Packungsbeilage gelesen, Medikamente weggelegt - was tun?
Gestern bekam ich vom Arzt Medikamente gegen Nervenschmerzen. Nachdem ich in der Packungsbeilage von Suizidgedanken, Halluzinationen und Hautausschlägen gelesen habe, legte ich die Pillen gleich für immer weg. Die Frage ist nun, was ich mit den Medikamenten machen kann?
Ist es Euch auch schon so gegangen und dass die Medikamente deswegen irgendwo dahinrotten? Kann man nicht angebrochene Pillen noch irgendwo spenden oder nimmt die keiner mehr?
Hast du jetzt welche genommen, oder nicht? Wenn du mich fragst, dann sollte man gar keine Beipackzettel lesen, denn alle möglichen Medikamente haben solche Nebenwirkungen.
Wenn du also jetzt noch gar keine Tablette genommen hast, dann kannst du die Packung der Apotheke zurück geben, solltest du schon eine genommen haben, dann kannst du den Arzt fragen der sie verschrieben hat, ob er sie zurück nimmt. Allerdings wird er sich wohl etwas dabei gedacht haben, als er sie verschrieben hat.
Ich dachte immer, sobald die Medikamente aus der Apotheke sind, nehmen sie diese nicht mehr zurück. Theoretisch könnte man mit diesen Schindluder betreiben und etwas hineininjizieren oder so. Es wäre schön, wenn ich die 20 Euro dafür zurückbekäme, aber ich denke nicht, dass dies möglich sein wird.
Ob es sinnvoll ist, vom Arzt verordnete Medikamente einfach mal so ohne Rücksprache nicht zu nehmen, sei dahingestellt. Ob man ungebrauchte Medikamente in der Apotheke zurückgeben kann und dann sein Geld wieder bekommt, habe ich auch noch nicht herausgefunden. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass Arzneimittel wie andere Konsumgüter einfach "gebraucht" weiter verkauft werden können, wenn sie der Kunde schon in den Händen hatte.
Was ich wiederum weiß, ist die Tatsache, dass abgelaufene oder sonstwie unbrauchbare Arzneimittel mittlerweile nicht mehr in der Apotheke abgegeben werden müssen. Ich hatte mich da vor einigen Monaten vor Ort erkundigt: Angeblich werfen die Apotheker gebrauchte Arzneimittel mittlerweile auch einfach nur in den Hausmüll und entsorgen sie nicht mehr separat, da die modernen Müllverbrennungsanlagen auch potenziell giftigen oder süchtig machenden Stoffen den Garaus machen. Seitdem schmeiße ich Grippetabletten, deren Verfallsdatum mal wieder abgelaufen ist, auch einfach (gut eingepackt) in den Mülleimer.
@Gerbera: Ja es ist richtig, dass Apotheken Medikamente nur noch aus Kulanz zurück nehmen. Dort werden sie auch nur nach Packung und Inhalt getrennt und dann über den Hausmüll entsorgt. Wichtig dabei ist nur, dass keine Kinder oder Tiere an den Restmüll gelangen können und so an die weggeworfenen Medikamente gelangen könnten.
Einmal abgegebene Medikamente können nur in gesonderten Ausnahmefällen zurück gegeben werden. Diese beschränken sich aber auf ein Minimum, so dass man im Normalfall Medikamente, die man einmal zu Hause hat, selber entsorgen muss, egal ob man sie einnimmt oder wegwirft. Das Geld wird man nicht mehr zurück bekommen. Außerdem kann es durchaus sein, dass die Rezepte auch schon weg sind und das abgegebene Medikament so dann schon mit der Krankenkasse abgerechnet wurde.
Insofern bleibst du dann wohl auf deinen Medikamenten sitzen, die ich an deiner Stelle aber auf jeden Fall so einnehmen würde, wie es der Arzt gesagt hat, denn jedes Arzneimittel hat Nebenwirkungen. Manchmal sind sie schwer wiegender, manchmal weniger, aber die Firmen müssen eben jede noch so wahrscheinliche und unwahrscheinliche Nebenwirkung aufführen, die je einmal vorgekommen ist.
Das heißt ja noch lange nicht, dass es dir auch so gehen muss und dass du alle beschriebenen Nebenwirkungen bekommst. Wie gesagt, ich würde die Medikamente auf jeden Fall einnehmen, wenn sie der Arzt schon verordnet hat. Beobachte dich und deinen Körper einfach genau und wenn du irgendetwas komisches feststellst, lass bitte die Einnahme des Medikamentes sein und verständige sofort deinen Arzt. Er entscheidet dann, wie weiter verfahren wird und ob es sich nur um eine vorübergehende Nebenwirkung handelt.
Ein rezeptpflichtiges Medikament kannst du sicher nicht spenden, sonst könnte das ja an irgendjemandem weitergegeben werden, dem es nicht von einem Arzt verordnet wurde. Dein Geld bekommst du mit Sicherheit nicht zurück, also schmeiße es doch einfach in den Müll, wenn du es nicht nehmen willst. Aber mal ehrlich, solche Horror-Nebenwirkungen findet man in vielen Packungsbeilagen, sie treten aber nur in sehr seltenen Fällen auf, sonst wäre das Medikament vermutlich gar nicht zugelassen. Ich würde es wohl einfach ausprobieren, wenn ich irgendwelche starken Schmerzen hätte. Wenn man dann plötzlich rosa Elefanten sieht, kann man es immer noch wieder absetzen.
Zuerst mal würde ich den Arzt darüber informieren, dass du nicht bereit bist, diese Tabletten zu nehmen, damit dieser darüber Bescheid weiß und vielleicht einen anderen Wirkstoff ohne diese möglichen Nebenwirkungen verordnen kann. Ansonsten ist es leider wirklich so, dass Apotheken die Arzneimittel nicht mehr zurück nehmen dürfen, wenn sie einmal aus dem Haus waren. Die Arzneimittel dürfen leider nur noch entsorgt und nicht mehr an einen anderen Patienten verkauft werden. Auch eine Spende ist nicht möglich. Also musst du entweder die Tabletten behalten oder diese am besten gleich entsorgen.
Ich finde es gut, dass du den Beipackzettel gelesen hast. Ich würde immer jedem empfehlen den zu lesen. Eigentlich sollte man ja auch wissen wollen, was genau man da nimmt. So Fakt ist, dass viele Medikamente unschöne Nebenwirkungen haben und die natürlich keines Falles alle und immer einsetzen müssen.
Ich würde auf alle Fälle noch einmal mit dem Arzt reden. Man sollte weder Medikamente abrupt absetzen, noch einfach mal nach eigenem Belieben nicht nehmen. Der wird dir schon etwas zu deinen Bedenken sagen können. Mein Rat daher: mach einen neuen Termin aus und rede unbedingt noch einmal mit dem Arzt. Zu dem kannst du auch die Medikamente mitnehmen.
Bei uns war es bisher eigentlich immer möglich, Medikamente in der Apotheke abzugeben. Wegschmeißen darf und soll man die ja nicht und eine andere Möglichkeit gibt es ja kaum, als sie in die Apotheke zu bringen.
Ich kenne es so, dass man angebrochene Medikamente am besten in der Apotheke abgibt, damit die dort für eine entsprechende Entsorgung sorgen können, allerdings natürlich ohne das man das Geld zurück bekommt. Es möchte vermutlich niemand die Garantie dafür übernehmen, dass die Medikamente hundertprozentig in Ordnung sind und nicht irgendwas mit ihnen gemacht wurde und das kann ja auch schon falsche Lagerung (extrem heißt oder kalt) sein.
Ich verstehe nicht, warum man die Packungsbeilage überhaupt liest. Dort steht alles mögliche drauf, aber nur weil es da steht, muss man doch nicht jede aufgelistete Nebenwirkung auch bekommen. Ich hatte in meinem Leben so einige Medikamente und ich habe selten mal eine aufgeführte Nebenwirkung bekommen, es war meist alles relativ unspektakulär und komplikationslos. Ich verstehe daher nicht, wie man hier so eine Panik schieben kann.
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