Stellt ihr als Nichtgläubiger auch eine Krippe auf?

Die Krippe ist ja das Symbol des Christuskindes, welches in der Weihnachtsnacht geboren sein soll. Mir ist aufgefallen, dass in meinem Bekanntenkreis auch sehr viele Nichtgläubige dennoch eine Krippe aufstellen und diese Krippe auch zum Weihnachtsfest dazu gehört. Warum sie das machen können sie mir nicht groß erklären. Meist kommt dann als Antwort, dass sie es immer schon so gemacht haben und es schon zur Tradition gehört.

Stellt ihr als Nichtgläubiger eine Krippe auf? Warum macht ihr das? Seht ihr nicht das Symbol des Christkindes? Oder ist es unbedacht und einfach Tradition?

Ich selber bin nicht sehr gläubig, aber eine Krippe finde ich wunderschön unter dem Baum. Leider besitze ich selber keine. Eine schöne Krippe kostet leider sehr viel Geld, und das bin ich nicht bereit auszugeben dafür. Von früher bin ich allerdings gewöhnt, dass wir immer eine Krippe unter dem Weihnachtsbaum hatten. Ein Freund von uns, hatte immer eine ganz besondere, denn sie haben sogar Moos und einen kleinen Hügel im Wohnzimmer aufgebaut. Die Tiere waren über all verteilt, und sie hat sogar beleuchtet. Dazu muss man sagen, dass die Familie sehr gläubig war, und der Freund war auch ein Messdiener.

Ganz klares Nein. Ich kenne das auch nicht, obwohl meine Familie hin und wieder zu Weihnachten mal in die Kirche zu gehen. Aber eine Krippe hatten wir eigentlich nie. Selbst meine Oma hatte nie eine und früher war das ja eigentlich schon üblich. Zumindest hier in der Region.

Meine Stiefmutter ist allerdings katholisch aufgewachsen und so findet man bei ihr auch eine Krippe. Vielleicht stellen die sich auch manche hin, weil es dekorativ ist. Aber ich würde und werde mir definitiv keine zulegen und die auch nicht hinstellen.

Da könnte man jetzt genauso gut fragen warum so viele Nichtgläubige mit Weihnachtsmännern dekorieren, oder glaubst du, dass alle, die einen Weihnachtsmann irgendwo aufgestellt haben glauben, dass er an Weihnachten mit dem Schlitten voller Geschenke, der von Rentieren gezogen wird, durch die Luft fliegt?

Für mich ist es wirklich egal welches Märchen man in seiner Dekoration darstellt, das ist höchstens eine Frage des Geschmacks. Ich finde es gibt sehr schöne Krippen und wenn ich so eine besitzen würde und den Platz dafür hätte würde ich die wahrscheinlich auch aufstellen. Warum sollte ich das Kunsthandwerk nicht schön finden können, nur weil es auf einer christlichen Geschichte basiert?

Ich habe eine schöne, alte Krippe von meinem Vater und der wiederum von seinen Eltern geerbt und stelle sie jedes Jahr auf. Ich bin zwar schon lange nicht mehr in der Kirche, aber für mich ist die Krippe Kindheitserinnerung, Dekoration und wertvolle, sehenswerte Antiquität in einem und hat mit meinem Nichtglauben nichts zu tun. Es gibt ja auch Leute, die sich Buddhas in die Wohnung stellen, ohne Buddhisten zu sein.

Ich würde definitiv keine Krippe unter meinen Weihnachtsbaum stellen und ich besitze auch keine. Ich gehöre nicht zu den Gläubigen und ich gehe auch nicht Weihnachten in die Kirche oder ähnliches. Würde ich bei mir zu Hause eine Krippe aufstellen, wäre das etwas widersprüchlich zu meiner Einstellung zu Religion und der Kirche.

Ich glaube aber auch, dass das Krippe aufstellen so eine regionale Sache ist. Aus meinem derzeitigen Wahlbundesland kenne ich das. Hier haben die Familien alle solche Krippen zu Hause dekoriert. In meinem Heimatbundesland macht man das schlichtweg nicht. Da ist erzgebirgische Handwerkskunst die Tradition und man stellt Pyramiden auf und Gestecke und diese Schwippbögen.

Weihnachtskrippen sind doch sehr schön anzuschauen, da hat doch fast jeder Spaß daran. Als Atheist muss man die Weihnachtsgeschichte ja nicht bis ins letzte Detail verinnerlicht haben um Gefallen an einer Weihnachtskrippe zu haben.

Ich kann mich noch an meine Kindheit erinnern wo ich jedes Jahr mit wachsender Begeisterung eine Weihnachtskrippe aus einem alten Schuhkarton gebastelt hatte. Sie war sicherlich alles andere als korrekt, auch weil kein herankommen an die Figuren war, aber einen Stall hatte sie immer und auch einen großen Stern. Dazu viele kleine Lämpchen und es wurde viel mit Watte und Moos dekoriert.

Momentan sitze ich auch an einer kleinen Weihnachtskrippe im Maßstab 1:72. Ich muss noch einige Figuren bemalen und auch den Untergrund gestalten, das wird also in diesem Jahr garantiert nichts mehr. Aber ich investiere viel Zeit daran damit sie wirklich schön wird und vielleicht einmal Generationsweise weiter gegeben wird. Natürlich muss auch alles zu der Geschichte passen, deshalb muss man sich auch als Atheist ein bisschen mit dem Thema beschäftigen um später nicht ausgelacht zu werden.

Ich besitze keine Krippe und die wirklich schönen sind ja meistens sehr teuer, sodass ich mir sowas nicht einfach mal eben kaufen möchte. Ich bin nicht gläubig, aber gegen schöne Krippen habe ich eigentlich nichts einzuwenden. Ich singe ja auch Weihnachtslieder wie "Ihr Kinderlein kommet" oder "Stille Nacht", trotz des Textes, der von etwas handelt, woran ich nicht glaube. Einfach, weil es schöne Traditionen sind.

Ich bin kein Christ, aber habe definitiv nichts gegen traditionelles Kunsthandwerk, das im deutschsprachigen Raum nun einmal oftmals durch das Christentum beeinflusst wurde. Ich besichtige schließlich aus architektonischen Gründen auch christliche Kirchen und sehe mir christliche Friedhöfe an. Dazu muss man noch lange kein Christ sein.

Eine Krippe habe ich aber dennoch nicht. ich finde sie irgendwie nicht so sonderlich schön. Aber das ist einfach Geschmackssache. In meiner Familie gab es übrigens in nachvollziehbarer Zeit niemals Krippen, auch bei meinen Großeltern und Urgroßeltern nicht, dabei waren die väterlicherseits schon noch christlich geprägt.

Als weihnachtliche Dekoration waren bei uns Tannenbaum und Adventskranz üblich, mein Vater brachte auch mal in meiner Kindheit eine dieser Weihnachts-Pyramiden nach Hause, die ich dann auch sehr schön fand. Allgemein schienen meine Eltern erzgebirgisches Kunsthandwerk sehr zu mögen, und das zeigte sich dann eben auch bei unserer Weihnachtsdekoration. Irgendeine familiäre Verbindung zum Erzgebirge haben wir aber absolut nicht.

Ich kann es also gut nachvollziehen, wenn sich auch Nicht-Christen aufgrund von Assoziationen mit ihrer Kindheit, aufgrund von Familientraditionen oder eben einfach aus Interesse an einer bestimmten Form von Kunsthandwerk, eine Krippe hinstellen. Ich finde, dass daran nichts verwerflich ist. Ebenso habe ich aber auch nichts dagegen, wenn ein Atheist deutlich sagt, dass er keinen christlichen Weihnachtsschmuck in seiner Wohnung haben möchte, weil das seinem Glauben oder Nicht-Glauben widerspricht. Letztendlich hat doch jeder das Recht, selber zu entscheiden, was er sich in seine Wohnung stellen möchte, oder nicht.

Wenn man sich fragt, warum sich ungläubige Menschen oder Menschen anderer Religionen eine Krippe in die Wohnung stellen, wäre die nächste Frage, warum eigentlich Weihnachten von diesen Menschen gefeiert wird. Die Antworten wären wohl vielfältig, angefangen bei familiärer Tradition über gesellschaftliche Konventionen, bis hin zu der Antwort, das das Fest schlichtweg als schön empfunden wird und man deshalb nicht mehr darauf verzichten möchte. Weihnachten ist schon lange kein Fest mehr, das nur von Christen begangen wird, alleine deswegen sehe ich die Krippe nicht mehr zwangsläufig als ein christliches Symbol, sondern eher als eines, das für Weihnachten allgemein steht.

Ich kenne jedenfalls viele ungläubige Menschen, die Weihnachten feiern und sich auch eine Krippe unter den Weihnachtsbaum stellen, weil sie diese als schön empfinden oder sie vielleicht auch aus der Familie geerbt haben. Ich selbst habe kaum Weihnachtsdekoration in der Wohnung, auch keine Krippe, weil ich mich an Dekoration nicht wirklich erfreuen kann und wir das Fest ohnehin nicht in unserer Wohnung feiern. Generell hätte ich aber nichts gegen eine Krippe in meinem Wohnzimmer, weil ich sie nicht vorrangig mit dem christlichen Glauben, sondern eher mit der Freude am - bei uns eher unkonventionellen - Weihnachtsfest verbinden würde.