Zum Nachdenken ziellos in der Wohnung herumwandern?

Wenn ich nachdenke, habe ich den Drang, mich zu bewegen. Wenn ich still sitze, habe ich weniger Ideen, als wenn ich herumgehe. So kommt es öfters vor, dass ich zum Denken scheinbar ziellos in der Wohnung herumwandere. Meine Kinder hat das immer ziemlich irritiert, weil es so aussah, als wüsste ich nicht, wo ich eigentlich hin will.

Müsst ihr euch auch bewegen, wenn ihr über Probleme nachdenkt oder Inspirationen braucht? Wandert ihr dann auch ziellos in der Gegend herum? Oder könnt ihr nur denken, wenn ihr still sitzt oder liegt, womöglich mit geschlossenen Augen?

Wenn ich tiefgründig über etwas nachdenken muss oder möchte, dann gehe ich meistens joggen. Denn beim Joggen kann ich viel nachdenken und gleichzeitig meine Gefühle rausbringen indem ich mich auspower. Ich brauche dann einfach die Bewegung und manchmal auch durch das Laufen den Körper an die Grenzen bringen, weil ich mich dann nur noch auf mich und das laufen konzentriere und so dass befreiter bin um nachzudenken. Das tue ich dann auch oftmals beim Sport, also beim Badminton, wenn ich Training habe.

Manchmal liege ich aber einfach auch nur auf der Couch bei gedämmten Licht, ohne Fernseher und ohne Radio und denke einfach nach. Dann starre ich die Decke an und brauche Ruhe. Es kommt also immer auch ganz auf meine Stimmung an, aber die Augen schließe ich dabei nicht.

Das kann bei mir schon vorkommen, gerade wenn mich das worüber ich nachdenke nervt oder nervös macht. Auch früher beim Lernen bin ich immer wieder aufgesprungen und herum getigert. Das hat auch was damit zu tun, dass mir die Problemlösungen oft erst einfallen, wenn ich mich mit etwas anderem befasse. Lösungen zu Mathematikaufgaben fielen mir gern immer auf dem Klo ein.

Wenn ich nachdenke, muss ich meist nebenher irgendwas tun, z.B. Bügeln oder Putzen. Dabei kann ich am besten nachdenken und erledige nebenbei noch Hausarbeit, die sowieso erledigt werden müsste. Gestern z.B. habe ich mehrere Stunden gebügelt, nebenbei lief der TV und mir ging unheimlich viel im Kopf herum, worüber ich nachdenken musste.

So still irgendwo sitzen kann ich einfach nicht. Ab und an sitze ich auch vor dem TV mit leicht gedämmtem Licht und denke nach, aber so ganz still könnte ich nicht nachdenken. Ich denke das dies von Mensch zu Mensch verschieden ist. Der Eine braucht die komplette Ruhe und der andere kann einfach nicht still sitzen bleiben und muss sich bewegen oder etwas tun.

Ich habe da gar kein festes Muster. Manchmal, wenn ich über irgendetwas nachdenke, dann laufe ich planlos in der Wohnung herum. Das ist allermeistens der Fall, wenn ich darüber nachdenke, was es zu essen gibt, was ich einkaufe, wo ich anfange aufzuräumen oder wie ich meinen Tag plane. Also bei Dingen, die den Alltag betreffen, neige ich dazu, durch die Wohnung zu rennen.

Bei anderen Dingen, die eher ins Philosophische gehen, also generelle Gedanken über Gott und die Welt oder bei Gedanken, die Inspiration brauchen, beispielsweise für Artikel, die ich schreibe oder wenn ich mich auf ein Gespräch vorbereite, dann laufe ich lieber draußen herum. Natur, Vogelgezwitscher, Wassergeplätscher und solche Dinge sind da etwas, was mir beim Nachdenken hilft. Auch dann laufe ich ohne richtiges Ziel los, wohin die Beine mich eben tragen.

Wenn ich über Vergangenes nachdenke, also irgendwie in Erinnerungen schwelge oder versuche, mich an etwas bestimmtes zu erinnern, dann sitze oder liege ich meistens mit geschlossenen Augen und konzentriere mich auf die Sache. Das ist etwas, was ich tatsächlich nicht im Laufen kann, keine Ahnung, woran das liegt.

Und meine wohl schrägste Angewohnheit, über etwas nachzudenken, kommt zum Vorschein, wenn ich arbeite. Wenn ich beispielsweise eine schwierige Klageschrift verfasse oder wissenschaftliche Texte bezüglich meiner Arbeit schreiben muss, die mir nicht leicht von der Hand gehen und wo ich wirklich scharf nachdenken und mit mir selber diskutieren muss, dann gehe ich dafür am liebsten auf's Klo oder unter die Dusche. Aber das auch wirklich nur, wenn es mit der Arbeit zu tun hat. Das kann man jetzt interpretieren, wie man möchte.

Wenn ich wirklich ernsthaft nachdenke, dann wandere ich durchaus ziellos durch die Wohnung. Manchmal bekomme ich im Gehen die besten Ideen und kann vielleicht sogar einen Lösungsansatz für ein größeres Problem entwickeln. Aber ich kann auch wunderbar nachdenken, wenn ich mich einfach mit hinter dem Kopf verschränkten Armen aufs Bett fallen lasse und ins Leere starre. Bei mir gibt es also kein festgefahrenes Muster beim Nachdenken.

Bei mir ist es überhaupt nicht so, dass ich zum Nachdenken in der Wohnung herum laufe. Immerhin kann ich mich einfach nicht richtig konzentrieren, wenn ich mich beim Nachdenken bewege. Stattdessen muss ich dann einfach still sitzen bleiben und am besten noch die Augen dazu schließen. Auf diese Weise kann ich am besten denken und ich darf dann dabei eben auch nicht gestört werden. Ich muss die Gelegenheit bekommen, in meinen Gedanken zu versinken und das funktioniert sehr gut, wenn ich mich dabei hinsetze und den Kopf in die Hände nehme.

Beim Herumlaufen werde ich viel zu sehr abgelenkt. Immerhin gibt es in der Wohnung viel zu entdecken und ich merke dann immer gleich, wie meine Gedanken abschweifen und ich plötzlich ganz vergesse, dass ich eigentlich nachdenken wollte. Von daher ist das keine Option für mich und ich habe dann eigentlich auch gar keine Lust, mich zu bewegen.

Da ich noch bei meinen Eltern wohne, wären sie sicherlich irritiert darüber, wenn ich ständig ziellos in der Wohnung herum laufen würde. Sicherlich würden sie mich dann auch darauf ansprechen, was ich denn machen würde. Dabei könnte ich mich dann jedoch auch nichts mehr aufs Nachdenken konzentrieren und von daher mache ich so etwas generell nicht.

Nein, ich wandere nicht ziellos in der Gegend umher. Dieses Herumlaufen ohne Ziel und Verstand ist etwas, was mich total nervt, wo ich verrückt werden könnte. Wenn ich überlege, mache ich das im Ruhezustand, dann werde ich nicht abgelenkt, als wenn ich herumlaufen würde. Ich kann dann besser nachdenken und mir fallen bessere Gedanken zu.

Wenn ich nachdenke, dann laufe ich eigentlich gar nicht in der Wohnung herum, stattdessen setze ich mich auf die Toilette, dusche oder liege im Bett, da kann ich eigentlich am besten nachdenken. Es spielt bei mir eigentlich keine Rolle, ob ich die Augen geschlossen oder offen habe beim Nachdenken, glaube ich. Soweit ich mich selbst beobachtet habe, da ich noch nie bewusst darauf geachtet habe, was ich beim Nachdenken eigentlich mache. Einige Menschen sagen mir, dass ich beim Nachdenken wegschaue und total abwesend wirke, das kann durchaus sein.

Wenn ich alleine laufe, wie zum Beispiel wenn ich eben 30 Minuten zur Bushaltestelle laufe, dann denke ich auch nach, obwohl ich eben unterwegs oder in Bewegung bin, aber wirklich durch die Wohnung laufen beim Nachdenken tue ich nicht. Dabei muss ich aber auch sagen, dass ich es gar nicht so ungewöhnlich finde, wenn man beim Nachdenken durch die Wohnung läuft, da hat jeder Mensch ein anderes Ritual und das ist auch völlig okay. Wenn meine Mutter beim Nachdenken durch die Wohnung laufen würde, dann hätte ich mich schon irgendwann daran gewöhnt.