Ist es schlimm, wenn man zugibt, dass das eigene Kind nervt?

Eine Freundin von mir hat eine Tochter, die wiederum zwei Kinder hat. Die Kinder sind mittlerweile in einer schweren Phase und die Tochter meiner Freundin hat heute zugegeben, dass sie ihre Kinder doch manchmal sehr nerven. Meine Freundin war über die Aussage sehr empört und meinte, dass man das nicht von den eigenen Kindern sagt. Aber ich finde, dass man doch ruhig auch mal zugeben kann, wenn die Kinder einen nerven, oder?

Sicher sind Kinder das schönste, was man bekommen kann. Aber dennoch ist man doch auch nur ein Mensch mit Nerven und ich finde, dass man das auch ruhig zugeben kann. Meine Freundin meinte dann, dass sie sich keine Kinder hätte anschaffen sollen, wenn sie jetzt sagt, dass sie nerven. Ich habe dann wohl gefragt, ob ihre Kinder sie denn nie genervt hätten und sie meinte, dass das niemals vorgekommen ist. Ich kann nur sagen, dass sie sich da glücklich schätzen kann. Ich muss ehrlich zugeben, dass mich meine Kinder auch schon mal genervt haben.

Aber ist das in der Gesellschaft wirklich ein Tabuthema, dass man zugibt, wenn die eigenen Kinder einen auf den Nerv gehen? Kann sich da wirklich eine Mutter oder ein Vater von vollkommen frei sprechen, nicht einmal wenigstens gedacht zu haben, dass die Kinder nerven? Darf man das in der Gesellschaft nicht aussprechen? Mal ehrlich, haben euch eure Kinder schon mal genervt oder habt ihr dieses Gefühl nie gehabt?

Ich finde es nicht schlimm, wenn man als Mutter auch mal zugibt, dass die Kinder einen auch mal nerven. Es ist ja auch so. Es kann ja auch nicht immer alles Friede Freude Eierkuchen sein. Was ich aber immer schlimm finde ist, wenn Mütter oder Eltern, das vor ihren Kindern sagen. Also "Du nervst mich total" würde kein Kind gerne hören und ich denke auch, dass das schadet. Jedoch sollte man als Elternteil auch mal sagen, wenn man genervt ist. Man muss sich ja auch mal seinen Frust von der Seele reden.

Ich finde das auch nicht schlimm. Das ist doch wirklich ganz normal, dass man sich mal gegenseitig nervt. Ich finde, wenn das niemals der Fall ist, stimmt etwas nicht. Wie soll es das Kind weiterbringen, wenn es bei den Eltern niemals auf Grenzen stößt? Es ist doch ganz natürlich, dass ein Kind bei den Eltern testet, wie weit man gehen kann. Das wird als Kleinkind ausgetestet und auch in der Abnabelungsphase als Jugendlicher. Diese Tests ohne zu klagen über sich ergehen zu lassen, vermittelt dem Kind die falsche Botschaft.

Es kommt doch immer darauf an, wie man etwas sagt. Eine Mutter kann sich mit diesen Worten an eine Freundin wenden, um sich etwas von der Seele zu reden. Oder sie kann mit diesen Worten über ihr Kind lästern. Letzteres sollte natürlich wirklich nicht passieren. Aber das Muttersein und die Beziehung zum Kind nicht zeitlebens durch die rosarote Brille zu sehen, sondern kritisch zu betrachten ist nicht verkehrt.

Ich kann mir aber, ehrlich gesagt, beim besten Willen nicht vorstellen, dass es eine Mutter gibt, die niemals von ihren Kindern genervt war. Ich kenne allerdings einige Mütter, die die Phase der Kindererziehung im Nachhinein sehr verklären. Wenn die Kinder erwachsen werden, offenbaren sich einige Fehler, die man eventuell vermieden hätte können oder einfach Dinge, die man besser anders gemacht hätte. Sich damit auseinanderzusetzen, nachdem man es nicht mehr ändern kann, muss hart sein. Meine Mutter hat zu 5 ihrer 6 Kinder kein unentspanntes Verhältnis und hat dennoch mal gesagt, sie glaube, als Mutter nichts falsch gemacht zu haben. Ich hätte vor Schreck fast einen Herzinfarkt bekommen.

Das ist ja mal eine Aussage, dass Kinder auch mal nerven, die oft bestritten wurde. Ich kann mich erinnern, dass User geschrieben hatten, dass Kinder sie einfach nerven, worüber sich die meisten dann sehr aufgeregt haben, vor allem die Mütter. Wenn nun jedoch zugegeben wird, dass selbst Mütter genervt sind und auch mal die Geduld verlieren, dann muss man doch auch verstehen können, wenn Nicht-Mütter mal schreiben, dass Kinder oft nervig sind, vor allem das furchtbare Gequieke der Kleinen.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Kinder die Eltern wirklich auch mal nerven. Das ist doch ganz normal. Aber warum wird es immer bestritten gegenüber anders eingestellten Menschen?

Ich finde diese Aussage nicht schlimm, zumindest nicht wenn es nur zeitweise vorkommt. Wenn jetzt eine Mutter jeden Tag sagt das die Kinder nerven dann passt etwas nicht und das geht dann gar nicht. Aber wenn man jetzt einmal sagt sie nerven weil es eben gerade wirklich eine schwierige Phase ist dann finde ich das Ok. Geht mir ja nicht anders. Gestern Nacht habe ich auch schon gesagt dass es mich nervt, kein Wunder wenn die erste Nachhälfte die große gewirbelt hat und die zweite Nachthälfte die kleine. Also kam ich die ganze Nacht auf eine halbe Stunde Schlaf und das ist zu wenig. Da sagt man dann auch mal solche Dinge.

Ich denke auch wenn es nicht jeder zugibt, gedacht hat sich das jeder schon einmal. Es ist einfach so dass Kinder zeitweise stressig sind und das es einem nicht gerade passt. Das hat aber nichts damit zu tun das man die Kinder nicht liebt, es sind dann einfach solche Phasen und die hat jeder.

Ich finde diese Äußerung auch nicht schlimm und bin selbst Mutter von drei Kindern. Auch ich habe schon mal gesagt, dass mich mein Sohn nervt. Er ist jetzt vier Jahre alt und hat immer mal wieder seine Trotzphasen, in denen man ihnen einfach nichts recht machen kann. Ich liebe meinen Sohn natürlich über alles und er ist auch wirklich lieb und zuckersüß, aber in diesen Phasen ist er einfach nur noch anstrengend und dann finde ich ihn eben auch nervig. Ich habe auch keine Probleme damit, das zuzugeben. Dass man niemals genervt von seinen Kindern ist, kann ich mir auch nicht vorstellen. Ich denke, dass die meisten Leute es einfach nicht zugeben möchten, um den Schein der perfekten Familie zu wahren.

Ich bin auch schon komisch angeschaut worden, als ich geäußert habe, dass mein Sohn einfach nur noch nervig und anstrengend ist. Viele sind eben der Meinung, dass man so etwas über die eigene Kinder nicht sagen dürfe - warum auch immer. Es ist ja auch kein Dauerzustand. Wenn man sich täglich über sein Kind beschwert und nur noch negative Dinge sagt, dann ist das natürlich etwas anderes, aber darum geht es ja auch nicht. Gerade wenn man unter Schlafmangel leidet, ist die Toleranzgrenze, was Stress und Ärger angeht, einfach deutlich herabgesetzt und da kommt es eben schneller zu solchen Äußerungen. Das bedeutet aber nicht, dass man sein Kind nicht liebt und nicht wahnsinnig glücklich ist, dass man es hat. Selbst in der glücklichsten Beziehung oder Ehe ist man auch mal vom Partner genervt. Das vergeht aber genauso wieder.

Ich habe zwar keine Kinder, aber ich finde die Aussage nicht schlimm, dass Kinder auch die Eltern manchmal nerven. Ich finde es auch eher ungewöhnlich, dass man als Mutter nie von den Kindern genervt ist. Vielleicht sieht deine Freundin das auch nur im Nachhinein so und als die Kinder klein waren, war sie schon ab und an genervt von ihnen, hat dies nur wieder vergessen. Es ist in einer Familie eben so, dass man ab und zu auch mal genervt voneinander ist und das tut der Liebe zueinander doch keinen Abbruch, zumindest sollte dies nicht passieren. Erst wenn man z.B. sagt, dass die Kinder nur noch nerven, dann würde ich mir Sorgen machen.

Also ich habe auch zwei Kinder, und ich sage auch schon mal das sie nerven, tun sie ja auch, beispielsweise wenn die beide sich zanken, dann ist das für die Mutter ja schließlich kein Glücksgefühl, sondern es nervt mich, es ist laut und motzig dann, wer mag das schon. Es gibt natürlich noch mehr Beispiele, in denen die Kinder auch nervig sind. Ich finde es überhaupt nicht schlimm das zu sagen, ich Sage es sogar meinen Kindern, wenn es zu weit geht.

Anders herum, haben mir meine Kinder mir auch schon gesagt, wenn ich sie nerve, beispielsweise mit dem Thema Kinderzimmer aufräumen, da war half die Mama etwas nervig. Mal ganz im ernst, wer war denn bitte sehr noch nie von seinen Eltern genervt, oder anders herum. Glaube das gibt es in keinem Haushalt.

Ich finde es absolut okay. Schließlich sagen die Kinder auch oft, wenn sie älter sind, dass die Eltern nerven, und mein Gott, wir sind alle nur Menschen, warum sollte man da nicht einmal zugeben dürfen, dass auch der eigenen Nachwuchs einem mal auf den Geist geht? Und dass die Kinder nie genervt haben, das kaufe ich einer Mutter nicht ab, vermutlich ist deine Freundin mittlerweile einfach in einem Alter, wo die anstrengende Zeit mit den damals jüngeren Kindern so weit zurückliegt, dass sie da retrospektiv die rosarote Brille auf hat.

Ich finde es aber schon unfair, dass sie nun der eigenen Tochter vorhält, sie hätte sich keine Kinder anschaffen sollen. Denn nur, weil man mal gestresst ist, vielleicht auch gerade, weil man sich sehr bemüht und die Kinder einfach eine schreckliche Phase durchmachen, heißt das ja nicht, dass man eine schlechte Mutter ist. Und jedes Kind ist ja auch anders. Einige Kinder sind pflegeleichter, andere rauben den Eltern echt den letzten Nerv. Und das dann nicht zugeben zu können, finde ich schon doof.

Man muss als Mutter in der heutigen Gesellschaft eh schon viel leisten, steht unter ständiger Beobachtung, was den Umgang mit den eigenen Kindern angeht, ich finde, das ist mittlerweile schon im Vergleich zu den 80ern und 90ern extrem geworden. Da ist es schade, wenn einem nicht einmal die eigene Familie ein wenig Verständnis entgegenbringt und man sich da auch noch rechtfertigen muss, wenn man einfach mal genervt ist.

Deine Freundin hat dir da bestimmt einen Bären aufgebunden. Jedes Kind nervt einmal, insbesondere das Eigene. Das fängt doch schon im Babyalter an. Ich glaube nicht, dass deine Freunde es herzzerreißend fand, mitten in der nach 5x aufzustehen und nach dem Baby zu sehen, weil es geschrien hat. Insbesondere wenn sie andauernd vergebens aufgestanden ist, weil das Kind nichts hatte und sie dadurch Schlafmangel hatte. Es ist auch nicht schlimm zu sagen, dass die Kinder nerven.

Als Mutter hat man viel um die Ohren, insbesondere wenn man nebenbei auf die Arbeit und / oder auf die Hausarbeit angewiesen ist, die man tagtäglich machen muss. Es reicht ja schon, wenn man das Kind füttert, das Telefon klingelt und das Kind anfängt zu weinen und zu schreien. Mich würde das nerven bzw. die Situation. Ein Kind sollte einem nicht zur Last fallen, nerven darf es ruhig. Es darf aber auch nicht an den Nerven zerren, denn dann hat man irgendwann keine mehr.

Außerdem nerven Eltern genauso sehr wie Kinder, warum nicht ein nettes geben und nehmen ? Ich finde es auch ein bisschen schade, dass deine Freundin das nicht zugeben kann. Jeder sollte zu seinen Fehlern stehen und zu sagen, dass das Kind nervt ist kein gravierender Fauxpas.