Kann man am Tod des Kindes Schuld bei Eltern suchen?
Ich habe neulich in den Nachrichten von einem Fall gehört, der mich etwas nachdenklich gestimmt hat. Da war ein kleines Kind, was kaputte Zähne hatte. Es musste wohl so schlechte Milchzähne gehabt haben, dass man es unter Vollnarkose behandeln musste. Es handelte sich dabei um mehrere Zähne. Bei dieser Behandlung ist das Kind dann verstorben, weil irgendetwas mit der Narkose nicht gestimmt hat. Was es war, weiß ich nicht.
Dieses Ereignis ist für die Eltern ja sowieso schon schlimm genug, wie ich finde, aber was jetzt kommt, finde ich schlägt dem Fass noch den Boden aus. Inzwischen will man wohl auch die Eltern verklagen, am Tod des eigenen Kindes mitverantwortlich zu sein, denn wenn die Eltern dafür gesorgt hätten, dass das Kind seine Zähne besser putzt und somit weniger schlechte Zähne gehabt hätte, dann hätte man gar keine Vollnarkose gebraucht, die dann tödlich geendet hätte. Das ist doch echt die Höhe, oder was meint ihr? Meint ihr, dass die Eltern keine Schuld trifft oder sagt ihr auch, dass die Eltern mit Schuld am Tod ihres Kindes sind?
Natürlich kann man den Eltern vorwerfen, dass die besser darauf achten hätten sollen, dass sich das Kind besser die Zähne putzt. Jedoch kann man diesen doch nicht die Schuld am Tod des Kindes geben, wenn dieses dann beim Zahnarzt stirbt.
Ich habe diesen Fall sehr genau mitverfolgt weil die Familie gerade ein paar Kilometer von mir entfernt wohnt. Ich kenne sie zwar nicht, aber meine Tochter ist circa gleich alt und von dem her hat es mich natürlich auch mitgenommen und alles weitere interessiert. Das Kind war 4 Jahre alt und die Zähne waren komplett verfault. Bei einer OP wo die Zähne wieder hergerichtet werden sollten ist die Kleine dann verstorben. Es wurden so viel ich mitbekommen habe 10 Zähne gezogen und aus der Narkose ist das Kind dann nicht mehr erwacht. Es gab irgendwelche Komplikationen bei der OP. Das Kind lag dann anscheinend noch ein paar Tage im Koma und ist dann gestorben.
Es wurde dann in dem Fall ermittelt und es gab auch ein Verfahren gegen die Ärzte. Diese wurden in einem Verfahren frei gesprochen. Nun gab es vor kurzem auch schon den Prozess gegen die Eltern. Wie du schon schreibst wird ihnen vorgeworfen sich nicht genügend um die Gesundheit des Kindes gekümmert zu haben. Sie wurden zu bedingte Haftstrafen verurteilt.
Wie ich das ganze beurteilen soll weiß ich selber nicht so genau. Wie gesagt ich habe selber Kinder und eines ist fast gleich alt wie das Mädchen das verstorben ist. Ich meine wenn ich sehe dass das Kind Probleme mit den Zähnen hat und das sieht man einfach, dann muss ich doch zu einem Zahnarzt gehen. Und nicht erst wenn es so extrem ist das ein Zahnarzt in der Praxis nichts mehr machen kann. Das war da wohl nicht mehr möglich. Ich gehe mit meiner Tochter ja auch regelmäßig zum Zahnarzt und lasse alles kontrollieren. Ich kann mir nicht vorstellen dass diese Eltern das gemacht haben, denn sonst fällt so etwas ja auf.
Sicher ist es tragisch das hier die Eltern angeklagt wurden und bereits verurteilt wurden, aber irgendwie stimmt es ja. Sie haben sich zu wenig darum gekümmert. Man übersieht nicht das zehn Zähne komplett kaputt sind. Natürlich ist es tragisch, denn sie haben das Schlimmste machen müssen was Eltern passieren kann, sie haben ihr Kind begraben müssen und jetzt haben sie auch noch Schuld daran. Aber so ganz unschuldig sind sie ja wirklich nicht. Ob es jetzt sein hat müssen sie nach dem Tod noch zu verurteilen weiß ich nicht, sie sind bestraft genug, aber wenn es eine Abschreckung für andere Eltern ist und dadurch einem Kind so eine Zahn OP erspart bleibt dann finde ich es in Ordnung. Und ich vermute das viele Eltern nach diesem Bericht mit ihren Kindern beim Zahnarzt waren!
Ich denke, dass hier schon In der Hauptsache die Eltern dran Schuld sind. Immerhin ist es die Pflicht der Eltern auf die Zahngesundheit des Kindes zu achten und eben auch regelmäßig die Zähne des Kindes zu putzen, auch wenn das Kind das vielleicht nicht will. Außerdem entstehen solche schlimmen Zähne ja nicht von jetzt auf gleich und man sollte mit seinem Kind öfter zum Zahnarzt, wenn es Probleme hat. Dann hätte die gefährliche Narkose vermieden werden können. Eine Narkose bürgt immer Gefahr und darüber ist sich auch der Zahnarzt im Klaren. Er kann es aber nicht ändern und muss das Kind ja behandeln, wenn es sicherlich nun auch schon Schmerzen hat. Der Zahnarzt hat ja nur behandelt und das auf eine richtige Art und Weise.
Mir ist der Fall komplett neu, ich finde ihn aber wirklich interessant. Meiner Meinung nach kann man den Eltern in diesem Fall zwar so einiges vorwerfen, jedoch nicht die Schuld an dem Tod des eigenen Kindes. Sie mögen die Gesundheit ihres Kindes gefährdet haben, ja, aber sie (und viele andere auch) hätten wohl kaum mit dem Tod durch die schief gelaufene Vollnarkose rechnen können und ich finde das sollte man ihnen nicht ankreiden. Eine Kindeswohlgefährdung lag wohl trotzdem vor.
Vorwerfen kann man ihnen sicher Vernachlässigung und dass sie sich zu wenig gekümmert haben. Aber die Kette an Wenns ist doch etwas lang bis das Kind in der Vollnarkose gestorben ist. Todesursache war die Vollnarkose. Die Vollnarkose wurde von einem Arzt mit gültiger Lizenz verabreicht. Die Eltern trifft also daran keine Schuld.
Also ich finde es unfair, den Eltern hier noch zusätzlich die Schuld am Tod des Kindes aufzuladen. Sie sind mit Bestimmtheit beschissene Eltern. Aber damit konnte doch keiner rechnen. Der Tod ist keine logische Folge von schlechten Zähnen. Sie haben ihn daher nicht billigend in Kauf genommen.
Im Großen und Ganzen denke ich, dass die Eltern am Tod des Kindes keine Schuld haben. Die Schuld sollte man bei den verantwortlichen Ärzten suchen und vor allem bei den Narkoseärzten, die dem Kind die Narkose verabreicht haben. Immer hin frage ich mich, was die Eltern dafürkönnen, wenn die Narkose falsch dosiert wurde oder desgleichen und das Kind an den Folgen stirbt. Ich finde, dass man die Eltern in gewissermaßen dafür verantwortlich machen kann, dass das verstorbene Kind schlechte Zähne hatte, aber für die Narkosefolgen können die Eltern nichts.
Es ist logisch, dass jede Narkose Risiken mit sich bringt und auch jede Operation Risiken mit sich bringt, aber, wenn das Kind zum Beispiel von der Rutsche springt und sich den Arm bricht und der Arm operiert werden muss und das Kind dann auch verstirbt, aufgrund dessen, dass die Narkose nicht richtig dosiert wurde oder desgleichen. Dann will man den Eltern sicherlich auch vorwerfen, dass sie hätten, besser auf ihr Kind aufpassen müssen oder, wie soll ich mir das vorstellen. Es ist natürlich jetzt nicht das beste Beispiel, aber ihr könnt sicherlich verstehen, was ich damit meine.
Zu dem gibt es sehr viele Kinder, die nichts dafürkönnen, dass sie schlechte Zähne haben. Zu dem tragen in manchen Fällen auch die Eltern keine Schuld daran, wenn die Kinder schlechte Zähne haben. Manche Kinder haben halt anfällige Zähne und keinen guten Zahnschmelz, der die Zähne schützt und desgleichen. Es gibt auch Kinder, die viele Medikamente über einen langen Zeitraum nehmen müssen, wovon die Zähne auch angegriffen werden.
Da kann man mit dem Kind die Zähne putzen, solange man möchte, man kann die Zähne in manchen Fällen einfach nicht schützen und nicht es verhindern, dass sie schlecht werden. Wie es in diesem Fall ist, ob die Eltern überhaupt Schuld an den schlechten Zähnen des Kindes haben, weiß ich natürlich deshalb nicht. Aber irgendwo ist es auch klar, dass das zuständige Krankenhaus und die zuständigen Ärzte einen anderen Schuldigen suchen, damit sie schön aus dem Scheider sind.
Auf das richtige Putzen der Zähne hätten die Eltern des Kindes schon achten müssen und vielleicht früher zum Zahnarzt gehen. Aber für den Tod des Kindes in einer Vollnarkose sind nicht die Eltern verantwortlich.
Da will wohl eine Zahnarzt die Schuld am Tode eines kleinen Kindes von sich abwälzen. Zu klären dürfte erst einmal sein, wo das Kind narkotisiert wurde. Normal dürfte das in einem Krankenhaus gemacht werden. Es muss ein Anästhesist dabei sein. Bei einer Narkose kann immer mal etwas passieren, aber dafür ist der Narkosearzt da, um das zu verhindern und auf das Kind aufzupassen. Die Frage ist, war ein Narkosearzt dabei und kannte dieser sich auch damit aus, eine Vollnarkose bei kleinen Kindern zu machen? Was da nicht richtig gelaufen ist, muss festgestellt worden sein. Vielleicht wurde die Narkose zu stark und zu lange durchgeführt.
Für einen Laien ist das schwer zu sagen. Man kann nur Vermutungen anstellen. Aber den Eltern speziell die Schuld an der Narkose zu geben, ist nicht richtig. Die Eltern sind in sofern zu verurteilen, dass sie nicht ihrer Pflicht nachgekommen sind, das Kind vor weiteren schlechten Zähnen zu schützen, wenn sie festgestellt hatten, dass das Gebiss des Kindes zu wünschen übrig ließ. Sie haben ihr Kind nun verloren. Aber der Tod ist erst durch die Behandlung eingetreten. Die Eltern könnten höchstens verurteilt werden, weil sie das Kind nicht vor schlechten Zähnen geschützt haben.
Ich kenne den Fall nun nicht und ich bin jedoch der Ansicht, dass man nicht unbedingt die Schuld bei den Eltern suchen muss. Ich kenne jedoch auch Menschen, die als Kind total verfaulte Milchzähne hatten, die auch gezogen wurden und die Eltern haben peinlichst auf die Zahnhygiene geachtet. Deswegen kann man meiner Meinung nach nun nicht direkt die Schuld auf die Eltern übertragen. Wenn jemand schlechte Zähne hat, dann ist das oftmals so. Ich hatte auch schlechte Milchzähne, habe aber sehr robuste Folgezähne.
Ich würde wirklich erstmal hinterfragen, ob die Operation sofort so großflächig stattfinden musste, oder ob man nicht zuerst eine Hälfte und dann die andere Hälfte machen kann. Aber das ist dann die Entscheidung des Arztes. Man weiß ja auch nicht genau, warum genau das Kind nun gestorben ist. War die Belastung der Narkose für den Körper zu groß? Sind Bakterien ins Blut geraten und es gab eine Blutvergiftung? War das Immunsystem zu schwach? War die Narkose zu hoch dosiert oder gab es eine nicht entdeckte Unverträglichkeit?
Das Kind ist nun tot und ich kann mir vorstellen, dass die Eltern sich nun ihr Leben lang Vorwürfe machen werden, selbst wenn sie alles richtig gemacht haben. Ich finde, dass die Strafe, die die Eltern nun mitmachen durften, schon ausreicht. Aber wir können hier im Forum nur spekulieren, wir kennen die genauen Umstände nicht wirklich. Ich finde es jedoch auch nicht richtig, dass einige User den Eltern gleich ein Mangel in der Erziehungssorgfalt vorwerfen. Wenn eurem Kind die Zähne wegfaulen, selbst wenn ihr alles richtig macht, dann sollte man vielleicht mal darüber nachdenken, ob es nicht vielleicht einfach ein genetischer Defekt oder etwas Derartiges ist. Und ich denke, dass die wenigsten Eltern ständig hinter den Kindern her sind und ihnen in den Mund schauen.
Bei der ersten Fragestellung ging mir durch denKopf, dass Eltern durch den Tod ihres Kindes genug gestraft sind. Schlimmer als die juristische Schuld dürfte sie ihr Gewissen plagen. In diesem speziellen Fall, von dem ich vorher nichts hörte, dürfte das so sein. Allgemein gibt heute aber leider so oft den Fall, dass Kinder vernachlässigt werden und deshalb sterben, dass man sehr wohl nachschauen muss, wie das Kind umsorgt wurde. Man kann zwar niemandem verbieten, Kinder zu bekommen, aber man sollte prüfen, wenn es mehrere Kinder in einer solchen Familie gibt, ob diese dort gut aufgehoben sind.
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