit meinem Mann erst, wenn die Kinder im Bett sind. Einfach um sie nicht zu beeinflussen. Wenn ich also einen solchen Nachbarn hätte, dann würden meine Töchter meine Meinung dazu entweder nur aus sachlicher Sicht kennen, dass man es eben vermeiden sollte nur in Unterwäsche im Hausflur unterwegs zu sein oder sie würden meine Meinung dazu gar nicht kennen.
Wenn sie ihm dann begegnen und anfangen zu kichern, dann eben weil es Mädchen mitten in der Pubertät sind. Ich kenne es von anderen Kindern, wo sich deutlich zeigt, wie sich die Meinung der Eltern deutlich auf das Verhalten vom Nachwuchs niederschlägt.
Ich glaube, der Vergleich zwischen Strand und Wohnhaus hinkt etwas. Wenn ich keine leicht bekleideten Menschen sehen möchte, dann gehe ich weder an den Strand, noch in ein öffentliches Schwimmbad. In dem Haus, indem ich wohne, wohne ich. Die einzige Möglichkeit hier zu entfliehen wäre ein Umzug und das ist dann doch etwas viel verlangt. Und warum heißt Toleranz für viele immer wieder, dass man jegliches Verhalten tolerieren muss? Heißt denn Toleranz in dem Fall nicht auch, dass man respektiert, dass es Leute gibt, die einen nicht leicht bekleidet sehen möchten und dass man deshalb etwas Rücksicht auf die Gefühle anderer nimmt und lieber etwas höflicher ist, als gesetzlich verlangt wird?
Es gibt durchaus Menschen, die nicht nur zicken, weil der Gegenüber halb nackt ist. Beispielsweise werden bei manchen religiöse Gefühle verletzt oder ganz einfach Schamgrenzen überschritten. Ich frage mich, was daran so schlimm ist. Und mal ehrlich: Ich kenne diese weißen Feinripp Schlüpfer noch von meinem Vater. Diese Modelle sind wirklich schrecklich unästhetisch. Zudem neigen sie dazu, gelbe Schatten an äußerst unvorteilhaften Stellen zu entwickeln, wenn sie nicht penibel gepflegt werden und regelmäßig gewechselt. Ich sehe da durchaus einen Unterschied zwischen einer Boxershort, die gut verhüllt und einer Feinrippunterhose, die, naja, so manches der männlichen Anatomie unvorteilhaft zur Schau stellen kann.
Und warum müssen Kinder das unbedingt locker sehen? Wenn meine Tochter, die nun zu Beginn der Pubertät steht, einem halbnackten Mann im Hausflur begegnet, der so bekleidet ist, die würde sich in Grund und Boden schämen und vor Peinlichkeit puterrot anlaufen. Da bin ich mir ganz sicher. Nicht alle Kinder sind so entspannt. Das kommt ganz darauf an, in welchen Umfeld sie groß geworden ist. Und nicht überall ist so eine lockere Lebensweise üblich. In manchem ländlichen Raum würde man sich so bei der ganzen Nachbarschaft zum Gespött mache, 21. Jahrhundert hin oder her.
Ich habe ja nichts dagegen, es zu kritisieren, wenn ein Mensch in Unterwäsche durch das Treppenhaus läuft. Tatsächlich bin ich sogar auch eher der Meinung, dass man, so bequem das auch ist, im gemeinsamen Treppenhaus doch zumindest ein bisschen was überziehen sollte. Ich persönlich, das sage mal so offen, laufe im Sommer, wenn mir heiß ist, in meiner Wohnung auch den gesamten Tag in Slip und BH herum. Aber wenn es an der Tür klingelt oder ich hinunter zur Mülltonne oder zum Briefkasten muss, dann ziehe ich mir auch schnell einen Rock und ein T-Shirt an. Weil ich auch meine, dass es höflich ist, sich in der Öffentlichkeit ein wenig zu bedecken. Also, ich habe absolut nichts dagegen, wenn jemand Kritik äußert, dass Menschen in Unterwäsche durch das Treppenhaus spazieren. Die Frage ist aber auch, wie die Kritik geübt wird, und warum.
Beim vorliegenden Fall stößt mir einfach auf, dass betont wird, dass der Mann hässlich sei. Daher mein Einwand: Wäre es bei einem jüngeren Mann oder bei einem in Designer-Unterhose irgendwie besser? Nein, es sollte doch völlig egal sein, wie der Mensch aussieht. Wenn Kritik geäußert wird, dann bitte daran, dass jemand in Unterwäsche herumläuft, nicht, dass ein hässlicher Mensch in Unterwäsche herumläuft. Ginge es tatsächlich um Sitte oder Höflichkeit, dann wäre das tatsächlich auch egal. Dann wäre klar, dass die Kritik jeden, schlank oder dick, groß oder klein, treffen würde. Den Eindruck habe ich hier aber leider nicht. Daher meine Einwände.
Angefangen hat der Thread ja recht neutral. Erst als Diamante anfing sich zu wundern, warum man sich an einer wandelnden Unterhose mit Mann drin so stört, da fing laraluca mit der Ästhetik an. Irgendwie scheint sie das Gefühl gehabt zu haben, sich rechtfertigen zu müssen.
Im Grunde sollte man Menschen nicht wegen ihrem Äußeren diskriminieren. Aber die Frage sollten sie sich schon gefallen lassen, warum man allerorten einen Körper, der nicht zu den ästhetischten gehört überall zur Schau stellen muss, wo man es nicht erwartet.
Und letztlich liegt das Aussehen und die Empfindung darüber sehr im individuellen Bereich. Um mal ein ganz anders gelagertes Beispiel zu bringen: Ich würde es zum Beispiel unästhetisch finden, wenn ein Pumper in meinem Mehrfamilienhaus im Flur nur mit Schlüpfer herum läuft. So übertrieben aufgeblasene Männerkörper finde ich auch schrecklich. Andere finden das wiederum zum Niederknien schön. So gibt es auch durchaus Leute, für die ein dicker Mann das höchste der Gefühle ist und sie bei einem dünnen, durchsichtigen Schlacks in Unterhosen davon laufen würden.
Auf jeden Fall finde ich es Quatsch, die Diskussion jetzt auf das Thema schön versus hässlich zu reduzieren. Fakt ist, dass man trotz aller Liberalität noch wissen sollte, was höflich ist und was nicht. Und wenn die betreffende Person etwas mehr Wert darauf legen würde, dann hätte sie spätestens bei Laralucas erstem schiefen Blick damit aufgehört, die Unterhose so demonstrativ auszuführen.
Da man hier ja anscheinend der Meinung ist, ich würde einen Mann mi tollem Körper im Haus in Unterwäsche begrüßen, ist das völliger Blödsinn. Wenn mein Nachbar mit Shorts bekleidet und freiem Oberkörper den Rasen mäht, ist mir das ja egal, aber nur in Unterhose gehört sich das meiner Meinung nicht. Egal ob dick, dünn, groß oder klein.
Und im Schwimmbad ist das was anderes, genau wie in der Sauna. Dort präsentiere ich ja auch meine Schlummirollen. Aber das sind eben Orte an denen man nackt ist, im Hausflur ist man das nicht. Und wenn sich ein Patienten vor mir frei macht, die auch nicht immer Prachtexemplare sind, dann ist das auch was anderes. Hier geht es überhaupt nicht um den optischen Teil, sondern eigentlich, das ich es nicht möchte das jemand so vor mir steht im Hausflur, und noch weniger das jemand so vor meinen Kindern steht.
Und es tut mir leid, das ich Sage das es fies ist, aber eine ungewaschener Mann in einer solchen Bekleidung ist nun wirklich kein schöner Anblick.
Ich denke, dass ich den Mann einfach bitten würde, dass nicht mehr nur in Unterhose bekleidet im Haus herum läuft. Sprechenden Menschen kann geholfen werden und wenn man diese Bitte höflich äußert, sollte doch nichts dabei sein. Zumindest würde ich es so machen, wenn mich der Anblick so stören würde.
Wir haben in der Nachbarschaft einen alten Mann, der sogar im Sommer nur in knapper kurzer Hose über die Straße läuft. Ästhetisch ist dieser Anblick sicherlich auch nicht auch. Aber ich versuche einfach nicht hinzuschauen.
Was nun der Unterschied zwischen einem Mann in einer Badehose, einer Shorts oder einer Unterhose sein soll erschließt sich mir ebenfalls nicht. Selbst in einer Badehose kann man die Genitalien sehen, auch in manchen engen Short und es gibt auch sehr knappe Laufhosen bei der man ebenfalls alles sehen kann. Somit macht es doch wenig unterschied mit was er sich durch die Wohnung oder das Haus bewegt, man wird immer einen Grund finden sich aufzuregen.
Mich stört dieser Anblick nicht, denn solange überhaupt etwas angezogen ist bin ich schon froh. Ob das nun die Feinripp Unterhose ist oder auch die Short ist mir dabei egal. Ich habe auch kein Kind und das bekommt davon sicherlich nicht direkt einen Knacks weg solange noch etwas angezogen ist, etwas anderes wäre es, wenn der Mann komplett nackig durch das Haus läuft in dem mehrere Wohnungen sich befinden und das gemeinschaftlich genutzt wird. Wenn es sein eigenes Haus ist und du das nur durch das Fenster siehst, dann darf er das übrigens auch.
Ich wäre ganz sicher auch wenig begeistert, wenn ich mit zwei kleineren oder jüngeren Kindern oder auch Töchtern im Teenager-Alter mit einem seltsamen Mann alleine in einem Haus wohnen würde, der fast nackt durchs Treppenhaus schleicht. Und den Vergleich mit der Badehose finde ich auch etwas hinkend, denn Nacktheit oder knappe Bekleidung sind sehr wohl in einen gesellschaftlichen Kontext einzuordnen.
In der Sauna ist es kein Problem, nackt zu sein, aber wer das in einem Bus versucht, der wird sicher innerhalb von Minuten die netten Herren an der Seite haben, die einen auffordern werden, sich zu bekleiden oder gleich mitzukommen. Wenn man das als Mann in einem Park oder in der Nähe eines Spielplatzes versucht, dann hat man noch ein viel gewaltigeres Problem. Die unterstellte Absicht ist es, die zählt und die unsere Bewertung ausmacht, nicht die nackten Fakten.
Ich würde aber schon einen Unterschied machen, ob der Nachbar morgens verschlafen seinen Briefkasten leert oder die Zeitung nach oben trägt oder ob er immer wieder und täglich unmotiviert und fast nackt durch das Treppenhaus tingelt. Bei letzterem würde ich mich auch ohne Kinder sehr unwohl fühlen.
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