Referat Verhaltensbiologie - Instinkthandlungen
Innerer Antrieb: innere Motivation, Reaktionsbereitschaft (z.B. Hunger)
Schlüsselreiz: Spezifische Außenreize, die ein bestimmtes Verhalten auslösen (Bsp.: Geräusche, Farbe) Es können mehrere Reize sein.
Auslöser: ein innerartlich wirkender Reiz, der ein bestimmtes Verhalten auslöst.
Auslösemechanismus: analysierendes System in Sinnesorganen & Nervensystem
- angeboren: angeborener neurosensorischer Filter (AAM) à filtert Unwichtiges aus
- erlernt: erworbener neurosensorischer Filter (EAM)
Erbkoordination: vererbte Bewegungsfolge
Appetenzverhalten: Bereitschaft ist vorhanden, Suche nach einem Schlüsselreiz
Einstellbewegung: Orientierungsreaktion nach der Wahrnehmung (Taxis)
Endhandlung: Absinken der Handlungsbereitschaft
Instinkthandlung: angeborene Verhaltensweise, die bei Vorhandensein einer spezifischen Bereitschaft durch ganz bestimmte Reize (Schlüsselreize) ausgelöst wird.
Beispiel Kröte:
1. keine Reaktion, jedoch innerer Antrieb, Appetenzverhalten, warten auf Schlüsselreize
2. nimmt Beute wahr, fixiert Beute à Schlüsselreiz, Taxis
3. Zuschnappen – Schlucken - Schnauze wischen: Erbkoordination + Endhandlung
Beutefangverhalten der Erdkröte
Reizsituation
- Nährstoffmangel im Blut („Hunger“), Dämmerung, mindestens 11 Grad, innerer Antrieb (Handlungsbereitschaft) - Verhaltensbeobachtung, Appetenzverhalten: Wartestellung, gesteigerte Aufmerksamkeit
- Gestalt (Form), Bewegung des Wurms
--> Reize, von der Beute ausgehend (Reizmuster)
--> Schlüsselreiz
--> AAM -->Einstellbewegung (Taxis); Hinwendung des Körpers zum Beuteobjekt; beidäugiges Fixieren
- Beuteobjekt von passender Größe, Bewegung --> Endhandlung: Zuschnappen, Schlucken, Schnauzewischen (sobald die Endhandlung begonnen hat, macht die Kröte es zuende, egal, ob der Wurm da ist oder nicht)
Fortpflanzungsverhalten des Stichlings
Im Frühling erwärmt sich das Wasser, die Tage werden länger
- Männchen lockt Weibchen an
- Weibchen erscheint und zeigt den dicken Bauch
- Männchen macht Zickzack-Sprünge
- Weibchen bietet dem Männchen den dicken Leib
- Männchen deutet den Weg ins Nest
- Weibchen folgt dem Männchen
- Männchen führt Weibchen zum Nest
- Weibchen schwimmt ins Nest
- Männchen stößt das Weibchen am Hinterleib
- Weibchen laicht ab
Eier im Nest:
- Besamung
- Brutpflege
Junge schlüpfen: eigenständiges Leben
Mitose: in Körperzellen
Meiose: in Geschlechtszellen
Attrappenversuche dienen zur Herausfindung der Schlüsselreize.
Kasper – Hauser – Versuch
- Aufzucht eines Tieres unter Erfahrungsentzug
- Völlige Isolation
Nachweis:
- alle von dem Tier gezeigten Verhaltensweisen sind im Erbgut verankert (angeboren)
Versuchstiere: Küken, Rhesusaffen
Reifung:
- fehlende Verhaltensweisen bei der Geburt bedeuten nicht, dass sie erst noch erworben werden müssen
--> sie sind genetisch determiniert, bedürfen auch keiner Übung --> die entsprechenden Strukturen müssen erst ausgebildet werden
Lerndisposition: (begrenzt, genetisch fixiert)
- wenn es keine bestimmten Orientierungspunkte gibt
Prägung sollte zwischen der 13. und 16. Stunde des Lebens stattfinden. --> sensible Phase
Bei der Prägung spielt auch der Laut eine Rolle. Laut muss vorhanden sein!
Zum Lernen braucht man eine Kombination.
Prägung
Beispiel: Gänse- oder Entenküken --> Objektprägung (Nachfolgeprägung)
Angeboren: Nachfolgeverhalten nicht angeboren: Bild der Mutter
- AAM des Kükens spricht an auf
-- Objekt, das größer ist, als es selbst
-- Objekt, dass sich bewegt
-- Objekt, das Laute von sich gibt
--> wird verbunden mit:
- tatsächliche Größe/Aussehen
- tatsächliche Lautgebung
- tatsächliche Bewegung
--> aus dem AAM ist ein EAAM geworden --> AAM wird also durch Erfahrung erweitert oder ergänzt
- Prägung findet in einer sensiblen Phase statt (13. bis 16. Std. des Lebens)
- Die erworbenen Kenntnisse werden zeitlebens behalten
Weitere Formen der Prägung: Gesangsprägung, sex. Prägung
Soziobiologie --> ultimate Ursachen des Verhaltens --> Kosten – Nutzen – Bilanz
Beispiel: Reviergröße
--> mit Reviergröße steigen Kosten (Energiebedarf für Verteidigung, Flüge)
--> mit Reviergröße steigt Nutzen (zur Verfügung stehende Nahrungsmenge, mehr Paarungsmöglichkeiten)
aber: ab einer bestimmten Reviergröße wird das Verhältnis zunehmend ungünstiger
--> Kosten/Nutzen sollten in einem für die reproduktive Fitness optimalen Verhältnis stehen
Nutzen:
z.B. Nährwert der Muscheln àsteigertà reproduktive Fitness ß senkt Kosten, Energieaufwand für das Öffnen
Beispiel: Nahrungserwerb
- Nahrung: Muscheln --> mittlere Größe trotz knapperen Angebots bevorzugt
- Kleinere Muscheln: hoher Energieaufwand geringer Erfolg
- Große Muscheln: hoher Energieaufwand durch harte Schale
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