Mehrere Jahre verlobt sein - Normal oder doch eher komisch?

vom 20.11.2013, 22:17 Uhr

Ich bin mit dem Wissen aufgewachsen, dass eine Verlobung bedeutet, dass man innerhalb eines Jahres vom zugesagten Heiratsantrag an gerechnet heiratet. Die Verlobung ist ein Heiratsversprechen. So war es jedenfalls früher.

Heute hört man immer wieder von Menschen, die nicht verheiratet sind, was auch nicht verwerflich ist, aber schon sehr lange Jahre verlobt sind. Eigentlich haben diese Paare gar nicht vor zu heiraten, sagen aber, dass sie verlobt sind. Ich finde das sehr komisch. Denn ich finde, dass man sich nicht verloben muss, wenn man sowieso nicht heiraten will.

Ich denke auch, dass man nicht unbedingt verheiratet sein muss, wenn man zusammen lebt und zusammen bleiben will. Aber was ist eine Verlobung denn noch, wenn man mehrere Jahre verlobt ist und nicht heiratet? Welches Versprechen gibt man sich denn heutzutage bei einer Verlobung? Ist eine Verlobung für euch ein Heiratsversprechen, was in einer gewissen Zeit auch eingelöst werden sollte oder seid ihr selber schon über Jahre hinweg verlobt und würdet aber nie heiraten?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich sehe das genauso wie du. Eine Verlobung hängt ganz unmittelbar mit einer Heirat zusammen. Ich kann nachvollziehen, dass es sich nach der Verlobung etwas hinzieht. Freunde von mir können sich einfach nicht entscheiden, ob sie von dem Geld lieber im Urlaub heiraten wollen oder doch eine Familienfeier zuhause machen. Das geht jetzt seit 3 Jahren so. Aber sie stellen sich auch nicht gegenseitig als ihre Verlobten vor.

Aber warum man sich verloben sollte, wenn man gar nicht vorhat zu heiraten, ist mir auch ein Rätsel. Vielleicht ist es ihnen ab einem gewissen Alter nicht genug oder peinlich, einen "Freund" zu haben. Aber dann sag ich halt "Lebensgefährte" und gut ist. Eine Verlobung ist wirklich ein Heiratsversprechen. Wenn man ohne Heirat sein Leben miteinander verbringen will, dann kann man das bei Bedarf doch anders beschreiben oder halt einfach beim Namen nennen. Aber mehr als 5 Jahre verlobt zu sein, fände ich extrem lächerlich. Bei 20 Jahren würde ich die beiden einfach für ziemlich bekloppt halten.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Dass eine Verlobung ein Heiratsversprechen ist, kenne ich auch. Dass man aber innerhalb eines Jahres dann auch heiraten muss, ist mir neu. Wobei mein Ex-Mann und ich auch fünf Jahre verlobt sind, bis er sich dann zu einem echten Heiratsantrag durchgerungen hat. Heute weiß ich, dass es falsch war diesen Antrag auch anzunehmen. Aber das ist Vergangenheit.

Wobei man das wohl auch früher nicht unbedingt einhalten konnte. Wenn man an Zeiten denkt, wo Ritter noch durchs Land oder in andere Länder gezogen sind, dann waren sie teilweise über mehrere Jahr weg. Also war das mit dem Jahr wohl wohl immer nur das Ziel, aber nie wirklich ein Muss.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Punktedieb hat geschrieben:Dass eine Verlobung ein Heiratsversprechen ist, kenne ich auch. Dass man aber innerhalb eines Jahres dann auch heiraten muss, ist mir neu.

Schau mal auf diese Seite hier klick dort steht auch, dass es früher üblich war, dass man eben nach einem Jahr heiratet.

So weit mir bekannt ist, konnte man früher auch, wenn einer die Verlobung gelöst hat, rechtliche Anspruche an den anderen stellen. Da ging es von diesem Heiratsversprechen bis zu den Geschenken, was Streitpunkt sein konnte und da hatten die Gerichte auch noch wegen einer Verlobung zu tun.

Punktedieb hat geschrieben:Wobei mein Ex-Mann und ich auch fünf Jahre verlobt sind, bis er sich dann zu einem echten Heiratsantrag durchgerungen hat.

Habt ihr euch dann verlobt aus einer Laune raus? Eigentlich ist doch die Verlobung nach einem Heiratsantrag und wenn der andere diesen Antrag annimmt. Aber wenn ihr schon 5 Jahre vor dem Antrag verlobt wart, wie kann ich das verstehen. Man feiert doch keine Verlobung, wenn keiner gefragt hat, ob man heiratet.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich finde auch, das man sich erst dann verloben sollte, wenn man auch in näherer Zeit Heiraten möchte, sonst ist die Verlobung doch wirklich Sinnlos. Denn um eine Lebensgemeinschaft zu führen, braucht man ja nicht verlobt zu sein. Zwischen meiner Verlobung und der Hochzeit lagen nur circa sechs Monate. Denke wenn der Wille von beiden wirklich da ist zu Heiraten, dann wird es nicht so lange dauern.

» laraluca » Beiträge: 1068 » Talkpoints: 9,76 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


@Diamante: Was du meinst mit den Ansprüchen bei der Lösung einer Verlobung, ist das sogenannte Kranzgeld. Denn eine sitzengelassene junge Frau war halt früher schwerer wieder an den Mann zu bringen. Aber das was eben früher üblich war, war auch kein Gesetz, was man einhalten musste. Man kann es eher als Tradition ansehen, von der man eben nur selten abgewichen ist.

Unsere Verlobung war damals keine Laune, sondern schon reiflich überlegt. Allerdings ohne direkten Heiratsantrag, sondern eine gemeinsame Entscheidung. Warum es dann noch fünf Jahre gedauert hat, bis der echte Antrag kam, weiß ich nicht und will es auch heute gar nicht mehr wissen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich finde es nicht schlimm länger verlobt zu sein und bin es auch. Für mich ist es auf jeden Fall ein Versprechen auf eine Heirat und die ist auch schon im Plan, nur hat immer das Geld gefehlt und musste auch erst mal erarbeitet werden und noch erarbeitet werden. Wenn man seine Traumhochzeit haben will, dann kostet es nun mal, dennoch ist es doch schön, dass man das eben beschließt und schon mal die Frage der Fragen stellt.

Ich denke, dass man sich eben auch mit dieser Frage verspricht, dass man länger zusammen ist und deswegen kann man es auch fragen und dann noch eine Weile verlobt sein. Ich bin nun 4 Jahre verlobt. Gefragt wurde ich an dem ersten Jahrestag, als mein Partner dann auch mit mir eine Fernbeziehung führen musste als Zeichen, dass ich ihm sehr wichtig bin. Es stand fest, dass wir ein Leben zusammen verbringen wollen und die Hochzeit eben erst später stattfinden kann. Wir werden sehr viele Gäste haben und da ist es eben auch nicht günstig, als Student und Schülerin muss man das erst mal zusammen bekommen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Gegen ein oder zwei Jahre Verlobungszeit ist meiner Meinung nach nichts einzuwenden, aber ab einer bestimmten Grenze hört sich das in meinen Ohren ziemlich seltsam an. Ein Bekannter von mir, mit dem ich in der Oberstufe zu tun hatte, hat sich in der Oberstufe verlobt, das war an einem Neujahrstag. Der ist mittlerweile fast 7 oder 8 Jahre verlobt und es ist keine Hochzeit in Sicht. Durch seine Erzählungen habe ich ehrlich gesagt nicht den Eindruck gehabt, dass der Antrag von ihm ernst gemeint war. Dem Antrag voraus ging nämlich eine Wette ("Wetten, du traust dich nicht...") und sowas finde ich absolut kindisch.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich könnte mir gut vorstellen, dass für manche eine Verlobung überhaupt kein Heiratsversprechen mehr ist. Wenn man fünf Jahre verlobt ist und dann erst einen Heiratsantrag macht oder bekommt ist das doch eindeutig der Fall, denn eigentlich kenne ich es so, dass man nach dem Heiratsantrag als verlobt gilt und nicht, dass man sich zusammen mit seinem Partner einfach zu Verlobten erklärt.

In diesen Fällen bedeutet eine Verlobung dann einfach ein Treueversprechen, ohne, dass man einen Vertrag mit dem Staat oder der Kirche abschließen muss. Eigentlich finde ich das ganz schön, weil es viel persönlicher und aufrichtiger ist und wirklich nur die Menschen betrifft, die sich verloben. Ich persönlich würde das dann aber nicht als Verlobung bezeichnen, eben weil der Begriff eigentlich anders definiert ist und von vielen auch anders verstanden wird. Aber wenn sich andere gerne als verlobt bezeichnen wollen, warum nicht? Ich würde denen sicher nicht sagen, dass sie bald mal heiraten sollten.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich war eigentlich in dem Sinne nie verlobt. Mein Mann hatte mir damals recht schnell einen Heiratsantrag gemacht und kein halbes Jahr später waren wir dann auch verheiratet. In dem Sinne wären wir also 6 Monate lang verlobt gewesen, aber ich habe das irgendwie nie so empfunden und wir hatten auch keine Verlobungsringe oder eine Party, wie es bei vielen mittlerweile auch üblich ist. Wir haben uns damals gleich die Eheringe gekauft. Ich kenne viele Paare, die sich verlobt haben und Jahre später immer noch nicht verheiratet sind. Warum man diese Verlobung als bedeutend erlebt, habe ich noch nie verstanden, wenn ich ehrlich bin. Wahrscheinlich fühlt man sich einfach näher, wenn man den Partner als Verlobten und nicht mehr "nur" als Freund bezeichnen kann.

Ich kenne das eigentlich auch nur so, dass man nach einer Verlobung innerhalb eines Jahres heiraten sollte. Das scheint mittlerweile aber auch total veraltet zu sein, denn ich kenne kaum einen, der diese Jahresfrist noch einhält. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man sich nur verloben sollte, wenn man auch in naher Zukunft vorhat zu heiraten. Im Prinzip muss gar keine Verlobung sein, aber das sieht jeder auch anders. Einfach nur als Verlobte zu gelten, wobei man niemals vor hat zu heiraten ist wirklich total seltsam. Ich meine, man muss ja wirklich nicht heiraten, aber dann sollte man auch die Verlobung sein lassen, denn das eine ist ohne das andere eben total bedeutungslos.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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