Eine halbe Bilder-Ahnengalerie in die Wohnung hängen?

vom 13.11.2013, 14:28 Uhr

Ich war gestern bei unserem Nachbarn in der Wohnung, weil er Hilfe bei der Einstellung seines Fernsehers brauchte und mein Mann ihm geholfen hat. Er lud uns zum Kaffee ein und ich schaute mich ein wenig in seiner Wohnung um. Irgendwie sah seine Wohnung ein wenig wie ein Gruselkabinett aus. Auf einem Regal und auf dem Sideboard waren Unmengen von Bilderrahmen mit alten und neueren Fotos. Er hat dann auch erzählt, dass es viele Vorfahren von ihm sind und zählte dann auch einige auf.

An den Wänden hingen dann auch noch seine Kinder und noch andere Porträtfotos. Ich finde so etwas schrecklich und ich muss wohl auch zugeben, dass ich kein einziges "Menschenbild" in meiner Wohnung hängen oder stehen oder liegen habe. Ich mag es nicht, wenn ich Menschen die ich sehr geliebt habe oder liebe ständig ansehe und gerade an die Toten ständig erinnert werde. Ich mag überhaupt keine Fotos von Menschen in der Wohnung. Aber das ist wohl Geschmacksache.

Habt ihr eine halbe Bilder-Ahnengalerie in der Wohnung? Mögt ihr es gerne, wenn euch viele Augen ansehen? Tut es euch nicht weh ständig auf die Menschen zu schauen, die euch einmal sehr Nahe waren und nun nicht mehr unter euch leben?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich habe eine kleine Stelle an der Wohnzimmerwand, an der Familienfotos hängen. Die Ahnenreihe geht aber nur bis zu meinen Großeltern zurück. Meine Schwiegermutter hat eine ganze Wand voller Portraitfotos von Verwandten. Außerdem hat sie alle ihre Enkel und Urenkel auf einem Sideboard im Schlafzimmer stehen.

Ich finde solche Galerien in anderen Wohnungen immer sehr interessant - je älter desto besser. Ich versuche dann immer Ähnlichkeiten mit den Gastgebern zu finden.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Bei mir findet man auch kein einziges Bild von Freunden oder Verwandten an der Wand oder irgendwo aufgestellt. Ich finde solche Bilder einfach nicht besonders ansprechend und es macht für mich absolut keinen Unterschied wer auf solchen Bildern abgebildet ist. Ich bilde mir nun nicht ein, dass mich die Augen von Bildern anschauen, das fände ich schon sehr albern, mir gefällt diese Art der Dekoration einfach nicht.

Meine Tante hat in ihrem Haus in einem Zimmer aber eine Art Stammbaum aus Bildern aufgehängt und das finde ich schon interessant, weil der Stammbaum auch wirklich sehr weit zurück geht und weil man gewisse Ähnlichkeiten zwischen den Generationen feststellen kann. Das ist aber kein Zimmer, das ständig benutzt wird, deshalb finde ich das dort schon in Ordnung. So eine Wand im Wohnzimmer oder im Esszimmer zu haben wäre dann doch zu viel des Guten.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Eine richtige Ahnengalerie habe ich nicht und würde ich mir auch nicht in die Wohnung stellen oder hängen. Ich habe aber an einer Wand eine kleine Ecke mit Bildern von meinem Vater, der starb, als ich 2 Jahre alt war. Dabei handelt es sich um 3 Fotos. Eins von ihm und meiner Mutter bei ihrer Hochzeit und zwei, auf denen er und ich zusammen sind. Auf dem einen kuscheln wir, auf dem anderen beiße ich ihm gerade in die Nase. :D

Dann habe ich noch ein Foto von meiner Oma, die immer der wichtigste Mensch in meinem Leben war, weil sie mich quasi aufgezogen hat, nachdem mein Vater gestorben war. Sie ist vor 15 Jahren gestorben und für mich ist das Bild einfach eine schöne Erinnerung an die Zeit mit ihr. Es schmerzt mich nicht wirklich, weil ich längst gelernt habe, ohne sie zu sein und es akzeptiert habe.

Und als Letztes findet man in dieser Ecke noch ein Foto meines Wellensittichs Lucky, den ich als kleines Kind bekam und der knappe 16 Jahre alt wurde. Auch das ist einfach nur eine schöne Erinnerung, an den kleinen Verrückten.

Ich hatte eigentlich gar nicht vor, diese Ecke als eine Art Galerie zu dekorieren. Allerdings hat die Wand dort sehr viele Macken und ich hatte keine Lust, diese Ecke zu renovieren, so dass ich beschloss, dort etwas aufzuhängen. Da ich keine Poster oder Kunst oder Ähnliches aufhängen wollte, hat es sich dann einfach ergeben, dass ich zuerst an eine Postkartenwand dachte und letzten Endes mich dann aber für diese paar Fotos entschlossen habe.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Eine Ahnengalerie habe ich zu Hause nicht stehen. Meine Eltern leben beide noch und zu meinen Großeltern hatte ich keinen großartigen Draht, da ich als beide verstarben noch klein war und dies nicht so mit bekam. Wir haben jedoch einige Bilder auf unseren Möbeln von uns und meinem Sohn stehen, die mir sehr viel bedeuten.

Eine richtig große Ahnengalerie würde ich keinesfalls in meiner Wohnung hängen haben wollen. Dies habe ich bisher immer bei älteren Menschen feststellen können. Diese haben sehr viele Bilder in ihrer Wohnung hängen. Mein Vater ist genauso. Er hat Fotos von seinen Eltern und deren Eltern im Wohnzimmer hängen, von sich und seiner Frau und von uns Kindern mit Enkeln und Partner. Diese Bilder bedeuten ihm sehr viel und er möchte sie auch keinesfalls missen müssen. Er vergrößert diese Galerie auch immer wieder, wenn er neue schöne Fotos von uns bekommt.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wir haben zuhause auch nicht viele Fotos von unserer Familie hängen. Ich weiß nicht wieso, aber ich finde das auch nicht sonderlich schön. Von Verwandten werde ich schon immer gefragt, warum ich so wenig Fotos von meinem Sohn aufgehängt habe. Über unserem Sofa hängt nun ein großes Foto zu fünft und auch sonst haben wir wenig Fotos von uns. Meine Eltern oder Großeltern findet man überhaupt nicht an der Wand, allerdings habe ich ein Foto von mir und meiner Mutter auf dem Schreibtisch stehen. Die Wohnung meiner Mutter beispielsweise ist voller Fotos ihrer Kinder, Enkelkinder, Eltern und Fotos zusammen mit ihrem Mann. Das kann man echt schon als Ahnengalerie zählen.

Ist eben auch Geschmackssache, aber diese Ahnengalerien findet man wirklich überwiegend bei älteren Menschen. Am extremsten ist dies bei meinen Großeltern der Fall. Sie haben drei Kinder, sieben Enkelkinder und 5 Urenkel - da kommen ganz schön viele Fotos zusammen. Es passt aber auch irgendwie zu ihrer Einrichtung und sie sind auch total stolz auf die ganzen Fotos. Kann sein, dass ich irgendwann auch ganz viele Fotos meiner Familie aufhängen werde, wenn ich ein wenig älter geworden bin und die Kinder aus dem Haus sind, aber derzeit reichen mir die wenigen Fotos meiner Kinder an der Wand.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Mir geht es da ähnlich wie Diamante. Grade Bilder auf welchen Menschen zu sehen sind, finde ich nicht besonders dekorativ. Zwei, drei Bilder von mir lieben Menschen habe ich trotzdem in meiner Wohnung stehen, dies reicht mir aber auch. Wenn ich wirklich Fotos anschauen möchte, dann nehme ich mir meine Fotoalben beziehungsweise Fotobücher und blättere darin. Stillleben und Landschaften finde ich wesentlich hübscher zum anschauen, auch würde ich wohl noch lieber mit irgendwelchen Sprüchen und Lebensweisheiten Vorzug nehmen, als mit Porträtfotos.

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» beere » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Geschmäcker sind nunmal verschieden. Meine Eltern haben auch eine "Ahnenreihe" an den Wänden hängen. Es sind diverse familiäre Gruppenbilder dabei, aber auch Jugendporträts meiner Großeltern, diverse Bilder von meiner Schwester und mir als wir noch klein waren, Bilder von meinen Eltern bei ihrer Hochzeit sowie aktuellere und noch ein Bild von meiner Mutter als Kind mit deren bereits verstorbener Großmutter. Mehr oder weniger das ganze Wohnzimmer ist mit Bildern geradezu tapeziert, was ich persönlich total übertrieben finde. Ein paar Bilder hätten auch gereicht.

Meine quasi Schwiegereltern sind keine großartigen Bilder-Fans. In ihrer Wohnung befinden sich keine Bilder von ihren jetzt erwachsenen Kindern aus der Kindheit. Sie haben auch keine alten Hochzeitsfotos irgendwo aufgestellt. Die haben insgesamt nur zwei Bilder in der Wohnung hängen: das eine ist ein Gruppenfoto von den ältesten beiden Söhnen mit ihren Frauen und Kindern und das zweite ist ein Foto vom jüngsten Familienzuwachs kurz nach der Geburt. Es existiert nicht mal ein Bild von meinem Freund in der Wohnung, was ich nicht schlimm finde.

Nur weil man keine Fotos an den Wänden haben möchte, heißt das ja nicht, dass man Fotos generell boykottiert. Ich bin mir sicher, dass meine quasi Schwiegereltern irgendwo diverse Fotoalben von früher haben, die sie sich nach Bedarf anschauen. Ich selbst habe auch keine Bilder bei mir hängen, aber habe sehr viele Fotos von Verwandten, Freunden aber auch von meinem Partner und mir auf meiner Festplatte und sehe sie mir immer an, wenn mir danach ist.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


So wie du schreibst scheint dein Bekannter ganz stolz auf seine Ahnengalerie zu sein, auch wenn es anscheinend in deinen Augen nichts Besonderes ist. Ich würde sagen es liegt im Auge des Betrachters ob er solche Ahnengalerie gut findet oder nicht. Es ist auch abhängig davon ob man eine gewisse Beziehung zu den abgebildeten Personen hat oder nicht. Mich persönlich interessieren die Fotos von mir unbekannten Personen aus neuzeitlicher Zeit nicht unbedingt, aber ein stilvolles Porträt im Jugendstil und schönen Rahmen würde ich mir sehr ausgiebig anschauen.

Ich kenne nun den Umfang der Ahnengalerie nicht, da gibt es sicherlich große Unterschiede. Eine befreundete Familie von uns hat so eine halbe Wand von wirklich ganz oben bis runter zum Fußboden mit Familienbildern zugekleistert. Dabei sind nicht einmal Urlaubsbekanntschaften abgebildet sondern eben Bilder von Verwandten und Bekannten die ihnen etwas bedeuten. Und darauf liegt die Betonung, diese Bilder bedeuten ihnen etwas. Entweder sind es die Personen die darauf abgebildet sind oder die Ereignisse mit denen sie die Bilder verknüpfen können. Das es im Laufe der Jahrzehnte immer mehr Bilder werden ist völlig normal und das man kein Bild wieder abhängen möchte eigentlich auch. Ich muss mich ja in so einer Wohnung nicht zu Hause fühlen, ich bin nur der Gast.

Ich muss allerdings sagen dass ich auch eine kleine Ahnengalerie zu Hause habe, aber die ist etwas diskreter in unserem Schlafzimmer auf einer Kommode aufgestellt. Die Bilder bekommt also kaum jemand zu Gesicht. Es handelt sich um exakt fünf Bilder, nämlich ein Hochzeitsfoto, ein Bild an dem Tag wo ich meine Frau kennen lernte, eine Gruppenbild mit meiner verstorbenen Oma, ein letztes Foto von meiner Oma wo sie mit unserem Sohn herumalbert und ein Babyfoto von unserem Sohn. Das sind alles Momente die uns wichtig sind und die wir bewahren möchten.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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