Auto verleihen und Führerschein von Familie zeigen lassen?

Ich habe heute meinen Ohren nicht getraut, als ein Bekannter von mir mir erzählte, dass er eine Anzeige hat wegen "Dulden des Fahrens ohne Führerschein", weil er seine Partnerin mit seinem Auto hat fahren lassen. Er wusste aber nicht, dass seine Partnerin, von der er sich aber jetzt getrennt hat, ihren Führerschein für 4 Wochen abgeben musste. Er hat, als sie nach dem Wagen fragte nicht den Führerschein zeigen lassen. Ich muss sagen, dass ich niemals den Führerschein zeigen lassen würde, wenn mein Partner mit dem Auto fahren will oder er hat sich auch noch nie meinen Führerschein zeigen lassen, wenn ich fahre. Denn das Auto läuft auf seinen Namen.

Mein Bekannter erzählte, dass die Polizei ihm sagte, dass man immer den Führerschein zeigen lassen sollte, wenn man das Auto verleiht. Ansonsten ist es eben auch ein Vergehen und wenn mein Bekannter Pech hat, dann ist er seinen Führerschein auch für eine Zeit lang los.

Lasst ihr euch von jedem den Führerschein zeigen, der mit eurem Auto fährt, auch von eurem Partner oder findet ihr das eher albern? Wie würde euer Partner reagieren, wenn ihr nach dem Führerschein fragt, wenn er mit eurem Auto fahren würde? Lasst ihr euch bei jedem Fahrtantritt den Führerschein von euren Kindern zeigen oder von den Eltern, je nachdem, wem das Auto gehört?

Ich verleihe mein Auto eigentlich nur an meinen Vater, aber laut der Polizeiaussage müsste ich mir von ihm dann ja auch jedes Mal den Führerschein zeigen lassen. Das habe ich aber noch nie gemacht und auf die Idee wäre ich eigentlich auch noch nicht gekommen. Gerade in einer Familie oder Partnerschaft ist Vertrauen unheimlich wichtig und den Führerschein zu kontrollieren heißt ja nicht gerade, dass man der anderen Person vertraut. Deswegen kann ich mir vorstellen, dass mein Vater nicht gerade erfreut wäre, wenn ich ihn nach dem Führerschein frage, bevor er in mein Auto steigt.

Umgekehrt fände ich es ja auch nicht angenehm, jedes Mal zeigen zu müssen, dass ich meinen Führerschein noch habe, wenn ich mir das Auto meines Vaters mal ausleihe. Für deinen Bekannten ist das natürlich jetzt sehr unangenehm und ihn würde ich verstehen, wenn er einer zukünftigen Partnerin erst dann das Auto leiht, wenn sie ihm den Führerschein vorlegt. Aber ich werde mein Auto auch an meine Familie weiterhin verleihen, ohne mir den Führerschein zeigen zu lassen.

Es gehört natürlich zum "normalen Vertrauensverhältnis", wenn man von nahen Angehörigen oder gar vom Partner oder der Partnerin sich die Fahrerlaubnis nicht zeigen lässt, wenn diese Person nach dem Fahrzeug fragt! Ebenso gehört es aber zum Vertrauensverhältnis, entweder über den Entzug der Fahrerlaubnis zu sprechen oder genug Verantwortungsbewusstsein zu haben, im Falle des Entzugs der Fahrerlaubnis nicht nach dem Auto zu fragen! Wer hier dann das Auto verleiht, ist eben auch dann zur Rechenschaft zu ziehen, wenn dies "im guten Glauben" - also irrtümlich - passiert ist. Allerdings ist davon auszugehen, dass das Strafmaß diesen Umstand berücksichtigen wird. Ich würde also maximal von einer Geldstrafe ausgehen. Und einem zerrütteten Vertrauensverhältnis zwischen den Partnern.

Grundsätzlich halte ich das aber für einen Extremfall. Denn wer sich so verhält und unabhängig vom Führerscheinentzug ein Auto fahren will (was ja eine Straftat ist!), ist auch sonst vermutlich eher weniger zuverlässig und hält das Strafgesetzbuch für eine lose Sammlung von optionalen Vorschlägen.

Vor Gericht wird es übrigens schwierig glaubwürdig nachzuweisen, nichts vom Führerscheinentzug gewusst zu haben, wenn es sich um den Partner oder die Partnerin handelt. Schließlich passiert so was nicht ohne Briefwechsel bzw. einer Postzustellung mit der Anordnung der Führerscheinstelle sowie der Zusendung eines Bußgeldbescheids (irgendwas muss ja zum Strafe geführt haben und das dürfte immer mit einem Bußgeld verknüpft sein!).

Vor Gericht wird es übrigens schwierig glaubwürdig nachzuweisen, nichts vom Führerscheinentzug gewusst zu haben, wenn es sich um den Partner oder die Partnerin handelt. Schließlich passiert so was nicht ohne Briefwechsel bzw. einer Postzustellung mit der Anordnung der Führerscheinstelle sowie der Zusendung eines Bußgeldbescheids (irgendwas muss ja zum Strafe geführt haben und das dürfte immer mit einem Bußgeld verknüpft sein!).

Naja, wenn man einen Partner hat, heißt es ja nicht, dass man auch zusammen wohnen muss. Im Falle meines Bekannten haben sie zwar gerade zusammen gewohnt, aber die Post war noch nicht umgemeldet und kam noch in die alte Wohnung, wenn ich das richtig verstanden habe. Auch muss der Partner ja nicht zu hause sein, wenn die Post kommt. Im Prinzip könnte ich das meinem Mann auch verheimlichen, wenn ich wollte. Denn ich bin zu hause, wenn die Post kommt und ich hätte genug Leute, die mir das Geld überweisen und ich gebe es in bar, damit es nicht vom Konto ab geht. also warum sollte es schwierig sein es zu beweisen oder nachzuweisen, dass man davon nichts wusste.

Wenn ich mir nun vorstelle, das ich meinen Vater nach seinem Führerschein fragen würde, würde er mich wohl erst einmal komisch anschauen, da ich weiß das er seinen Führerschein hat und ihn auch täglich benötigt für seinen Arbeitsplatz. Wenn man seiner Familie vertraut und das sollte im Normalfall so sein, fragt man auch nicht nach dem Führerschein, wenn man mal sein Auto verleiht und dies kommt bei uns auch nicht oft vor. Mein Mann darf mein Auto fahren und ich auch seines.

Wenn solch ein Führerscheinentzug ins Haus geflattert kommen würde, würde das mein Mann auch mitbekommen und wenn ihm oder mir der Führerschein entzogen werden würde, würden wir es einander auch sagen. Dies sollte man auch tun, denn Fahren ohne Führerschein ist eine Straftat und kann wie man im oben genannten Beispiel erkennen kann böse Folgen nach sich ziehen.

Ich würde jedenfalls meinen Mann oder Vater nicht nach seinem Führerschein fragen, wenn ich mein Auto leihen sollte, denn man sollte sich soweit schon vertrauen können, das wenn einer den Führerschein nicht mehr haben sollte, dann auch das Fahrzeug nicht nutzt und sich ggf. fahren lässt oder läuft.

Ich frage mich, wie man denn überhaupt nachweisen will, dass man den Führerschein vor Fahrtantritt gesehen hat. Also selbst, wenn jemand fragen würde, ist doch sicherlich niemand daneben und dann kann man diesen Nachweis auch nur schwer bis gar nicht erbringen.

Ich bekomme ich das Auto von meiner Mutter manchmal, wenn wir mal bei ihr sind und sie kurz etwas erledigt bekommen möchte. Sie hat mich noch nie gefragt, auch mein Partner hat mich noch nie gefragt und ich denke auch nicht, dass das normal ist, dass man solche Sachen erfragt.

Etwas anderes ist es allerdings in einer Beziehung. Da sollte man schon wissen, ob der Partner nun einen Führerschein hat oder nicht. Man redet doch auch darüber, wenn man vielleicht zu schnell gefahren ist und ihn nun abgeben muss. Ich weiß auch gar nicht, warum man das nicht sagen sollte.

Wer kommt denn auf so eine Idee? Manchmal ist es einfach nicht möglich, sich den Führerschein zeigen zu lassen. Das Einzige, was ich dann immer mache ist die Zulassung an den Fahrer zu geben. Außerdem haftet, soweit ich es in der Fahrschule gelernt hat, nicht der Halter des Fahrzeugs sondern der Führer. Wenn ich mit dem Auto eines Bekannten einen Unfall baue, ist doch der Bekannten schuld sondern ich, weil ich ja gefahren bin.

Auf der anderen Seite kann ich diese Argumentation der Polizei verstehen, wenn man es bewusst bzw. vorsätzlich gemacht hat. Wenn man weiß, dass der Partner keinen Führerschein hat und man lässt ihn trotzdem mit seinem Wagen fahren, kann ich es nachvollziehen, wenn man eine Anzeige oder Ähnliches kassiert. Trotzdem lasse ich mir nicht den Führerschein von der Person zeigen, die mein Auto fährt. Das wäre mir auf Dauer viel zu nervtötend

Ich setze einfach voraus, dass innerhalb der Familie so viel Vertrauen das sein muss, dass man sich bei einem Auto-Verleih nicht jedes Mal den Führerschein zeigen lassen muss. Wenn wirklich jemand aus der Familie darum bitten würde, ihm den Führerschein zu zeigen, dann wäre Misstrauen und Ärger vorprogrammiert. Selbst wenn ein Nachbar oder Mithausbewohner einen Notfall hätte und dringend einen Wagen benötigte, dann würde ich ihm vertrauen und glauben, dass er einen gültigen Führerschein hätte.

Richtig ist das, was die Polizei sagt, aber wer wird eine solche Aktion durchführen können? Selbst wenn ich einem Partner den Wagen ausleihen würde, weil seiner in der Werkstatt ist, gehe ich davon aus, dass er seinen Führerschein noch hat. Sollte das nicht mehr der Fall sein und er leiht sich trotzdem meinen Wagen aus, ist das für mich ein Vertrauensbruch, der mehr wiegen würde, als eine Anzeige wegen „Dulden des Fahrens ohne Führerschein“ durch die Polizei.

Ich frage grundsätzlich nach dem Führerschein, wenn ich mein Auto verleihe. Da ich den Führerschein meines Partners jedoch jede Woche sehe und auch Zugriff auf seine Geldbörse hätte, wenn ich es denn wollte, brauche ich da nicht lange zu fragen. Bei anderen Verwandten frage ich jedoch immer mal nach. Das hat nichts mit Misstrauen zu tun, aber es geht an sich um mein Eigentum und da möchte ich auf Nummer sicher gehen. Bisher hat es mir auch noch nie jemand übel genommen, sondern nur gemeint, dass man es genauso machen würde, wenn man sich nicht regelmäßig sieht.

Da nur mein Mann und ich unser Auto fahren, erübrigt sich die Frage, ob wir uns ständig wegen dem Führerschein fragen. Wobei ich da nur seine Fahrerlaubnis sehen müsste, da das Auto auf mich zugelassen ist. Allerdings weiß auch jeder von uns, von wo der andere Post bekommt. Selbst ohne die Post zu lesen, würden solche Briefe doch auffallen. Wobei auch ich da ehe die Chance hätte einen Führerscheinentzug zu verheimlichen.

Ist man gerade erst zusammen gezogen und es ist ja auch nachweisbar, dass die Post an eine andere Adresse ging, dann wird man es wohl glauben, dass hier der Mann es nicht wissen konnte, wenn es die Partnerin nicht von sich aus berichtet.