Neuwagen nur noch für Selbstständige lohnend?
Lohnt es sich noch, einen Neuwagen zu kaufen? Aber meine Frage bezieht sich auf Neuwagen. Ist der nur noch lohnend für Selbstständige, die ihn von der Steuer absetzen können? Der Wertverlust eines Neuwagens ist für einen Privatmann sehr hoch. Somit könnte man auch einen gut erhaltenen gebrauchten Wagen kaufen, der nur 1o.ooo bis 2o.ooo Kilometer gefahren wurde. Klar gibt es auch noch Wagen mit Tageszulassung. Aber da muss man schon Glück haben, dass man gerade den Wagen bekommt in Farbe und Ausstattung, den man sich vorgestellt hat.
Normalerweise benötigt man den Wagen auch nicht innerhalb von einer kurzen Zeitspanne. Man kann also immer den Gebrauchtwagenmarkt durchsehen, ob man sein Wunschauto findet. Das sollte aber nicht älter als zwei Jahre sein und nicht mehr als 15.000 Kilometer gefahren sein. Habt ihr eine andere Vorstellung?
Als Angestellter musst du selber für dich entscheiden, ob sich der Kauf eines Neuwagens für dich lohnt. Ich bin auch nicht selbstständig und schwöre auf Neuwagen. Die haben schlicht und ergreifend den Vorteilen, dass sie eine gewisse Zeit lang Garantie haben und vor allem kann man schon damit rechnen, dass die Reparaturen eine Zeit lang ausfallen. Bei einem gebrauchten Auto weiß man nie. Man sollte sich aber gut überlegen, wo man einen Neuwagen holt, weil nicht jede Marke den gleichen Service anbietet, wenn doch mal etwas ist.
Und wenn man den Neuwagen sehr lange fährt oder fahren will, dann muss man sich über den schnellen Wertverfall aber auch keine Gedanken machen. Wenn man wirklich vor hat, einen Wagen nicht lange zu fahren, dann macht es sicherlich keinen Sinn, sich als Angestellter einen Neuwagen zu holen.
Ich sehe jetzt nicht den Unterschied für Selbstständige, was Gebraucht- oder Neuwagen betrifft. Auch Gebrauchtwagen können abgesetzt werden, wenn sie zum Betriebsvermögen gehören. Selbstständige haben keinen Vorteil, nur weil es ein Neuwagen ist, zumindest sehe ich den nicht.
Ansonsten gibt es ja auch Vorteile bei Neuwagen, aber das hat ja meine Vorschreiberin schon ausgeführt.
Ich sehe bei einem Neuwagen keine Vorteile gegenüber eines gebrauchten. Besser ist das ein Jahreswagen oder eine Tageszulassung. Denn allein im ersten Jahr oder durch die Tageszulassung verliert der Wagen sehr viel an Wert. Diesen Wert muss der Käufer dann nicht Zahlen. Für einen selbständigen ist das ebenso egal. Das Einzige auf was dieser achten kann ist das er einen Wagen kauft der noch eine ausweisbare Mehrwertsteuer hat und nicht differenz besteuert ist. Den einzigen Vorteil den man an einem Neuwagen erkennen kann ist der das man sich diesen wirklich nach seinen Wünschen zusammen stellen kann.
Selbstständige können zwar durch die Einprozentregelung einen höheren Anteil des Anschaffungspreises von der Steuer absetzen, aber das verführt viele Leute (und offensichtlich auch einige Selbstständige) zu der Annahme, dass sie dadurch Geld sparen würden oder sich ein Neuwagen eher lohnen würde. Es ist aber gerade bei Selbstständigen so, dass sie das Geld erst einmal erwirtschaften müssen, bevor sie irgend etwas von der Steuer absetzen können. Und da ein Neuwagen einen sehr hohen Wertverlust hat, verliert man erst einmal eine Menge Geld, egal ob man es von der Steuer absetzen kann oder nicht.
Für jemanden, der viel mit dem Auto fährt, mag ein Neuwagen vielleicht noch interessant sein, weil die Garantie doch eine Menge Ärger ersparen kann, aber es ist ja nicht unbedingt gesagt, dass jeder Selbstständige sehr viel mit dem Auto fahren muss. Und man kann ja auch die Fahrtkosten mit einem Gebrauchtwagen absetzen, allerdings wird man dann wahrscheinlich nicht auf die Einprozentregelung zurückgreifen, sondern zum Beispiel ein Fahrtenbuch nutzen. Auf der anderen Seite gibt es viele Arbeitnehmer, die als Pendler sehr viel fahren oder aus anderen Gründen einen Neuwagen haben möchten.
Warum sollte das denn so sein? Neuwagen sind doch heute im Schnitt auch nicht viel teurer als früher, das zeigen unzählige Studien, nur kann man sich heute halt viel mehr Zubehör und Sonderausstattung einbauen lassen, wenn man denn will.
Wenn man einen Gebrauchtwagen kauft, ist der Preisvorteil ja oft auch nicht so überwältigend, sofern er denn tatsächlich nur wenig gelaufen ist und sehr gut gepflegt wurde. Den Wertverlust hat ja meist nur derjenige, der den Neuwagen an einen Händler abgibt, derjenige der den dann als Gebrauchten vom Händler kauft, hat doch bei weitem nicht mehr soviel davon. Dagegen kann man sich einen Neuwagen ja so zusammenstellen wie man ihn haben will und weiß dann auch garantiert, dass den vorher kein anderer (außer im Werk und bei Auslieferung) gefahren hat.
Beim Gebrauchten weiß man ja nie, warum der abgegeben wurde. Gerade bei Autos, die nur ein Jahr gefahren wurden, stellt sich doch recht schnell die Frage, warum man ein so junges und scheinbar gutes Auto doch wieder abgegeben hat. Sicher es mag Leute geben, die von Prinzip her nur 1 oder 2 Jahre ihre Autos fahren, aber es kann ja genauso gut sein, dass das Auto so seine Macken hatte, die nicht mehr unter eine Garantie oder Gewährleistung gefallen sind und man es dann wieder loswerden wollte ohne zu sagen was nicht mehr so richtig funktioniert.
Das kann ich so nicht bestätigen. Sicherlich gibt es auch bestimmte Modelle, bei denen der Wertverlust in den ersten Jahren nicht so hoch ist, aber bei den allermeisten Fahrzeugen ist der Wertverlust schon deutlich spürbar. Da ist es durchaus üblich, dass das Fahrzeug in den ersten drei Jahren über ein Drittel des Wertes verliert. Und das entspricht normalerweise schon ein paar Tausend Euro. Und gerade die angesprochene Sonderausstattung verliert ziemlich schnell an Wert.
Die typischen jungen Gebrauchtwagen sind Jahreswagen. Diese werden üblicherweise von Werksmitarbeitern gekauft und nach kurzer Zeit verkauft. Werksangehörige können sich mindestens einmal im Jahr Fahrzeuge zu sehr günstigen Konditionen beschaffen, so dass sie dadurch keinen Verlust machen. Ansonsten werden viele dieser Gebrauchtwagen Mietwagen sein - hier würde ich natürlich nicht unbedingt zugreifen.
Anders sieht es bei den drei bis vier Jahre alten Autos aus. Hier handelt es sich einfach um Leasingrückläufer, es sind also Autos, die ganz normal behandelt werden. Man kann natürlich Pech haben, aber das kann man bei einem Neuwagen durchaus auch haben. Man bezahlt zwar nichts, wenn der Wagen noch Garantie hat, aber man hat eine Menge Arbeit damit. Bei einem drei Jahre alten Auto kann man davon ausgehen, dass die gröbsten Kinderkrankheiten beseitigt sind.
Bei deinen Überlegungen spielt es doch keine Rolle, wer was und wie viel von der Steuer absetzen kann. Viel mehr sollte man sich dabei überlegen, wie lange man das Fahrzeug behalten will. Ich zum Beispiel bin kein Typ, der alle paar Jahre ein neues Auto vor der Tür haben muss. Daher ist mein jetziges Auto auch fast 14 Jahre alt. Es würde sich also für mich lohnen danach einen Neuwagen zu kaufen, weil der eben auch viele Jahre genutzt wird.
Wer allerdings immer wieder die neuesten technischen Dinge im Auto haben will, sollte eben auf junge Gebrauchte setzen und diese alle zwei bis vier Jahre austauschen. Und nicht immer lohnt sich der steuerliche Vorteil für Selbstständige, wenn sie ein Auto kaufen. Das hängt ja von den Umsatzzahlen im Gesamten ab.
Gerade wenn man einen Wagen sehr lange fährt, kann sich ein Gebrauchtwagen lohnen. Die typischen Probleme mit teuren Verschleißteilen bekommt man dann sowieso, egal ob das Auto vorher vielleicht 50tkm drauf hat oder nicht. Und der höchste Wertverlust findet nun einmal in den ersten Jahren statt. Somit sind die Totalkosten am Ende in der Regel geringer, wenn man einen Gebrauchtwagen kauft.
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