Kinder beim Sport "anfeuern" - gut oder schädlich?

vom 24.11.2013, 13:43 Uhr

Ich bin ab und an bei Fußballtraining meines Sohnes und es gibt dort immer wieder mal Eltern, die meinen, schreien zu müssen, wobei es sich - meiner Meinung nach zum Glück - noch in Grenzen hält. Jetzt habe ich von einer Bekannten erfahren, dass es beim Leichtathletiktraining ihrer Tochter, die gerade mal im Vorschulalter ist, anders ist. Da wird wohl gerufen, was das Zeug hält, damit bei den Mädchen so eine Art Druck erzeugt wird, was ich total furchtbar finde.

Was haltet ihr denn davon? Feuert ihr selbst eure Kinder beim Sport an bzw. denkt ihr, dass es gut ist, immer wieder zu rufen? Meist ist damit ja Kritik verbunden und es wird Druck erzeugt, zumindest sei das bei Leichtathletik so. Ich bin dagegen und halte mich da zurück, verstehe zwar auch nicht viel von Fußball, aber selbst wenn, würde ich das nicht tun, da man damit das Kind ja nur verunsichert bzw. unter Druck setzt.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich selbst habe im Kindesalter auch Fußball gespielt und meine Eltern waren bei vielen Spielen dabei und haben zugesehen. Mein Eltern selbst haben aber nie groß herum geschrien oder versucht, mich sonst irgendwie verbal anzufeuern. Bei meinen Mitspielern war das aber auch schon mal ganz anders. An die Eltern eines Freundes, mit dem ich heute noch manchmal Fußball spiele, erinnere ich mich nochmal gut. Sein Vater kam zwar nicht zu jedem Spiel, aber wenn er dann mal da war, hat er auch immer lauthals mit angefeuert, was das Zeug hält.

Leider "schrie" dieser nicht nur seinen eigenem Jungen Mut zu, sondern einfach jedem, dessen Namen er kannte. Damals waren wir noch kleine Kinder - Immer wenn der Vater mich zu motivieren versucht hatte, hatte ich schon ein mulmiges Gefühl. Spiele, bei denen er nicht zugegen waren, waren mir persönlich immer lieber. Wie mein Freund selbst sich dabei gefühlt hat, weiß ich natürlich nicht, aber meiner Meinung nach bringt dieser anfeuern wirklich gar nichts. Mir selbst hat es immer völlig gereicht, zu wissen, dass meine Eltern anwesend sind und mir zugucken. Wenn ich dann noch ein Tor geschossen habe, war ich stolz wie sonst was.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


In meiner Sportart, dem Schwimmen, war es schon immer üblich, die Sportler anzufeuern. Unser Trainer ist das mit dem besten Beispiel voran gegangen. Es war immer sehr motivierend für die Schwimmer im Wasser und hat manch eine Zehntelsekunde oder gar mehr gebracht. Für mich gehört das Anfeuern seiner Kinder bzw. von Sportler einfach mit zum Sport. Würde jeder schweigen und nichts sagen, wäre so ein Schwimmwettkampf total langweilig.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich bin als Kind auch geschwommen und bei Wettkämpfen haben mich meine Eltern immer angefeuert. Das fand ich auch toll und es hat mich sehr motiviert. So etwas finde ich auch wichtig, damit ein Kind merkt, dass die Eltern es unterstützen. Aber beim Training gehört es für mich eigentlich nicht dazu, dass die Eltern das Kind durch Schreien unterstützen. Dann sollten die Trainer alleine mit den Kindern arbeiten und die Eltern sollten ruhig zusehen. Denn beim Training sorgt es für unnötigen Druck, wenn die Eltern auch noch anfeuern. So sehe ich das zumindest.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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