Wann fangen Kinder an intensiv ihr Geld zu sparen?

Meine Kinder sind 8 und 10 Jahre alt und bekommen hin und wieder mal was von Oma und Opa an Geld zugesteckt, bzw. etwas Taschengeld im Monat. Was sie allerdings noch nicht wirklich machen, ist sparen. Sie lassen es zwar mal ein paar Tage in der Sparbüchse, aber dann geben sie es doch wieder für Kleinigkeiten wie Süßigkeiten aus. Aber so richtig einen größeren Betrag, für eine größere Sache haben sie noch nie zusammen gespart.

Wie schaut’s denn bei euren Kindern aus? Wann haben sie denn angefangen intensiv für eine größere Sache zu sparen? Kann man pauschal sagen, ab welchem Alter das los geht? Welche Erfahrungen habt ihr hier gemacht?

Natürlich kann man das nicht pauschal sagen. Ein Kind, welches das vorgelebt bekommt und welches man zum Sparen erzieht wird schon früh anfangen zu Sparen. Meine Kinder haben beispielsweise früh gelernt, dass man größere Sachen nur bekommen kann, wenn man auch mehr Geld hat und das kann man nur erreichen, wenn man sparen kann. So haben sie auch jeden Pfennig zurück gelegt, wenn sie einen größeren Wunsch hatten und das war schon am Anfang der Schulzeit und auch schon ein wenig im Kindergarten so.

Kinder, die fast jeden Wunsch auch ohne Sparen erfüllt bekommen und wo die Eltern auch große Geschenke machen ohne dass die Kinder was dazu tun müssen werden wohl kaum sparen. Denn sie bekommen ja alles. Warum sollten sie sparen? Ich persönlich kenne beispielsweise kein Kind, was mit 8 Jahren nicht schon einen Sparwillen haben und ihr Geld hüten, auch wenn sie sich mal Kleinigkeiten kaufen.

Ich kann mich Diamante da nur anschließen. So etwas lässt sich keines Falles verallgemeinern. Meine Eltern haben es so gemacht, dass wir früh Taschengeld bekommen haben und auch extra Geld für Klamotten und Geld für Essen in der Schule (wir durften wählen, ob wir in der Schule mitessen oder Geld wollen für den Kiosk). Auf die Art haben wir auch gelernt, dass Geld zuzuordnen und zu gucken, wie viel man für was sparen muss. Und vor allem, wie lange man für etwas größeres sparen muss.

Ich hatte genug Freunde, die einfach vieles bezahlt bekommen haben und die haben lange nicht gelernt zu sparen. Die mussten dann halt auch immer ihre Eltern fragen, wenn sie Geld brauchten. Ich habe einfach selber überlegt, ob ich mir gewisse Dinge leisten will, oder nicht. So lernt man auch, wichtiges und unwichtiges zu unterscheiden und man überlegt sich drei Mal, ob man sich etwas kauft oder nicht.

Selbst wenn es Eltern vorleben und nicht alle Wünsche erfüllen, setzt das bewusste Sparen erst später ein. Meine Eltern haben mir auch eine gewisse Sparsamkeit vorgelebt und trotzdem habe ich in dem Alter mein Taschengeld in kleinere Ausgaben investiert. Das ging dann erst so ab der 5. oder 6. Klasse bei mir los, wo man dann auch mal mit Freunden in die Stadt wollte und dann eben das Taschengeld nicht weit gereicht hätte.

Bei meinen Kindern, die bald elf Jahre werden, ist das auch nicht anders. Sie bekommen zwar ihr Taschengeld wöchentlich, geben es aber recht sinnfrei aus. Und auch mein Mann und ich leben den Kindern vor, dass man bestimmte Dinge nur haben kann, wenn man darauf spart. Also mach dir da mal keine Sorgen darum, dass deine Kinder ihr Geld noch so ausgeben, wie es dir nicht unbedingt gefällt.

Ich war etwa 8 oder 9 Jahre alt, als ich bewusst anfing zu sparen. Ich habe damals mein eigenes Konto bei der Bank bekommen und alles Geld dorthin gebracht, was ich bekommen habe. Ich wollte schon in jungen Jahren unabhängig werden und habe daher gezielt und bewusst für den Führerschein gespart, da ich wusste, dass ich diesen würde selbst finanzieren müssen. Meine Eltern haben das entsprechend gefördert.

Meine Kinder sind auch in diesem Alter. Sie kaufen sich gerne für ihr Taschengeld Süßigkeiten oder andere Kleinigkeiten. Aber richtig sparen funktioniert noch nicht bei ihnen.

Meine Tochter hat aber schon durch ein paar kleine "Jobs" mehr Geld. Als sie dann wollte, dass ich ihr teure Markenschuhe kaufe, bin ich auf eine Idee gekommen. Ich meinte, ich würde ihr das Geld, das normale Schuhe im Durchschnitt kosten geben, den Rest kann sie sich von ihren eigenen Geld dazu bezahlen, wenn sie diese Schuhe wirklich will. Seit dem spart sie ihr Geld für den Mehrwert, der teurere Kleidung kostet. ich finde, dass es eigentlich ganz gut klappt.

Wieder eines dieser Dinge, wo die Theorie und die Lebensrealität total auseinander klaffen. Ich habe als Kind gar nichts gespart, im Gegenteil, ich habe mein Geld für tolle Erlebnisse sofort großzügig verprasst. Dafür ist man doch Kind. Mit 12 habe ich einmal eine dreistellige Summe zum Geburtstag an einem Wochenende auf dem Jahrmarkt gelassen, meine Freundin und ich sind so ca. hundert Mal mit dem Autoscooter gefahren. Und als Teenager habe ich in einem Monat alles großzügig verfeiert.

Ich habe nie irgendetwas gespart, ich hätte als Kind gar nicht unbedingt gewusst, wofür ich etwas hätte sparen können, vielleicht hatte ich auch keine größeren materiellen Wünsche. Teure Fahrräder, Markenkleidung oder superteure Anlagen haben mich einfach nicht interessiert, sodass keine Motivation vorhanden war, Geld zurückzulegen. Das erste Mal gespart habe ich erst in der zehnten bis elften Klasse als ich neue Möbel wollte, und dafür gearbeitet habe. Da war ich aber schon ein Teenager.

Und auch ohne jegliche Ambitionen zum Sparen vor diesem Alter kann ich vorsichtig behaupten, ziemlich gut mit Geld umgehen zu können und das auch schon ab der Volljährigkeit gekonnt zu haben. Irgendwie scheint das Verhalten also ganz anderen Regeln zu folgen, denn ich kenne Leute, die immer mit Taschengeld kurz gehalten wurden und heute gar nicht mit Geld umgehen können.