Selber renovieren, dafür ein paar Monate mietfrei wohnen?
Von einer Bekannten, die in Berlin wohnt, habe ich gehört, dass sie 2 Monate mietfrei wohnen konnte, als sie in die neue Wohnung gezogen ist, weil sie die Renovierung selber übernommen hat. Das habe ich ehrlich gesagt noch nie gehört und ich war schon erstaunt darüber. Als ich meiner Freundin davon erzählte, fand sie das ziemlich normal. Sie meint, dass sie das von einer Bekannten aus Leipzig auch schon gehört hat.
Bei uns hier in der Gegend scheint das nicht üblich zu sein. Denn ich kenne viele, die selber renovieren mussten, aber keine Miete erlassen bekamen. Habt ihr schon in Wohnungen gewohnt, wo ihr ein paar Monate mietfrei wohnen konntet, weil ihr selber renoviert habt? In welchen Gegenden ist so was üblich? Gerade in großen Städten hätte ich das weniger vermutet, weil Wohnungen dort eher rar sind.
Ich kenne das auch aus Leipzig. Das ist zwar eine große Stadt, aber die Wohnungen sind überhaupt nicht rar. Man entdeckt viele solcher Vergünstigungen auf der Wohnungssuche. Das fängt schon damit an, dass der Makler vom Vermieter bezahlt wird, was ja auch nicht deutschlandweit der Fall ist. Ansonsten gibt es viele Angebote wie den ersten Monat mietfrei oder die Kaution wird erlassen oder ähnliches.
Selber renovieren finde ich ganz interessant. Wenn man die Zeit dazu hat, macht es Spaß und man kann die Wohnung wirklich so gestalten, wie man will. Und man kann eine Menge sparen und wirklich unter den zwei Monatsmieten bleiben.
Ich habe auch die ersten beiden Monate für meine Wohnung nur die Nebenkosten zahlen müssen. Und das eben auch, weil ich auf die Renovierung vorher verzichtet habe. Die Vormieter hatten erst kurz vor ihrem Auszug die Wohnung renoviert und das Ergebnis hat mir halt fast komplett gefallen. Und wenn ich 700 Euro sparen kann, wo ich später nur mal ein paar Eimer Farbe benötige, ist das doch ein Angebot, was man nutzen muss.
Ich glaube nicht, dass das nur in einigen Regionen üblich ist. Als meine Schwester verstarb, musste ich auch nicht renovieren lassen. Es handelte sich um eine Dreizimmerwohnung mit Badezimmer. Die Wohnungsgesellschaft hat dem Nachmieter für die Renovierung 500 Euro gegeben und er konnte noch zwei Monate mietfrei wohnen. Dazu sagen muss ich, dass die Wohnung in Ordnung war und auch der Fußboden ausgelegt war. Diese Leute hatten aber nicht renoviert, sondern sich das Geld so reingezogen. Wie das bei einem eventuellen Auszug ist, weiß ich nicht. Meine Schwester damals beim Einzug selbst renovieren.
Ich gehe also davon aus, dass es auf die Vermieter ankommt. Wenn sie einen vernünftigen, akzeptablen Mieter finden, wird ihnen das sicher die Kosten der Renovierung bzw. die zwei Monate frei wohnen wert sein. Als wir hier einzogen, war alles ziemlich abgewohnt. Wir hatten eine Malerfirma mit der Renovierung beauftragt und damals über 10.000 DM dafür bezahlt. Dann mussten wir noch selbst die Böden auslegen. Die Wohnung war mit Teppichboden gemietet worden, der aber raus musste. Dafür hatte der Vermieter dann so etwas Ähnliches wie PVC hineinlegen lassen und zwar weiß/grau gemustert, ganz scheußlich. Für uns kostete das Auslegen dann nochmals viel Geld, wovon wir dann 500 DM vom Vermieter dazu bekamen. Das war nicht einmal ¼ von dem, was wir bezahlt hatten.
Ich denke mal, dass in Gegenden, wo die Wohnungen sehr knapp sind, wie in München, Hamburg und Köln diese Zugeständnisse an die Mieter auch nicht gemacht werden. Denn dort bekommen sie genügend Mieter und können sie sich aussuchen.
Wenn man die Zeit dazu hat, ist es schon in Ordnung. Dann würde ich mir das auch mal überlegen. Allerdings wüsste ich gar nicht, wie und wann wir das machen sollten. Wenn man morgens früh das Haus verlässt und spät am Abend wiederkommt, dann kann man nicht abends um 21 Uhr noch anfangen mit handwerklichen Arbeiten. Das heißt, es bliebe sowieso nur das Wochenende. Und ich wüsste nicht, ob ich Lust hätte, wochenlang jedes Wochenende von morgens bis abends zu renovieren.
Zudem wüsste ich auch nicht, ob ich das könnte. Ich kann zwar beispielsweise einen Boden verlegen, aber mit Sicherheit nicht so wie ein Profi das könnte. Das würde nicht nur 4 Mal so lange dauern, sondern müsste ich zusätzlich noch ständig Freunde und Bekannte um Hilfe bitten. Und bei denen muss man sich natürlich auch bedanken. Ich sehe da eigentlich keinen Vorteil drin. Selbst drei Monate mietfrei zu leben, heißt doch im Endeffekt nicht, dass man damit tausende von Euros spart. Die Nebenkosten wird man trotzdem bezahlen müssen und bei der Monaten Kaltmiete kommt man vielleicht auf 1000 bis 1200 Euro Ersparnis. Den Aufwand der Renovierung wäre mir das nicht wert. Und das Material muss man sicherlich auch noch drauf rechnen. Gewonnen hat da doch nur der Vermieter, der sonst viel mehr bezahlen müsste, wenn er eine Firma beauftragen müsste.
Mein Bruder hat das so gemacht. Er hat ein relativ altes, sehr renovierungsbedürftiges Haus gekauft und wollte es vermieten. Da er dann aber nicht die Zeit hatte es selber zu machen hat er es an einen handwerklich guten Mann vermietet. Dieser ist schon in Pension und hatte viel Zeit. Er wohnte mietfrei dafür renovierte er das ganze Haus, oder ist noch immer dabei. Im Moment deckt er gerade das Dach neu. Ich finde solche Möglichkeiten eigentlich ganz gut, für beide Seiten. Der Vermieter bekommt die Arbeit gemacht die gemacht werden muss und der Mieter spart durch Arbeiten Geld. Es muss ja nicht immer die ganze Renovierung von einem Haus sein, ich denke das ist eher eine Ausnahme, aber kleine Renovierungsarbeiten in einer Wohnung wird es sicher öfters geben.
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