Baby nur aus kosmetischen Gründen operieren lassen?
Eine Freundin von mir hat vor 2 Monaten ihr Baby bekommen. Schon gleich nach der Geburt fiel die etwas ungewöhnliche Kopfform auf. Die Kleine hat einen länglichen Kopf, was darauf zurückzuführen ist, dass eine der Schädelnähte schon verknöchert ist. Dadurch wächst der Schädel etwas in die Länge. Es ist jetzt nicht massiv, aber es fällt schon auf und wird wohl auch noch ein wenig extremer werden. Umgangssprachlich spricht man wohl von einem Bananenkopf.
Laut Aussage des Krankenhauses, welches ihn untersucht hat, ist eine Operation kein Muss, weil das Gehirn noch genügend Platz hat, sich auszudehnen. Es handelt sich wohl eher um ein kosmetisches Problem, da die Schädelform schon ein wenig entstellt und das Kind dann möglicherweise auch gehänselt wird. Meine Freundin muss nun entscheiden, ob sie eine Kopf-OP durchführen lässt oder nicht. Was würdet ihr an ihrer Stelle tun? So eine Kopf-Operation stelle ich mich echt schlimm vor, gerade bei so kleinen Würmchen. Ich hätte da echt Bedenken, dass etwas passiert. Zwingend notwendig ist die Operation ja nicht, aber ich würde auch nicht wollen, dass mein Kind mir später mal Vorwürfe bezüglich seiner Kopfform macht.
Ich finde, dass es bei der ganzen Fragestellung schwierig ist, eine Entscheidung zu treffen, ohne wirklich alle dafür notwendigen Details zu kennen. Ich hätte auf Anhieb folgende Fragen: Wäre die Kopfform auch später noch, also beispielsweise im Jugend- oder Erwachsenenalter, noch korrigierbar? Wäre dies gefährlich, oder zumindest gefährlicher, als wenn man den Eingriff bereits im Säuglingsalter durchführen würde? Und wie gefährlich ist dieser Eingriff überhaupt?
Sollte er nämlich sehr gefährlich sein, dann sind meines Erachtens kosmetische Bedenken völlig zweitrangig. Ja, möglicherweise sieht das Kind dann später eben ungewöhnlich aus, vielleicht wird es sogar Opfer von Hänseleien, wobei ich finde, dass man hier die Schuld eher bei den Mobbern suchen sollte. Und die mobben sowieso, wenn sie mobben wollen. Wenn keine ungewöhnliche Kopfform der Grund sein kann, dann suchen sie sich eben irgendetwas Anderes. Aber wie dem auch sei, Mobbing hin oder her, wenn die kosmetische Korrektur wirklich gefährlich ist und schwerwiegende Komplikationen auslösen kann, dann sollte man erst an die Gesundheit denken, und Schönheitsfragen eher aus dem Weg räumen.
Und falls der Eingriff auch noch problemlos in einem höheren Alter möglich sein sollte, dann würde ich dazu raten, auch noch eine Weile damit zu warten. So lange nämlich, bis das Kind selber entscheiden kann, ob es einen Eingriff möchte, oder nicht. Denn letztendlich ist es ja der Körper des Kindes und es selbst hat noch das größte Recht darauf, zu entscheiden, was mit seinem Körper passiert. Davon abrücken sollte man möglicherweise nur, wenn der Eingriff eben wirklich nur in einem Alter möglich ist, in dem das Kind noch nicht selber entscheidungsfähig ist.
Stimmt, diese Informationen hätte ich auch noch geben müssen. Also die Operation ist wohl nur bis zum 6. Lebensmonat durchführbar. Sonst sind die Schädelplatten so verknöchert, dass eine Korrektur nicht mehr möglich ist. Der Schädel wächst dann in die Länge und kann dann später auch nicht mehr korrigiert werden, da es eben ein Knochen ist. Die Operation ist laut Ärzten absolute Routine, weil das in letzter Zeit wohl öfter vorkommt, allerdings kann immer etwas passieren. Das kann man ja nie voraussagen und eine Schädel-OP, bei der die Schädeldecke eines Säuglings geöffnet wird, hört sich für mich wirklich ganz furchtbar an. Alleine die Schmerzen, die der kleine Wurm danach haben muss.
Ich bin auch echt froh, dass ich so etwas nicht entscheiden muss, denn ich wüsste echt nicht, was ich da machen sollte. Ich hätte automatisch immer das Gefühl, dass ich die falsche Entscheidung getroffen habe, egal welche es nun letztendlich ist. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, wenn man sich für die OP entscheidet und dann etwas schief geht. Da würde echt eine ganze Welt zusammenbrechen.
Da muss ich schon wieder sagen, dass ich froh bin, dass ich zwei "normale", gesunde Kinder habe, denn ich möchte so etwas auch nicht entscheiden müssen. Die armen Eltern. Das ist echt total schwierig und schon fast grausam. Klar kann eine solche Operation gut ausgehen und man ist danach froh, diese Entscheidung getroffen zu haben, um dem Kind ein normales Leben ohne Hänseleien zu ermöglichen, aber hat man dann zur Operation zugestimmt und geht dann etwas schief, wird man seines Lebens nicht mehr froh, würde ich einmal vermuten.
Wie man es drehen will, es ist eine sehr schwierige Entscheidung, die zudem kaum Aufschub duldet, nachdem diese Operation nur über einen begrenzten Zeitraum möglich ist.
Ich finde das auch ganz furchtbar, denn sie haben ja wirklich nicht mehr lange Zeit, sich zu entscheiden. Das macht die ganze Sache ja noch schlimmer. Meine Freundin schläft seit der Diagnose überhaupt nicht mehr und hat schon fast 10 Kilogramm abgenommen. Ich kann ihr da wirklich nichts raten, denn für mich wäre diese Situation einfach nicht aushaltbar. Ich bin daher auch dankbar, dass meine Kleinen gesund sind und ich nicht in die Lage komme, so eine Entscheidung treffen zu müssen.
Da kann ich deine Freundin echt komplett verstehen. Ich könnte vermutlich auch nicht mehr ruhig schlafen und viel essen, wenn ich das Schicksal meines Kindes so in der Hand hätte wie sie es gerade hat.
Dass du ihr nichts raten kannst, ist eigentlich selbstverständlich, denn du kannst nicht über das Schicksal ihres Kindes entscheiden. Zudem finde ich es richtig schwierig als Außenstehender, was du als Freundin auch bist, etwas zu entscheiden. Du siehst es nicht ganz so emotional wie sie und zudem ist es eben doch nicht dein eigenes Kind. Bei eigenen Kindern sind solche Entscheidungen zu treffen sehr viel härter wie wenn es jetzt um ein fremdes Kind geht.
Ich glaube, wenngleich mir das schwerfallen würde, würde ich die OP wohl durchführen lassen, denn wenn die Kopfform sich ja sogar noch "verschlimmern" kann und das Ganze dann "irreparabel" ist, müsste sie sich unter Umständen ein Leben lang Vorwürfe machen, wenn das Kind gehänselt wird bzw. später in der Pubertät darunter leidet.
Auf der anderen Seite würde ich mich als Mutter schon mies fühlen bei einer Operation, für die rein medizinisch gar keine Indikation besteht. Aber ich würde mir halt dann vor Augen halten, dass es darum geht, wie das Kind später aussieht. Da es ein Mädchen ist, finde ich das sogar noch etwas bedenklicher, denn da steht ja im Teenageralter das Aussehen dann besonders im Vordergrund. Die Entscheidung muss sie letztendlich selbst treffen, ich bin froh, dass ich nicht in ihrer Haut stecke, würde mich wohl aber obwohl es sich schrecklich anhört - Öffnung der Schädeldecke, die Vorstellung alleine finde ich furchtbar - vermutlich dennoch dafür entscheiden, da sonst "der Zug abgefahren" ist.
Das ist eine wirklich schwere Frage. Natürlich gibt es auf der einen Seite die Risiken einer OP, die natürlich keine Mutter eingehen möchte, auf der anderen Seite, dass was du auch schon beschrieben hast, möchte man auch nicht, dass das Kind später gehänselt wird.
Ich persönlich, würde denke ich die OP durchführen lassen, denn ich meine, das wenn es umso früher passiert, hat das Kind vermutlich am wenigsten Angst, oder bekommt am wenigsten davon mit, und ich denke dass das Kind es einem später danken wird. Andererseits, wenn bei der Operation etwas passiert, wird man sich das nie verzeihen. Vermutlich wird die Entscheidung vereinfacht, wenn man weiß, wie häufig diese Operation durchgeführt wird, und wie hoch die Risiken sind.
Eine 100% Meinung habe ich deshalb gar nicht, was meine Meinung betrifft.
Eine meiner Töchter ist ja mit einer großflächigen Pigmentstörung auf die Welt gekommen. Diese beginnt am Unterarm und reicht bis zum Oberkörper. Wenn es nach meiner ehemaligen Schwiegermutter gegangen wäre, hätte ich sie als Baby gleich einer Laserbehandlung aussetzen sollen. Nun wird sie bald elf Jahre und bis auf gelegentliche Fragen dazu, gibt es keine Probleme. Als die beiden Mädels noch Babys waren habe ich immer gesagt, dass wir das "bestellt" hätten um sie zu unterscheiden.
Aus meiner Sicht sollte man danach entscheiden, was wirklich medizinisch notwendig ist oder was reine Gründe für eine vermeintlich schönere Optik sind. Gerade hier wird mehr oder weniger am Gehirn operiert. Und selbst bei angeblichen Routineeingriffen kann viel schief gehen. Will man es als Mutter wirklich verantworten, dass das eigene Kind ernste Folgen davon trägt nur damit es danach eventuell schöner aussieht?
Es kann bei jeder Operation zu Komplikationen kommen, selbst wenn man sich nur die Weisheitszähne entfernen lässt bekommt man eine Liste mit allen möglichen Risiken und Nebenwirkungen vorgelegt. Natürlich trifft man als erwachsener Mensch die Entscheidung das Risiko einzugehen selber, während ein Baby das nicht kann, aber in dem Fall steht das geringe Risiko der Operation der Gewissheit gegenüber, dass das Kind später mal ziemlich komisch aussehen wird. Nebenbei bemerkt frage ich mich, warum du das arme Kind als "Wurm" bezeichnest, so eklig wird es doch hoffentlich nicht aussehen, trotz komischer Kopfform. Ich wollte jedenfalls keinem Kind erklären müssen, dass es deshalb gehänselt wird und sich hässlich findet, weil ich nichts dagegen unternommen habe obwohl ich das gekonnt hätte.
Teilweise finde ich die Argumente hier auch sehr egoistisch, weil sie sich nicht mit dem befassen, was für das Kind besser ist. Die Mutter leidet, für die Mutter würde eine Welt zusammenbrechen und so weiter. Auch das Argument, dass das Kind Schmerzen haben könnte, betrifft eher die Mutter als das Kind. In dem Alter vergisst man Schmerzen ja sehr schnell wieder, die Mutter wird sich mit Sicherheit wesentlich länger an ein schreiendes Kind erinnern.
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