Glückliche Beziehung, dennoch muss man Flirten?
Also in meinem Freundes und Bekanntenkreis ist Mir aufgefallen das es einige Frauen gibt ( sicherlich auch Männer, nur ist Mir das bei denen bisher nicht aufgefallen ) die trotz einer glücklichen Beziehung oder Ehe, immer wieder auf der Suche nach was "Neuem" sind.
Damit es hier nicht gleich zu Missverständnissen kommt, diese Frauen haben überhaupt nicht vor ihren Partner zu verlassen! Sie sind glücklich und zufrieden mit ihrer Beziehung oder Ehe aber flirten dennoch den halben Tag mit anderen Menschen. Nur frag ich Mich: Warum?
Wenn man doch eigentlich glücklich ist, und alles passt, wieso muss man dann noch mit anderen Menschen schreiben oder telefonieren. Wieso muss man anderen Menschen eventuell Hoffnung auf etwas machen was nie passieren wird? Ist das nicht nicht irgendwie grausam und gemein?
Prinzipiell ist es Mir ja egal was andere Menschen machen, solange ich nicht davon betroffen bin. Aber dieses Verhalten hat mich doch schon beschäftigt. Aufgefallen ist es Mir besonders durch eine Bekannte die sehr viel mit ihrem Ehemann gemeinsam macht. Sie ist dabei auch sichtlich glücklich und sucht immer wieder die nähe zu ihrem Mann. Doch gibt es halt auch diese Momente wo Sie quasi ins Handy grinst.
Dieses Grinsen hat mich natürlich Neugierig gemacht und so kamen wir ins Gespräch und Sie beichtete Mir quasi das Sie nebenher mit einem anderem Mann am flirten ist. Der wäre unbeschreiblich Nett und Charmant, doch wäre das nichts ernstes und Sie würde ihren Ehegatten dafür nicht verlassen.
Grenzt so ein Verhalten nicht schon an Schizophrenie?
Ich kann es verstehen, wenn man trotz glücklicher Beziehung andere Männer nicht vollkommen ignoriert. Also mir fällt auch trotzdem noch auf, wenn ein anderer Mann gut aussieht. Und wenn ich ihm auch auffalle, schaue ich nicht schlagartig auf den Boden. Es ist ja doch ganz schön, wenn man ab und zu eine kleine Bestätigung bekommt. Aber zum einen sehe ich wenig Männer, die mir so gut gefallen wie mein eigener und zum anderen geht das über einen Blick und ein Lächeln nicht hinaus. Und dann finde ich das auch in Ordnung. Das darf mein Mann ebenso.
Aber wirklich mit anderen Männern in Kontakt zu treten und diesen Kontakt zu pflegen, ist ja echt noch mal ein anderes Kaliber. Sicher ist gerade diese erste Phase des Kennenlernens sehr aufregend und schön und wenn man eine feste Beziehung eingeht, dann wird das sozusagen nie wieder stattfinden. Eine feste Beziehung geht halt irgendwann über diese erste Phase hinaus und wird tiefer. Das ist auch schön und mir definitiv sehr viel mehr wert.
Aber das Aufregende der ersten Phase vermisse ich schon und würde es gerne wieder erleben. So gesehen kann ich das schon nachvollziehen. Aber wie gesagt, ist mir die feste Beziehung viel wichtiger und mehr wert. Und mit dieser weitergehenden Art des Flirten gefährdet man sie meiner Meinung nach sehr. Ich würde das nicht tolerieren.
Und es ist auch wirklich gemein gegenüber dem Flirtpartner. Ich denke mal, dass es Männer wirklich weniger um das Aufregende der ersten Phase geht. Sie erhoffen sich davon definitiv mehr. Sollten sie von der festen Beziehung wissen, dann wollen sie wenigstens eine Affäre oder einen One-Night-Stand. Und somit macht man ihnen dann falsche Hoffnungen. Erst recht, wenn sie nicht von der Beziehung wissen. Das ist wirklich fies.
Also zu behaupten, dass ein solches Verhalten an Schizophrenie grenzt, halte ich schon sehr für überspitzt. Schließlich führt deine Bekannte ja kein Doppelleben und sie hat auch keine Affäre.
Ich finde flirten in der Partnerschaft vollkommen legitim und meiner Meinung nach gibt es daran auch nichts auszusetzen. Solange es sich natürlich noch im Rahmen hält. Man muss ja schließlich erstens, nicht gleich jedem, der vielleicht ein wenig charmant und galant auf einen wirkt gleich erzählen, dass man in einer Partnerschaft ist und dass man keinen Kontakt zu anderen Männern wünscht. Man darf dem Typen klar nix vorspielen, aber ein bisschen charmant angeschrieben zu werden gefällt jeder Frau.
Auch bei Männern ist das doch nicht anders. Man sucht auch während einer Partnerschaft doch noch immer ein Gefühl, dass man von anderen immer noch "begehrt" wird, dass man gut aussieht, dass man auch immer noch attraktiv ist und nicht für immer nur für den eigenen Partner. Also braucht man eben eine gewisses Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein und das wird auch durch nur kleine Flirts ein wenig stärker.
Ein weitere Aspekt ist doch auch, dass man ein bisschen Eifersucht manchmal von dem anderen Partner sehen möchte. Man möchte doch sehen, dass er will, dass man nur "seine" ist und dass er ein wenig diesen "Schützer-Instinkt" in sich trägt. Problematisch wird das Ganze dann nur, wenn der andere Partner keine Eifersucht zeigt, bzw. sie versteckt, damit man davon nichts mitbekommt oder dass er zu viel Eifersucht zeigt. Dann muss man trotzdem sagen können "Ich übertreibe es nicht", damit man in keine Affäre sich hinein stürzt.
Komplimente zu bekommen tut doch jedem gut und ich denke, dass diese Frauen das ein Stück weit auch deswegen machen, um sich selber zu bestätigen und eben auch ein Feedback von anderen Männern zu bekommen. Vielleicht glauben sie das nicht, was der Partner sagt oder der Partner sagt eben nichts Nettes mehr.
Mir persönlich steht nicht der Sinn danach zu flirten. Ich bin in einer langen Beziehung, auch glücklich und mir steht gar nicht so der Sinn nach fremder Bestätigung. Mein Partner macht mir regelmäßig Komplimente. Natürlich bekomme ich auch immer mal wieder Komplimente und mit mir will man auch flirten, aber da gehe ich nicht weiter drauf ein und bedanke mich dann mit den Worten, dass ich vergeben bin.
Ich denke, dass das jeder selber entscheiden muss. Ich finde es nun nicht weiter schlimm, kann es mir aber einfach nicht in einer Beziehung vorstellen und ich erfreue mich an meinem Partner, der das nicht anders sieht. Schizophrenie ist aber etwas, was man Ernst nehmen sollte und deswegen würde ich dir raten dieses Wort nicht so inflationär zu benutzen.
Ich denke, dass es sehr viele Leute gibt, die trotz glücklicher Beziehung oder glücklicher Ehe flirten. Das hat auch nichts damit zu tun, dass man nicht glücklich in der Beziehung ist oder sich nach einem neuen Abenteuer sehnt. Stattdessen möchte man wohl einfach nur etwas Aufmerksamkeit bekommen. Viele Leute brauchen einfach immer wieder Bestätigung von anderen Leuten, um sich selbst besser zu fühlen und Bestätigung kann man eben am besten durch das Flirten bekommen. Immerhin merkt man beim Flirten ja sofort, wenn jemand auf einen steht und dadurch fühlt man sich wohl eben gleich besser.
Solange es nur beim harmlosen Flirt bleibt, finde ich es auch gar nicht so extrem schlimm. Immerhin geht es den Leuten, die trotz einer Beziehung flirten, in erster Linie auch absolut nicht darum, irgendetwas mit dem anderen Menschen anzufangen oder sich mehrmals mit ihm zu treffen. Stattdessen möchte man eben nur für einen ganz kurzen Moment Bestätigung in Form eines Komplimentes haben und solange das der Fall ist, finde ich das auch nicht so schlimm, auch wenn ich natürlich trotzdem sehr enttäuscht wäre, wenn mein Freund das tun würde.
Ich selbst flirte nicht außerhalb meiner Beziehung. Immerhin bekomme ich von meinem Freund genug Komplimente und das reicht mir auch voll und ganz aus, so dass ich mich auch nicht nach Komplimenten von anderen Männern sehne. Außerdem bekomme ich immer extrem schnell ein schlechtes Gewissen und ich würde es auch gar nicht über mein Herz bringen, mit anderen Männern zu flirten. Abgesehen davon, habe ich auch gar nicht das Bedürfnis danach und von daher tue ich das auch nicht. Genau das gleich erwarte ich dabei eben auch von meinem Freund.
Ich finde es schwierig das "nicht-glücklich-sein-in-der-Beziehung" und "Lust-auf-Abenteuer" so stark voneinander abzugrenzen und zu behaupten, letzteres wäre ein Grund, warum ersteres nicht zutrifft. Es sind Abhängigkeiten. Dass jemand trotz Partnerschaft bewusst flirtet, weil er Lust auf was Neues oder Abenteuer hat, hängt wiederum mit anderen Gründen zusammen.
Warum hat er oder sie Lust darauf? Weil das jetzige Leben scheinbar langweilig ist, oder einem nicht gefällt. Vielleicht bekommt man tatsächlich zu wenig Bestätigung, das können die mangelnden Komplimente des Partners sein, aber auch das Fehlen von positivem Feedback bei der Arbeit. Meiner Meinung nach muss man immer erst nach dem Grund suchen, denn Flirten in einer Beziehung ist nicht die Idee der Monogamie.
Ich finde ein bisschen Flirten neben der Beziehung gar nicht so schlimm und für mich hat das gar nichts mit Fremdgehen oder einer unglücklichen Beziehung zu tun. Wie heißt es so schön? Appetit holen kann man sich auch außerhalb, aber gegessen wird zu Hause. Wichtig ist doch nur, dass beide Parteien in dieser Hinsicht offen darüber gesprochen haben, damit es keinen Grund zu Eifersucht oder irgendwelchen Zweifeln in der Beziehung gibt.
Was soll flirten denn mit dem Zustand der Beziehung oder gar mit Schizophrenie zu tun haben? Die Beziehung zu meinem Mann ist schon lange volljährig und niemand von geht fremd oder hätte gern jemanden anderes an seiner Seite. Trotzdem flirten wir beide ständig und gerne. Ein kleiner Flirt versüßt den Alltag, nicht mehr und nicht weniger.
Dass jemand gerne flirtet und nicht vor hat seinen Partner zu verlassen, macht die Sache wohl kaum besser. Ich kenne auch den ein oder anderen, der mehr tut als nur flirten, obwohl er seinen Partner liebt und nicht vorhat die Beziehung zu beenden. Nicht jeder verlässt gerne das gemachte Nest oder gibt die Beziehung für eine unsichere Affäre auf. Auch wenn man in der Beziehung glücklich ist, reizt den ein oder anderen eben mal das Neue.
Es fühlt sich frisch an, man ist geschmeichelt, dass man begehrt wird bzw. immer noch begehrenswert auf andere wirkt, es versetzt einen in gute Laune. Manch einer will eben sowohl den Kuchen als auch die Torte. Vielleicht sind solche Leute einfach nicht reif für eine aufrichtige Beziehung. Oder haben das Gefühl, zu viel verpasst zu haben und können sich mit dem Gedanken, dass sie nie wieder neue Verliebtheit und Flirts erleben werden, wenn sie mit ihrem Partner auf ewig zusammenbleiben, nicht anfreunden.
Schneeblume, was hat Flirten in einer Beziehung mit Unreife zu tun? Oder mit dem Wunsch nach Sicherheit und Bequemlichkeit bei gleichzeitiger Abenteuerlust? Oder gar mit dem Gefühl, etwas verpasst zu haben? Ich finde solche Unterstellungen reichlich krude.
Ich habe in über zwanzig Jahren keinen Mann mehr getroffen, der mich umgehauen hat. Der letzte war der Mann, den ich geheiratet habe. Und der fasziniert und fesselt mich immer noch. Trotzdem flirte ich ständig. Und zwar immer genau in dem Rahmen, dass mein Partner immer dazu kommen, immer alles hören, immer alles mitbekommen kann, ohne dass es für einen der Beteiligten peinlich werden könnte. Mein Ehegesponst hält das ebenso.
Wir haben nichts verpasst, wir suchen keine Gelegenheit oder einen besseren Partner, wir bleiben nicht aus Bequemlichkeit beieinander. Wir flirten auch noch ständig miteinander. Aber ich weiß, dass meine bessere Hälfte regelmäßig angemacht wird. Meine Güte, der braucht nur Brötchen oder meine Schuhe zu bezahlen und die Kassiererin möchte ein Date.
Soll der nun komplett mit Scheuklappen durchs Leben gehen? Soll er jedes Lächeln und jede Freundlichkeit abblocken, weil daraus ein Flirt entstehen könnte und er einen Ring am Finger hat? Ich weiß, dass er Optionen hat und ich finde es schön, dass nicht nur ich den Mann gut finde. Aber ich habe eben auch das Selbstbewusstsein, in einem fremden Rock keine Gefahr zu sehen.
Bei ihm ist es ebenso. Er mag es, dass mich auch andere interessant finden und ihn amüsiert es, mich flirten zu sehen. Ich habe lange in einem männerdominierten Berufsfeld gearbeitet und eins meiner Hobbys ist Männersache. Da habe ich Flirtpartner, mit denen geht der Flirt seit Jahren. Da gibt es mittlerweile Freundschaften mit dem Gatten. Wir sind vergeben, aber wir sind weder unsichtbar noch tot.
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