Kinderlose Freunde - Fehlt es oft am Verständnis?

vom 02.12.2013, 14:20 Uhr

Ich habe einige Freundinnen, die keine Kinder haben und auch schon etwas älter sind, sodass klar ist, dass sie auch keine mehr bekommen werden, weil sie einfach nie welche wollten. Sie sagen auch immer ganz offen, dass das nicht ihr Ding wäre und sie lieber ihre Freiheit genießen möchten. Für mich ist das total in Ordnung. Auch wenn ich mir mein Leben ohne Kinder nicht vorstellen könnte.

In letzter Zeit fällt mir bei diesen kinderlosen Freunden aber immer auf, dass sie sehr wenig Verständnis für mein Leben haben. Wenn sie spontan anrufen und etwas unternehmen möchten, kann ich eben nie direkt zusagen. Ich muss dann sagen, dass ich erstmal sehen muss, wo und wie ich die Kinder unterbringen kann. Oder wenn wir mal etwas absagen müssen, weil ein Kind krank geworden ist, ist die Stimmung auch direkt im Keller. So als würde man das mit Absicht machen oder sich in etwas hinein steigern. Es fehlt einfach komplett das Verständnis dafür, dass man selbst eine Freiheit genießt, die andere eben nicht haben. Ich bin manchmal schon traurig, dass die Freunde nicht nur kein Verständnis haben, sondern eben auch keine Vorstellung von einem Leben, das anders ist als ihres. Für sie scheinen Kinder zu sein wie Haustiere und sie denken wohl, ich könnte auch einfach ein Kind mal stundenlang alleine lassen. Das geht natürlich nicht, wenn sie noch klein sind. Wenn ihr kinderlose Freunde habt, haben diese Verständnis für eine andere Lebenssituation?

» Haudegen » Beiträge: 391 » Talkpoints: 6,91 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe selber keine Kinder und obwohl ich nicht "etwas älter" bin ist mir völlig klar, dass ich auch keine haben möchte. Aber ich bin trotzdem schlau genug um zu wissen, dass Leute mit Kindern für spontane Aktionen nicht zu haben sind, also rufe ich da gar nicht erst an. Und mir ist auch klar, dass man kaum einen Babysitter finden wird, der Lust hat ein krankes und dementsprechend schlecht gelauntes Kind zu beaufsichtigen.

Lustigerweise habe ich aber bei einer Freundin eher das umgekehrte Problem. Sie hat zwei Kinder, die inzwischen beide zur Schule gehen, der Mann verdient gut und sie kann es sich erlauben nur freiberuflich als Illustratorin zu arbeiten. Sie hat also tagsüber viel Zeit und versteht es nicht immer, dass ich trotz relativ freier Zeiteinteilung in meinem Beruf eher selten Zeit habe zum Bummeln und Kaffee trinken oder schnell ein paar Bilder im Wald machen, weil das Licht so toll ist. Es ist halt ein Unterschied, ob meinen einen Vollzeitjob hat oder seinen Beruf mehr als eine Art Hobby betreibt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Wir haben auch Freunde ohne Kinder. Manche verstehen es schon, dass man aufgrund der Kinder nicht so kann, wie man oft gerne möchte und andere, die haben Null Verständnis und zu denen habe ich ehrlich gesagt keinerlei Lust mehr, diese Freundschaft zu pflegen. Da wird dann immer gesagt, wir sollen zu denen kommen, aber bitte erst Abends gegen 18 Uhr, weil man nach der Arbeit ja noch duschen will, aber dass bei uns mit Kindern um 18 Uhr Abendessenszeit Zeit ist und die Kinder um 19 Uhr ins Bett gehen und schlafen müssen, das verstehen die auch nicht und quält man sich dann doch mal um 18 Uhr da hin und will wegen den Kindern um 18:30 wieder nach Hause, da wird dann nur rum gejammert, von wegen die Kinder können ja doch auch mal später ins Bett gehen. Ich hasse diese Uneinsichtigkeiten!

» freedomsfly » Beiträge: 120 » Talkpoints: 46,90 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe auch einige Freunde in meinem Umfeld, die keine Kinder haben und in der Zukunft anscheinend auch keine Kinder haben wollen. Meine Freunde sagen dann auch immer, dass sie halt keine eigenen Kinder haben wollen und ihre Freizeit lieber genießen wollen. Ich akzeptiere die Meinung meiner Freunde zwar, kann deren Meinung aber nicht ganz verstehen, da ich selber Kinder habe und, zwar drei kleine Kinder und ich mir meine Kinder gar nicht mehr wegdenken kann. Ich kann es mir nicht mehr vorstellen mein Leben zu leben, wenn ich meine kleinen Kinder nicht hätte, das ist einfach unvorstellbar.

Ja leider ist das meist so, dass die kinderlosen Freunde wenig Verständnis für einen aufbringen können. Man sollte ja auch bedenken, dass diese genannten Freunde keine eigenen Kinder haben, worum sie sich kümmern müssen und wofür sie Verantwortung tragen müssen, weshalb das Verständnis einfach fehlt, wenn man nicht einfach mal so spontan sein kann. Mit einem Kind oder mehreren Kindern im Haus, da kann man nicht einfach mal sagen, dass man nun drei bis vier Stunden nicht im Haus ist und die Kinder auf sich gestellt sind. Nein, man muss dafür sorgen, dass die Kinder auch während der Abwesenheit gut versorgt werden, in Form von einem Babysitter oder desgleichen.

Leider ist es aber so, dass die meisten kinderlosen Freunde, dass nicht verstehen und wirklich denken, das man das Absagen oder Verschieben oder desgleichen, alles mit Absicht macht und, dass man die Freunde ärgern möchte. Doch leider haben sie kein Verständnis für andere Lebenssituationen. Nun möchte ich nicht alle kinderlosen Freunde über einen Kamm scheren, immer hin wird es auch Freunde geben, die keine eigenen Kinder haben, trotz all dem aber Verständnis für andere Lebenssituationen aufbringen können.

Meine beste Freundin hat vor ein paar Jahren auch noch kein eigenes Kind gehabt und eigentlich wollte sie sich mit der Planung der eigenen Kinder auch Zeit lassen. Zu dieser Zeit hatte ich auch schon eine kleine Tochter. Und am Anfang dachte meine beste Freundin auch immer, dass ich sie mit Absicht verschiebe oder gänzlich absage, und den Grund meiner Tochter nenne. Sie hatte damals auch noch keinerlei Verständnis für meine Lebenssituation und heute hat sich das Blatt aber gewendet. Sie hat gelernt mit meiner Lebenssituation klarzukommen und Verständnis zu haben, wobei das nun auch nicht vom Himmel fiel. Ich glaub das Verständnis von ihr kam, als sie anfing sich Gedanken über eigene Kinder zu machen und sie letztendlich auch eins bekam.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



In meinem Freundeskreis ist es noch nicht soweit. Von etwa 8 Mädels ist bisher nur eine verheiratet und hat ein Kind, welches aktuell etwa ein Jahr alt ist. Wir sind alle im selben Alter, aber manche brauchen etwas mehr Zeit, teilweise auch mit der Partnersuche oder mit dem Studium. Andere fühlen sich eher bereit für die Familiengründung, was ich auch in Ordnung finde. Trotzdem ist es nicht so, dass die anderen irgendwie verständnislos reagiert hätten. Man zeigt sich bemüht verständnisvoll und versucht ihr auch den Rücken freizuhalten.

Möglicherweise ändert sich das ja noch, je mehr von uns Kinder haben und dadurch dementsprechend weniger Zeit haben werden. Bisher ist es ja so, dass die meisten sich ja trotzdem treffen können, weil eben keine Kinder da sind und kein Babysitter organisiert werden muss. Ich kann mir schon vorstellen, dass sich doch Unverständnis und Frustration breit machen wird, wenn mehrere Mütter unter uns sind und keine "richtigen" Treffen mehr stattfinden werden so wie man es gewohnt ist.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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