Rettung spanischer Windhunde ein Fass ohne Boden?

vom 16.11.2013, 19:13 Uhr

Es werden ja ständig Hunde aus dem Ausland gerettet, was ja auch nicht das Verkehrteste ist. Allerdings stehe ich der Rettung der spanischen Windhunde sehr skeptisch gegenüber. Diese Hunde werden von den Spaniern in der Jagdsaison gebraucht und werden dann quasi "weggeschmissen". Sie werden frei gelassen und verwildern. Sie werden angefahren oder verhungern auf der Straße.

Bei Hund-Katze-Maus wurde eben darüber berichtet. Eine Tierschutzorganisation setzt sich ständig für diese spanischen Windhunde ein und rettet diese. Auch wenn sie nicht alle retten können, so ist es doch ein großer Teil. Aber was mich eben sehr skeptisch macht ist, dass im nächsten Jahr nach der Jagdsaison die Spanier wieder ihre Hunde auf die Straße setzen wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Die Züchter dieser spanischen Windhunde haben Hochkonjunktur, weil ja wieder Hunde benötigt werden und Tierschutzorganisationen retten Hunde.

Ist es nicht eher ein Fass ohne Boden und sollte man da nicht anders ansetzen? Was denkt ihr, was man eher machen kann, damit nicht immer mehr Windhunde, die für die Jagd benötigt werden ausgesetzt werden und wieder gerettet werden müssen. Haltet ihr die Vorgehensweise der Tierschützer für richtig oder wo sollte man da besser ansetzen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Leider ist es ein Fass ohne Boden, ja. Ich habe auch Bekannte, die Tierschützer sind und ständig aus Spanien Hunde mit nach Hause bringen. Natürlich ist das ganz lieb und dahinter steckt vor allem ganz viel Tierliebe und Hilfe, aber es einfach vergebene Liebesmühe. Die Hunde haben hier ein besseres Leben und sie kümmern sich ganz lieb und spenden auch an Organisationen vor Ort, aber das Problem wird nicht behoben dadurch.

Ich erinnere mich noch gut daran, dass die Situation vor zehn Jahren schon genauso war wie jetzt. Einfach weil ja nichts daran geändert wurde, dass die Tiere in Spanien sich immer weiter vermehren. Die Windhunde werden sogar immer mehr. Daher ist der Ansatz, diese Tiere zu "retten" zwar nett gedacht, aber er hilft nicht. Weder den Tieren noch dem Land. Nun ist es ja die spezielle Situation, dass diese Windhunde kurzzeitig benötigt werden. Mir fällt als Lösung nur ein, dass man massive Strafen einsetzt. Letztendlich muss den Menschen bewusst gemacht werden, dass sie für mehrere Jahre (beispielsweise) im Gefängnis landen können oder ihren Jagdschein verlieren, wenn sie einen Hund einfach wieder aussetzen und dabei erwischt werden.

» Haudegen » Beiträge: 391 » Talkpoints: 6,91 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Als Tierschützer hat man nicht viel Handlungsspielraum. Sehr viel mehr Handlungsspielraum hätte der Gesetzgeber. Harte Strafen für das Aussetzen der Tiere, die Züchter kontrollieren, hohe Steuern auf den Hundekauf, so dass den Menschen die Tiere auch etwas wert sind. Aber da kann man in Spanien lange drauf warten.

Tierschutz ist leider oft nur Symptombekämpfung, die die Ursache vollkommen links liegen lässt. Manchmal unterstützt diese Symptombekämpfung leider auch das Problem. Die Jäger würden das Problem vielleicht erkennen, wenn die Straßen voll von Windhunden wäre. Allerdings würden sie sie dann wohl einfach erschießen. Ich verstehe sowieso nicht, warum sie das nicht tun. Die anderen Tiere töten sie ja auch.

Eine Möglichkeit wäre vielleicht, die Windhunde über den Winter zu betreuen und die Jäger können sie dann im nächsten Jahr wieder abholen. Vielleicht würden die dafür sogar ein bisschen was zahlen. Aber als Tierschützer mag man den Gedanken nicht, dass der Hund dann wieder für die Jagd eingesetzt wird. Aber ich denke, besser immer wieder der Gleiche als jedes Jahr ein Neuer.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich sehe es genauso, das es ein Fass ohne Boden ist. Als mein Mann und ich vor kurzem sonntags in die Stadt gegangen sind, weil dort ein Benefiz Kuchen Verkauf statt fand, lief auch ein Mann mit sieben Windhunden an uns vorbei, die er allesamt ausführte. Da die Hunde bei uns stehen blieben, blieb auch der Mann kurz stehen und sprach mit uns über seine Tierliebe und der Hilfe der Windhunde.

Er bekommt die Windhunde von verschiedenen Organisationen, päppelt die Hunde bei sich auf und versucht ihnen ihre Ängste zu nehmen und am Ende werden sie weiter vermittelt, wenn es ihnen wieder gut geht. Es waren einige Windhunde dabei, denen man gleich ansah, das sie wohl misshandelt wurden, denn sie hatten schlimme Narben am Körper. Eine Hündin die dabei war, hatte panische Angst vor Männern und versteckte sich sofort hinter ihrem Herrchen und zitterte. Wenn eine Frau an sie dran ging, ließ sie sich streicheln aber von Männern hat sie wohl panische Angst weil sie von ihnen misshandelt wurde. Ich finde die Idee ja sehr schön, den Hunden helfen zu wollen, aber letztendlich wird damit in Spanien einfach weiter gemacht wie zuvor und es ist wie gesagt ein Fass ohne Boden.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das ist auf jeden Fall ein Fass ohne Boden. Aber das ist eben das Problem, was manche Länder haben. Sie töten Tiere oder misshandeln sie, aber Kastrationen sind nicht gewillt. Jedoch kann es eben auch kein Ziel sein, die Tiere in andere Länder zu schaffen. Sicherlich, es müssen viele Tiere sterben, aber man muss doch das Problem bekämpfen und nicht nur Hunde retten, für jeden Hund der gerettet wird, kommen ja auch wieder Hunde nach und bei uns werden die Tierheime immer voller. Ich finde das nicht richtig und denke eher, dass man die Menschen zum Umdenken bringen sollte.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ein Umdenken bei Spaniern wird niemand zustande bringen. Es sei denn, die spanische Regierung hat endlich ein Einsehen und lässt ein Gesetz verabschieden. Jeder Züchter muss sich verpflichten, die Hunde mit einem Chip zu versehen. Dann wird genau Buch geführt, wer welchen Hund kauft. Ferner muss sich der Käufer verpflichten, diesen Hund nach der Jagdsaison gut zu versorgen und nicht einfach auf die Straße zu schicken. Das muss dann stichpunktartig von nicht korrupten Beamten überprüft werden.

Die Züchter dürfen nur eine gewisse Anzahl von Hunden züchten. Wer einen neuen Hund kauft, muss belegen, wo der alte Hund ist. Die Strafen bei Zuwiderhandlung müssen so hoch sein, dass kein Spanier mehr wagt, sein Tier zu töten, es auszusetzen oder es zu misshandeln. Es kommt da eine hohe Geldstrafe infrage; Die Jagderlaubnis kann eingezogen werden und eine angemessene Gefängnisstrafe für mindestens sechs Monate halte ich für richtig.

Einem Spanier Tierliebe beizubringen, halte ich für vergebene Liebesmühe. Diese Menschen sind anders erzogen und kennen keine Tierliebe. Das Umdenken muss langsam bei den Kindern anfangen. Gegebenenfalls könnte sich damit auch mal der Europäische Gerichtshof befassen, falls die spanische Justiz weiterhin die Augen zudrückt.

Die Tiere können einem wirklich leid tun. Aber es kann nicht sein, dass jedes Jahr so viele von ihnen nach Deutschland geholt werden und die Spanier lachen sich kaputt, wie blöd doch die Deutschen sind. Dann wird fleißig weiter gemacht, wie bisher. So geht es nicht! Unsere Hunde in den Tierheimen wollen auch vermittelt werden und ein zu hause bekommen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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