Maklerprovision als Darlehen aufnehmen

vom 12.11.2013, 11:58 Uhr

Frau A. ist von NRW nach Bayern geflüchtet. Sie hat einen gewalttätigen Mann, deswegen war der Umzug nach Bayern notwendig. Frau A. hat zusätzlich zwei kleine Kinder im Alter von 1 und 4 Jahren. Der Umzug musste schnell von statten gehen und war eine Nacht- und Nebelaktion. Frau A. kommt in Bayern bei einem Freund unter, der eine 1 Zimmerwohnung besitzt. Nun ist Frau A. seit über einem Monat da und hat immer noch keine eigene Wohnung, da sie meistens nur Wohnungen mit einer Maklerprovision findet.

Frau A. wendet sich nun an das zu stellige Arbeitsamt bzw. Jobcenter von dem sie auch Leistungen bezieht. Diese sagen ihr, dass die Maklerprovsion erst dann als Darlehen bewilligt wird, wenn Frau A. 3 Kinder hat. Dies kann Frau A. aber nicht glauben. Die Wohnungssituation ist sehr schwierig in Bayern und obwohl Frau A. im Umkreis von 20 Km sucht (Nürnberger Land) findet sie dennoch nichts passendes.

Wie kann Frau A. sich in dieser Situation helfen lassen?

» Kleinnightwish85 » Beiträge: 684 » Talkpoints: 33,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Kann ich mir gar nicht vorstellen, das es an der Anzahl der Kinder liegen soll, ob das Amt ein Darlehen gibt, oder nicht. das die meisten Wohnungen mit Markler vermittelt werden, ist auch wirklich ärgerlich. Ich bin leider auch in einer ähnlichen Situation ausgezogen, auch ohne Geld, und es ist wirklich sehr schwer. Leider bewilligt einem die Bank, ohne Einkommen, auch keinen Kredit, womit das ein ständiger Kreislauf ist.

Das einzige was ich der Frau raten kann, ist noch mal zum Amt zu gehen, die haben mir die Kaution als Darlehen gegeben, und ich hatte auch nur zwei Kinder. :wink: Hartnäckig siegt meistens am Ende, drücke ihr beide Daumen.

» laraluca » Beiträge: 1068 » Talkpoints: 9,76 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Die Kaution würde Frau A. als Darlehen bekommen. Allerdings die Maklerprovsion stellt sich hier als sehr schwierig dar. Die Begründung mit den drei Kindern, kann Frau A. selber auch nicht verstehen. Allerdings wurde sie jetzt schon mehrere Male mit dieser Begründung nach Hause geschickt. Die Frage ist jedoch, ob man Frau A. eine gemeinsame Wohnung mit den Kindern und dem Freund (Bekannten) auf 33 qm länger zumuten kann, oder ob es hier um einen Härtefall und damit auch Sonder"konditionen" geht.

» Kleinnightwish85 » Beiträge: 684 » Talkpoints: 33,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Die Begründung, dass es von der Kinderzahl abhängig ist, verstehe ich zwar auch nicht, aber andererseits verstehe ich auch nicht, warum die Frau in eine Gegend mit Wohnungsknappheit zieht. Es gibt doch auch andere Gegenden, die nicht in NRW liegen und in denen es einfacher und billiger ist, eine Wohnung zu bekommen.

Oder hat Frau A. hier einen Arbeitsplatz bekommen? Der Freund ist ja nach deinen Aussagen nur ein Bekannter, also scheint Frau A. auch keine besonderen Beziehungen nach Bayern zu haben.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Es muss doch irgendwo im Umkreis auch Wohnungen ohne Maklerprovision geben. Ich bin vor einigen Jahren selbst in einen kleinen Ort gezogen in Bayern, jedoch gab es auch hier im Ort Wohnungen ohne Maklerprovision. Es waren zwar wenige, aber es gab sie. Man muss nur die gegebenen Mittel nutzen: Zeitungen, Internet, Kleinanzeigen in Supermärkten. Vielleicht würde eine Anzeige die man selbst schreibt und in einem Supermarkt aushängt schon helfen um der Maklerprovision aus dem Wege zu gehen.

Ich kann Frau A. verstehen, das sie eine Wohnung ohne Maklerprovision möchte, denn die Maklerprovision ist nicht gerade wenig und wenn man keine Arbeit hat schwer aufzutreiben. Ich kann auch die Aussage des Amtes nicht verstehen, das sie noch ein Kind benötigt um ein Darlehen zu bekommen. So etwas habe ich noch nie gehört.

Ich hatte dieses Problem auch schon einmal, jedoch mit der Kaution von 2,5 Monatsmieten. Mein Chef gab mir jedoch einen Vorschuss, den ich Monat für Monat abbezahlen konnte und so konnte ich in die Wohnung einziehen.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Die Situation, dass es praktisch nur Wohnungen auf dem Markt gibt, die von Maklern vermittelt werden, kann ich nachvollziehen und kenne sie aus eigener Erfahrung zu genüge. Natürlich mag es auch vereinzelt Wohnungen geben, die wirklich frei vom Vermieter direkt vermarktet werden. Aber man braucht wenig Fantasie, um sich den Andrang vorzustellen, der hier herrscht und da muss man realistisch genug bleiben, um zu wissen, dass die Wahrscheinlichkeit selbst ausgewählt zu werden, eher gering ist!

In dem geschilderten Fall kommt ja noch wirklich erschwerend hinzu, dass es sich nicht um eine Musterfamilie handelt (Doppelverdiener, größere Schulkinder und keine Haustiere), sondern um einen "Problemfall". Schließlich verfügt die Frau hier über gar kein Einkommen und das sind Wohnungsbewerber, welche sogar die Makler eher hinten anstellen lassen und im Zweifel eben gar nicht erst vorschlagen. Deren Job ist es ja die Interessenten auszusieben und zwar nach Kriterien, die dem Vermieter möglichst wenig Ärger bringen. Und da ist einfach ein Doppelverdiener Pärchen an erster Stelle gesetzt. Dann kommen die aus der Situation in der es einen Hauptverdiener gibt. Wenn der Wohnungsmarkt dann so gestaltet ist, dass sich Vermieter in aller Regel auf Makler verlassen können (also viele Interessenten da sind aber nur wenige Wohnungen), dann dürften alle anderen gar keine Chance mehr haben.

Frau A sollte sich hier also nicht wirklich Hoffnung machen, eine Traumwohnung zu finden. Und wenn sie wirklich eine geringe Chance haben will, darf sie auf keinen Fall erwähnen, die Provision u.U. nicht bezahlen zu können! Da wird ihr kaum was anderes übrig bleiben, als eben ein Darlehen aufzunehmen. Wenn aber ein Darlehen zur Auswahl steht, muss sie auch einen Plan haben, wie dieses abzuzahlen ist! Und da sollte auffallen, dass sie mit dem Sparen schon hätte beginnen können. Daher sollte sie - nach dem ersten Monat - schon die erste Rate für das Darlehen erspart haben können. Ich will hier niemandem Angst machen. Aber es könnte durchaus sein, dass sie noch 3-4 Monate suchen wird. Das ist Zeit, in der sie durchaus mit dem Ansparen beginnen sollte. Ist ihr das nicht möglich, fällt wohl auch ein Bankdarlehen weg - denn offenbar ist sie Mittellos und müsste sich was anderes Überlegen.

Hilfe bieten hier nicht nur die diversen Ämter (wenn man so will), sondern auch z.B. Frauenhäuser oder andere, gerne auch überregionale Organisationen die sich gegen Gewalt gegen Frauen engagieren. Das mag zwar keine angenehme Situation sein, aber etwas anderes würde mir nicht einfallen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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