Studium um später viel Geld zu verdienen oder aus Interesse

vom 18.11.2013, 19:21 Uhr

Viele Abiturienten stehen vor der Entscheidung, ob sie eine Ausbildung machen oder studieren wollen. Einige denken sich, dass man in einem Studienberuf doch einiges mehr verdient als in den meisten Ausbildungsberufen und schon das Geld lockt dann ein Studium zu machen. Aber für ein Studium muss man oft viele Jahre studieren in denen man entweder kein Geld verdient oder eine Doppelbelastung hat oder Jahre lang von den Eltern abhängig ist.

Lohnt sich aus finanzieller Sicht eigentlich immer zu studieren oder gibt es Studiengänge, die am Ende des Studiums auch nicht mehr Geld bringen wie ein Ausbildungsberuf? Studiert ihr, damit ihr später mal mehr Geld verdient? Oder studiert ihr, weil das Fach euch besonders interessiert?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich weiß gar nicht, was sich wirklich lohnt, um auf langer Sicht gesehen viel Geld zu verdienen. Sicherlich gibt es so manchen Ausbildungsberuf, wo man später schon gut Geld verdienen kann, aber umgekehrt ist dies auch beim Studium oftmals so. Leider so sehe ich es jedoch sind beide Varianten etwas Schönes, um Erfahrungen zu sammeln, aber niemals mehr ein Garant für ein volles Portemonnaie.

Es gibt zu viele Studenten alleine BWL das sagt alles aus. Darüber hinaus gibt es noch immer zig freie Stellen an Ausbildungsplätze. Ich denke viele Jugendliche werden sich für keines der beiden entscheiden und versuchen den direkten Einstieg in die elterliche Firma oder Ähnliches zu starten. Viele Studenten bekommen in ihrem Studentenfach gar keinen Job und somit bleibt das Geld auch aus. Viele Auszubildende wollen nach drei Jahren den Job nicht mehr ausüben oder werden ganz einfach nicht übernommen.

Ich denke, wie man es dreht und wendet, nicht immer ist ein Studium oder eine Ausbildung ein Garant für mehr Geld im eigenen Geldbeutel. Heutzutage würde ich glatt weg niemals mehr eine Ausbildung machen oder gar studieren. Ich hätte mich damals direkt selbstständig machen sollen, denn dann hätte ich noch einiges mehr auf der Kante legen können als jetzt schon. Alle in meinem Freundeskreis arbeiten nicht in ihrem Ausbildungsberuf oder Studentenfach. Die meisten arbeiten für viel weniger Geld und sind zufriedener und bereuen oftmals den Schritt des Studiums und der Ausbildung und nennen es verschenkte Zeit.

» Glasreinigerin » Beiträge: 1008 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich muss sagen, dass mich die finanzielle Knappheit während des Studiums nie im Geringsten abgeschreckt hat. Ich habe Bafög bekommen und das hat mir auch immer gereicht. Als Student einen Nebenjob zu finden, ist auch nicht sonderlich schwierig. Man muss ja als Student noch keine Familie ernähren, im Normalfall. Also ich hatte nie ein Problem damit, mit dem Wenigen auszukommen. Geld wäre für mich nie ein Grund gewesen, nicht zu studieren und lieber gleich in die Arbeitswelt einzusteigen.

Ich habe mir auch nie Gedanken gemacht, in welchem Beruf ich am meisten Geld verdiene. Ich wollte etwas Interessantes studieren. Das Geldverdienen kommt danach. Meistens kommt es doch eh anders als geplant. Ich denke nicht ständig an morgen. Mir kam auch das Leben dazwischen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich selbst studiere in erster Linie aus Interesse an meinen Fächern. Ich wusste nach dem Abitur absolut nicht, was ich gerne arbeiten wollte und die Bereiche, die mich interessierten, setzten ohnehin ein Studium voraus. Von daher war es für mich absolut selbstverständlich, dass ich erst einmal studieren würde. Ehrlich gesagt hatte ich nach dem Abitur auch gar keine Lust darauf, mich gleich ins Berufsleben zu stürzen. Da ich eigentlich viel Spaß am Lernen habe und ich mich auch weiter bilden wollte, habe ich dann eben ein Studium angefangen.

Mittlerweile weiß ich, was ich später einmal werden möchte, wobei mir das auch erst während meinem Studium bewusst geworden ist. Davor hatte ich zwar einige Ideen, wobei mich nichts so richtig überzeugte. Mein Studium hat mir jedoch gezeigt, dass ich auf jeden Fall auch in dieser Richtung arbeiten möchte. Dabei habe ich mich jedoch bis heute nicht darüber informiert, wie viel man in dieser Branche verdienen kann. Das ist mir ehrlich gesagt auch gar nicht so wichtig. Wichtiger ist für mich, dass mir mein Job später Spaß macht und dass ich überhaupt einen sicheren Arbeitsplatz habe.

Die meisten Studenten, die ich kenne, wissen nicht so richtig, was sie später einmal werden wollen. Viele wissen nur ungefähr den Bereich, wo sie arbeiten wollen, wobei sie kein konkretes Ziel haben. Von daher geht es den meistens wohl auch wirklich hauptsächlich um das Interesse am Studium und ich glaube kaum, dass sich jemand mehrere Jahre Studium antut, nur um später viel verdienen zu können. Wenn es einem absolut keinen Spaß macht, zu studieren, dann bringt das ja nichts und man würde sich selbst nur quälen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Bevor man ein Studium beginnt, sollte man schon ein wenig abwägen, ob sich dieses Studium überhaupt lohnt. Viele Studiengänge mögen zwar ganz interessant sein, aber nach dem Abschluss hat man dann eher geringe Chancen auch einen festen und auch gutbezahlten Job zu finden. Hier ist es vielleicht sinnvoller, erst einen Ausbildungsberuf zu finden, bei dem man sich auch gut über Wasser halten kann. Denn ein Studium ist kein Zuckerschlecken und man muss schon einiges tun, um die Prüfungen zu bestehen.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich wollte eigentlich aus finanziellen Gründen das studieren, was ich dann studiert habe. Klar war auch Interesse dabei, denn wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätte ich dieses Studium vermutlich nie überstanden. Ich habe aber nie richtig nachgeforscht, was man in meinem Beruf verdient und was man dafür bringen muss, so dass es eigentlich gar nicht so viel ist, wie ich gedacht habe.

Zudem kommt, dass ich durch das Studium schon wertvolle Jahre verloren habe, die ich mit einer guten Ausbildung direkt nach dem Abitur besser nutzen hätte können, um wirklich Geld zu verdienen bis ich an das Gründen einer Familie gedacht habe. Insofern lohnt sich Studieren nicht immer, aber es war trotzdem eine wertvolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich studiere mein Fach in erster Linie aus Interesse und weil ich in der Oberstufe im Leistungskurs schon erste vertiefende Einblicke haben durfte. Allein aus Verdienstgründen würde ich mich niemals für ein Fach entscheiden. Was bringt es, wenn man zwar viel Geld verdient, aber das Fach selbst absolut ätzend ist? Mir fällt es schwer, Dinge zu lernen, die mich anöden und die mich absolut nicht interessieren. Ich werde meinen Job bis zur Rente machen müssen, das sind locker bis zu 40 Jahre. Ich finde, allein unter diesem Aspekt muss ein Job (und besonders das Studienfach) auch interessant sein. Geld allein würde mich nicht motivieren. Um ehrlich zu sein, weiß ich bis heute nicht, wie viel ich später in meinem Berufswunsch verdienen würde. Dafür ist er erstens viel zu exotisch und zweitens gibt es keine zuverlässigen Quellen diesbezüglich.

Selbst wenn ich eine andere Spezialisierung einschlagen würde, als die von mir gewünschte, könnte ich keine Angaben zum Verdienst machen. Das hängt damit zusammen, dass es überall widersprüchliche Angaben gibt und ich nicht wirklich weiß, welche Quelle am zuverlässigsten ist.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Nettie hat geschrieben:Zudem kommt, dass ich durch das Studium schon wertvolle Jahre verloren habe, die ich mit einer guten Ausbildung direkt nach dem Abitur besser nutzen hätte können, um wirklich Geld zu verdienen bis ich an das Gründen einer Familie gedacht habe./quote]

Na das ist doch aber quatsch und nur ein fadenscheiniger Grund um keine Familie gründen zu wollen. Auch als Student kann man eine Familie gründen und ernähren und das nicht schlecht. Unser erstes Kind kam als wir beide noch Studenten waren und unser zweites als wir schon gearbeitet haben. Sicher gab es da bei den Anschaffungen schon Unterschiede, für das zweite Kind haben wir mehr gekauft und mehr Geld ausgegeben, aber im Grunde hatte das nun auch nichts wirklich mehr als das erste, was noch mit Bafög und Nebenjobs ernährt wurde.

Ich hatte sogar einen Mitschüler, der hatte schon kurz vor dem Abitur sein erstes Kind bekommen und als wir Abitur gemacht haben, war das zweite unterwegs. Und bevor jetzt jemand kommt und sagt, der wäre sicher asozial, das war unser Jahrgangsbester, der sein Abi mit 1,0 gemacht hat und dann mit junger Familie auch noch angefangen hat zu studieren und das ging genauso.

Ebenso ist es grundsätzlich schon so, dass ein höherer Bildungsabschluss zu einem höheren Einkommen führt. Es gibt aber wie überall auch Ausnahmen. Man kann auch eine erfolgreiche Firma gründen ohne einen Schulabschluss zu haben, genauso wie es viele Studienfächer gibt, die zu keinem Beruf assoziiert sind und damit im Grunde als Abschluss mehr oder weniger wertlos sind. BWL ist da ja auch so ein Beispiel. Nicht jeder der BWL studiert macht das aus Langeweile und kann nichts. Aber wenn eben sehr viele das gleiche studieren, dann muss man sich eben bewusst sein, dass nicht alle den gleichen tollen Beruf am Ende bekommen, sondern dass da eine Selektion stattfinden wird. Wer sich da dann bloß durchhangelt und irgendwie das Studium abschließt, der wird wohl nicht den gutbezahlten Job bekommen, den er gerne hätte.

Ich denke man sollte da schon versuchen einen gewissen Kompromiss zu finden. Nur studieren um viel Geld zu verdienen wird nicht klappen, wenn man etwas studiert, dass einen nicht interessiert. Genauso bringt es recht wenig nur aus Interesse etwas zu machen, womit man später wenig anfangen kann. Man sollte sich beim Studium halt im Klaren sein, dass so ein Studium mit allem Drum und Dran oftmals 4-6 Jahre (oder länger) dauert und das Zeit ist, in der man nicht wirklich etwas verdient. Da sollte das Ganze also schon ein wenig zielführend sein, damit es keine verschenkte Zeit wird.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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