Gibt es in euren Augen auch überbezahlte Berufe?

vom 18.11.2013, 19:30 Uhr

Geld kann man nicht genug verdienen und diejenigen, die viel Geld verdienen sehen es sicher nicht so, dass sie zu viel Geld verdienen. Aber gibt es in euren Augen auch Beruft, die völlig überbezahlt sind? Welche Berufe sind es? Kennt ihr Menschen, die in überbezahlten Berufen arbeiten und sehen diese Menschen es genauso? Denkt ihr, dass ihr vielleicht in einem überbezahlten Beruf arbeiten? Wann ist ein Beruf für euch ein überbezahlter Beruf?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Politiker würde mir da sehr spontan einfallen. Einige verdienen ca. 10.000 Euro pro Monat und ich denke, das ist wahrlich überbezahlt. Zudem gibt es ja nahezu auf alles einen Bonus und sei es nur ein Diätzuschlag. Ich denke man sollte bei Politikern wirklich nach Leistungen bezahlen, denn nicht jeder tut auch genau das, was man für sein Staat/Volk verlangen kann. Doch auch viele Manager verdienen meiner persönlichen Meinung nach zu viel Geld und da geht die Bindung zwischen Kunden ganz einfach flöten. Das merkt man doch daran, dass die Menschen von Geld nicht mehr genug bekommen, auf die Belange der Kunden keinen Wert mehr legen, weil die Kohle ist, ihnen monatlich doch sicher und vieles mehr.

» Glasreinigerin » Beiträge: 1008 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Naja, die meisten, die gut verdienen die haben auch ziemlich viel Verantwortung. Politiker mögen viel verdienen, aber sie setzen sich auch der Öffentlichkeit aus und ganz ehrlich? Das würde ich nicht in Kauf nehmen wollen. Viele Ehen scheitern, man bekommt den Doktortitel abgenommen und und und. Ich weiß nicht, ob das im Verhältnis steht. Und gerade jemand wie die Bundeskanzlerin trägt richtig viel Verantwortung. Da mag das monatliche Nettoeinkommen für viele erst einmal utopisch erscheinen - ich finde es gerechtfertigt für das, was sie leisten muss. Dafür kann jemand wie ich zumindest nachts gut schlafen und muss sich nicht solche Gedanken machen.

Und auch Managern geht es nicht anders. Ein Fehler und es kann gravierende Folgen haben. Die Verantwortung von Ärzten ist sowieso sehr hoch. Gut, Krankenschwestern und -pfleger sollten da entsprechend auch mehr verdienen, aber das ist ein anderes Thema.

Nein, mir fällt niemand ein, der überbezahlt ist, auch wenn es das sicherlich auch gibt. Man muss es eben auch immer von zwei Seiten sehen und nicht nur auf das Geld neidisch sein, sondern muss auch sehen, was die Person dafür leistet und vielleicht auch aufgibt.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Politiker halte ich für ein schlechtes Beispiel, denn die sind eigentlich vergleichsweise unterbezahlt. Schließlich verdienen wirklich gute Leute in der freien Wirtschaft mehr, also macht man Politiker nur aus Idealismus, Machtgier, oder weil man durch "Nebeneinkünfte" dazuverdienen kann. Und die Idealisten sind leider viel zu rar.

Unter den Managern gibt es wirklich viele, die für ihren Job überbezahlt sind. Ein wirklich guter Manager oder ein echter Unternehmer, der tatsächlich noch ein Unternehmen führen kann, kann gar nicht überbezahlt sein. Viele Manager tun dies aber nicht mehr, sondern verwalten nur noch. Sie übernehmen auch nicht wirklich Verantwortung. Während ein Unternehmer noch mit seiner Existenz am Unternehmen hängt, haben die meisten Manager kaum noch einen echten Bezug zum Unternehmen. Dann gibt es in Großkonzernen eine riesige Gruppe an Mitarbeitern im sogenannten "mittleren Management". Dort gibt es viele Leute mit einem hohen sechsstelligen Gehalt, die aber absolut nichts Produktives zum Unternehmenserfolg beitragen.

Ansonsten gibt es viele Jobs in Bereichen, in denen keine echten Werte geschaffen werden, sondern nur Geld verteilt wird. Diesen Bereich braucht die heutige Wirtschaft, er hat aber Ausmaße angenommen, die mehr Schaden anrichten. Und auch dort gibt es viele Leute, die absolut überbezahlt sind.

Aber auch auf der anderen Ende der Skala gibt es meiner Meinung nach überbezahlte Leute. Es gibt eine Menge von ungelernten oder angelernten Produktionshelfern, die aufgrund von Tariflöhnen deutlich mehr verdienen als ein qualifizierter Handwerker, und das bei geringeren Arbeitszeiten (echte 35h-Woche gegen 40h Woche mit unbezahlten Überstunden). Das führt dazu, dass qualifizierte Leute ihren Beruf an den Nagel hängen, um teilweise stumpfsinnige Arbeiten in einer Fabrik auszuüben. Andererseits werden bei den kleinen Zulieferern dieser Tarifunternehmen die Löhne stark gedrückt. Teilweise ist es so, dass ein studierter Naturwissenschaftler in einer kleinen Firma weniger verdient als ein Facharbeiter am Band. Das führt zu einer sehr unfairen Verteilung von Gehältern auf der unteren Ebene.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde, dass viele Hollywoodstars überbezahlt werden. Egal ob man Schauspieler oder Sänger ist. Es gibt Schauspieler, die pro Folge 30.000 Euro und mehr verdienen. Wenn man dann eine Staffel im Jahr dreht und es im Durchschnitt 5 Staffeln gibt, könnte man sich schon fast zur Ruhe setzen. Ich kann auch nicht verstehen, wie man für einen Kinofilm Millionen von Euros verdient. Natürlich ist der Beruf des Schauspielers nicht gerade einfach, man hat wenig Zeit und Privatsphäre, muss die Texte auswendig lernen und jederzeit in seiner Rolle sein, trotzdem finde ich, dass das eine ganz starke Überbezahlung ist.

Genauso ist es bei den Sängern. Viele bemängeln, dass sie durch die ganzen Raubkopien viel weniger Geld einnehmen. Im Gegensatz zu ihnen habe ich aber keine Toilette, die mit Diamanten besetzt ist, keine Villa mit 25 Schlafzimmern oder kann mal eben aus Spaß ein Hotelzimmer zerlegen. Es gibt auch gut bezahlte Synchronsprecher, wie bspw. bei den Simpsons. Die Hauptsprecher verdienen bis zu 300.000 Euro pro Folge. Ich wäre froh, wenn ich das in 5 Jahren verdienen würde.

Es gibt auch noch andere Berufe, die sehr viel Geld abwerfen. Denkt man nur mal an die Ölscheichs, Software-Entwickelt oder Luxuslabels. Natürlich muss es Unterschiede im Einkommen geben, doch manchmal verstehe ich einfach nicht, warum das Geld so im Überfluss vorhanden sein muss, dass man nicht mehr weiß wohin damit.

» eldora » Beiträge: 210 » Talkpoints: 39,01 » Auszeichnung für 100 Beiträge


eldora hat geschrieben:Ich kann auch nicht verstehen, wie man für einen Kinofilm Millionen von Euros verdient.

Ganz einfach in dem durch die Verpflichtung eines wirklich guten Schauspielers das Vielfache wieder eingenommen wird und der Produzent damit mehr Geld verdient, als wenn er jemanden genommen hätte, der nur 1/10 gekostet hätte, aber dann nichts einbringt.

Ich denke grundsätzlich gibt es keine überbezahlten Berufe. Welche sollten das denn sein? In der Unterhaltungsbranche (und dazu zähle ich auch Sport) reguliert Angebot und Nachfrage die Löhne. Ein Fußballer kriegt ja nicht Millionen für das Nichtstun, sondern dafür, dass er am Wochenende Tausende ins Stadion und Millionen vor den Fernseher lockt und dadurch die Vereine sein Gehalt wieder reinkriegen. Bei Schauspielern und Sängern ist das ja auch so. Nur die wirklich erfolgreichen werden damit reich. Die große Masse kann nicht mal davon leben.

Dann gibt es eben auch Banker oder Manager, die zwar oftmals viel verdienen, aber eben auch Verantwortung für große Vermögen oder viele Mitarbeiter tragen. Wenn der Produktionshelfer etwas falsch macht, dann sind vielleicht ein paar Autoteile falsch angebaut und müssen getauscht werden oder in der Schlachterei werden ein paar Schweine entsorgt, aber wenn der Manager eine falsche Entscheidung trifft, kann der ganze Betrieb ins Schlingern geraten mit allen Arbeitsplätzen, die dort vorhanden sind.

Auch Politiker finde ich grundsätzlich nicht überbezahlt. Man sollte da ja auch bedenken, wie viel Stunden diese teilweise arbeiten. Da dürfte kaum ein Politiker mit allem was dazu gehört mit einer 40 Stunden Woche auskommen. Dazu kommt ja auch die Verantwortung, die diese tragen. Auch die Kritik an ihrer Leistung finde ich immer etwas eigenartig. Wie genau soll denn ein Politiker leistungsgerecht bezahlt werden? Also woran macht man Erfolg da abhängig? Auch der Einwand, dass sie nicht das tun, was das Volk verlangt finde ich absurd, da das ja gar nicht ihre Aufgabe ist. Sie sollen das tun, was ihr Gewissen verlangt. Sie vertreten eben nur den Macht- bzw. Regierungsanspruch des Volkes, nicht aber eben zwangsläufig die Meinung eines jeden Wählers.

Sicher gibt es in nahezu jedem Beruf einige Leute, die sehr viel Geld verdienen, oftmals vielleicht auch zu Unrecht, aber wie will man das denn genau aufschlüsseln, was gerecht ist und was nicht? Solange es jemanden gibt, der ein Gehalt bezahlt, was spricht dagegen, wenn es dann einen Gehaltsempfänger gibt, der dieses annimmt? Es steht ja erst einmal grundsätzlich jedem frei auch einen Beruf zu ergreifen, indem man viel verdienen kann. Und wenn es dann eben Berufe gibt, die nicht jeder ausüben kann, weil er nicht über die entsprechenden Qualifikationen oder Voraussetzungen verfügt, spricht das ja erst recht dafür, dass dieser dann besser bezahlt werden sollte.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Politiker sind wirklich ein verdammt schlechtes Beispiel, das fängt schon bei der Tatsache an, dass Politiker keinen 8 Stunden Tag habe und auch nicht unbedingt ein Wochenende und drei Wochen Urlaub am Stück möglichst weit weg sind für die meisten auch nicht drin.

Generell halte ich eh nichts von dieser Neiddebatte, bei der man einfach irgendwelche Menschen als überbezahlt bezeichnet ohne so genau zu wissen, was sie alles in ihrem Beruf leisten müssen. Oder im Falle von Sportlern, wie lange sie ihren Beruf ausüben können. Das wird nämlich auch gerne vergessen, dass Profisportler in relativ jungem Alter praktisch vor dem Nichts stehen und sich überlegen müssen, was sie mit dem Rest ihren Lebens anfangen, das vorher nur aus Sport bestanden hat.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Wenn wir hier von Berufen sprechen, kann man einen Scheich nicht nennen. Scheich ist ein Titel, das Oberhaupt eines Stammes – eines Emirats. Also kein Beruf in dem Sinne, wie Diamante gefragt hat.

Ich würde mir in erster Linie mal die Vorstandsvorsitzenden der Reihe nach vornehmen und sehen, ob die Einkommen gerechtfertigt sind. Dann halte ich die Gehälter der oberen Städtischen Mitarbeiter wie Bürgermeister und Oberbürgermeister nicht für gerechtfertigt. Hier kommen zu den normalen Einkommen noch jede Menge Nebeneinkünfte hinzu. Wenn die Herren dann entsprechend den hohen Gehältern auch etwas Vernünftiges dafür tun für die Menschen und die Stadt, habe ich nichts dagegen.

Wenn Politiker sich wirklich bemühen, eine gute Arbeit abzuliefern, haben sie das Geld verdient. Aber in unserer Politiklandschaft sind zu viele Sprücheklopfer, die aussortiert werden müssten. Weil sie für das viele Geld nichts leisten. Nicht einmal die Sitzungen werden oft wahrgenommen. Wenn hier von Doktortiteln die Rede ist, dann hat das nichts mit dem Beruf zu tun. Jeder, der dafür nicht korrekt gearbeitet hat, bekommt ihn abgenommen, egal wer er ist. Aber in diesem Zusammenhang finde ich es nicht richtig, dass ein ehemaliger Bundespräsident für die wenigen Arbeitsjahre eine so hohe Pension bekommt. Die steht ihm nicht zu. Ich würde mich schämen!

Es gibt viele Manager, die zu viel verdienen. Ja, und in den freien Berufen, die auch hier schon erwähnt wurden, finde ich das Einkommen ebenso zu hoch. Nicht nur im künstlerischen Bereich, sondern vor allem im Sport. Diese horrenden Gehälter – das geht zu weit!

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Meiner Meinung nach verdienen Politiker zu wenig. Denn keiner kommt so hoch, ohne sich vorher unbezahlt in seiner Freizeit abgerackert zu haben, mit Wahlwerbung, Besprechungen, Gremien, Gesprächen und so weiter. Und wenn sie dann oben sind, haben sie keine 40-Stunden-Woche, sondern arbeiten wesentlich mehr. Außerdem müssen sie auch dafür sorgen, dass sie später wieder in ihrem Beruf Fuß fassen können, denn manche sind nur kurz im Bundestag.

Manager sind in meinen Augen oft überbezahlt, aber auch nicht immer. Sie bekommen halt das, was sie den Firmen wert sind. Darüber entscheiden aber die falschen Leute. Die Belegschaft müsste da mehr Einfluss haben. Außerdem sind manche Sportler überbezahlt, aber wenn die Sportfans so viel dafür zu zahlen bereit sind, habe ich persönlich ja keinen Schaden dadurch.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Cid hat geschrieben:Aber in diesem Zusammenhang finde ich es nicht richtig, dass ein ehemaliger Bundespräsident für die wenigen Arbeitsjahre eine so hohe Pension bekommt. Die steht ihm nicht zu. Ich würde mich schämen!

Es gibt viele Manager, die zu viel verdienen. Ja, und in den freien Berufen, die auch hier schon erwähnt wurden, finde ich das Einkommen ebenso zu hoch. Nicht nur im künstlerischen Bereich, sondern vor allem im Sport. Diese horrenden Gehälter – das geht zu weit!

Na dann kommt jetzt die Gretchenfrage. Würdest du solche Angebote ablehnen, wenn man sie dir unterbreitet? Ebenso frage ich mich auch, was daran ungerechtfertigt ist, wenn ich jemandem 20 Millionen Euro im Jahr bezahle, damit er mir Einkünfte von vielleicht 50 Millionen Euro bringt. In dem Fall haben doch beide Seiten ein gutes Geschäft gemacht. Klar kann sowas auch mal nach hinten losgehen, aber das ist dann halt unternehmerisches Risiko.

Und wie schon gesagt, es gibt in wirklich fast jedem Beruf absolute Spitzenverdiener, in einigen gibt es mehr in anderen weniger. Es gibt auch Leute, die verdienen ein Vermögen mit einer Reinigungsfirma oder mit Friseurbetrieben. Genauso wie es eben auch die Große Masse an Künstlern und Sportler gibt, die kaum oder zumindest nicht besser als der Durchschnittsverdiener von ihrer Beschäftigung leben können. Nur weil ein amerikanischer Rapper 10 Sportwagen in der Garage stehen hat, heißt das ja lange nicht, dass jeder Rapper sofort soviel Geld wie der verdient.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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