Sollte man sich nach der Geburt mehrere Wochen lang schonen?
Laut meiner Hebamme sollte man sich nach der Geburt so lange wie möglich schonen und am besten die meiste Zeit im Bett verbringen. Für mich ist das quasi unmöglich, weil mir daheim die Decke auf den Kopf fallen würde. Ich bin also schon recht schnell wieder mobil gewesen, da es mir körperlich auch sehr gut ging. Zudem muss ich meinen Sohn auch täglich in den Kindergarten bringen und ihn dort auch wieder abholen, so dass ich gar nicht daheim bleiben könnte. Die Zwillinge werden dann natürlich im Kinderwagen mitgenommen.
Meiner Meinung nach kommt es auch immer darauf an, wie die Geburt verlaufen ist. Bei einem Kaiserschnitt ist man wohl länger außer Gefecht gesetzt als bei einer spontanen Geburt. Ich würde nun gerne wissen, wie lange ich euch nach der Geburt eurer Kinder geschont habt. Habt ihr auch die meiste Zeit im Bett verbracht oder war euch das zu langweilig? Habt ihr recht schnell die meisten Dinge im Haushalt wieder selbst erledigt oder hattet ihr mehrere Wochen lang Hilfe?
Das hängt sogar definitiv von der Geburt an sich ab. Schon allein davon, ob es eine Sectio war oder eine Spontangeburt und da ist es dann auch entscheidend, wie schwer die Geburt war, ob man genäht wurde und und und. Eigentlich ist man immer dafür, das die Wöchnerinnen möglichst früh wieder mobilisiert werden. Klar, ohne Belastung möglichst, aber sie sollen schon nicht nur im Bett liegen, wenn sie sich bewegen können.
Und mal ganz ehrlich: wie soll eine frisch gebackene Mama bitte den ganzen Tag im Bett liegen können? Man kann ja nicht davon ausgehen, das jeder jemanden hat, der sich um das Baby kümmert. Man soll halt schon langsamer machen, sich keinen Stress machen und wenn man Wunden hat, die Stelle nicht belasten. Und natürlich sollte man die Rückbildungsgymnastik machen.
Die Fenster putzen oder anderweitig ganz viel rum rennen sollte man nicht in der ersten Zeit, aber leichte Tätigkeiten kann man natürlich schon machen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Hebamme diesen Rat gibt. Denn das ist völlig wirklichkeitsfremd. Man muss doch für das Kind sorgen und kann nicht den ganzen Tag im Bett bleiben. Im Normalfall ist ja tagsüber niemand sonst da, der das übernimmt. Auch ältere Geschwister müssen versorgt werden. Die Natur hat nicht vorgesehen, dass man nach der Geburt wochenlang im Bett bleibt, auch wenn diese Zeit Wochenbett heißt. Nach einer normalen Geburt hat man als Mutter ungeahnte Kräfte, sonst könnte man einen Säugling, der nachts alle drei Stunden aufwacht, gar nicht ertragen.
Normalerweise sagt man durchaus, dass man sich nach der Geburt eines Kindes schonen soll. Dabei ist es sogar nahezu egal, ob man eins oder zwei Kinder geboren hat. Natürlich ist es bei einem Kind nicht „so dramatisch“ wie bei Zwillingen oder gar Drillingen. Man sagt daher schon, dass man sich schonen sollte, aber eben nicht jede Mutter kann dies tun.
Meine Mutter ist am zweiten Tag sofort nach Hause gekommen und hatte nie eine Hebamme. Wir leben, alles ist in Ordnung und sie musste alles alleine machen, weil mein Erzeuger sich ohnehin eher mäßig darum bemühte sich um uns zu kümmern. Am Ende war ich die jenige, die dann auch mal Pampers gewechselt hat und Lebensmittel gekocht hat.
Ich denke, dass man dies als Mutter sehr wohl selber entscheiden sollte, ob man sich die nötige Ruhe gönnen möchte oder gar kann.
Meine Zwillinge waren damals ein Kaiserschnitt und ich war froh, dass ich elf Tage im Krankenhaus mehr oder weniger viel Ruhe genießen konnte. Wieder zu Hause war ich abends gegen 20 Uhr so kaputt, dass ich wirklich ins Bett gefallen bin. Der Alltag holt einen doch schnell ein und den Stress hat man als Mutter auch, wenn der Vater die ersten Wochen noch zu Hause bleiben kann.
Auch wenn es einem vermeintlich gut geht, sollte man vorsichtig sein. Immerhin ist meine Ex-Schwiegermutter zwei Tage nach der Entlassung aus dem Krankenhaus mit hohem Fieber zusammen gebrochen. Und da war nur ein Kind zu versorgen. So ganz sinnfrei ist der Rat nicht, dass man sich so viel wie möglich schonen sollte.
Selbst dann gerne ältere Leute argumentieren, dass man früher die Kinder so nebenbei auf dem Feld bekommen hat. Dann sollte man aber auch mal die Statistiken anschauen wie viele junge Mütter dann auch noch im sogenannten Kindbett gestorben sind.
Also der Rat dass man die Zeit im Bett verbringen soll ist doch eher seltsam, das habe ich bei keiner meiner beiden Geburten gehört. Und ich hatte auch eine Hebamme. Es hängt sicher von der Geburt ab wie sie war. Nach meiner ersten Geburt wo ich einen Kaiserschnitt hatte bin ich nach 10 Tagen vom Krankenhaus nach Hause und habe von dort an alles selber gemacht. Da war nichts mit Hilfe oder schonen, warum auch? Mir ging es gut. Beim Kaiserschnitt vor einem knappen Jahr sah es ein wenig anders aus. Ich ging zwar nach vier Tagen heim und mir ging es super und habe auch alles gemacht aber dadurch ich dann eine Infektion der Kaiserschnittnarbe hatte und noch zweimal operiert werden musste bin ich dann doch länger außer Gefecht gewesen. Allerdings bin ich auch nicht nur im Bett gelegen sondern habe den Haushalt und das größere Kind auch versorgt.
Ich finde das total überholt. Klar, wenn man eine Risikoschwangerschaft hat und aus gesundheitlichen Gründen jedwede sportliche Betätigung oder auch nur alltägliche Anstrengungen frühzeitige Wehen auslösen können, dann ist das etwas Anderes.
Umgekehrt ist es aber so, dass wenn man eine normale Schwangerschaft durchlebt eher gut ist, wenn man sich bewegt. Gerade, wenn man bereits ein Kind hat, ist das ja auch unvermeidbar. Wie soll man sonst den Alltag auch bewältigen? Und es schadet im Normalfall ja dem Baby auch gar nicht, wenn man sich viel bewegt und viel an der frischen Luft ist, im Gegenteil, in meinem Fall war es so, dass das Baby eher ruhig und entspannt war und dann umgekehrt protestiert hat, wenn ich mich mal hinlegen wollte, indem es dann angefangen hat, im Bauch herumzutoben.
Es gibt ja auch nicht umsonst Schwangerschaftsgymnastik. Das ist zwar kein Hochleistungssport, aber viel bewegen tut man sich da schon. Wenn man gut in Form ist, finde ich, lässt sich auch eine anstrengende Geburt besser verkraften, liegt man wochenlang im Bett, erschlafft die Muskulatur ja eher, also förderlich finde ich das nicht.
Ich für meinen Fall habe sogar noch Tage vor der Entbindung gejoggt oder bin stundenlang in der Stadt herumgelaufen, ich bin sonst eher unsportlich, aber ich wollte, dass das Baby endlich herauskommt, da ich auf keinen Fall über Termin sein wollte. Daher war ich sehr aktiv, habe mich aber auch sehr fit gefühlt im letzten Drittel der Schwangerschaft, was eigentlich auch normal ist, da das Becken sich gesenkt hatte.
@netti78: Du verwechselt jetzt aber die Zeiträume. Hier geht es um die Schonung nach der Geburt. Und wenn man nach der Entbindung dann gleich sehr viel Stress hat, dann kann es eben auch gesundheitliche Folgen für die Mutter haben. Wobei ich auch nicht die Ansicht vertrete, dass man nun über Wochen nur im Bett liegen sollte.
Aber es ist eben wesentlich besser, wenn man versucht so viel wie möglich an Stress zu vermeiden. Da kann man Großeltern mit einbinden, die, wie bei MeLG. eben auch mal das größere Geschwisterkind betreuen können. Doch viel wichtiger ist es, wenn man als junge Mutter auch einfach mal was liegen lässt im Haushalt, was nicht so dringend erledigt werden muss. Diese Zeit sollte man für die eigene Entspannung nutzen.
Ich hatte tatsächlich das "nach" überlesen. Ja, da hat die Hebamme schon Recht, zumindest, dass man versuchen sollte, sich weitgehend zu schonen, allerdings wochenlang im Bett zu verbringen, ist auch übertrieben. Früher war das so, aber da war auch die Sterblichkeitsrate höher und die Bedingungen überhaupt anders.
Ich finde, man sollte sich halt soweit möglich helfen lassen. Mein Vater hat zu der Zeit oft den Großen in den Kindergarten gefahren und wieder abgeholt, das waren aber nur so 2-3 Wochen, danach ging das auch wieder. Und ich hatte wirklich eine schlimme Geburt, Kaiserschnitt mit Harnblasenverletzung.
Ich habe halt auch viel liegen lassen im Haushalt, es ging einfach nicht anders, nur richtiggehend nur bettlägerig zu sein geht finde ich kaum, man muss ja auch wieder irgendwie auf kurz oder lang in den Alltag hineinfinden und einen Weg finden, diesen mit dem Baby und dem Geschwisterkind zu bewältigen, wobei ich auch finde, dass man sich eben immer wieder mal Hilfe von außen holen sollte und nicht zögern sollte, danach zu fragen, da es einfach selbstverständlich ist, dass man sich erst mit der Situation, 2 Kinder versorgen zu müssen, vertraut machen muss, was eben nicht von heute auf morgen geht.
Mein Bruder hat vor einigen Jahren in Kambodscha geheiratet und seine Frau und ihre zwei Kinder dann hierher nach Deutschland geholt. Nun bekommen sie ihr erstes gemeinsames Kind. Meine Schwägerin hatte große Angst vor der Zeit nach der Geburt. Von ihren ersten zwei Geburten in Kambodscha ist sie es gewöhnt, dass sie die ersten vier Wochen im Bett liegen durfte. Um das Baby und eventuelle ältere Geschwisterkinder kümmern sich die Verwandten. Alle paar Stunden wird das Baby zur Mutter gebracht, damit es trinken kann. Aber mehr muss die Mutter nicht tun.
Auf den ersten Blick könnte man das als "kulturellen Unterschied" abstempeln, aber ich denke mal, dass das in so einem armen Land wie Kambodscha durchaus Sinn macht. Die Müttersterblichkeitsrate wird dort noch viel höher sein als in westlichen Ländern. Außerdem ist es in den meisten Familien wirklich umsetzbar, weil sowieso mehrere Generationen unter einem Dach wohnen und so immer jemand da ist, der sich um das Baby kümmern und jemand, der die Aufgaben der Mutter übernehmen kann.
Anfangs sah es so aus, als könnte sich mein Bruder nicht freinehmen nach der Geburt, weil er gerade erst einen neuen Job angefangen hat und noch in der Probezeit ist. Aber nun bekommt er doch zwei Wochen frei. Nach diesen zwei Wochen werde ich anreisen und weitere zwei Wochen dort sein. So kann meine Schwägerin tatsächlich vier Wochen im Bett bleiben.
Ich hatte das eigentlich angeboten, weil ich dachte, es wäre wirklich nötig, dass ich direkt nach der Geburt für sie und die großen Kinder da bin. Nun finde ich eigentlich, dass die zwei Wochen, die der Vater zuhause bleiben kann, ausreichen sollten. Aber gut, ich habe es zugesagt und was nötig ist, müssen die beiden selber entscheiden.
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