Geschenk von geringem Wert zum Geburtstag angemessen?

Meine Mutti fährt eine 70 Jahre alte Frau jede Woche mit dem Auto zum einkaufen, da diese Frau in unserem Dorf keine Chance hätte, um ihren Wocheneinkauf nach Hause zu bekommen. Als Aufwandsentschädigung erhält meine Mutti jede Woche von der Frau sieben Euro für die anfallenden Spritkosten und für ihre aufgeopferte Zeit. Solch ein Einkauf dauert bei der Frau meistens eine knappe Stunde. Der Supermarkt ist vier Kilometer von uns entfernt.

Dieses Jahr feierte nun meine Mutti ihren 60. Geburtstag. Auch die Frau wusste davon. Ich staunte aber nicht schlecht, als ich sah, was meine Mutti von der Frau bekam. Nämlich zwei Tafeln Schokolade, die gerade im Angebot waren. Meine Mutti ist ja sehr bescheiden, aber ich habe mich schon gefragt, ob der geringe Wert angemessen ist, bei dem, was meine Mutti jede Woche für die Frau tut?

Erhlich? Ja, ich finde es angemessen. Wenn man mit der Frau zum Einkaufen fährt, kann man direkt seine Einkäufe mit erledigen. Da sind doch 7 Euro für einen Freundschaftsdienst ok und ich finde auch 2 Tafeln Schokolade angebracht für eine Rentnerin. Ich finde, dass sogar ein Blümchen aus dem Garten genug, weil ich denke, dass es nur von Herzen kommen muss und nicht aus dem Geldbeutel. Und wenn deiner Mutter es zu viel ist, muss sie es lassen.

Es ist vielleicht ein bisschen ungeschickt, aber alte Leute können oft nicht einschätzen, was man so schenkt. Ich denke, dass zwei Tafeln Schokolade aus dem Blick der alten Dame angemessen sind. Ich hätte mich darüber gefreut, dass sie überhaupt daran denkt. Sie hat es sicher gut gemeint. Früher hat man halt oft Schokolade geschenkt, weil es luxuriöser war als heute. Ein anderes beliebtes Geschenk war ein Stück Seife.

Sieben Euro finde ich ganz schön viel für eine knappe Stunde mit einer alten Frau aus dem Dorf einkaufen. Deine Mutter erledigt ihre Einkäufe ja wahrscheinlich auch mit. Ich glaube nicht, dass ich überhaupt etwas nehmen würde. Das würde ich zu Nachbarschaftshilfe zählen.

Geschenke verschenken ist doch etwas freiwilliges. Sie hätte auch einfach nichts schenken können, dann wäre es unhöflich. So hat sie daran gedacht und ich finde das schon auch angemessen. Ich meine klar, deine Mama muss die Frau nicht mitnehmen. Aber wenn sie auch ihre Einkäufe erledigt, dann spielt es wirklich keine Rolle, ob die Frau nun dabei ist oder nicht.

Ich weiß nicht, die Frau hat an den Geburtstag deiner Mama gedacht und ihr etwas geschenkt. Das ist es, worauf es ankommt. Manche Menschen, und ich spreche da aus Erfahrung, bekommen nicht einmal irgendwas von ihrem eigenen Vater geschenkt. Da finde ich zwei Tafeln Schokolade schon viel.

Mit dieser Frau fährt meine Mutti jede Woche extra. Sie selbst kauft dort nichts ein, da ihr dieses Geschäft viel zu teuer ist. Sie kauft stattdessen in größeren Supermärkten und Discountern ein, aber die befinden sich nicht in diesem Ort, wo die Seniorin einkauft.

Mit dieser Frau fährt meine Mutti jede Woche extra. Sie selbst kauft dort nichts ein, da ihr dieses Geschäft viel zu teuer ist. Sie kauft stattdessen in größeren Supermärkten und Discountern ein, aber die befinden sich nicht in diesem Ort, wo die Seniorin einkauft.

Dann ist deine Mutter es doch selber Schuld. Sie braucht doch der alten Dame nur zu sagen, dass es ihr zu viel ist und dass sie gerne dort einkaufen kann, wo sie auch einkauft. Wenn deine Mutter das so macht, darf sie sich nicht beschweren, dass sie "nur" 7 Euro bekommt und zum Geburtstag 2 Tafeln Schokolade. Ich muss schon gerade hier den Kopf schütteln, dass deine Mutter es im Grunde zu viel ist, 2 Tafeln Schokolade lächerlich findet und es dennoch macht.

Ich finde, deine Mutter kann sich glücklich schätzen, dass sie überhaupt etwas bekommt. Du schreibst, deine Mutter feierte ihren Geburtstag, aber ich nehme an, dass nur Freunde und Verwandte eingeladen waren und die Dame eben nicht. Ich persönlich schenke nur etwas, wenn ich auch eingeladen werde und auch komme. Da ich annehme, dass die Dame nicht eingeladen war, sind die zwei Tafeln Schokolade mehr als ausreichend. Von mir hätte deine Mutter nichts gekriegt, der Fall ist in meinen Augen mit der Aufwandsentschädigung erledigt. Wenn deine Mutter das nicht mehr machen will, dann soll sie das eben nicht mehr machen, wo liegt das Problem?

Die Dame hat sicherlich genug eigene Kinder und Enkel, die sie an deren Geburtstagen beschenken will. Da ist es meiner Meinung nach zu viel verlangt, wenn sie jetzt auch noch Fremde reichlich beschenken soll. Da kann sie ja gleich dem Bäcker ein Geburtstagsgeschenk geben für die Brötchen, die sie dort kauft und dem Friseur, dem Metzger etc. Wo kämen wir denn dahin? In dem Fall würde die eigene Rente nicht mal zum Leben reichen.

Für insgesamt acht Kilometer und eine Stunde Zeit investieren, kann sich doch deine Mutter freuen, wenn sie dafür sieben Euro bekommt. Und wenn man es jetzt ganz auf die Spitze treiben will, steht die Frage im Raum, ob deine Mutter dieses Nebeneinkommen auch beim Finanzamt angibt. Aber mit dem Geburtstag hat das ganze Thema gar nichts zu tun.

Deine Mutter erbringt eine Leistung und die bekommt sie bezahlt. Ob das angemessen oder deine Mutter damit zufrieden ist, ist eine ganz andere Frage. Die ältere Dame hat ja gar keine Verpflichtung deiner Mutter etwas zu schenken. Wobei es auch danach klingt, als wenn eher du mit dem Geschenk ein Problem hast und nicht deine Mutter.

Ich finde auch, dass dieses Geschenk zwar nicht besonders groß oder wertvoll ist, dass es aber doch nett ist, dass diese Frau überhaupt an den Geburtstag deiner Mutter gedacht und ihr etwas zu diesem Anlass geschenkt hat. Ich finde es ja nett von deiner Mutter, dass sie jede Woche dieser Frau hilft, damit diese ihre Einkäufe erledigen kann. Aber dafür bekommt sie ja immerhin nicht gerade wenig Geld, wie ich finde. Also denke ich, dass ein Geburtstagsgeschenk nicht auch noch nötig ist, wenn nicht gerade eine Freundschaft zwischen deiner Mutter und dieser Frau besteht.

Das nimmt aber jetzt Ausmaße an, die bestimmt nicht beabsichtigt waren. Hier geht es nicht darum, dass der Mutter ein Geschenk von zwei Tafeln Schokolade zu wenig ist, davon ist nichts erwähnt. Lediglich Corona fragt an, ob das Geschenk nicht anders hätte ausfallen sollen. Da die Mutter sehr bescheiden ist, wird sie dazu auch nichts gesagt haben.

Taucht hier die Frage nach einer Versteuerung auf, hätte ich doch gerne mal gewusst, was zum Versteuern übrig bleibt? Abziehen von den sieben Euro muss man die Benzinkosten. Öl- und Kühlmittel bekommt die Mutter auch nicht geschenkt. Dann kommt die Abnutzung der Reifen und Stoßdämpfer hinzu und der Wertverlust muss errechnet werden. Was bitte bleibt dann noch als Lohn übrig? Hätte ich gerne mal gewusst. Aber man kann ja auch sagen, bitte ein Taxi für Hin- und Rückfahrt nehmen und sehen, was dann zusammenkommt. Bestimmt das Doppelte. Die Leistung der Mutter ist somit nicht bezahlt!

Ich finde, dass es eine Gefälligkeit deiner Mutter ist, das zu machen. Vielleicht überlegt ihr auch einmal, dass dieser „Freundschaftsdienst“ wie ihr meint, nicht ein- oder zweimal ist, sondern kontinuierlich das ganze Jahr über. Ist es dann noch ein Freundschaftsdienst, den ihr gerne machen würdet? Das überlegt euch bitte mal.

Ich weiß nun nicht, wie hoch das Einkommen dieser Rentnerin ist. Vielleicht ist es so gering, dass sie nicht mehr zum Geburtstag schenken kann. Das kann ich nicht beurteilen. Aber ich denke, Blumen hätten hier gereicht.