Hat euer Chef Verständnis bei Krankheit?
Eigentlich bin ich nicht der Typ, der bei jedem Husten krank macht, allerdings hatte es mich vor 2 Wochen so richtig erwischt gehabt und ich bin dann auch gleich zum Arzt gegangen und dieser hatte mich krankgeschrieben.
Meinen Chef hatte ich dann auch gleich in Kenntnis gesetzt, allerdings war er überhaupt nicht begeistert davon, und meinte ob eine Krankschreibung wirklich nötig sei.
Die Aussagen fand ich schon etwas blöd, da er ja auch ständig krank macht und ich es nun nicht ändern konnte, dass ich auch mal krank geworden bin. Außerdem hätte er ja wissen müssen, dass ich nicht bei jedem Husten krank mache und es dieses mal was Ernsteres ist.
Hat euer Chef Verständnis wenn ihr krank seid, oder regiert er auch so ungehalten? Findet ihr es in Ordnung wenn er direkt versucht die Krankheit runter zu spielen?
Verständnis kollidiert dabei oft mit den betrieblichen/wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens. Entweder muss man sich um Ersatz durch Zeitarbeitsfirmen oder aus anderen Filialen/Zweigstellen bemühen oder Kollegen müssen Überstunden machen, zumindest aber mehr Arbeiten.
Begeisterung für die Krankheit seiner Mitarbeiter darf man wohl von keinem Chef erwarten. Ich wäre auch verwundert, wenn man begeistert wäre, wenn ich mich krank melde.
Dass man gefragt wird, ob eine Krankschreibung wirklich nötig sei, kenne ich eher aus kleinen Firmen, wo es manchmal wegen eines Auftrages richtig Probleme gibt. Ich kenne Leute, die sich aufgrund betrieblicher Interessen auch schon krank zur Arbeit schleppten. Ein Kollege verließ sogar einmal ein Krankenhaus, um zumindest einen halben Tag im Betrieb eine Aufgabe abschließen zu können, bevor er sich dann wieder seiner Erkrankung widmete.
Bei genanntem Chef, der selbst öfter krank ist, hätte ich mir aber vermutlich einen Seitenhieb in diese Richtung nicht verkneifen können.
Ich bin selten krank und wenn ich mal krank zu Hause bin, dann auch nie länger als eine paar Tage. Dementsprechend hat mein Chef keinen Grund sich aufzuregen, da sich meine Fehlzeiten im Jahr auf wenige Tage beschränken und ich auch wirklich nur dann zu Hause bleibe, wenn gar nichts mehr geht.
Dass dein Chef dich fragt, ob das wirklich sein muss, dass du zu Hause bleibst finde ich schon irgendwie eine Frechheit. Er könnte dir ja, wenn er nicht begeistert ist, das auch irgendwie anders mitteilen, aber das klingt grade so als würdest du absichtlich krank machen.
Dass deine Krankheit - je nach deiner Firma und Position - auch für weitere Projekte, Mitarbeiter oder Aufgaben Folgen hat, ist klar. Davon wird kein Vorgesetzter begeistert sein, aber wenn man krank ist dann ist man nun mal krank. Ich sage mir immer, wenn mich heute Abend ein Auto überfährt, dann muss es morgen und übermorgen auch ohne mich weitergehen. Klar Todesfall ist nun der extremste Fall, aber auch der kann eintreten und dann kann nicht mal mehr jemand Übergabe machen usw.
Eigentlich sollte dein Chef froh sein, dass du lieber zu Hause bleibst statt noch jemanden anzustecken. Grade Erkältung und Magen-Darm-Geschichten lassen sich so leicht übertragen und wenn dann die halbe Belegschaft krank ist nur weil du zur Arbeit gekommen bist, ist das sicherlich noch schlechter.
Ich kann wirklich sagen, dass ich eine super nette Chefin habe, die wenn ich mal krank bin, Verständnis zeigt. Das liegt aber auch sicher daran, dass ich fast mit allem noch arbeiten gehe. Ich bleibe wirklich nur dann zu Hause, wenn es gar nicht anders geht, und das weiß sie auch.
Ich habe selber aber auch schon anders erlebt, als ich früher bei einem anderen Arzt gearbeitet habe, ist mir auch was nicht so schönes passiert. Ich hatte damals einen sehr starken Magen Darm Infekt, mit Fieber und Schwindel, und bin deshalb zwei Tage zu Hause geblieben. Dazu muss ich sagen, dass ich insgesamt über drei Jahre dort gearbeitet habe, und nur einmal, und zwar diese zwei Tage krank war. An dem Morgen, habe ich mich sogar noch krank in die Praxis geschleppt, aber es ging wirklich nicht, deshalb bin ich nach Hause gegangen. Der Kommentar meiner Chefin war nur, ich hätte ein Imodium akut nehmen sollen, und dann hätte ich auch arbeiten können. Ich fand das wirklich sehr unverschämt.
Ich muss sagen, dass diese Reaktion meiner Chefin damals, mir gezeigt hat, dass sie nicht wirklich dankbar dafür ist, dass ich sonst immer arbeiten komme. Leider sollten Arbeitgeber doch damit rechnen, dass ihre Angestellten auch mal krank werden können.
Krankheit war bei uns in der Firma kein Problem. Wenn man krank wurde dann ist man in den Krankenstand gegangen und fertig. Oft hat uns der Chef sogar selber heim geschickt wenn er gemerkt hat dass es einem nicht gut geht. Auch längere Krankenstände waren kein Problem. So war ich mal einen Monat in Krankenstand weil es mir nicht gut ging. Oder ein Kollege war überhaupt ein halbes Jahr im Krankenstand und war lange davon im Krankenhaus. Den hat er Besucht und ihm ein Notebook leihweise mitgebracht damit es im Krankenhaus nicht so fad war. Der Chef war echt super. Schade das die Firma für mich mittlerweile zu weit weg ist um dort wieder anzufangen.
Bei uns ist Krankheit überhaupt kein Problem, da wir eine sehr verständnisvolle Chefin haben, die immer mit jedem Mitleid hat. Es bringt ja aber auch nichts, wenn jemand mit einer dicken Erkältung zur Arbeit kommt und alle anderen Mitarbeiter ansteckt. Von daher kann ich die Reaktion Deines Chefs nicht so ganz nachvollziehen. Ist doch besser, es ist einer krank und bleibt daheim, als dass alle flachliegen.
Also bei uns ist Krankheit immer wieder ein wenig problematisch. Man kriegt zwar jetzt nicht direkt vorgeschrieben, dass man zur Arbeit zu erscheinen hat, was ja nun auch rechtlich gar nicht gehen würde. Dafür gibt es dann aber doch von einigen Seiten immer mal wieder ein paar Sprüche, vorallem dass früher keiner so oft krank gewesen wäre und doch alle auch schwer krank noch gearbeitet haben. Das kommt erst recht dann vor, wenn man krank machen muss, weil die Kinder krank sind.
Naja das ist halt so und man gewöhnt sich da auch schnell dran. Und nur die wenigsten meinen das auch wirklich ernst und selbst wenn doch, kann ich es eh nicht ändern. Ich geh zwar meistens auch noch krank arbeiten, aber wenn es eben nicht mehr geht, dann geht es nicht. Erst recht eben dann nicht, wenn meine Kinder krank sind und sich niemand finden lässt, der sie betreuen kann. Aber glücklicherweise kam das bisher noch nicht so oft vor.
Bei uns ist Krankheit kein Problem und kann jedem Mal passieren. Meine Chefin ist in diesem Jahr schon zum zweiten Mal für längere Zeit ausgefallen, was aber nicht vorhersehbar war und uns ziemlich überrascht hat. Daher wäre sie die letzte, die da blöd schauen oder verständnislos reagieren würde. Bei uns gibt es immer Möglichkeiten, die Deadlines zu verlängern oder die Aufgaben umzuschichten, die schnell fertig werden müssen, sodass es keine Probleme geben wird, wenn einer Mal ausfällt.
Der Thread ist ja nun schon etwas älter und seit meiner letzten Wortmeldung hat sich auch mein Arbeitgeber und damit Chef geändert. Nachdem es an meiner alten Wirkungsstätte eben doch öfter mal blöde Sprüche gab, sieht das jetzt eigentlich ganz anders aus. Sofern die Erkrankungen nachzuvollziehen sind, meckert da keiner rum. Das ist dann halt so und gut ist und der Rest der Kollegen muss dann halt mal eine Schippe drauf packen.
Wir haben aber natürlich schon auch Kollegen, die irgendwie öfter krank sind als andere oder wo sich bei kranken Kindern immer deutlich schlechter irgendeine Lösung finden lässt als bei anderen. Da gibt es dann im Kollegenkreis mal eine kleine Stichelei. Aber wirklich böse ist da keiner. Generell wird mittlerweile wesentlich mehr Wert auf die Work-Life-Balance gelegt und das wird eben von der Chefetage an so vorgelebt. Und böse bin ich über diese Veränderung nun gar nicht,
Für mich stellt sich die Frage gar nicht, ob mein Chef oder meine Chefin "Verständnis" haben, wenn ich krank bin. Krankfeiern kann ich mit meinem lästigen Gewissen nicht vereinbaren, und wenn ich tatsächlich arbeitsunfähig bin, gehe ich zum Arzt, schicke den Zettel ein und gut ist. Da hat niemand zu meckern oder kritisch nachzufragen, und ich würde mir das im Zweifelsfall auch verbitten, Chef hin oder her. Ein paar Rechte hat man auch als einfache Angestellte, und Chefs aller Art kommen mit ihren Zickereien auch nur solange durch, wie jeder kuscht und sich irgendwelche Sticheleien zu Herzen nimmt.
Auch im Kollegenkreis hatte ich noch nie Probleme damit, wenn ich mich krank gemeldet habe, und umgekehrt kommentiere ich anderer Leute Krankenstände auch nicht. Wenn mir auffallen würde, dass hier jemand die Kinderbetreuung oder die verlängerten Wochenenden über Gebühr ausnutzt, und dieses Verhalten meine Arbeitsleistung direkt beeinträchtigt, würde ich das dokumentieren und damit zum Chef gehen. Sticheln und nörgeln mag zwar manchen Leuten Spaß machen, aber ich sehe nicht ein, wieso ich mir das anhören muss.
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