Wer kauft Kredite von Privatleuten ein und warum?

Neulich habe ich einen Film gesehen, da hat ein Unternehmer von Privatleuten Kredite aufgekauft, die diese nicht mehr bezahlen konnten. Den Film habe ich weder von Anfang an gesehen, noch habe ich ihn zu Ende gesehen und habe mich dann doch gefragt, wer Kredite von Privatleuten kauft, die die Privatleute gar nicht mehr bedienen können. Was ist so rentabel daran Kredite aufzukaufen? Die Kreditnehmer müssen den Kredit jetzt dann an den Unternehmer zahlen und nicht mehr an den, wo sie den Kredit aufgenommen haben. Ist das richtig?

Ich denke, dass du es etwas verwirrend ausdrückst. Ein Unternehmer, beziehungsweise neuer Schuldner kauft die Schulden, oder auch Forderungen nicht von den Privatleuten, sondern von der Bank, oder dem aktuellen Kreditgläubiger. Der Gedanke dahinter ist eigentlich recht einfach. Das Geld muss jetzt nicht an die Bank, sondern an den Unternehmer zurück gezahlt werden.

Da der Schuldner aber bereits in Verzug ist, kann er die Zahlungen eventuell nicht rechtzeitig leisten, oder kommt mit der Höhe der Raten nicht zurecht. Der neue Gläubiger, also der Unternehmer, kann aber Ratenhöhe und gegebenenfalls Laufzeit flexibel anpassen, so dass der Schuldner in der Lage ist seine Schulden zurück zu zahlen, wenn es auch ein wenig länger dauert.

Warum das Unternehmen machen beruht darauf, dass der Schuldner ohnehin im Verzug ist, für den Kreditgeber, also die Bank, kann es interessanter sein den Kredit günstiger weiter zu verkaufen und somit direkt das Geld zu bekommen, als eventuell jahrelang zu warten, wann das Geld endlich zurück gezahlt wird.

Außerdem hat es dann den großen Vorteil, dass es der Bank egal ist, ob der Schuldner das Geld überhaupt zurück bezahlt, denn sie hat ja schließlich das Geld bereits vom Unternehmer bekommen. Beispielsweise hat also die Bank eine Forderung in Höhe von 10.000 Euro gegenüber einem Kunden, ist sich aber sicher, dass dieser den Betrag nicht zurück bezahlt.

Sie verkauft diese Forderung über 10.000 Euro also an ein Unternehmen weiter und erhält dafür 9.000 Euro. Nun muss der Kunde trotzdem noch seine 10.000 Euro zurück zahlen, aber an das Unternehmen und nicht mehr an die Bank, denn diese kann kein Geld mehr fordern, hat also mit dem ganzen Kredit nichts mehr zu tun.

Von nun an ist es das Problem des Unternehmens, ob der Kunde das Geld zurück zahlt und wie schnell er das tut. Üblich ist dieses Modell eher in Amerika, besonders da dort Forderungen häufiger weiter verkauft werden und zum Teil sogar zu Paketen gebündelt werden, so dass am Ende eigentlich niemand mehr weiß, was für Forderungen enthalten sind.

Das Risiko wird somit eigentlich nicht mehr überschaubar, aber solang jemand sich davon Gewinne verspricht wird es immer einen weiteren Käufer geben. Ich hoffe ich konnte dir deine Frage beantworten.

Das betreffende Unternehmen muss sich natürlich auch erst einmal die gewissen Privatleute genau anschauen, denn es gibt ja schließlich auch die private Insolvenz bei privaten Schulden. Diese so genannten schlechten Kredite kann und wird kein Unternehmer aufkaufen, denn er bekommt daraus kein Geld.

Er kann nur Kredite mit den so genannten kurzfristigen Engpässen aufkaufen, denn es müssen ja wieder ganz normal Raten pünktlich gezahlt werden. Meist sind diese Unternehmer Finanzvermittler und bieten daher auch noch eine Bandbreite von Finanzprodukten an. Damit verdienen sie dann schließlich ihr Geld.