Kommt Erlös einer Kofferversteigerung dem Flughafen zugute?

Im Fernsehen, bei Stern TV werden ja jährlich einige Koffer versteigert. So eine Versteigerung wird wohl auch in vielen Flughäfen durchgeführt. Wem kommt das Geld dann zugute? Die Koffer gehören ja alle irgendjemanden, der wahrscheinlich auch eine Versicherung hat, die gezahlt hat. Wird damit auch anteilmäßig den Versicherungen ein Obolus gegeben oder wer bekommt den Erlös und wie wird es gerechtfertigt, wer den Erlös bekommt?

Wenn der Koffer nicht abgeholt wird, geht er in den Besitz des Finders über. Das ist mit allen Sachen so. Findest du etwas auf der Straße, bist du zwar verpflichtet, es im Fundbüro abzugeben. Holt es der Besitzer aber innerhalb von einem halben Jahr nicht ab, geht es in deinen Besitz über, wenn du das willst. Geht ein Koffer beim Flugverkehr verloren, hat der Besitzer drei Monate Zeit, sich zu melden. Bis dahin ist der Flughafen dazu verpflichtet, den Koffer aufzubewahren.

Das Geld aus der Versteigerung gehört also einfach dem Flughafen. Oft beauftragen sie allerdings ein richtiges Auktionshaus mit der Aufgabe und dann teilen sie sich wahrscheinlich den Gewinn oder müssen für diese Dienstleistung auf jeden Fall irgendwie aufkommen. Viele Flughäfen spenden den Erlös jedoch für gute Zwecke. Den Versicherungen kommt nichts zu. Das sind wirtschaftlich agierende Unternehmen. Die brauchen keine Entschädigung.

Es bleibt natürlich irgendwie die Frage, ob die Flughäfen nicht durch bessere Organisation diese Kofferverluste einschränken können. Die meisten Koffer gehen ja verloren, weil sie falsch etikettiert wurden und ähnliches. Demnach ist es moralisch vielleicht nicht ganz in Ordnung, erst Mist zu bauen und dann noch dran zu verdienen. Die Alternative wäre allerdings, die Koffer einfach wegzuwerfen. Was soll man schon machen, wenn sich der Besitzer nicht meldet?