Müssen Männer für euch Haare auf der Brust haben?

vom 24.11.2013, 21:01 Uhr

Haare auf der Brust finde ich schon wichtig. Ich mag es auch nicht, wenn sich Männer da rasieren, es sei denn, es ist wirklich zu viel. Ich möchte schließlich einen Mann und keinen Jungen. Das kommt aber darauf an, was man braucht. Ich brauche einen starken Mann, in der Beziehung, stark im Charakter und das assoziiere ich dann in diesem Fall mit dem Brusthaar. :D

» Lina89 » Beiträge: 31 » Talkpoints: 9,44 »



Müssen tun sie, wenn es nach mir geht, es absolut nicht. Es wirkt schon männlicher, wenn da ein paar Härchen sind und gefällt mir persönlich auch besser, aber es gibt wesentlich wichtigere Dinge, selbst wenn es darum geht, alleine das Aussehen zu bewerten. Schlimmer als gar keine Haare auf der Brust finde ich auf jeden Fall zu viele. Richtig dichte Brustbehaarung ist etwas, was ich fast schon eklig finde.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich stelle mir allein schon die Frage, wieso ein Mann denn überhaupt klischeehaft "männlich" aussehen muss. Viele begründen das vermutlich evolutionär. In vielen Biobüchern stand, jedenfalls zu meiner Schulzeit, noch gerne drin, dass bestimmte sekundäre Geschlechtsmerkmale wie typisch männliche oder typisch weibliche Schambehaarung anziehend wirken würden, da sie auf Geschlechtsreife hindeuten. Ebenso wurde sogar manchmal behauptet, dass ein Mann mit viel Körperbehaarung biologisch gesehen beliebter sein müsste, weil die ausgeprägte Behaarung ein Zeichen von viel Testosteron sei. Und genau so einen Partner würde ein Weibchen, auch der Tierart Mensch, theoretisch fortpflanzungstechnisch benötigen.

Wenn man sich die Realität ansieht, sieht das aber wieder ganz anders aus. Da zählt heute zum Glück der eigene Geschmack, und nicht irgendwelche angeblich biologisch bedingten Vorgaben. Wobei auch kulturelle Traditionen und auch Gewohnheiten, die man so sein Leben lang mitbekommt, eine Rolle spielen. Ich glaube übrigens nicht, dass das erst seit heute so ist. Auch vor Jahrhunderten und Jahrtausenden haben sich manche Menschen schon enthaart, und es gab auch immer Leute, die einen enthaarten Körper schöner fanden. Auch bei Männern.

Abgesehen davon kann ich den Stimmen, die angemerkt haben, dass Körperbehaarung nicht automatisch "Männlichkeit" bedeutet, zustimmen. Körperbau, markante Gesichtszüge oder ausgeprägte Muskeln würden wohl auch als männlich gelten. Da ist es dann auch ganz egal, ob der Mann Haare am Körper hat, oder nicht.

Ich persönlich habe auch absolut kein Problem mit Männern mit wenig oder auch gar keinem Körperhaar. Auch Arme und Beine kann er sich gerne rasieren, wenn es ihm gefällt, wieso auch nicht? Auf Geschlechterklischees gebe ich allgemein ziemlich wenig. Abgesehen davon liebe ich meinen Partner ja wohl nicht weniger, nur, weil plötzlich weniger Haare dran sind. In einer Partnerschaft spielen andere Dinge hoffentlich eine größere Rolle.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Was mir übrigens noch bei dieser ganzen Diskussion aufgefallen ist, bringt mich etwas zum Schmunzeln. Damit meine ich die Stimmen, die hier aussagten, ein Mann ohne Behaarung oder aber mit abrasierter Behaarung sehe doch wie ein Kind aus, wie ein Bubi, unreif, nicht erwachsen. Hier wird das Abrasieren oder das Fehlen der natürlichen Körperbehaarung also als unreif und damit als unattraktiv bewertet.

Bei Frauen hingegen gilt es heute als "normal", sich die Schambehaarung und auch weitere Körperbehaarung abzurasieren. Einige Feministinnen, allen voran Alice Schwarzer, haben das mal kritisiert, und dabei auch ausgesagt, das wirke unreif, mädchenhaft, und eine sexuelle Fixierung auf ein kindliches Aussehen, hier eben auf das Aussehen eines prepubertären Mädchens, sei durchaus kritisch zu sehen. Dafür erntete sie Unmengen an Kritik, auch unsachliche, und ihre Aussagen wurden als polemisch bewertet.

Was finde ich daran interessant? Bei Männern gilt es als unnormal und kindlich, wenn sie sich die Körperhaare abrasieren. Bei Frauen hingegen gilt das Abrasieren der Körperhaare als Muss heutzutage, und wenn gesagt wird, das sehe ja auch kindlich und unreif aus, dann gibt es gleich großes Geschrei darüber, wie schwachsinnig diese Aussage doch sei. Irgendwie stimmt da doch etwas nicht. Wieso diese Unterscheidung bei Frauen und Männern? Die ist doch willkürlich. Und dennoch werden dann auch noch irgendwelche biologistischen Gründe ins Feld geführt, wieso bei Männern die Behaarung angeblich so wichtig sei. Weil sie ja Reife und Erwachsensein demonstrieren würde. Wieso aber ist das bei Frauen wieder verpönt?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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