Kindern zu Weihnachten Jungendzimmereinrichtung schenken?

Im Alter von 8 Jahren habe ich damals eine neue Kinderzimmereinrichtung bekommen. Diese habe ich zu Weihnachten bekommen. Denn meine Eltern hatten auch nicht so viel Geld, dass sie zusätzlich noch teure Geschenke kaufen konnten. Ich habe mich damals auch darüber gefreut. Denn irgendwie fühlte ich mich da auch Stückchen "erwachsener" durch, weil ich eben nun ein Kinderzimmer bekam, welches schon ein wenig nach kleinem Wohnzimmerchen aussah mit einem Sessel, einem Tisch und eben nicht mehr so Kinderzimmer mäßig.

Neulich unterhielt ich mich darüber mit meiner Tante. Ihre Tochter ist 12 und soll auch ein neues Zimmer bekommen. Aber die Tochter erkennt so was nicht als Weihnachtsgeschenk an. Sie meint, dass die Eltern verpflichtet sind ihr ein vernünftiges Zimmer zu geben und das wäre kein Weihnachtsgeschenk. Ich war platt, als ich das hörte und fragte mich doch, wie ich mich an der Stelle meiner Tante verhalten würde. Wahrscheinlich würde ich ihr kein neues Zimmer kaufen und auch nur eine winzige Kleinigkeit zu Weihnachten.

Denkt ihr, dass man Kindern zu Weihnachten eine Kinderzimmereinrichtung schenken kann oder findet ihr das ein Geschenk, was man nicht zu Weihnachten schenkt? Würdet ihr zusätzlich noch Geschenke kaufen, die nicht nur eine Kleinigkeit sind? Was haltet ihr von Möbeln als Weihnachtsgeschenk?

Also bei solchen Aussagen wie von der Tochter bekomme ich ja einen Hals. Die Eltern sind mit Sicherheit nicht dazu verpflichtet, ihr einfach mal ein teures Jugendzimmer zu spendieren. Klar sollen es die Kinder schön haben, aber man kann das natürlich zum Geburtstag oder zu Weihnachten verschenken. Und sie will sicherlich ja auch was haben, was schön ist und praktisch. Und das summiert sich dann eben schon und da kann man wirklich nicht verlangen, dass die Eltern mal eben 800€ springen lassen. Selbst als Weihnachtsgeschenk finde ich das schon teuer.

Ich würde ihr das mal vorrechnen und sie fragen, ob sie es für angemessen hält. Wenn ja, dann hat sie wirklich keine Relation zum Geld. Mein Geburtstagsgeschenk dieses Jahr war ein Bett (jaja, ein Bett "nur"). Gut, ich wohne nicht mehr bei meinen Eltern, aber ich fand das als Geburtstagsgeschenk super.

Ich kann mich nicht daran erinnern, ob ich mein Jugendzimmer damals so bekommen habe. Ich meine aber, dass ich die alte Schrankwand meiner Eltern übernommen habe. Später dann ein neues Bett usw. Also das kam nicht alles mit einem mal. Wenn man halt ein komplettes neues Zimmer haben will, dann sollte man schon zu Kompromissen bereit sein.

Ich habe selbst als Kind Einrichtungsgegenstände geschenkt bekommen und bei mir im Umfeld bekommen gerade auch viele Kinder zu Weihnachten oder zum Geburtstag Einrichtungsgegenstände. Ein Kind hat zum Beispiel ein Bett bekommen samt Prinzessin-Deko. Andere Kinder haben zwar ein neues Zimmer so nebenbei bekommen, aber wünschen sich nun halt noch Ausstattungen und Ergänzungen zu Weihnachten. Ich finde das normal.

Von einer 12-jähren kann man durchaus erwarten, dass sie versteht, dass die Eltern für die Möbel viel Geld ausgeben müssen. Wenn sie schon meint, dass Möbel kein Weihnachtsgeschenk seien, dann sollte sie aber trotzdem verstehen, dass aufgrund des Geldes, das dafür ausgegeben wurde, die Weihnachtsgeschenke einfach mal nur klein ausfallen. Auch wenn die Eltern finanziell gut dastehen, würde ich das erwarten, da man eben auch lernen muss, das Geld zu schätzen.

Wäre das meine Tochter, könnte sie sich das neue Zimmer nach so einer Aussage tatsächlich erstmal abschminken. Wobei mich das "Ihr seid dazu verpflichtet..." eher noch mehr stören würde, als die Tatsache, dass sie es nicht als richtiges Weihnachtsgeschenk sieht. Sie hat ja jetzt bestimmt auch Möbel in ihrem Zimmer, die noch brauchbar sind und wenn man ihr etwas neues kauft, dann sollte die darin doch mehr sehen, als nur die Erfüllung einer Pflicht. Große Weihnachtsgeschenke gäbe es dann von mir vermutlich auch nicht. Vielleicht nur ein Buch oder eine CD und ein bisschen was zum naschen. Es würde mich traurig machen, wenn mein mein Kind es nicht wertschätzt, dass ich ihm bestimmte Dinge kaufe und sie würde von mir wohl wirklich nichts größeres mehr bekommen, bis sie ihre Einstellung überdacht hat.

Ich finde die Aussage von dem Mädchen auch total daneben. So zeigt sie doch irgendwie deutlich, dass sie den Wert der Dinge nicht schätzt. Da Möbel nun nicht gerade günstig sind, finde ich die Einrichtung eines Zimmers als Geschenk durchaus angemessen, wenn die Tochter sich diese eben wünscht. Dazu muss es dann nicht noch ein weiteres Geschenk sein. Ich finde irgendwie auch, dass ein solcher Kommentar nicht ohne Folgen bleiben sollte und ich in einem solchen Fall sicher nicht fröhlich eine Zimmereinrichtung kaufen würde und noch weitere Geschenke nebenbei.

Dann würde ich wahrscheinlich zu Weihnachten schon etwas kaufen, aber die Zimmereinrichtung erst mal hinten an stellen. Hat sie denn schon ein eigenes Zimmer mit einer kompletten Einrichtung oder musste sie vielleicht bislang das Zimmer mit Geschwistern teilen? Wenn sie schon ein eigenes Zimmer hat und die Einrichtung nur nicht mehr altersgemäß ist, dann eilt es ja nicht so. Ich würde sie dann mal mit in ein Möbelhaus nehmen, damit sie eine Vorstellung davon bekommt, was eine solche Einrichtung kostet.

Vielleicht nimmt sie so ja noch Vernunft an, wenn sie mal die Preise sieht. Auf jeden Fall würde ich es ihr nicht durchgehen lassen, dass sie sich so äußert und meint, die Eltern seien verpflichtet, ihr ein schönes Zimmer zu kaufen und noch ein Weihnachtsgeschenk oder gleich mehrere dazu.

Wenn das Kind sich selbst eine neue Einrichtung wünscht, kann man sicher absprechen, dass die sonstigen Weihnachtsgeschenke eine Nummer kleiner ausfallen oder sogar komplett ausfallen und dass die neuen Möbel zu Weihnachten verschenkt werden. Je älter das Kind ist, desto höher sollte da eigentlich die Akzeptanz sein.

Wenn die Eltern allerdings entscheiden, dass es Zeit für eine Jugendzimmer-Einrichtung ist und dem Kind diese Möbel praktisch als Weihnachtsgeschenk „aufdrängen“, während das Kind lieber etwas anderes hätte, könnte ich eine gewisse Enttäuschung durchaus verstehen. An Stelle der Eltern würde ich auch eher andere Dinge verschenken und nicht unbedingt Möbel. Damit können Kinder und Jugendliche meistens noch nicht so viel anfangen und sie bekommen dann vermutlich das Gefühl, kein „richtiges“ Geschenk erhalten zu haben, auch wenn das ja gar nicht stimmt.

Ich empfinde Möbel nicht als kindgerechte Weihnachtsgeschenke. Bei etwas älteren Kindern und Jugendlichen sieht das hingegen anders aus. Vielleicht ist das beschriebene Mädel mit ihren zwölf Jahren ja noch eher als kindlich anzusehen und es wäre besser, ihr noch kein neues Jugendzimmer, sondern eben Kinderspielzeug zu schenken.

Das Problem ist wirklich, dass heutzutage die Kinder, mit Geschenken zugeschüttet werden. Wir haben damals doch höchstens etwas für 100 bis 150 € bekommen. Heutzutage sind es doch mindestens 200 € wenn nicht noch viel mehr. Vielleicht sollte es deine Tante halbieren, die Hälfte zu Weihnachten, zum Geburtstag, und dann gibt es jeweils eine Kleinigkeit dazu.

Auch wenn wir die Aussage alle nicht gut finden von dem Mädchen, ist es glaube ich eine typische Reaktion der Jugend heut zu Tage.

Ich finde die Aussage der Tochter total daneben. Ich habe damals meine Einrichtung fürs Zimmer zusammen gewürfelt bekommen, da eben das Geld für eine komplette Jugendzimmereinrichtung nicht da war. Eine richtige Jugendzimmereinrichtung kostet eben nicht mal hundert Euro, sondern kann schnell einige hunderte an Euros kosten. Ich habe mich damals bei jedem Möbelstück, das ich bekommen habe unheimlich gefreut und für mich war es nicht selbstverständlich, das ich es geschenkt bekommen habe.

Mein Sohn hat auch noch kein richtiges Jugendzimmer, jedoch ist in seinem Zimmer alles was er benötigt: Kleiderschrank, 2 Meter Schreibtisch, breites Bett, Regale und eine Truhe. Ich habe auch nicht das Geld um einfach mal so zu Weihnachten eine komplette Jugendzimmereinrichtung zu kaufen. Ich würde an der Stelle des Elternteiles eines solchen Kindes dem Kind schleunigst erklären, das man solch ein großes Geschenk nicht als selbstverständlich ansehen kann. Noch dazu das sie dann noch ein extra Weihnachtsgeschenk bekommen möchte.

Mein Sohn hat sich unheimlich über den gebrauchten Schreibtisch in Sondermaß gefreut, den er von meinem Mann übernehmen durfte. Er hat sich riesig gefreut und passt auch unheimlich gut auf den Tisch auf. Nicht der Wert des Gegenstandes zählt, sondern die Geste die man damit ausdrucken möchte.

Auch wenn ich nun vielleicht undankbar klinge, finde ich eine Zimmereinrichtung sollte kein Geschenk sein. Natürlich ist das Ganze teuer und dann auch noch Geschenke zu kaufen wäre sicherlich viel, aber man kann doch auch beides machen. Man weiß doch, dass ein neues Zimmer her muss und dann muss man damit planen und sich nicht von Weihnachten überraschen lassen. Ich finde schon, dass ein Kind ein Recht auf eine altersgerechte Einrichtung abseits von Feiertagen hat. Es muss doch vernünftig wohnen können.

Sicherlich gibt es Familien, die wenig haben und da ist so ein Geschenk auch in Ordnung, aber wenn man grundsätzlich auch Geld für beides haben könnte, sollte man sich beides leisten. Das Kind kann ja auch nichts dafür, dass die Eltern es nun Weihnachten machen wollen. Ich finde auch, dass es ziemlich blöd ist, wenn ein Kind antworten muss dass es eine Zimmereinrichtung geschenkt bekommen hat, wenn andere teure Sachen und Technik geschenkt bekommen haben. Da hat man eben auch einen schlechten Stand bei den Freunden und es ist einem sicherlich auch peinlich, weil man das Geld dahinter nicht so sieht.

Ehrlich gesagt kann ich das Mädchen sogar ein bisschen verstehen, zumindest dann, wenn die Zimmereinrichtung nicht der eigene Herzenswunsch war, sondern eher etwas, das von den Eltern mehr oder minder aufgedrängt wurde, während man sich etwas Anderes wünschte. Ich kann mich aus meiner eigenen Kindheit noch sehr gut daran erinnern, dass ich selbst keinen besonderen Wert auf dekorative oder schmückende Gegenstände legte, egal wie teuer diese waren. Wenn ich also nur hochwertige Markenkleidung oder ein Möbelstück geschenkt bekam, wusste ich zwar, dass diese Dinge teuer waren, war aber dennoch enttäuscht, weil ich sie mir eben nicht gewünscht hatte und sie mir wenig Freude machten, ich wusste sie einfach mangels Interesse absolut nicht zu schätzen. Vielleicht geht es dem Mädchen ja ähnlich?

Auch wenn ich die Enttäuschung also irgendwie sogar verstehen kann, finde ich die Aussage und vor allem den fordernden Charakter natürlich dennoch nicht in Ordnung. Eine kleine Lektion müsste da vermutlich sogar sein, wobei es vielleicht auch sinnvoll wäre, mit dem Mädchen ein Möbelhaus zu besuchen und dort nachzuvollziehen, was die Möbel kosten würden und dass ein zusätzliches Geschenk enormer Größenordnung kaum möglich sein dürfte. Weiterhin fände ich es wichtig, über Wünsche zu sprechen. Wer weiß, vielleicht ist die neue Zimmereinrichtung doch gar nicht so sehr gewünscht? Weihnachten ist kein Wunschkonzert, das weiß ich, aber ich finde es schon wichtig, dass etwas unter dem Baum liegt, über das sich ein Kind freuen kann, und wenn die Freude über ein Jugendzimmer noch nicht vorhanden ist und man gerne etwas Anderes hätte, dann braucht man die neue Einrichtung vielleicht gar nicht dringend.